(08.03.2022, 13:29)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich hab mir auch schon überlegt ob ich meine Methode "halte so lange wie möglich aber nicht länger" etwa ändern soll. Ich verkaufe ja erst wenn ich was besseres finde. Aber ich verkaufe auch wenn eine einzelne Aktie zu viel Platz im Depot belegt. Da aber sehr viele meiner Aktien extrem gestiegen sind ist dieser Punkt etwas schwieriger zu erreichen im Augenblick, da ich ausserdem noch den aktuellen Stand des SP500 zum letzten Höchststand für diese Berechnung einbeziehe.
Aber ich bin zum Schluss gekommen nichts an meiner Strategie zu ändern. Hat bis jetzt mit Zyklikern sehr gut funktioniert, wird also wahrscheinlich auch mit Kriegs Gewinnern funktionieren. Ich verkaufe dann wenn der Hebel zu gross wird oder wenn ich ein besseres Investment finde und keine Liquidität dafür übrig habe. Also so spät wie möglich...
Hier lohnt es sich halt noch was anderes als Aktien im Portfolio zu haben. Einige Rohstoff ETFs, REITS ETFs und Crypto Currencies. Oder, Gott bewahre, man verstößt gegen die allgemeine Board-Weisheiten und legt sich auch noch ein paar Fixed Income ETFs ins Portfolio.
Das zwingt einen ab und an zum Rebalancen raus aus Equity. Oder wieder rein (wird bei jetzt bald so sein). Selbst wenn man nur einen geringen Anteil an diesen Alternativen Assets hat, schiebt man ab und zu Geld aus Equity raus.
Ich erlebe jetzt zum zweiten mal eine recht beruhigende Dämpfung in meinem Portfolio durch Diversifikation.
Oder ich empfehle einen kleinen cash Anteil als strategische Reserve im Portfolio zu halten (nicht das Geld das man zum Leben braucht). Das zwingt einen natürlcih auch Cash aufzustocken wenn es in den Aktien super läuft.
Aber natürlich..Inflation ist das eine. Das andere sind Steuern. Meine Umschichterei lohnt sich deshalb nur deutlich geringer als in der Simulation
.
(13.03.2022, 12:52)Lancelot schrieb: [ -> ]Hier lohnt es sich halt noch was anderes als Aktien im Portfolio zu haben. Einige Rohstoff ETFs, REITS ETFs und Crypto Currencies. Oder, Gott bewahre, man verstößt gegen die allgemeine Board-Weisheiten und legt sich auch noch ein paar Fixed Income ETFs ins Portfolio.
Das zwingt einen ab und an zum Rebalancen raus aus Equity. Oder wieder rein (wird bei jetzt bald so sein). Selbst wenn man nur einen geringen Anteil an diesen Alternativen Assets hat, schiebt man ab und zu Geld aus Equity raus.
Ich erlebe jetzt zum zweiten mal eine recht beruhigende Dämpfung in meinem Portfolio durch Diversifikation.
Ich habe mir das lange überlegt. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele mit solchen Hedges die fast perfekt zu sein scheinen. Mathematik und Statistik bestätigt diesen Anschein. Dann kommt ein unerwartetes und unvorhersehbares Ereignis und alles ändert sich, Korrelationen verschwinden oder kehren sich um, die Auswirkungen sind extrem. Dann gibt es noch den Typ Investor der glaubt die kleine Volatilität die er erreicht könne ihm grössere Hebel erlauben. Bis es dann richtig knallt. Je komplizierter ein System ist desto fragiler ist es. Je weniger Volatilität ein System hat desto anfälliger ist es auf den schwarzen Schwan.
Die grossen Verluste haben in der Vergangenheit meine Methoden besser gemacht. Das einzige was ich tun muss ist lernen damit umzugehen und mich so zu verhalten dass ich jedes Problem überlebe. Jeder neue grosse Verlust macht mich stärker... und am Schluss reicher.
Die Versuche Verluste zu verringern oder zu verkleinern haben im Nachhineine gesehen immer viel zu viel Geld gekostet. Verpasste Gewinne, verfrühte Gewinnmitnahmen und so weiter.
Ich akzeptiere Volatilität, habe sie sogar gerne. Auch wenn das bedeutet dass ich manchmal ziemlich grosse Verluste hinnehmen muss. Unterdessen weiss ich dass nach einem grossen Verluste ein noch grösserer Gewinn kommt wenn ich mich an meine mechanischen Strategien mit Aktien halte.
Wer mit Kunden arbeitet ist sozusagen gezwungen dazu sie zu bescheissen: Volatilität wird als der Teufel schlechthin angesehen, man betrachte nur das am meisten beobachtete Ratio, das Sharpe Ratio. Je besser das Sharpe Ratio ist desto wahrscheinlicher ist es dass der grösste Verlust für diese Methode in der Zukunft liegt!
Ich habe übrigens noch "was anderes" ausser Equity, das sind Immobilien und Bauland. Die Immobilien betrachte ich allerdings eher als Freude für mich selbst; dass ich mir die Miete spare und am verrücktesten politischen Markt der Welt in der Schweiz beteiligt bin ist ein angenehmer Nebeneffekt. Heute würde ich keine Immobilien mehr kaufen und flexibel bleiben, sprich mieten.
Uebrigens: meine Zocker Strategie ist für dieses Jahr bei plus 9.2%, meine Dividendenstrategie bei minus 2.06%, allerdings bei einer carry Prämie von jährlich 4.38% von der ja noch mehr als drei Viertel ausstehen.
(13.03.2022, 12:52)Lancelot schrieb: [ -> ]Hier lohnt es sich halt noch was anderes als Aktien im Portfolio zu haben. Einige Rohstoff ETFs, REITS ETFs und Crypto Currencies. Oder, Gott bewahre, man verstößt gegen die allgemeine Board-Weisheiten und legt sich auch noch ein paar Fixed Income ETFs ins Portfolio.
Rohstoff ETF/ETC sind Future basierend und lohnen sich langfristig durch die Rollverluste nicht. Rohstoffe allgemein sind zu zyklisch denn sobald sie interessant werden vom fundamentalen Gedanken her, ist ein Großteil der Bewegung schon abgeschlossen. Rohstoffaktien kauft man dann wenn sie sonst keiner haben will.
REIT ETF habe ich noch keinen ordentlichen gefunden.
Kryptos halte ich nichts von.
Hast du mal eine WKN von so einem "Fixed Encome ETF"?
(13.03.2022, 13:28)Vahana schrieb: [ -> ]Rohstoff ETF/ETC sind Future basierend und lohnen sich langfristig durch die Rollverluste nicht. Rohstoffe allgemein sind zu zyklisch denn sobald sie interessant werden vom fundamentalen Gedanken her, ist ein Großteil der Bewegung schon abgeschlossen. Rohstoffaktien kauft man dann wenn sie sonst keiner haben will.
REIT ETF habe ich noch keinen ordentlichen gefunden.
Kryptos halte ich nichts von.
Hast du mal eine WKN von so einem "Fixed Encome ETF"?
Spielt keine Rolle wie Du Rohstoffe handelst, Du hast immer die Lagerkosten, Sicherheitskosten, Zinsen und so weiter. Rohstoff Aktien sind deshalb auch für mich die bessere Wahl. Sie korrelieren nur selten perfekt mit den Rohstoffen aber das ist sogar ein Vorteil wie meine Strategie eindrücklich zeigt. Die Rohstoff Aktien die ich seit 6 Monaten aber weniger als ein Jahr halte sind zwischen 80 und 200% gestiegen, diejenigen die ich schon über ein Jahr halte zwischen 102 und 746(!)% gestiegen. Nur was ich in den letzten 6 Monaten gekauft habe, vor allem big oil, liegt zwischen minus 11 und plus 28%.
REIT sind schwierig, ich halte zwei davon wobei beide nicht mehr auf buy sind, also aktuell nicht mehr gekauft werden würden. Immobilien haben historisch gesehen eine Performance sehr nahe bei Null. Aber es gibt schwarze Schwäne politischer Art wie die Entscheidung der Schweiz keine Einzonungen für Bauland mehr zuzulassen. Das treibt Mieten, Baukosten und natürlich den Wert der Immobilien künstlich und sehr stark in die Höhe.
Fixed Income sind Bonds, selten auch Vorzugsaktien. Also Wetten auf den Zins und je nach Schuldner auf deren Ueberleben. Das Problem ist hier für mich dass diese Dinge politisch beeinflusst werden. Das kann zwar (selten) zu Deinem Vorteil sein aber in der Regel wird Dir einfach das Geld aus der Tasche gezogen. Wenn die Zinsen steigen sinkt der Wert von fixed income. Aber auch wenn gar nichts passiert hast Du Mühe die persönliche Inflation damit überhaupt rein zu holen. Sinken die Zinsen verdienst Du viel Kohle, aber wie tief können sie denn noch sinken?
Kryptos sind was für ungesetzliche Transaktionen. Das brauche ich vielleicht wenn mal Alkohol oder Kaffee (oder was den Idioten sonst noch einfällt) verboten wird aber jetzt im Augenblick brauche ich es nicht. Der Wert der Kryptos zeigt aber eindrücklich wie gross die illegalen Märkte überhaupt sind.
(13.03.2022, 13:55)cubanpete schrieb: [ -> ]Rohstoff Aktien sind deshalb auch für mich die bessere Wahl.
Sehe ich auch so.
Bei REITs muss man antizyklisch kaufen, dann klappt das auch mit der Rendite >0.
(13.03.2022, 17:32)Vahana schrieb: [ -> ]Bei REITs muss man antizyklisch kaufen, dann klappt das auch mit der Rendite >0.
Man sollte IMMER antizyklisch kaufen für eine Überrendite.
(13.03.2022, 18:47)pjf schrieb: [ -> ]Man sollte IMMER antizyklisch kaufen für eine Überrendite.
das kann man so pauschal nicht sagen
(13.03.2022, 18:47)pjf schrieb: [ -> ]Man sollte IMMER antizyklisch kaufen für eine Überrendite.
Bei nicht-zyklischen Unternehmen stehst du dabei vor einer nicht erfüllbaren Aufgabe.
Bei normalen Zyklikern stehst du dann teilweise ein Jahrzehnt an der Seitenlinie, was auch nicht besonders sinnvoll ist.
Aber da die REITs meist sowieso nur einen kleinen Anteil am Gesamtdepot ausmachen sollten kann man hier wirklich bis zur Krise warten.
Ich war auch zu früh dran. Hab es nicht hingekriegt Geduld zu zeigen und es wird lange dauern die schwarze Null zu sehen.
Ich hab dieses Jahr mehrmals ins fallende Messer gegriffen weil ich dachte ich könnte günstig einsammeln bzw. nachkaufen. Leider gings dann nochmals ordentlich runter. Dann natürlich am tiefpunkt verkauft.
(14.03.2022, 17:15)BaLü schrieb: [ -> ]Ich hab dieses Jahr mehrmals ins fallende Messer gegriffen weil ich dachte ich könnte günstig einsammeln bzw. nachkaufen. Leider gings dann nochmals ordentlich runter. Dann natürlich am tiefpunkt verkauft.
Am Tiefpunkt verkaufen habe ich auch schon mehrere Male im CFD Trading geschafft.
Manchmal frage ich mich heute noch ob es noch weiter runter gehen würde wenn man die Aktien behalten hätte.