Ich suche nach einer ausgewogenen Zusammenfassung zum Thema für einen befreundeten Anleger (Anfänger).
Das ursprüngliche Konzept kommt aus der Spieletheorie? Kann man nicht übertragen, der Markt hat ein Gedächtnis?
Druckenmiller hält nichts von value at risk, eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten. Er managet sein Risiko nur über den max. zulässigen draw down.
In der Lehman - Krise wusste niemand mehr, wo die die Risiken lagen.
Und Makrowitz funktioniert auch nicht, das habe ich 1987 schon gesehen.
Gibt es Meinungen?
Danke.
(23.07.2021, 09:24)Ventura schrieb: [ -> ]Ich suche nach einer ausgewogenen Zusammenfassung zum Thema für einen befreundeten Anleger (Anfänger).
Das ursprüngliche Konzept kommt aus der Spieletheorie? Kann man nicht übertragen, der Markt hat ein Gedächtnis?
Druckenmiller hält nichts von value at risk, eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten. Er managet sein Risiko nur über den max. zulässigen draw down.
In der Lehman - Krise wusste niemand mehr, wo die die Risiken lagen.
Und Makrowitz funktioniert auch nicht, dass habe ich 1987 schon gesehen.
Gibt es Meinungen?
Danke.
Es ist zwar keine Zusammenfassung, aber ich kann dir da wärmstens
"Der Schwarze Schwan (von Nassim Nicholas Taleb)" empfehlen.
Es ist leicht zu lesen, hat aber trotzdem Tiefe. Und Taleb ist ein erwiesener Experte zu dem Thema.
Thaleb? Hmm..weiss net - zum Thema Risiko sind wohl Hinweise von "pragmatischen" Tradern fuer die Praxis weitaus hilfreicher...ist natuerlich nmM
Gute Buecher mit praktisch verwertbaren Infos zum Thema RoR oder RM alllgemein sind fuer mich:
Fuer absolute Anfaenger:
-Brent Penfold - Universal Principles of Trading
Fuer Praktiker:
Mark Minervini: Think and Trade like a Champion
oder auch Sperandeo - Lessons of a Wall Street Master
Wobei Sperandeo und Minervini beide fit in Poker sind - und beide bewerten dies als extrem hilfreich fuer Trading....
(23.07.2021, 10:02)Ste Fan schrieb: [ -> ]Thaleb? Hmm..weiss net - zum Thema Risiko sind wohl Hinweise von "pragmatischen" Tradern fuer die Praxis weitaus hilfreicher...ist natuerlich nmM
Bin auch der Meinung, praxisnah ist das Beste.
Ich schreibe mal kurz über meine Riskmanagement-Strategie auf.
Diese Riskmanagement-Strategie habe ich während des Bear Market 2020 für mein Trading-Depot angewendet.
Die Performance war dabei zu keinem Zeitpunkt im Minus.
a)Durch Absicherung mit Put (nur ETF-Depot, bei Trading-Depot verkaufe ich die Aktien statt mit Put abzusichern)
b)Durch Veränderung des Cashbestandes
c)Durch Diversifikation der Strategie
d) Durch Timing
Diese 4 Punkte habe ich unter der Berücksichtigung von Gesamtmarktentwicklung durchgeführt.
Diesen Performance-Chart von 2020 habe ich gepostet, um den Leser zu motivieren.
Vielleicht ist das Risiko doch beherrschbar ???
[attachment=8835]
(23.07.2021, 18:04)qqqq4 schrieb: [ -> ]Bin auch der Meinung, praxisnah ist das Beste.
Ich schreibe mal kurz über meine Riskmanagement-Strategie auf.
Diese Riskmanagement-Strategie habe ich während des Bear Market 2020 für mein Trading-Depot angewendet.
Die Performance war dabei zu keinem Zeitpunkt im Minus.
a)Durch Absicherung mit Put (nur ETF-Depot, bei Trading-Depot verkaufe ich die Aktien statt mit Put abzusichern)
b)Durch Veränderung des Cashbestandes
c)Durch Diversifikation der Strategie
d) Durch Timing
Diese 4 Punkte habe ich unter der Berücksichtigung von Gesamtmarktentwicklung durchgeführt.
Diesen Performance-Chart von 2020 habe ich gepostet, um den Leser zu motivieren.
Vielleicht ist das Risiko doch beherrschbar ???
Ich halte Taleb für sehr praxisorientiert. Und nicht nur für die Börse. Mit kleinen Depots mag die ein oder andere Strategie noch funktionieren. Es setzt aber immer voraus, dass noch ein Markt existiert und man auch daran kommt. Und bei ETFs hat sich inzwischen herausgestellt, dass dieser Markt sehr schnell verschwinden kann. Alexander Elder hat z.B. immer ein paar Short-Position im Depot, damit wenn ein Schwarzer Schwan vorbeikommt noch ein steigender Depot-Anteil vorhanden ist. Wobei diese Shorts natürlich so ausgewählt sind, dass sie auch während der normalen Zeit Geld verdienen.
Und bei kleinen Depots, die durch das Einkommen relativ schnell wieder aufgebaut werden können, ist noch zu überlegen, ob eine Absicherung überhaupt sinnvoll ist.
> Wobei diese Shorts natürlich so ausgewählt sind, dass sie auch während der normalen Zeit Geld verdienen.
wie soll das denn funktionieren?
(23.07.2021, 09:24)Ventura schrieb: [ -> ]Ich suche nach einer ausgewogenen Zusammenfassung zum Thema für einen befreundeten Anleger (Anfänger).
Das ursprüngliche Konzept kommt aus der Spieletheorie? Kann man nicht übertragen, der Markt hat ein Gedächtnis?
Druckenmiller hält nichts von value at risk, eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten. Er managet sein Risiko nur über den max. zulässigen draw down.
In der Lehman - Krise wusste niemand mehr, wo die die Risiken lagen.
Und Makrowitz funktioniert auch nicht, das habe ich 1987 schon gesehen.
Gibt es Meinungen?
Danke.
Meine Meinung dazu: Für einen Anfänger viel zu "akademisch", schön zu wissen, aber ohne echten Mehrwert. Lieber ein gutes Psychlogiebuch lesen...
Auch in der Lehmann-Krise wussten Leute, wo die Risiken lagen. Die Frage war, ob sie sich diesen entziehen konnten oder wollten
Ein Anfänger sollte das Ziel haben, am Markt zu überleben, also nicht in den Ruin getrieben werden. Performancevergleiche sind wenig förderlich, ein in der eigenen Bewertung möglichst positives Ergebnis hilfreich.
Meiner Ansicht nach hilft dabei nur eines, sich von vagen Chancen und hippen Trends fernzuhalten und zuerst sogenannte anerkannte Value-Werte in einer gewissen Breite zu kaufen.
Wenn er das dann eine gewisse Zeit überlebt hat und weiß, wie er auf Marktbewegungen reagiert, kann er beginnen, sich anderen Marktsegmenten zuzuwenden.
Wiederholen möchte ich noch meine Meinung zu Risikomanagement im Zusammenhang mit Depotgröße:
Das passiert idealerweise nicht mittels technischem Hedging, sondern vorher bei der Auswahl der Investitionen.
Dann brauchen weder kleine noch große Depots die kolportierten Absicherungsinstrumente der Finanzindustrie...
SG
(24.07.2021, 09:42)TomJoe schrieb: [ -> ]Ich halte Taleb für sehr praxisorientiert. Und nicht nur für die Börse. Mit kleinen Depots mag die ein oder andere Strategie noch funktionieren. Es setzt aber immer voraus, dass noch ein Markt existiert und man auch daran kommt. Und bei ETFs hat sich inzwischen herausgestellt, dass dieser Markt sehr schnell verschwinden kann. Alexander Elder hat z.B. immer ein paar Short-Position im Depot, damit wenn ein Schwarzer Schwan vorbeikommt noch ein steigender Depot-Anteil vorhanden ist. Wobei diese Shorts natürlich so ausgewählt sind, dass sie auch während der normalen Zeit Geld verdienen.
Und bei kleinen Depots, die durch das Einkommen relativ schnell wieder aufgebaut werden können, ist noch zu überlegen, ob eine Absicherung überhaupt sinnvoll ist.
Nur was sind fuer dich kleine Depots, bzw ab wann beginnen besagte Strategien damit nicht mehr zu funktionieren? Ich behaupte frech dass solange du diversifiziert im Bereich des Russell 2000 unterwegs bist (und nicht all-in-one Pennystocks handelst) und weniger als einen hoeheren 8-stelligen Betrag aufm Konto hast brauchst du drueber nicht mal nachzudenken...
Ich denke mal auf Tail-End zu spekulieren (a la Taleb) wohl eher ins Land der Zufaelle/Zocken gehoert als mit vernuenftigem Risikomanagement z.B.eine langfristige long-only Strategie erfolgreich zu handeln....nmM.
(23.07.2021, 09:24)Ventura schrieb: [ -> ]Ich suche nach einer ausgewogenen Zusammenfassung zum Thema für einen befreundeten Anleger (Anfänger).
Das ursprüngliche Konzept kommt aus der Spieletheorie? Kann man nicht übertragen, der Markt hat ein Gedächtnis?
Druckenmiller hält nichts von value at risk, eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten. Er managet sein Risiko nur über den max. zulässigen draw down.
In der Lehman - Krise wusste niemand mehr, wo die die Risiken lagen.
Und Makrowitz funktioniert auch nicht, das habe ich 1987 schon gesehen.
Gibt es Meinungen?
Danke.
Nein. Risk of Ruin kommt nicht aus der Game Theory sondern aus dem Gambling. Der Ausdruck kommt aus der mathematisch/statistisch motivierten Sportwetten, Black Jack und Poker Szene.
Eine relativ gute und konkrete Erklärung ist der englische Wiki Artikel zum klassischen Herzstück aus der ROR Theorie: dem Kelly Criterion
https://en.wikipedia.org/wiki/Kelly_criterion
Zum Einstieg empfehle ich aber Sachen von Ziemba. Der hat mit Edward Thorpe ein Buch über Kelly Criterion Investment geschrieben.
Das hier zum Beispiel ist gut.
https://caia.org/sites/default/files/AIA...apital.pdf
Druckenmiller hat es nicht so mit mathematischer Modellierung. Ein Value at Risk ist
erstmal auch keine Gleichung mit vielen Unbekannten. Das ist ein percentil Und je nach dem wie du das VaR ermittelst ist das auch nicht schwieriger oder einfacher als eine vernünftige Abschätzung über den Max Drawdown zu bekommen.
Die Frage ist doch auch wozu man die Konzepte verwendet. Also wie konkret greift das steuernd in meine Entscheidungen ein...also auf sell oder buy clicken. Position Sizing?
Meiner Erfahrung nach ist es erstmal nicht sooo entscheiden welche Kennzahl man nun zum Risk Management heranzieht...sondern wie man diese Kennzahl ermittelt.
Das ist Arbeitswissen im Umgang mit Daten und Modellen das man erst erwerben muss.
Ob man nun den MaxDrawdown, Kelly Criterion, Half-Kelly, VaR oder Expected Shortfall verwendet macht ehrlich gesagt nur bedingt einen Unterschied auf die eigentliche Allokation (zumindest für uns im Retail Umfeld).
Ein relativ gutes und pragmatisches Kapitel über Risk gibts in Sinclairs "Volatility Trading"
https://www.amazon.de/Volatility-Trading...034&sr=8-1
Immer noch IMHO eines der besten Bücher über die Idee und Art wie man "End to End" (also inklusive RoR und Risk Managemen, bet sizing) eine quantitative Strategie entwickelt ist das Buch von Skienna
https://www.amazon.de/Calculated-Bets-Co...0521009626
Warum beschäftigt man sich als Anfänger überhaupt mit so einem Thema?
Für jemanden der langfristig anlegt und diversifiziert aufgestellt ist, sollte das keine Priorität sein.
Ich schätze dein Bekannter will traden?