Hier soll es um den SWAN ETF von Amplify gehen. Der ETF investiert 44% in Aktien des S&P500 und 56% in US-Anleihen, jedoch mit einem Hebel von 160%, so dass er auf eine Investition von 70% Aktien und 90% Anleihen kommt.
Das Anlagekonzept soll eine aktienähnliche Rendite bei geringerem Risiko bewirken. Von der Website "optimizedporfolio" habe ich folgende Perfomance-Kennzahlen abgeschrieben (für Dez. 2018 bis Juni 2021):
SWAN-ETF: Rendite 16,9% bei max. Drawdown von 5% (Sharpe 1,93)
S&P500 Total Return ETF: 26% Rendite bei max. Drawdown von 20% (Sharpe 1,32)
Nun meine Fragen:
1. Glaubt Ihr, dass eine Anlage aus US-Aktien und US-Anleihen in den nächsten Jahren noch gut funktionieren kann, angesichts der hohen Bewertung des US-Aktienmarkts bei niedrigen Anleihezinsen?
2. Falls man weiterhin einen Anteil des Portfolios in US-Aktien hält, ist man dann mit einem MSCI-USA ETF oder dem oben genannten ETF besser aufgestellt?
PS: Es handelt sich um einen US-ETF, der in der EU nur schwierig zu kaufen ist, das möchte ich aber hier nicht diskutieren.
Nur meine persönliche Meinung:
Anleihen würde ich aus Gründen der Inflation gar nicht kaufen, egal von wem, egal wann.
Gehebelte ETF würde ich nur aus dem Bärenmarkt heraus kaufen. Dabei kommt es aber auch auf die Summe und Portfolioverteilung an.
Es gibt noch einen 2x gehebelten ETF auf den S&P. Den würde ich schon eher kaufen.
(25.12.2021, 11:24)Vahana schrieb: [ -> ]Nur meine persönliche Meinung:
Anleihen würde ich aus Gründen der Inflation gar nicht kaufen, egal von wem, egal wann.
Gehebelte ETF würde ich nur aus dem Bärenmarkt heraus kaufen. Dabei kommt es aber auch auf die Summe und Portfolioverteilung an.
Es gibt noch einen 2x gehebelten ETF auf den S&P. Den würde ich schon eher kaufen.
Ich habe das so verstanden, dass der SWAN ETF die geringe und teils negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nutzen möchte, um das Abwärtsrisiko einer Aktienanlage zu reduzieren. Damit die Rendite nicht so stark verringert wird, verwendet man einen Hebel von 1,6.
Die meisten Aktienanleger haben einen hohen US-Anteil im Depot (z.B. im MSCI World 67%, im MSCI ACWI, 58%). Meine Überlegung ist nun: Wäre man besser bedient, wenn man den Portfolioanteil an US-Aktien mit dem oben genanntem ETF abdeckt?
(25.12.2021, 17:20)Noisetrader schrieb: [ -> ]Ich habe das so verstanden, dass der SWAN ETF die geringe und teils negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen nutzen möchte, um das Abwärtsrisiko einer Aktienanlage zu reduzieren. Damit die Rendite nicht so stark verringert wird, verwendet man einen Hebel von 1,6.
Die Reduzierung des Abwärtsrisiko gilt dann wahrscheinlich eher nur für diesen ETF. Die Modellierer des ETF haben in der Vergangenheit geschaut was sich gegenseitig aufhebt und haben dann die Hebel und Gewichtung dementsprechend gewählt.
Das heißt aber nicht das es in Zukunft so bleiben wird.
(25.12.2021, 17:20)Noisetrader schrieb: [ -> ]Die meisten Aktienanleger haben einen hohen US-Anteil im Depot (z.B. im MSCI World 67%, im MSCI ACWI, 58%). Meine Überlegung ist nun: Wäre man besser bedient, wenn man den Portfolioanteil an US-Aktien mit dem oben genanntem ETF abdeckt?
Das wird nicht so gut klappen.
Die 67%, bzw 58%, sind auch nur die Momentanwerte. Für den Fall das die USA runtergehen wird ja Geld umgeschichtet in die anderen Länder.
Die Verteilung ändert sich dann. Also keine Panik vor dem hohen US Anteil.
Beim MSCI World muss man nur beachten das China da nicht drin ist. Wenn also die USA runtergehen und China hoch, dann ist man falsch aufgestellt.
Den MSCI ACWI halte ich deswegen für die bessere Wahl und der hat auch keine Anleihen drin.
(25.12.2021, 11:04)Noisetrader schrieb: [ -> ]Hier soll es um den SWAN ETF von Amplify gehen. Der ETF investiert 44% in Aktien des S&P500 und 56% in US-Anleihen, jedoch mit einem Hebel von 160%, so dass er auf eine Investition von 70% Aktien und 90% Anleihen kommt.
Das Anlagekonzept soll eine aktienähnliche Rendite bei geringerem Risiko bewirken. Von der Website "optimizedporfolio" habe ich folgende Perfomance-Kennzahlen abgeschrieben (für Dez. 2018 bis Juni 2021):
SWAN-ETF: Rendite 16,9% bei max. Drawdown von 5% (Sharpe 1,93)
S&P500 Total Return ETF: 26% Rendite bei max. Drawdown von 20% (Sharpe 1,32)
Nun meine Fragen:
1. Glaubt Ihr, dass eine Anlage aus US-Aktien und US-Anleihen in den nächsten Jahren noch gut funktionieren kann, angesichts der hohen Bewertung des US-Aktienmarkts bei niedrigen Anleihezinsen?
2. Falls man weiterhin einen Anteil des Portfolios in US-Aktien hält, ist man dann mit einem MSCI-USA ETF oder dem oben genannten ETF besser aufgestellt?
PS: Es handelt sich um einen US-ETF, der in der EU nur schwierig zu kaufen ist, das möchte ich aber hier nicht diskutieren.
Gegenfrage: Warum sollte ich auf 9,1% Rendite -im genannten Zeitraum- verzichten?
SG
(25.12.2021, 11:04)Noisetrader schrieb: [ -> ]Hier soll es um den SWAN ETF von Amplify gehen. Der ETF investiert 44% in Aktien des S&P500 und 56% in US-Anleihen, jedoch mit einem Hebel von 160%, so dass er auf eine Investition von 70% Aktien und 90% Anleihen kommt.
Das Anlagekonzept soll eine aktienähnliche Rendite bei geringerem Risiko bewirken. Von der Website "optimizedporfolio" habe ich folgende Perfomance-Kennzahlen abgeschrieben (für Dez. 2018 bis Juni 2021):
SWAN-ETF: Rendite 16,9% bei max. Drawdown von 5% (Sharpe 1,93)
S&P500 Total Return ETF: 26% Rendite bei max. Drawdown von 20% (Sharpe 1,32)
Nun meine Fragen:
1. Glaubt Ihr, dass eine Anlage aus US-Aktien und US-Anleihen in den nächsten Jahren noch gut funktionieren kann, angesichts der hohen Bewertung des US-Aktienmarkts bei niedrigen Anleihezinsen?
2. Falls man weiterhin einen Anteil des Portfolios in US-Aktien hält, ist man dann mit einem MSCI-USA ETF oder dem oben genannten ETF besser aufgestellt?
PS: Es handelt sich um einen US-ETF, der in der EU nur schwierig zu kaufen ist, das möchte ich aber hier nicht diskutieren.
Hi,
zu 1.)
was ich oder andere "glauben" spielt hoffentlich für dich keine Rolle :).
Wie genau sich Fixed Income im Allgemeinen, und US-Anleihen im Speziellen, in Zukunft verhalten werden ist schwer bis gar nicht zu prognostizieren.
Ich bewerte meine Unwissenheit deutlich höher als andere Forenteilnehmer hier (was wo und wie furchtbar Inflation ist und wird und wie viel besser die "heilige" Anlageklasse Aktien wirklich ist, weiss ich nicht). Deshalb gewichte ich Diversifikation in meinen Investments deutlich höher. Und daher halte ich ein langfristiges Investment in Interest-Rates auch für sinnvoll.
Ob das allerdings über den SWAN ETF stattfinden sollte, weiss ich nicht. Der ETF verkauft Fixed Income als "Crash Protection". Das ist durchaus strittig ob das wirklich funktioniert ( ich empfehle das
CFM paper und die 2Sigma blog posts
hier und
hier als Lektüre). Es soll auf der ganzen Welle rund um Nassim Talebs "Black Swan" mitschwimmen. Das halte ich für nicht sonderlich seriös.
Echte "crash protection"/"tail risk hedges" kann nur über eine long gamma Position stattfinden. Eine Versicherung über Derivate. Und das kann nur dann funktionieren, wenn man irgendwie günstiger long gamma gehen kann, als der Rest des Marktes. Ob das überhaupt geht wird von Leuten die ich sehr schätze stark bezweifelt. Angeblich hat Universa (
https://www.universa.net/) so Geld verdient, aber wissen kann das keiner.
Und stellt sich die Frage, ob du Tail Risk Protection überhaupt brauchst? Also wie alt bist du und kannst du eine "lost decade" nicht einfach aussitzen? Hast du andere Investments? Wie sieht dein Cash Bedarf aus?
Will sagen: ein breit diversifiziertes Portfolio ist IMO immer eine gute Sache. Und da gehören auch Bonds rein. Vollkommen unabhängig davon was die Leute (auch hier) so sagen, wie sich Bonds entwickeln.
(28.12.2021, 16:03)Lancelot schrieb: [ -> ]Will sagen: ein breit diversifiziertes Portfolio ist IMO immer eine gute Sache. Und da gehören auch Bonds rein. Vollkommen unabhängig davon was die Leute (auch hier) so sagen, wie sich Bonds entwickeln.
Eine Begründung dazu wäre ganz interessant.
Bonds haben sich inflationsbereinigt und im Benchmark mit dem Aktienmarkt noch nie wirklich gelohnt.
Das Einzige was früher einmal üblich war, dass Bonds und Aktienmarkt sich gegensätzlich verhalten haben und man konnte im Crash die Bonds in Aktien umschichten. Fragwürdig ob das in Zukunft überhaupt noch so gut funktioniert wie früher.
Diversifikation ist schön und gut, aber ich würde eine langweilige und solide Aktie immer den Bonds vorziehen. Zumindest wenn man die Volatilität aushalten kann.
Thema Benchmark.
Ok da kann man viel rechnen wie man lustig ist, da hast du recht.
Aber meistens scheitern die Bonds ja schon an der Inflationhürde und dann braucht man den Bleistift gar nicht mehr anspitzen.
Ich gehe mal von einigermaßen soliden Bonds aus. Die werfen nicht die meisten Zinsen ab.
(29.12.2021, 17:25)Vahana schrieb: [ -> ]Thema Benchmark.
Ok da kann man viel rechnen wie man lustig ist, da hast du recht.
Aber meistens scheitern die Bonds ja schon an der Inflationhürde und dann braucht man den Bleistift gar nicht mehr anspitzen.
Ich gehe mal von einigermaßen soliden Bonds aus. Die werfen nicht die meisten Zinsen ab.
Alles was Rendite bringt schwächt meinen Verlust durch Inflation.
Manche Dinge geben erst im Verbund mit anderen Dingen einen Sinn.