Trading-Stocks.de

(20.11.2021, 15:11)Speculatius schrieb: [ -> ]Und wo sind die Massen an Tradingmilliardären auf dieser Welt?

Pssssssssst!

Wie wollen wir denn in Zukunft noch Vermögen ansammeln, wenn wir die Daytrader nicht mehr haben, die teuer kaufen und billiger wieder verkaufen?

(20.11.2021, 15:17)Fundi ist jetzt mal weg! schrieb: [ -> ]Pssssssssst!

Wie wollen wir denn in Zukunft noch Vermögen ansammeln, wenn wir die Daytrader nicht mehr haben, die teuer kaufen und billiger wieder verkaufen?

Und sie schaffen Liquidität an den Märkten, was nicht zu unterschätzen ist. Danke dafür...

(20.11.2021, 15:20)cubanpete schrieb: [ -> ]

Und sie schaffen Liquidität an den Märkten, was nicht zu unterschätzen ist. Danke dafür...

Also am lukrativsten finde ich die Trendfolgesysteme!

Das garantiert mir, dass ich immer billig kaufen und teuer verkaufen kann!

Man kann diesen ganzen Youtube-Fritzen, die mit Martingale-Systemen auf irgendwelchen Charts rumhacken und dann immer das System als Tracking Rekord veröffenttlichen, das gerade am längsten gelaufen ist, eigentlich gar nicht genug danken!

Gibts bei Wikifolio auch!
Und dazu noch leichter zu finden!

Das Dumme am Wikifolio ist aber dass die ganzen zugemachten geschrotteten Wikifolios auch noch hinter dem Trader zu finden sind!

Davon sollte sich aber einen kommenden Daytrader-Milliardär nicht abhalten lassen.

Es gilt immer noch Daytrader Gesetz Nr. 1:

Zitat:Erfolgreich handeln kann man erst wenn man schonmal sein Gesamtvermögen komplett vernichtet hat!

also persönlich kenne ich keine Spekulanten, die durch ihr aktivistisches Trading nachhaltig reich geworden sind.

Spekulanten leiden systematisch an Selbstüberschätzung, was ihre eigene Prognosefähigkeit betrifft.

Und die, die  sich auf Youtube zeigen, glauben nicht mehr an ihren Erfolg (wenn sie denn überhaupt einen starken track record aufweisen konnten) - denn weshalb sollte ich meine so super erfolgreiche Strategie mit der Masse via Youtube teilen...

Der US-amerik. Verhaltensökonom Richard Thaler zeigt mit seinen Experimenten eindrücklich auf, dass Investoren, die ihr Portfolio aktivistisch auf Tages-/Monatsbasis verwalten, im Vergleich zu Anlegern, die ihr Portfolio bis zu 5 Jahre lang kaum verändern, eine jährlich gerade 1x-halb so hohe Rendite erzielen wie letzte (R. Thaler, "Misbehaving: The Making of Behavioral Economics")

Dass es nicht sinnvoll ist, sich auf seine Timing-Fähigkeiten zu verlassen, zeigen auch Daten von anderen Wissenschaftlern (u.a. Aswath Damodaran) oder Institute (JPM):

verpasste z.B. ein Anleger zw. 2000-2019 im S&P 500 nur gerade die 10 besten Börsentage wegen schlechten Timings, so erzielte er eine um jährlich satte 3.6%-Punkte tiefere Rendite, als wenn er immer investiert gewesen wäre - jährlich 2.4% anstelle von 6%.

Verpasste er gar die besten 20 Börsentage, so resultierte gerade noch eine jährliche Rendite von 0.1%, was eine Differenz von jährlich rund 6% gleiochkommt.

Wie ich hier im Board schon einmal beschrieben habe (unter einem anderen Mitglieds-Namen...):
6 der 10 besten Börsentage erfolgen in Wochen, in denen auch die schlechtesten 10 Tage zu verzeichnen waren.

Das grösste Risiko für uns Anleger besteht schliesslich langfristig nicht darin, den richtigen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg zu verpassen, sondern vielmehr darin, nicht oder falsch investiert zu sein...

Mein Grundsatz was Börsenaktivität anbelangt schon seit Jahren: so viel wie nötig und so wenig wie möglich.
Und ich investiere jeweils gestaffelt und antizyklisch - gutes Timing es eh Glücksache.

Und für so was brauch ich mir kein Youtube-Video mit ach so cleveren Daytradern reinzuziehen - dafür fehlt mich schlicht die Zeit & Interesse...

(20.11.2021, 15:59)Kirima schrieb: [ -> ]------

verpasste z.B. ein Anleger zw. 2000-2019 im S&P 500 nur gerade die 10 besten Börsentage wegen schlechten Timings, so erzielte er eine um jährlich satte 3.6%-Punkte tiefere Rendite, als wenn er immer investiert gewesen wäre - jährlich 2.4% anstelle von 6%.

Verpasste er gar die besten 20 Börsentage, so resultierte gerade noch eine jährliche Rendite von 0.1%, was eine Differenz von jährlich rund 6% gleiochkommt.

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Na wenn du das als ernsthaftes Beispiel bringen moechtest dann solltest du aber der Vollstaendigkeit halber auch darstellen was passiert waere wenn jemand die schlechtesten 10 oder 20 Boersentage "verpasst" haette...
Weil beides waere ja irgendwie gleich wahrscheinlich, bzw unwahrscheinlich, aber eines erwaehnen und das andere unterschlagen ist falsch...und ich glaube das Resultat wird dich ueberraschen

TE fragt nach erfolgreichen Daytradern. Was ist Erfolg? Hier schreibt einer von nachhaltigem Reichtum, ein anderer gar von Börsenmilliardären. Alles unter einer Milliarde ist kein Erfolg? Ihr werdet immer bescheidener hier, ihr B&H und Krypto Multimilliardäre. 

Und was zwischen Anno Achtzehnhundert Zwieback und heute am besten funktioniert hätte, nutzt einem in der Gegenwart nix.

(20.11.2021, 16:37)Kameldieb schrieb: [ -> ]TE fragt nach erfolgreichen Daytradern. Was ist Erfolg? Hier schreibt einer von nachhaltigem Reichtum, ein anderer gar von Börsenmilliardären. Alles unter einer Milliarde ist kein Erfolg? Ihr werdet immer bescheidener hier, ihr B&H und Krypto Multimilliardäre. 

Und was zwischen Anno Achtzehnhundert Zwieback und heute am besten funktioniert hätte, nutzt einem in der Gegenwart nix.

In Zeiten wo sich die Hyperinflation statt am Realmarkt nur bei den Anlegern zeigt, dürfte es wohl kaum zielführend sein Cash zu halten, und mit gehebelten Kleinpositionen im Kurzfristhandel zu arbeiten.

Was nützen mir denn gehebelte Gewinne aus Kleinstrisiken wenn mir die Kohle die auf der Seitenlinie steht, massenweise durch Inflation verrinnt?

(19.11.2021, 17:18)Omoide schrieb: [ -> ]bin ganz zufrieden mit meinem Daytrading. Mache auch nichts anderes mehr und kann davon ganz gut leben. 

Auszug ist aus interactivebrokers Irland.

Performance ist ohne Hebel erreicht. Man muss halt nur wissen, wie man die Kohle aus den Märkten zieht. Habe dafür auch ein paar Jahre gebraucht. Wer erfolgreich sein will, muss schon einige Opfer bringen, ist wie in jedem anderen Bereich auch. Letztendlich muss man aber immer weiter an sich arbeiten, denn die Konkurrenz schläft nicht. Die Erfolge der Vergangenheit, sind in der Zukunft irrelevant. Jedes Jahr beginnt wieder bei Null. 

wünsche allen gute Trades und denkt daran, jeder muss seinen eigenen Handelsstil finden. Das was ich mache, ist schon sehr speziell und bedarf jahrelanges Training. Ich treffe als diskretionärer Trader sehr viele Entscheidungen pro Tag, die für die meisten völlig irrational erscheinen. Jeder Coach würde einem von so einem Handelsstil abraten, darum hört nicht auf irgendwelche Coaches oder selbsternannten Gurus, die einem das Traden erklären wollen. Die kochen auch alle nur mit Wasser.

Super performance, wenn du mit 100K angefangen hast bist du in 5 Jahren Milliardär!

Das Problem der Zweifler hier? Fahrgäste von Bus und Bahn unterhalten sich über die Möglichkeiten, Chancen, Risiken
eines Formel1-Rennens, -Fahrers und geben ihre Expertise auf Grundlage einer mehr oder weniger kurzen/langen
Fahrt von A nach B ab.

Wer denkt das er die gleichen Vorgehensweisen wie bei der langfristigen Anlage einfach nur in einem kleineren Zeitrahmen
anwenden kann liegt voll daneben. Wobei auch das in der richtigen Situation sogar funktionieren kann - aber eben nicht
dauerhaft und nachhaltig. Wie schon gesagt - man kann die eine Seite wie Joggen bis Marathon sehen - und die andere
Seite wie Eishockey, Tennis, Fussball.

Hier sind Jogger und Marathonläufer mit den entsprechenden Fähigkeiten die glauben ganz genau zu wissen wie man Spiele
gewinnt oder eben nicht gewinnt ohne die Ausrüstung, das Wissen, die Fitness, das Training, das stratgische Vorgehen,
Denken, usw. usf. zu besitzen das es dafür braucht.

Man könnte auch sagen die einen die mehr oder weniger nur Spaghetti mit Bolgnese kochen können, wollen einem der
richtig kochen lernen will ausreden dies zu tun weil nur wenige oder nur Profis oder oder oder ein 5-Gänge-Menü hinbekommen
und er dann doch lieber gleich bei Spaghetti Bolognese bleiben soll.

Im Grunde wird oder wurde hier quer duch die Bank einiges angesprochen was im Grunde entweder überhaupt nichts mit
Daytrading zu tun hat und/oder mehr oder weniger nur Aussagen aus der Sicht von Anlegern sind die vollkommen
unwissend beim Thema Daytrading sind.

Hauptwerkzeug eines Daytraders ist die Chartanalyse. Auch ein Newstrader arbeitet mit Charts.
Also wenn ihr hier alle ganz genau Bescheid wisst - dann stellt doch einfach mal ein komplettes Chartsetup - euren "Arbeitsplatz"
hier rein mit dem ihr erfolglos versucht habt zu daytraden. Dazu müsst ihr dann auch noch erklären nach welchen Regeln,
Strategien, Vorgehensweisen ihr das gemacht habt. Natürlich inkl. RM/MM. Wenn all das vorhanden war und es trotzdem
nicht geklappt hat - dann könnt ihr ja auch genau daran beweisen das es nicht funktionieren kann.

Ich behaupte (lasse mich aber sehr gerne widerlegen) das die Zweifler hier nichts derartiges haben oder hatten mit dem
sie gearbeitet haben. Es wurde entweder nur blind herumgezockt oder wenn überhaupt versucht Ansätze aus der Ebene
eines langfristigen Anlegers in der kurzfristigen Ebene einzusetzen.

@all: Bitte meine Signatur beachten!

(20.11.2021, 15:11)Speculatius schrieb: [ -> ]Klar, die Buffets dieser Welt sind Börsenmilliardäre, aber wie viel haben sie "getradet" in ihrer Karriere?

Bei Buffett selbst müssen drei Punkte genannt werden:

1. Buffett war während seiner gesamten Karriere Profi.
   Er hat das Traden wirklich als Beruf erlernt und war meines Wissens sein gesamtes Leben im Finanzsektor tätig. Er war also nicht eigentlich irgendwas anderes und hat dann in der Freizeit als Hobby sein Vermögen gemacht
   
2. Buffett ist ein Ausnahmetalent
   Es gibt wohl in der Fachwelt einen Streit darüber, ob Buffets Methoden überlegen sind oder ob er einfach nur ein Glückspilz ist. Stichwort Survivorship Bias.
   Es ist zumindest denkbar, dass der Erfolg am Aktienmarkt von ihn auf einem extrem glücklichen Zufall basiert und nicht das Ergebnis seiner Strategien ist. Der Erfolg der Leute, die sein Verhalten 1:1 kopieren, sagt nicht viel, weil die Entscheidungen von ihn als so richtungsweisend wahrgenommen werden, dass er damit quasi selbst den Markt beeinflusst.
   Es gibt zahlreiche Leute, die mit seinen Methoden (modifiziert) Erfolg gehabt haben wollen, nur würde man von den Gescheiterten wahrscheinlich nichts hören.
   
3. Versicherungseinnahmen
   Berkshire Hathaway ist im Versicherungsmarkt tätig und es ist wiederholt darauf hingewiesen worden, dass dies eine gewisse Rolle beim Erfolg spielt.
   
4. Unternehmen kaufen
   Buffett hat wiederholt gesagt und auch in seinen Büchern geschrieben, dass er eigentlich am Liebsten Unternehmen komplett kauft statt nur Aktien zu besitzen. Wenn man der Überzeugung ist, dass ein Unternehmen gut ist, wieso es dann nicht ganz in eine Holding aufnehmen, sondern nur einen winzigen Teil besizen?
   Er selbst schreibt sogar, dass er die Unternehmensführung dabei weitgehend machen lässt, solange Gewinne an die Zentrale abfließen. Denn die versteht schließlich ihr Handwerk.
   
5. Keine kurzfristigen Gewinne!
   Von ihn stammt der Vergleich mit jemanden, der auf der Straße Reste von Zigarettenkippen aufsammelt und dort immer noch den allerletzten Zug nimmt. Er sagt, dass man damit vielleicht auch an Zigaretten kommt, es aber kein Vergleich zu einer richtigen sei.
   Er sagte auch einmal, dass man so investieren sollte als ob der Aktienmarkt nach heute für 10 Jahre schließen würde.
   Wer sich also auf der Jagd nach kurzfristigen Gewinnen ausgerechnet auf ihn beruft, hat den falschen Zeugen aufgerufen.
   

Ich glaube also nicht, dass man sich als Daytrader, der davon lebt, ausgerechnet auf Buffett berufen kann. Da gibt es vielleicht andere, keine Ahnung, aber mit ihn habe ich mich ein bisschen befasst und denke, er würde eher zur langfristigen Anlage raten.
Meine Vermutung ist, dass keine dieser 5 Punkte von den Youtube-Daytradern wirklich gelebt werden.

(20.11.2021, 15:59)Kirima schrieb: [ -> ]Und die, die  sich auf Youtube zeigen, glauben nicht mehr an ihren Erfolg (wenn sie denn überhaupt einen starken track record aufweisen konnten) - denn weshalb sollte ich meine so super erfolgreiche Strategie mit der Masse via Youtube teilen...

Genau das ist der Punkt, bei dem ich auch immer stutzig werde:
Wenn ich doch den Schlüssel zu schnellen Geld in der Hand halte, wieso baue ich dann eine damit nicht offensichtlich verbundene Marketingkampagne auf, um eben diesen Schlüssel zu verkaufen?

Eine mögliche Erklärung, die ich habe, ist: Der Schlüssel hat mal funktioniert, tut es jetzt oder in naher Zukunft aber nicht mehr und ich will baue mir deshalb was anderes auf. Kann sein, dass es was privates ist oder eine gesetzliche Änderung oder was auch immer.
Dadurch, dass es funktioniert, verschaffe ich mir schon mal einen guten Ruf, auf den ich dann später...!

Und das ist noch die positive Interpretation. Schlimmstenfalls ist der Schlüssel nämlich funktionslos...

Generell ist zu YouTubern zu schreiben, dass viele von denen tatsächlich was von Marketing und dergleichen verstehen mögen. Aber ob man da denn auch die innovativsten Produkte findet?