(28.03.2020, 01:08)Tom Bombadil schrieb: [ -> ]Das interessante Punkt hierbei ist m.E. ja, dass das Geld nicht einfach nur gedruckt und ausgegeben wird - nein: es werden quasi flächendeckend Schulden an Handel/Firmen/Dienstleister/Arbeitnehmer verteilt. Der Restaurantbesitzer der jetzt die Ausfälle hat - und nachher die Schulden - ist damit ja praktisch gezwungen, die Preise zu erhöhen, damit er zusätzlich Geld reinbekommt um die Schulden zurückzahlen zu können.Genau wie beim produzierenden Gewerbe, im Handel, beim Handwerker oder auch beim Arbeitnehmer der danach seine ausgesetzte Miete zurückzahlen muss.
Ein ungedeckter Kredit für 5 Jahre zu 0% Zins und ohne Sicherheiten an alle Firmen. Ich schätze mal 80% der Firmen wird gar nicht mehr existieren in 5 Jahren. Ist also schon so etwas wie ein Geschenk, auch wenn es Kredit heisst.
(28.03.2020, 03:43)cubanpete schrieb: [ -> ]Ein ungedeckter Kredit für 5 Jahre zu 0% Zins und ohne Sicherheiten an alle Firmen. Ich schätze mal 80% der Firmen wird gar nicht mehr existieren in 5 Jahren. Ist also schon so etwas wie ein Geschenk, auch wenn es Kredit heisst.
Sicher wird ein gewisser Prozentsatz das nicht überleben. Aber die allermeisten dieser Firmen werden wohl kaum so kalkulieren ("Egal, in 5 Jahren gibt es mich sowieso nicht mehr"). Daher erwarte ich schon, dass sie die Preise entsprechend anheben werden - zumal das Thema ja die Wettbewerber genauso trifft, also kein kompetitiver Nachteil.
Unterm Strich wird also Geld an Wirtschaft & Verbraucher verteilt und es ist mit steigenden Preisen zu rechnen. Das is Inflation.
Und da das weltweit geschieht, hilft hier auch de deflatorische Effekt der Globalisierung nicht (die zumindest aktuell ohnehin rückläufig ist).
Dagegen spricht, dass die Verbraucher wohl nicht mehr, sondern weniger Geld in der Tasche haben werden, trotz aller staatlicher Hilfen.
Jeder Betroffene wird wohl unter 100% seines bisherigen Einkommens liegen, abgesehen von ein paar Superschlauen.
Wie schon an anderer Stelle gesagt: Das Geld fließt vorwiegend an andere Stellen, nicht zu Otto Normalverbraucher.. Die Reichen werden reicher werden.
Aber relativ gesehen, dürfte das Einkommen weniger stark fallen als das Waren-/Dienstleistungsangebot.
Und durch die Schulden müssen die Enbußen jetzt, nachher wieder reingeholt werden.
Es geht nicht um jetzt sondern um die Zeit, wenn alles wieder anläuft.
Das Geld, das dem Verbraucher jetzt und die nächste Zeit fehlt, wird so schnell nicht wieder aufgefüllt.
Im Gegenteil, es wird sich (aus Arbeitnehmersicht) eine sehr gespannte Lage am Arbeitsmarkt ergeben. insbesondere in den USA (in diesem thread sind wir hier).
Jeder wird froh sein, einen Job zu haben (zu bekommen) und ist auch bereit, für weniger Geld zu arbeiten. Kapitalismus ist so.
Insgesamt wird das eine erhebliche Nachfragebremse, die dämpfend auf die Preise wirkt.
(26.03.2020, 22:18)rienneva schrieb: [ -> ]Ich denke der Markt wird Firma für Firma runtergehen, wenn dann die schlechten Zahlen kommen. Quartalsende ist wann?
es ist ja offensichtlich, das die Coronakrise beim Gewinn im
Q1 zu einem Einbruch führen wird....
BoA rechnet bei US-Unternehmen im Schnitt mit einem
Minus von 10%
Und bevor es besser wird, wird es noch schlimmer. Im
Q2 wird mit einem
Rückgang von -37% gerechnet.
Aber - deswegen den Kopf in den Sand zu stecken wäre wenig hilfreich;
Denn: Unternehmensgewinne durchschreiten das Tief im Mittel 3 Monate
nach dem Ende der Rezession
Wohingegen Aktienmärkte ihr Tief im Mittel 4 Monate
vor dem Ende der Rezession überwinden
Der große Manipulator:
Zitat:Trump rettet den Ölmarkt
Donald Trump hat wieder einmal die Welt gerettet - so jedenfalls verkauft er es auf Twitter. Der US-Präsident stellt eine Kürzung der Ölproduktion durch Saudi-Arabien, Russland und vielleicht auch die USA selber um 10 Mill. Barrel pro Tag (bpd) in Aussicht. Auf seine Initiative hin soll es am Montag eine Videokonferenz des um Russland und andere Länder erweiterten Kartells "Opec plus" geben, auf der, wenn es nach dem Wunsch Trumps läuft, die in der Konferenz vertretenen Länder die von ihm avisierte Kürzung um insgesamt 10 oder sogar bis zu 15 Mill. bpd beschließen. In Vorfreude auf dieses Ereignis ist der Ölpreis nach der Ankündigung Trumps um bis zu 40 % nach oben gesprungen, wobei dann aber sofort wieder Gewinnmitnahmen einsetzten.
https://www.boersen-zeitung.de/index.php...=&ansicht=
Da bin ich ja mal neugierig ob sich die sanktionierten Russen auf so ein Spiel einlassen wo noch nicht mal eine Teilnahme der Amerikaner an einer Kürzung ernsthaft in Aussicht steht. Ich hoffe nicht.
(05.04.2020, 13:49)jf2 schrieb: [ -> ]Da bin ich ja mal neugierig ob sich die sanktionierten Russen auf so ein Spiel einlassen wo noch nicht mal eine Teilnahme der Amerikaner an einer Kürzung ernsthaft in Aussicht steht. Ich hoffe nicht.
Tja aber wenn der König zum Tanz bittet, wer kann da schon nein sagen... ich hoffe auch nicht.
8. April 2020, 19:16 Uhr
US-Demokraten: Sanders gibt auf
Glückwunsch zur Wiederwahl, Mister Trump....
