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Normale Version: Credit Suisse
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(26.03.2023, 12:39)Lancelot schrieb: [ -> ]Wenn es dein Geschäftsmodell ist der sichere Hafen für kriminelle Oligarchen und korrupte Politiker zu sein, dann wird man von anderen Nationen auch irgendwann so behandelt.

Mein Verständnis war immer so: Wenn die Schweiz schon die illegalen Konten respektiert, dann die normalen Konten noch umso mehr.
Eine bessere Werbung kann es nicht geben.

Auch das die Schweiz im Zentrum des 2. Weltkrieg es geschafft hat der Scheiße aus dem Weg zu gehen spricht eine deutliche Sprache das die Politik dort in Ordnung war.
Jetzt im 3. Weltkrieg beteiligen sie sich zumindest an dem völkerrechtwiedrigen Sanktionskrieg gegen Russland.
Was hat sich verändert?
Na ja. Man muss schon nen komischen moralischen Kompass haben um der Schweiz im 2. Weltkrieg ne nobele Rolle zuzuordnen. 

Egal. Wie cube schon sagte: an dem "Incentive Problem"  ändert sich ja nix. Die Banken werden nur größer und größer.
Ich weiß, in der heutigen Gesellschaft muss ein Staat mindestens 1-2 Generationen an Kriegsopfern verzeichnen wenn er als nobel gelten will.

Früher gab es aber Staaten die nicht so kriegsgeil waren. Dafür muss man Verständnis aufbringen.
"the opposite of good is not evil but indifference"

Du kannst wegsehen wenn die Oma von drei Assis vermöbelt werden und sagen "geht mich nix an". Nobel ist das nicht. Das ist feige.
Und prinzipiell waren die Schweizer wohl weniger "nicht kriegsgeil" als "geldgeil". 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweiz_im..._Weltkrieg
"Nach Kriegsende beschuldigten die Siegermächte die Schweiz der Kooperation mit den Nationalsozialisten, denn unter anderem wurden rund 75 % der seitens des Deutschen Reiches für Einkäufe im nicht neutralen Ausland erforderlichen Devisen durch Goldtransaktionen der Reichsbank über das Schweizer Bankensystem abgewickelt"
Wenn meine Tat dazu führen könnte das ein Weltkrieg ausbricht oder Millionen Landsleute sterben, dann geh ich weiter.
Tut mir dann auch Leid für die Oma.

Vielleicht haben die Assis ja auch einen guten Grund die Oma zu verkloppen, man weiß es nicht.

Es sind immer diese dummen naiven Gedankenspiele und Vergleiche die die Menschheit in Hass und Krieg führen.

Das die Schweizer ihre Dienste für die Deutschen vermehrt während des Krieges angeboten haben lag ja daran das Deutschland von fast der ganzen Welt sanktioniert wurde. Viele Alternativen hatten die Deutschen jedenfalls nicht.
Natürlich hätten sie ihre Neutralität aufgeben können, aber der Preis wäre sehr hoch gewesen.

Durch den jetzigen Kriegseintritt der Schweiz können sie nun nicht mehr als neutralen Vermittler herhalten. Wer kann heute schon abschätzen ob das nicht sogar den Krieg um Monate und Jahre verlängert?
Je nachdem von welcher Seite man es betrachtet gibt es kaum noch ein neutrales Land. Da wäre es umso nötiger gewesen das wenigstens die Schweiz ihr Rückgrat behält.
(26.03.2023, 12:39)Lancelot schrieb: [ -> ]Das Bankgeheimnis war für die Schweiz nicht länger zu halten. Den "Trick" können inzwischen viele und der Druck der Welt ist gewachsen. 

Wenn es dein Geschäftsmodell ist der sichere Hafen für kriminelle Oligarchen und korrupte Politiker zu sein, dann wird man von anderen Nationen auch irgendwann so behandelt. Ist eh seltsam dass das so lange funktioniert hat. Insofern ist es einfach nur pragmatisch und clever davon wegzugehen. Wenn du wie die Cayman Inseln bist und sonst nix hast, kann sich das lohnen. Für jemand wie die Schweiz ist das langfristig einfach Unsinn. Nix was auf deinem Konto passiert muss für Aufsichtsbehörden geheim sein.

Das Problem ist immer das Gleiche: bad incentives + leverage  + M2M   

Jetzt haben wir da einen riesigen Scheisshaufen der sich UBS nennt. IMO haben wir ein systemisches Problem.

Immer gern genommen als Steuerparadies: Die USA

Aber auch dort bröckelt es mit der Diskretion wie man z.b. in diesem Fall von 2019 lesen kann:

https://www.handelszeitung.ch/invest/ste...m-gejagten
(26.03.2023, 15:04)Lancelot schrieb: [ -> ]"the opposite of good is not evil but indifference"

Du kannst wegsehen wenn die Oma von drei Assis vermöbelt werden und sagen "geht mich nix an". Nobel ist das nicht. Das ist feige.
Und prinzipiell waren die Schweizer wohl weniger "nicht kriegsgeil" als "geldgeil". 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweiz_im..._Weltkrieg
"Nach Kriegsende beschuldigten die Siegermächte die Schweiz der Kooperation mit den Nationalsozialisten, denn unter anderem wurden rund 75 % der seitens des Deutschen Reiches für Einkäufe im nicht neutralen Ausland erforderlichen Devisen durch Goldtransaktionen der Reichsbank über das Schweizer Bankensystem abgewickelt"

Und was ist genau das Problem dabei? Neutral ist neutral, stell Dir vor jeder wäre neutral; es gäbe keine Soldaten die kämpfen, weder auf der einen noch der anderen Seite.

Die Schweiz hat eine grosse Armee und ist ein wichtiger Hersteller von Waffen. Sie könnte viel mehr Geld verdienen wenn sie diese Waffen an Kriegsparteien liefern würde oder wenigstens den Käufern erlauben würde einen (feigen) Stellvertreterkrieg damit am Leben zu erhalten.

Aber was zum Teufel hat das mit der Credit Suisse zu tun? Diese ging wegen Vertrauensverlust unter und wenn sie nicht in der Art und Weise gerettet worden wäre wie das passierte so wäre vermutlich das weltweite Finanzsystem letzte Woche zusammengebrochen. Ob es viele andere Länder gibt die es überhaupt fertig gebracht hätten so schnell so durchzugreifen wage ich zu bezweifeln.
Backtopic 
wollte heute eine alte Aufzeichnung aus dem Jahr 2010 über Nicolas Hayek ansehen. Er war bekannt für "Swatch" und "Smart", erwartete ein Porträt des Unternehmers. Aber in der Sendung "NZZ Standpunkte" wurde tagesaktuell über die Krise der UBS gesprochen. Er nahm damals an einer Pressekonferenz teil, Hauptforderung waren mehr staatliche Regeln, den Banken müssten "die Flügel gestutzt" werden. In aller Kürze formuliert forderte er eine Verkleinerung der Banken oder eine Erhöhung der Kapitaldecke.

Der Verwaltungsratspräsident der CS war damals dagegen, diese hätten fatale Folgen: eine zusätzliche Beschneidung des Geschäftsmodells würde nicht nur den Finanzplatz, sondern auch den ganzen Wirtschaftsstandort Schweiz nachhaltig schwächen.

Der Rest ist Geschichte...
(27.03.2023, 12:21)J R schrieb: [ -> ]Backtopic 
wollte heute eine alte Aufzeichnung aus dem Jahr 2010 über Nicolas Hayek ansehen. Er war bekannt für "Swatch" und "Smart", erwartete ein Porträt des Unternehmers. Aber in der Sendung "NZZ Standpunkte" wurde tagesaktuell über die Krise der UBS gesprochen. Er nahm damals an einer Pressekonferenz teil, Hauptforderung waren mehr staatliche Regeln, den Banken müssten "die Flügel gestutzt" werden. In aller Kürze formuliert forderte er eine Verkleinerung der Banken oder eine Erhöhung der Kapitaldecke.

Der Verwaltungsratspräsident der CS war damals dagegen, diese hätten fatale Folgen: eine zusätzliche Beschneidung des Geschäftsmodells würde nicht nur den Finanzplatz, sondern auch den ganzen Wirtschaftsstandort Schweiz nachhaltig schwächen.

Der Rest ist Geschichte...

Ich denke doch das wir die Geschichte vom Wettbewerbsnachteil oft genug gehört haben. Man könnte über eine Größenbeschränkung nachdenken. Und eventuell darüber Geschäft- und Investmentbanking wieder regulatorrisch mehr zu trennen. Dann wird zwar mehr in eine Shadow Banking economy abwandern. Aber was solls? Man müsste auch mal wirklich identifizieren, welche Teile der Dienstleistungen und des Portfolios tatsächlich systemisch sind.

Zu den Zentralbanken: gute Zusammenfassung was so zur Steuerung verwendet wird. Da müsste man mal ran. 
https://www.clevelandfed.org/publication...licymaking
(27.03.2023, 15:01)Lancelot schrieb: [ -> ]Ich denke doch das wir die Geschichte vom Wettbewerbsnachteil oft genug gehört haben. Man könnte über eine Größenbeschränkung nachdenken. Und eventuell darüber Geschäft- und Investmentbanking wieder regulatorrisch mehr zu trennen. Dann wird zwar mehr in eine Shadow Banking economy abwandern. Aber was solls? Man müsste auch mal wirklich identifizieren, welche Teile der Dienstleistungen und des Portfolios tatsächlich systemisch sind.

Man muss sich einfach mal anschauen was Banken eigentlich sind: sie sind der Arm der Zentralbanken um Tauschmittel zu verteilen. Diese Aufgabe können private Institutionen besser erfüllen als der Staat, aber nur wenn sie auch in der Verantwortung für ihr Handeln stehen. 

Nicht ganz ernst gemeint: Ich schlage das Barcelona Modell vor, auch wenn ich vielleicht sonst nicht viel von den katalanischen Besonderheiten halte: ein Banker der Geld verliert wird vor seinem Institut geköpft!

Da es unterdessen so viele Banker gibt wäre das vielleicht auch ein Modell gegen die Ueberbevölkerung...
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