Nach Clenow ist ein MA200 Filter sehr Sinnvoll. Er hat nach seinen Testergebnissen zwar nur 2xFunktioniert in 20 Jahren Backtest und es gab sehr viele Fehlsignale. Aber diese beiden Male als es Funktionierte hatte der Anleger so wenig DD gehabt, dass die Anleger die keinen Filter benutzt hatten ihn nie wieder einholen konnten was die Performance angeht.
Es kommt auch gar nicht drauf an welchen Wert man da nimmt, sonder es geht um das konzept überhaupt einen Filter zu haben.
(20.11.2021, 20:26)Ste Fan schrieb: [ -> ]Was heisst eigentlich Markettiming?
market-timer für mich sind Träumer;
sie träumen, dass sie mit 'timing the market' praktisch alle down-days ausschliessen und sind nur dann im Markt investiert, wenn die Kurse steigen
für alle Träumer resp. selbsternannten Market-timer sei das Buch von Burton Malkiel "A Random Walk Down Wall Street" zu empfehlen - er zeigt auf wunderbare Weise auf, dass Börsenkurse einem Zufallspfad (Random Walk) folgen und deshalb
nicht prognostizierbar sind (das mit den Affen und Pfeilen hatten wir ja auch schon hier im Board irgendwo besprochen & durchgekaut).
(21.11.2021, 12:41)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]Nach Clenow ist ein MA200 Filter sehr Sinnvoll. Er hat nach seinen Testergebnissen zwar nur 2xFunktioniert in 20 Jahren Backtest und es gab sehr viele Fehlsignale. Aber diese beiden Male als es Funktionierte hatte der Anleger so wenig DD gehabt, dass die Anleger die keinen Filter benutzt hatten ihn nie wieder einholen konnten was die Performance angeht.
Es kommt auch gar nicht drauf an welchen Wert man da nimmt, sonder es geht um das konzept überhaupt einen Filter zu haben.
Ich habe die beiden Bücher von ihm gelesen und er sagt ausdrücklich dass dies Ideen sein sollen und seine eigene Strategie anders (besser) ist. Im ersten Buch meinte er noch dass Aktien zu sehr korrelieren um nur in sie zu investieren, im zweiten meinte er dass sie zu sehr korrelieren um ohne Filter unterwegs zu sein. Da mag er Recht haben aber vielleicht gibt es hier auch andere Möglichkeiten (Volatilität, Diversifizierung etc.) die theoretisch besser funktionieren. Aber er ist ein Quant und hat eigentlich zu wenig Daten für eine qualifizierte Statistik.
Ansonsten habe ich nichts zu meinem letzten Beitrag zuzufügen als vielleicht ein Beispiel: Clenow hat eine relativ kurze Zeit angeschaut, aber gehen wir mal davon aus das hätte auch in den letzten 150 Jahren funktioniert. Plötzlich kommen ein Dutzend brutale Ueberschneidungen bei denen man jedesmal 10-20% verliert gegenüber buy-n-hold und das in 10 Jahren nicht mehr einholen kann. Kein Problem, wenn man jetzt nach 10 Jahren die letzten 160 Jahre anschaut dann ist es eindeutig: man
muss den 300-er MA nehmen und es funktioniert prächtig. 160 Jahre lang hat das prächtig funktioniert, warum sollte es jetzt nicht mehr funktionieren?
Vielleicht versteht Ihr jetzt was ich meine.
(21.11.2021, 14:11)cubanpete schrieb: [ -> ]----
Ansonsten habe ich nichts zu meinem letzten Beitrag zuzufügen als vielleicht ein Beispiel: Clenow hat eine relativ kurze Zeit angeschaut, aber gehen wir mal davon aus das hätte auch in den letzten 150 Jahren funktioniert. Plötzlich kommen ein Dutzend brutale Ueberschneidungen bei denen man jedesmal 10-20% verliert gegenüber buy-n-hold und das in 10 Jahren nicht mehr einholen kann. Kein Problem, wenn man jetzt nach 10 Jahren die letzten 160 Jahre anschaut dann ist es eindeutig: man muss den 300-er MA nehmen und es funktioniert prächtig. 160 Jahre lang hat das prächtig funktioniert, warum sollte es jetzt nicht mehr funktionieren?
Vielleicht versteht Ihr jetzt was ich meine.
Und wenn du von so einem Fall ausgehst dann musst du ihn quantifizieren, Wahrscheinlichkeiten ermitteln und dann ueberlegen wie du im Sinne von Risikominimierung beim Eintreten von gehaeuften "unfavorable" Ereignissen/Abweichungen reagierst..
Die Zukunft wird sich wohl irgendwo reimen, aber eine Garantie gibt es nicht - daher gibts ja noch Risikomanagement. Kennst du irgendetwas auf das du dich heute verlaesst und du garantieren kannst dass es in Zukunft weiterhin funktioniert? Ersetze MA200 mit was beliebigem wie: Momentum? Trend? Mean Reversion? Korrelationen?
Also entweder einpacken oder im unsicheren Umfeld agieren - nur eines ist ja bekanntlich sicher...
Selbst die ganze Portfoliotheorie beruht darauf dass einige historische Beziehungen auch in Zukunft gelten - und keiner stellt das in Frage
Zum Thema Risikomanagement und der ganzen MA Sache...da gabs sogar schon 1992 Ideen darueber - also wer meint der dot.com Crash war unvermeidbar (im Depot) - nah, war er nicht
PS - Der Trader hat uebrigens ueber Jahrzehnte erfolgreich agiert - also im Gegensatz zu Malkiel and Friends an der Boerse laenger professionell agiert als dass das EMH-maessig passieren duerfte
https://www.amazon.com/Trader-Vic-Method...0471304972
(21.11.2021, 03:10)boersenkater schrieb: [ -> ]Im Grunde ist es jedesmal eine ähnliche Situation in die Du einsteigen kannst und nach der das beschriebene passiert.
Erinnert mich an die berühmt-berüchtigten Elliott-Wellen. Die wollte mir mal jemand als der Weisheit letzter Schluss aufzeigen.
Gibt es da einen Zusammenhang?
boersenkater schrieb:Ich weiß nicht ob Du mit dieser Ausführung nachvollziehen kannst das das was ich mache nichts mit dem was Du
sagst zu tun hat.
Du machst auf mich den Eindruck von jemanden, der das schon mal gemacht hat. Kannst du vielleicht ein bisschen näher ausführen, welche Instrumente du da einsetzt?
boersenkater schrieb:Der Langfristanleger ist mit einem Kreuzfahrtschiff über den Atlantik von Europa nach USA unterwegs und denkt
das der Daytrader im Grunde das gleiche macht nur das er anstatt den Atlantik zu überqueren mit der Fähre vom
Festland auf die 10 km entfernte Insel vor der Küste fährt.
Wenn ich indiskret fragen darf, gerne auch Antwort per PN: Geht es bei den deutschen Steuern überhaupt?!
(21.11.2021, 06:34)pjf schrieb: [ -> ]Nach der Logik ist Buffett kein Profi, aber seine Mitarbeiter schon. Und Buffett hat auch keinen Beruf., seine Mitarbeiter schon.
Ernsthaft?
Buffett ist meines Wissens durchaus als Geschäftsführer angestellt und bekommt dafür ein stattliches Gehalt. Natürlich hat er formal viel mehr Geld, weil er der Eigentümer des Unternehmens ist, aber in dem Sinne erfüllt er die Definition von "Profi".
Zitat:#### Wenn es in erster Linie nur darum geht Geld verdienen zu wollen ist Daytrading wahrscheinlich der falsche Job.
Es braucht Leidenschaft und viel Zeit bis man erfolgreich wird. Ohne Leidenschaft - wirkliches tiefstes Interesse an der
Thematik - wird man keine Lust haben diese Zeit aufzubringen. Dann sollte man es meiner Meinung nach gar nicht erst
anfangen.
Die (Selbst-)Ausbildungsphase ist zeitaufwendiger, intensiver und anstrengender als man es am Anfang denkt.
Würde sagen das man über Jahre hinweg ungefähr die doppelte Arbeitszeit eines normalen Arbeitnehmers im
Monat hat. Ohne dabei damit viel Geld bzw. dementsprechend viel Geld zu verdienen. Das kann durchaus auch
weniger sein als das was ein normaler Arbeitnehmer verdient. Aber wenn man es dann geschafft hat ein bestimmtes
Level zu erreichen, dann verdient man mit einem Bruchteil der Arbeitszeit eines normalen Arbeitnehmers mehr Geld
als dieser. Du kannst es dann auch ganz gemütlich 2-3 Stunden am Tag machen und hast sehr viel mehr Zeit für
Frau, Kinder, Hobbies, Haus und Hof übrig. Dann bist Du alles andere als ein Sklave, das ist dann eher der Arbeitnehmer
der täglich seine 8 Stunden malochen und sich mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten herumärgern muss.
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Der Freizeitgewinn oder der Gewinn an freier Zeit den ich durch das Daytrading habe ist enorm. Klar wenn ich aufstehe
mache ich als erstes die Rechner an und dann erst wieder aus wenn ich ins Bett gehe. Die Rechner laufen dementsprechend
mind. 14 - 16 Stunden.
Prinzipiell mal egal welches Zeitfenster, dies gilt mMn fuer alle - man sollte das Ganze erstmal nicht zu sehr "ver-romantisieren". Es geht da doch wohl eher weniger um Leidenschaft wenn wir ehrlich sind.
Hier mal ein paar Gedanken die wie ich finde elementar sind, aber die bis jetzt noch gar nicht angesprochen wurden
Des Pudels Kern: Es geht um Knete..und um mit Knete Knete zu verdienen braucht man Knete.
Warum soll ich mich >12 hr am Tag vorn Rechner setzen um dann weniger zu verdienen als ein Arbeitnehmer wenn auf der anderen Seite Leute rumlaufen die jaehrlich mehr Divi kassieren als der Arbeitnehmer Gehalt hat...und denen, um das zu erreichen, dann max ein paar Stunden im Monat vorm PC sitzen reicht? Warum fuer so viel weniger Geld soviel mehr Stress? Weil es cool ist? Die Leidenschaft? Traumjob? C'mon on....
Nah, sind wir ehrlich - wenn es um den Job/Business geht duerfte das Bestreben der Masse (>95%) sein die Aufwand/Return-Ratio zu optimieren. Also mini-max Prinzip.
Der einfachste Hebel das eigene Gehalt ohne zusaetzliches Risiko (oder sogar weniger) und mit weniger Aufwand zu erhoehen ist mehr Grundkapital...man skaliert ueber das Kapital, nicht ueber Arbeitsstunden...
Also ist der Haupttreiber fuer das Daytrading bei den Meisten wohl nicht die "Leidenschaft" oder das "Brennen", sondern schlichtweg der Mangel an Kapital - in Verbindung mit dem (naiven?) Traum diesen Zustand schnellstmoeglich zu aendern...
Wenn du genug Kapital hast schlaegst du dir nicht die Naechte mit Depri-Phasen um die Ohren - und das fuer weniger Geld als du als Berufstaetiger vorher hattest....
Wird dem TE dann auch klar werden muessen...will er Daytrading hauptberuflich betreiben dann ist in Bezug auf Stress, Aufwand, Risiko und allg. Wohlbefinden das zur Verfuegung stehende Kapital ein elementares Argument. Je weniger er in % erwirtschaften muss desto entspannter kann sein Ansatz sein ...