(24.12.2019, 13:36)rienneva schrieb: [ -> ]Da bin ich mir nicht ganz sicher. VW investiert massiv in E-Autos, und Porsche hat schon. BMW hat ja schon länger den i3, und jetzt kommt der Nachfolger.
Ich bin mir nur nicht sicher wie es der Firma geht. Verdienen die wirklich Geld mit Autos (bisher wohl eher nicht)? Oder nur mit CO2 Zertifikaten? Im Geschäft mit Fiat waren sie ja schon, nach der Fusion kriegen die vielleicht "drive trains" von Tesla?
Ich meine das nicht technisch. Da sind VW und alle anderen deutschen Marken sicherlich in der Lage etwas ähnliches zu liefern, es ist die Art, wie Service gestaltet wird, wie verkauft wird, PR usw.
Die Deutschen Hersteller sind noch dem alten Verbrennermodell verhaftet. Übrigens.. deutsche Kunden auch. So mokiert man sich über den schlechten Service bei Tesla, ohne zu begreifen, dass Service bei einem E-Auto etwas anderes ist, als bei einem Verbrenner.
Ich habe den Service bei Tesla drei Mal miterlebt. Nicht dass das unbedingt nötig gewesen wäre, aber ich wollte halt den CCS Adapter haben, der mir das Laden an den Ionity-Säulen erlaubt. Nach einem halben Jahr bekam mein Wagen neue Antriebswellen, da die alten beim scharfen Bremsen klapperten. Der Screen zeigt eine leicht gelbliche Verfärbung am Rand, das wird gemacht. Ja, und die Autoschlüssel, die mussten neu programmiert werden, weil ein eifriger Uhrmacher die Batterien ausgewechselt hat, ohne dabei die statische Elektrizität abzuleiten. Der Wagen ließ sich nicht starten und nicht mehr öffnen und da steht man dann schon da wie bedröppelt.
Ich habe dann Tesla angerufen und die erklärten mir, dass man den Wagen auch mit der App öffnen und fahren kann. Die haben beim Entwickeln des Wagens einfach an alles gedacht.
Aber..., das sind alles Dinge, die nicht unbedingt sofort erledigt werden müssen.
Für das Eliminieren der gelben Streifen gibt's nur wenige Geräte in Europa, die herumgereicht werden müssen. Es ergibt jedoch keinen Sinn, hunderte dieser Geräte anzuschaffen, weil der gelbe Rand allenfalls von ästhetischer Bedeutung ist, ich kann also darauf warten, bis das Gerät in Parma, Salzburg oder München angekommen ist.
Das Gleiche gilt für die neuen Antriebswellen. Die alten funktionierten prima, da hätte ich auf die neuen auch warten können. Aber diese Methodik wird immer mit den Wartungen bei den Verbrennern verglichen, völlig unzulässig, wie ich meine.
Wenn es, dank der Dummheit und Inkompetenz der Regierenden, tatsächlich zu einem gewaltsamen Umschwenken der Technologie auf E-Autos kommt, dann wird es das umfangreiche Servicenetz sein, das den deutschen Herstellern auf die Füße fällt. Das ist nämlich teuer und für E-Autos völlig überdimensioniert.
Ich habe in Linz, Padua und München die Werkstätten von Tesla erlebt. Sie sind sauber, aufgeräumt und technisch auf dem neuesten Stand.
Und wenn ein Wagen mal über eine Zeit in der Werkstatt bleiben muss, dann bekommt man einen Loner, der nichts kostet und keiner Kilometerbegrenzung unterliegt. Als ich den Wagen in die Münchner Tesla-Werkstatt brachte, zum Auswechseln der Antriebswellen, da gab man mir einen Loner, obwohl das Austauschen nur wenige Stunden brauchte. Meine Frau und ich fuhren dann nach Rosenheim, um unsere alte Heimat wieder einmal zu besuchen. Wir luden den Wagen am Irschenberg auf, kostenlos natürlich, und gaben ihn zurück, als wir unseren Wagen abholten.
In den USA, und auch in Deutschland, gibt es Tesla Marshalls, die kommen mit dem Service Wagen zu dir und können fast alles vor Ort reparieren. Motoraustausch, Akku Austausch. Der soll übrigens lt. Tesla nur neun Minuten dauern. Es ist eine andere Technologie, da braucht's kein Servicenetz nach deutschem Muster.
Ich habe die Werkstätten drei Mal besucht und hatte nie Probleme. Der Service war freundlich, kompetent und zuvorkommend. Und alle unsere Probleme wurden sofort erledigt.
Heute Morgen gab's wieder ein Software update. Vor dem Frühstück noch lief ich runter, um zu sehen, was der Wagen neues kann. Jetzt kann man ihn auf Sichtweise herbeirufen, darauf hatte ich schon gewartet.
Tesla wird Geld verdienen, aber nicht mit dem Service
Nur eine kleine Gegenüberstellung: Wenn der Audi E-tron ein Update bekommt, dann muss man in die Werkstatt fahren und es kostet 80€. Die deutschen Hersteller wollen ab-so-lut mit ihren Servicestellen Geld verdienen, aber das wird mit E-Autos nicht funktionieren.
Zu Hoffen ist; Das die
Kompetenzler in Berlin zur Vernunft kommen und das E-Auto als das einstufen, was es ist:
Eine andere Alternative des Autofahrens.