(17.11.2021, 11:29)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich habe im DGI Thread meine Strategie beschrieben. Ich kaufe zunächst einzelne Titel für 4% der Investitionssumme, also 25 Titel, maximal 20% des gleichen Sektors. Wenn ein Titel auf über 6% steigt (bereinigt um den aktuellen Stand eines Index um nicht zu früh im Bärenmarkt zu verkaufen) so verkaufe ich auf 5% runter. Diese Art von Verkauf nenne ich Marktdividende.
Ford hatte in der Zeit in der sie die Dividenden eingestellt hatten zwei solche "Marktdividenden" gezahlt. Damit ist mein Bestand an Ford immer noch zwischen 5 und 6 % meines Portfolios, aber... und jetzt kommts: Ford zahlt jetzt wieder eine Dividende von 40 Cents pro Jahr. Auf meinen durchschnittlichen Einkaufspreis bedeutet das über 30% reguläre Dividende.
Das mit der Entnahme nur über Dividende ist auch so ein Ding. Kommt vielleicht ein bisschen auf die Steuern drauf an. Ich investiere die Dividenden immer gleich wieder, wenn ich Geld brauche nehme ich einen Lombardkredit der einiges günstiger ist als die durchschnittlichen Dividenden. Dieser wird dann mit den Dividenden abgezahlt. Hat den zusätzlichen Vorteil dass ich dank der Schulden vor Inflation geschützt bin.
Aber Du hast schon Recht, gerade für Anfänger ist es besser sich auf die Dividenden zu konzentrieren. Diese schwanken viel weniger als die Marktpreise. Das hilft ungeschickte Panikverkäufe zu verhindern.
Ist ja schon oft geschrieben worden, es kommt (auch) in der Dividendenstrategie darauf an, wann du einkaufst.
Wenn du mit 1 Million Euro 2007/8 dein Portfolio aufgebaut hast und jetzt monatlich dazu sparst, dann ist alles super.
Dividenden sind auf deinen Einkaufskurs bezogen super, die Kurse sind auch gestiegen, dein Gesamtvermögen perfekt.
Hast du aber Ford nicht bei 1 oder 2 Dollar in 2008 gekauft, sondern in 2001 bei 30$ dann hast du vor der Dividendenaussetzung in 2006 schon über 70% des Wertes verloren.
Aus meiner Sicht musst du einen Durchschnitts-Dividendenertrag in % auf den durchschnittlichen EK eines Portfolios über 20 Jahre erstellen und das mit den Schwankungen der Dividenden und des Kurses betrachten.
Wenn jemand eine durschnittliche Dividende von 5% bekommt, dafür aber in Kauf nimmt, dass das Depot auch längere Zeit mal 50% Wertverlust erleidet, dann ist solange alles gut, wie kein Verkauf stattfinden muss und die Dividenden gezahlt werden. Ein erzwungener Verkauf in dieser Situation frisst 10 Jahre Dividendenentnahme, nur um wieder auf Breakeven zu kommen.
Inflationsrate da mal aussenvor gelassen, Opportunitätskosten ebenso.
Wie gesagt, mit dem richtigen (unwichtigen) Kapital im Hintergrund und einem "guten" Kaufzeitpunkt alles ok, aber es wird interessant zu sehen sein, wie die Dividendendepots (inkl Dividendenzahlungen und Kursveränderung minus Assetinflation) derjenigen, deren durschnittlicher Einstiegszeitraum in den letzten paar Jahren liegt, in 10 bis 15 Jahren aussieht, wenn die ganze Strategie Früchte tragen soll.
Für mich zählt der Liquidationswert:
Berichtigt:
Istkurs -Einstiegskurs + gezahlte Dividende = Gewinn (Verlust)
Das muss dann noch steuerbereinigt werden und dann kann man vergleichen mit einer Anlage in einem Index ETF oder einer anderen Anlageform.