25.10.2022, 10:49
(25.10.2022, 10:30)saphir schrieb: [ -> ]Der weiss bestimmt viel mehr als ich. Allerdings scheint sich nun doch das "unwahrscheinliche" zu bewahrheiten:
Ab der Mitte ungefähr wird darüber diskutiert, ob Putin Russland vergrössern möchte oder nur die Regierung in Kiew "umpolen" möchte. Darauf wurde angenommen, dass er sich nur den Dombass/Krim nehmen wird und ansonsten erzwingen will eine "neutrale" oder russlandfreundliche Regierung in Kiew zu haben.
Ich glaube den Plan hat er mittlerweile aufgegeben. Putin spricht ja mittlerweile von einem Anti-Russland und hat schon angefangen Gebiete zu annektieren. In seiner Rede anfangs des Krieges hat er von dem Fehler der SU gesprochen, den Ländern ihre Nationalstaatlichkeit zu lassen. Deshalb war der Halbsatz "Wer die SU nicht zurück haben möchte hat kein Herz und wer sie zurück haben möchte hat kein Hirn", vielleicht eher so gemeint, dass die SU eben den Fehler inne hatte die kontrollierten Länder bestehen zu lassen.
Interessant, dass bereits Jelzin den Grundstein gelegt hatte, die Russische Förderation zu bilden. Vorstellbar dass es auch irgendwann in Weissrussland zum "Showdown" kommt und Weissrusland wird aufgefordert, sich in der Russischen Förderation aufzulösen. Das widerspricht allerdings seiner Äusserung bzgl. der gewünschten Pufferstaaten.
Der Punkt ist halt dass es jetzt den Krieg gibt...und letzten Endes von NATO Seite ein Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Russland.
In einem Vortrag (auch vor Februar) war es meine ich in dem er detailiert darlegt dass die wirtschaftlich Oeffnung oder die Entwicklung zu liberalen Demokratie hin in der Ukraine selbst fuer Russland wohl akzeptierbar waere, allerdings eben ohne NATO und ohne Integration in die EU - im Artikel ist das ja nur eine kurze Bemerkung (Demokratie ja - aber nicht liberale Demokratie unter amerikanischem Schirm). Die Ukraine muesse einfach als Pufferstaat erhalten bleiben.
Und wer meint dies sei alleinig Entscheidung der Ukraine: Einfach mal nach Monroe Doktrin googeln...
Er hatte politisch Oesterreich zu Zeiten des kalten Krieges teilweise als Vergleich/Beispiel hergezogen.
Es ist nun auch so dass das von ihm beschriebene "Worst-Case" Szenario eingetreten ist. Die Folgen wird man sehen.
Interessant ist einfach nur dass er die Schritte zu diesem moeglichen zukuenftigen Szenario schon vor Jahren als realistisch auf dem Schirm hatte - und die notwendigen Eskalationschritte recht genau antizipiert hatte.
Was den Sachverhalt fuer Europa betrifft: Man hat den Krieg vor der Haustuere was schlimm genug ist. Einfach zur Seite wischen wie Irak oder Libyen ist da halt weitaus schwerer und politisch auch nicht gewollt.
Es spricht aber kaum einer ueber die letzten 20 Jahre in der Region und die Entwicklung im Donbass etc. - zum Verstaendnis und zur Konfliktbeilegung waere dieses allerdings noetig.
Uebrigens bombt ja gerade auch Israel in Damaskus rum - who cares?