(17.11.2020, 13:03)Fra Diabolo schrieb: [ -> ]Ich hatte mich mal für einen Untertage-Marathon interessiert.
Vielleicht besser, dass es nie geklappt hat, wegen der Wärme, aber auch dem Staub...
Staub hast du im Elbtunnel eher nicht. Vielleicht wird die Veranstaltung nach der Sanierung in ein paar Jahren wieder ins Leben gerufen...
(17.11.2020, 13:03)Fra Diabolo schrieb: [ -> ]Mental ist denke ich der Schlüssel, genau in der Gegenwart und bei der Einstellung des Tempos zu bleiben. Es bringt keinen weiteren Nutzen, sich Gedanken darüber zu machen, was man schon hat und vor allem noch machen muss. Lediglich bei der Frage, ob das Tempo noch richtig ist spielt das eine Rolle.
Die leichtere Tempoeinschätzung aber auch eine bessere Möglichkeit zur Einschätzung dessen, was noch kommt, haben mich zum großen Freund der mehrrundigen Marathonparcours geacht. Ich neige zum Kontrollwahn, was das Tempo angeht. Ich weiss, dass es bei gutem Training auch nur mit dem Tempogefühl geht, aber in den meisten langen Wettkämpfen, rechne ich ab Km15 permanent den letzten Km-Schnitt, 5 Km-Schnitt und die wahrscheinliche Zielzeit. Und bei Intervallen auf der Bahn ist dieser Zwang besonders krankhaft. Die gleiche Strecke mehrfach zu durchmessen kommt diesem Kontrollzwang wahrscheinlich sehr entgegen. Jeder hat so seinen Fetisch
Ich drück dir die Daumen. Man braucht so seine Ziele in diesen harten wettkampffreien Zeiten. Einfach nur vor sich hinlaufen ist halt letztendlich auch nicht die Erfüllung.
Du würdest das System lieben.
Auf der Bahn kannst Du das Tempo alle 200m checken. 210 mal also... :)
Meinen schnellsten Marathon bin ich auf einer 2x Runde gelaufen.
Den drittschnellsten auf einer 3x Runde. Es hilft wirklich.
Schlüsseltraining Nr. 2 und Nr. 3 jetzt erledigt.
Nr. 2 war am Mittwoch ein 10000er auf der Bahn, einen Tick schneller als das geplante Renntempo in 43.31. Das hat sich sehr gut angefühlt, so wie es im Marathon auch sein muss, als besserer Aufgalopp.
Nr. 3 gestern schon etwas schwieriger. Erst 1h50 locker (in meinem Fall mit Babyjogger), dann 8km Bahn im RT, also 35.01. Wenn man schon ein paar Meter in den Beinen hat, wird das zäher. Ein guter reminder, was das unweigerlich für eine Quetscherei wird am Ende.
Zu der Frage, wie ich das mit dem Rundenzählen mache: ich arbeite auch mit Visualisierungen, stelle mir Pyramiden vor, die ich rauf- und runterlaufe, oder kreuze Felder an, so ähnlich wie das Trefferbild beim Biathlon. Beides funktioniert sehr gut für mich.
Am Wochenende bin ich den Marathon gelaufen - 105 1/2 Runden, am Ende in 3.08hr.
Das Herausfordernste ist tatächlich, immer "da" zu bleiben, die Konzentration hochzuhalten - sowohl in Bezug auf das Tempo als auch die Rundenzahl. Gegen Ende wird das exponentiell schwieriger, und man weiss manchmal wirklich nicht so genau, wo man ist. Mental also eine härtere Nuss als ein "richtiges" Rennen.
Heute habe ich die üblichen Nachwirkungen: dicke Waden, Müdigkeit, etc., bin aber total zufrieden. Es war schon eine spezielle Erfahrung.
(01.12.2020, 02:23)Fra Diabolo schrieb: [ -> ]Am Wochenende bin ich den Marathon gelaufen - 105 1/2 Runden, am Ende in 3.08hr.
Das Herausfordernste ist tatächlich, immer "da" zu bleiben, die Konzentration hochzuhalten - sowohl in Bezug auf das Tempo als auch die Rundenzahl. Gegen Ende wird das exponentiell schwieriger, und man weiss manchmal wirklich nicht so genau, wo man ist. Mental also eine härtere Nuss als ein "richtiges" Rennen.
Heute habe ich die üblichen Nachwirkungen: dicke Waden, Müdigkeit, etc., bin aber total zufrieden. Es war schon eine spezielle Erfahrung.
Glüchwunsch! Starke Leistung!
wie waren deine Zwischenzeiten 10,20 30 km ?
(01.12.2020, 09:32)Ramirez schrieb: [ -> ]wie waren deine Zwischenzeiten 10,20 30 km ?
Danke. Fange so langsam an, mich zu erholen...
Zwischenzeiten:
10km: 43:39 (43:39)
20km: 1:27:09 (43:30)
30km: 2:10:59 (43:50)
40km: 2:58:06 (47:07)
Ab ca. 26/27km begannen die Felle ein wenig zu schwimmen, aber ich konnten den Laden noch eine ganze Weile gut zusammenhalten. Erst ab 36km kam eine grössere Krise (auch bedingt durch eine wegen der Kälte missratenen Flüssigkeitsaufnahme.... man verträgt das nicht so gut), von der ich mich erst nach 40km stabilisierte.
Wie gesagt, mental wird es am Ende exponentiell schwieriger, und sehr schwer zu halten. Aber irgendwann ist man dann doch durch.
(01.12.2020, 17:30)Fra Diabolo schrieb: [ -> ]Danke. Fange so langsam an, mich zu erholen...
Zwischenzeiten:
10km: 43:39 (43:39)
20km: 1:27:09 (43:30)
30km: 2:10:59 (43:50)
40km: 2:58:06 (47:07)
Ab ca. 26/27km begannen die Felle ein wenig zu schwimmen, aber ich konnten den Laden noch eine ganze Weile gut zusammenhalten. Erst ab 36km kam eine grössere Krise (auch bedingt durch eine wegen der Kälte missratenen Flüssigkeitsaufnahme.... man verträgt das nicht so gut), von der ich mich erst nach 40km stabilisierte.
Wie gesagt, mental wird es am Ende exponentiell schwieriger, und sehr schwer zu halten. Aber irgendwann ist man dann doch durch.
Business as usual ;-)
Um trotz Problemen gut durch die Wand bei Km35/36 zu kommen, hab ich immer jemanden gebraucht, an dem ich mich hochziehen kann. "Der/die hängt dich aber jetzt nicht ab!". Das ist allein auf der Bahn natürlich ein Problem, wenn man nicht mit Hasen (oder Häsinnen) operiert.
Daher ziehe ich doppelt den Hut vor dir! Wetter war aber vermutlich top. Bei Hitze alleine 42 Km über die Bahn zu stampfen, halte ich für fast unmöglich.
Wenn du den Einbruch zwischen KM 30 und 40 vermeiden kannst, senkst du die Gesamtzeit um 3 1/2 Minuten. Dann müsstest du im Schnitt nur etwa 6 Sekunden pro Km schneller werden, um die 3 Stunden zu unterbieten.
Danke!
Ja, sich immer auf das Tempo konzentrieren müssen ist mental hart. Am Anfang geht das schon, wird aber im Verlauf exponentiell schwieriger.
Klar, im normalen Rennen hängt man sich irgendwo dran und schaut, dass man so untertourig mitläuft, dass man auf der ersten Hälfte kaum schwitzt.
Aber am Sonntag musste es ohne Hasen gehen.
Ich mag Kälte beim Laufen, und umgekehrt ist mir schnell zu warm. Am Sonntag war es aber selbst mir einen Tick zu kalt, bei null Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Ich habe fast nichts reingekriegt, und als ich einmal ein bisschen unvorsichtig beim Trinken war, wurde mir richtig schlecht (und ich habe eine halbe Runde Stehversuch gemacht).
Die 3' habe ich zwischen 36 und 42 verloren. Kleine Manöverkritik:
- vielleicht 1-2 Schlüsseltrainings langer Lauf-> am Schluss 30' Marathontempo zu wenig gehabt
- vielleicht 1min zu schnell angegangen auf der ersten Hälfte (Durchgangszeit war 1.31:56)
- aber: allein und Bahn kostet Zeit.
Ich denke auch, ich bin nicht weit weg von 3 Stunden. Noch wichtiger für mich ist aber, dass es der erste Marathon seit 6 Jahren war, und der zweite seit 9 Jahren (damals NY). Vor fünf Jahren hatte ich eine komplizierte Fuss-OP, von der ich mich sehr langsam erholt habe. Erst in letzter Zeit bin ich wieder richtig belastbar - und mit diesem (Privat)-Rennen schliesst sich der Kreis.
fast ein Jahr bin ich nicht mehr gelaufen, der heutige Lauf war echt anstrengend. Habe gute 10 kg zugenommen und war nur langsam unterwegs. Aber das wird schon wieder, in ein paar Tagen kommt der nächste Lauf.
Dabei war ich zuletzt so stolz auf meinen geringen Spritverbrauch: also gelaufene Kilometer und getrunkene Bier in Relation. Da ist viel Schätzung dabei aber ich kann mit Bestimmtheit sagen, der Spritverbrauch in der Stadt ist deutlich höher als auf der Autobahn