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Normale Version: Die letzten Atomkraftwerke werden abgeschaltet
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Zitat:Atomkraft: Tschechische Republik plant nun mit vier neuen Reaktoren

Ursprünglich plante die tschechische Regierung, einen zusätzlichen Reaktor im Atomkraftwerk Dukovany zu bauen. Nun strebt man insgesamt vier neue Reaktoren an.

https://www.euractiv.de/section/europa-k...reaktoren/

Zitat:Eine weitere Änderung betrifft die drei an der Ausschreibung beteiligten Unternehmen. Das Kabinett wandte sich nur an das französische Unternehmen EDF und das südkoreanische Unternehmen KHNP, aber nicht an Westinghouse.

....und leider auch nicht mehr an Siemens, denn D ist ja vom "toten Pferd" Kernkraft abgestiegen. Und die Tschechen steigen jetzt auf das tote Pferd auf, na, die werden schon sehen, was sie davon haben. Irony
Zitat:Während der Gewinner der Ausschreibung bis Mitte 2024 feststehen soll, soll der erste geplante Reaktorblock im Jahr 2036 fertiggestellt sein, die anderen in Etappen bis 2050.


Hier hiess es damals (2006):

Zitat:Die Zahlen in Tabelle 1 verdeutlichen, dass die Reichweite der Uranvorräte nach gegenwärtigem Stand (d. h. bei momentanem Jahresverbrauch, aktuellen Marktpreisen und gegenwärtigem Kenntnisstand über die Vorkommen) bei mindestens etwa 47 Jahren liegt, falls Preissteigerungen bis auf 130 US-Dollar pro Kilogramm Uran als wirtschaftlich vertretbar angesehen werden. Eine solche Zeitspanne von knapp 50 Jahren würde grob dem Lebenszyklus (Planung, Bau und Betrieb) einer einzelnen Generation von Kraftwerksneubauten entsprechen. Unter restriktiveren Voraussetzungen (Preise nicht über 40 $/kg) ergibt sich eine kürzere Reichweite von nur 25 Jahren. Optimistischere Annahmen unter Einbeziehung auch der „spekulativen“ Ressourcen führen umgekehrt zu einer Erhöhung der statischen Reichweite auf über 160 Jahre.
https://www.bundestag.de/resource/blob/5...f-data.pdf


Im Umkehrschluss müsste das dann bedeuten, dass der Uranpreis nach oben gehen muss und wird. Und es mutmasslich wegen Engpässen zu einer Verkürzung der Laufzeiten kommen könnte.

In Tschechien wurde übrigens selbst mal Uran abgebaut, unter üblen Bedingungen: 

Zitat:Uran-Arbeitslager in Tschechien:  Die Hölle im Erzgebirge

Mukl – so nannten sich die Häftlinge von Jáchymov, die für die sowjetische Atombombe Uranerz schürften. Viele von ihnen überlebten nicht.

https://taz.de/Uran-Arbeitslager-in-Tsch.../!5427046/
Zitat:FOCUS-Kolumne von Jan Fleischhauer
Wäre Deutschland eine Aktie, dann lautete die einhellige Empfehlung: Verkaufen, und zwar sofort.

Diese Woche kam Bloomberg zu dem Befund, dass Deutschlands Tage als industrielle Supermacht gezählt seien. So lautete auch die Überschrift des Standortberichts, der die prekäre Energieversorgung als wesentlichen Grund für den Niedergang nennt: „Germany’s Days as an Industrial Superpower are coming to an End.“
Man kann sich auf den Standpunkt stellen: Was interessiert uns schon das Ausland. Ich hielt diese Form des Nationalismus zwar immer für ein Privileg der Rechten, aber auch links der Mitte erfreut sich die „Deutschland, Deutschland über alles“-Mentalität zunehmender Beliebtheit. Leider steht in jeder Investmentfirma, jeder Fondsgesellschaft und jeder Versicherung der Welt ein Bloomberg-Terminal, was dem Hurra-Patriotismus enge Grenzen setzt.
.....
Der „Cicero“ hatte das Ministerium auf die Herausgabe von Akten verklagt, aus denen hervorgeht, wie es zur Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke kam. Vor zwei Jahren hatte die Redaktion einen entsprechenden Antrag gestellt, doch das Ministerium verweigerte seitdem die Herausgabe. Der Inhalt sei geheim, hieß es.
Es sei nicht auszuschließen, dass Deutschland wieder in eine Energiekrise schlittere, da ja die Kernkraftwerke nicht mehr am Netz seien, trugen die Beamten vor. Deshalb dürfe kein Wort der internen Beratungen nach außen dringen, um bei einer erneuten Notlage das Vertrauen der anderen europäischen Staaten nicht zu schwächen. Da musste sogar der Richter lachen.


https://www.focus.de/finanzen/focus-kolu...72864.html
Klasse! Ein besseres Sentiment zu kaufen gibt es für mich nicht.

Cool
Ich hab schon angefangen in deutsche Unternehmen zu investieren! Denke auch der Zeitpunkt ist gut.




Die Studie auf die sich Jan Fleischauer bezieht ist auch quatsch. Da heisst es:

Zitat:Extending nuclear plants’ lifetimes is an indispensable part of a cost-effective path to net zero by 2050. About 260 GW, or 63%, of today’s nuclear plants are over 30 years old and nearing the end of their initial operating licences. Despite moves in the past three years to extend the lifetimes of plants representing about 10% of the worldwide fleet, the nuclear fleet operating in advanced economies could shrink by one-third by 2030. In the NZE, the lives of over half of these plants are extended, cutting the need for other low emissions options by almost 200 GW. The capital cost for most extensions is about USD 500 to USD 1 100 per kilowatt (kW) in 2030, yielding a levelised cost of electricity generally well below USD 40 per megawatt-hour (MWh), making them competitive even with solar and wind in most regions.


Die Realität Hinkley-Point C in Großbritanien: 2 Reaktoren mit 3260 MW und Kapitalkosten zwischen 43 und 46 Mrd. Euro Stand heute.  Das sind zwischen 13.190 und 14.110 Euro / KW. Und bei der Einspeisevergütung liegen sie bei aktuellen Schätzung muss die Einspeisevergütung bei 147 Euro / MWH liegen. Entsorgungskosten und Pipapo nicht einberechnet.

Da sieht man wie fern ab jeder Realität Herr Fleischauer argumentiert.

Das Kostenargument ist das schlechteste von allen wenn es um AKW vs. Erneuerbare geht.

Die relative Unsichtbarkeit und gleichbleibende Produktion (so lange es noch Uran gibt zumindest) das sind die eigentlich wesentliche Argumente für AKWs. Und vielleicht noch der Bau der "Bombe".

Bei den Gaskraftwerken, die auch Geld kosten hat er einen Punkt. Aber:

Wie ich im Erneuerbaren Thread schon mal eingestellt habe. Es werden gerade Langzeit-Stromspeicher auf Basis von  Komprimierung von CO2 gebaut. Also wie Druckluftspeicher, nur mit CO2. Dazu braucht man also CO2. Und da würde es sich gut treffen wenn man etwas CO2 abscheiden könnte. Also ggf. dient ein Gaskraftwerk dann parallel als Rohstoffquelle.
(16.02.2024, 11:36)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Klasse! Ein besseres Sentiment zu kaufen gibt es für mich nicht.

Cool

Wir halten fest:
Boy Plunger geht am 15.02.2024 um 11:00 Uhr strategisch den DAX long auf einem Niveau von 17.185 Punkten.

Wir werden beobachten, was aus dieser Position in 12 Monaten geworden ist.  Smile
Zitat:Westinghouse liefert nicht – Prag spekuliert auf Mengenrabatt bei neuen Atomkraftwerken

Prag – Tschechien hat im März 2022 eine Ausschreibung über ein weiteres Atomkraftwerk am Standort Dukovany gestartet. Durchgeführt wird das Verfahren von der CEZ-Gruppe, das ist der mehrheitlich im tschechischen Staatsbesitz befindliche Energieversorger. Nun geht die Ausschreibung mit einer Überraschung in die nächste Phase.

...

Tschechische Regierung verhandelt nur noch mit südkoreanischer KHNP und französischer EDF

Nach dem frühzeitigen Ausscheiden der staatlich-chinesischen CGN und der staatlich-russischen Rosatom will Prag nicht mehr mit Westinghouse in die nächste Erweiterungsrunde gehen. Das ist vor dem Hintergrund bemerkenswert, weil nur Westinghouse den von der tschechischen Regierung ursprünglich als Einzelanlage geforderten Atomkraftwerkstyp mit einer Leistung von bis zu 1.200 MW vorweisen kann. Die Einschränkungen am Standort lassen keine Atomkraftwerke mit höherer Leistung zu.
Westinghouse hat bereits vier Atomkraftwerke vom Typ AP 1000 mit einer Leistung von 1.150 MW in China in Betrieb genommen, während EDF und KHNP noch keinen vergleichbaren AKW-Typ in dieser Leistungsklasse vorweisen können. EDF bereite aber laut der tschechischen Regierung das EPR1200-Projekt mit einer Leistung von 1.200 MW vor, dabei handelt es sich um eine abgespeckte Version des EPR1600-Projekts (1.600 MW Leistung, z.B. das AKW Flamanville). Auch KHNP hat danach bisher nur den APR 1400 (1.400 MW Leistung) im Programm, der AKW-Hersteller bereite aber eine leistungsreduzierte 1.000 MW-Projektvariante (APR 1000) vor, die aber lediglich gemäß den europäischen Versorgungsanforderungen zertifiziert ist. Die Zertifizierung im Heimatland wird danach vorbereitet.
Westinghouse hat dagegen wichtige Ausschreibungsanforderungen nicht erfüllt, teilte die tschechische Regierung in ihrer Begründung für die weitere Vorgehensweise mit. So sei das bisherige Westinghouse-Angebot unverbindlich gewesen und es sei nicht klar definiert, wer für die Qualität der Arbeit verantwortlich ist. Damit ist der einzige nichtstaatliche AKW-Hersteller ausgeschieden. Es bleiben noch das Staatsunternehmen EDF aus Frankreich und die mehrheitlich im Staatsbesitz befindliche KHNP (Korea Hydro Nuclear Power) aus Südkorea im Wettbewerb.


Mengenrabatt soll Preis für tschechische AKW-Neubauten reduzieren

Ursprünglich war die Ausschreibung so gestaltet, dass ein verbindliches Angebot für das einzelne Atomkraftwerk am Standort Dukovany (Block 5) und ein optionales Angebot für Block 6 am selben Standort abgegeben werden sollte. In der endgültigen Ausschreibungs-Dokumentation kamen dann aber noch zwei weitere optionale AKW-Blöcke am Standort Temelin hinzu, sodass die Angebotsbandbreite insgesamt vier Atomkraftwerke umfasste.

Finanzierung der geplanten Atomkraftwerke unklar

Wie viele Atomblöcke genau benötigt werden, lasse sich noch nicht sagen, so die tschechische Regierung weiter. Man benötige sowohl große Reaktoren als auch Atomkraftwerke mit kleiner und mittlerer Leistung. Die bereits kolportierten Kosten für den Bau eines Atomkraftwerks mit rd. 1.200 MW Leistung in Höhe von 160 Mrd. tschechischen Kronen (6,3 Mrd. Euro) halten Experten für viel zu niedrig und für völlig unrealistisch. Zum Vergleich: Das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C mit zwei Blöcken a 1.740 MW Bruttoleistung kostet zu heutigen Preisen über 50 Mrd. Euro (46 Mrd. £), d.h. mindestens 25 Mrd. Euro pro AKW-Block. Selbst bei einer abgespeckten Bauvariante dürfte der Preis nicht annähernd an die erwarteten tschechischen Preisvorstellungen herankommen.

https://www.stromtarife.de/news.php?id=38568
#213
Zitat Speculatius, der Jan Fleischhauer zitiert:
"Leider steht in jeder Investmentfirma, jeder Fondsgesellschaft und jeder Versicherung der Welt ein Bloomberg-Terminal, was dem Hurra-Patriotismus enge Grenzen setzt." (zitatende)

Erinnert sich hier eigentlich noch jemand an die Tage der Eurorettung?
Damals wollten die EURO-Fan(atiker) auch die Rating-Agenturen dafür verantwortlich machen, dass Griechenlands Papiere abgewertet wurden. Schon damals haben wir darüber gelacht und gefragt, ob man das Thermometer bestrafen soll, wenn es zu kalt wird.

Ich befürchte, diese Mentalität ist bei viele noch da.
Wird irgendwie sozial konstruiert, ergo kann man es beliebig ausgestalten.
Das wird nicht funktionieren... Absehbar.

#215
Viele von denen verlagern ja schon ins günstigere Ausland, stimmt.
(17.02.2024, 14:18)Skeptiker schrieb: [ -> ]#215
Viele von denen verlagern ja schon ins günstigere Ausland, stimmt.

Klar. Für die Konzerne ist das eh nur ein Standort von vielen. Aber auf der Bewertung lastet die Stimmung der Heimatbörse. Alleine von daher. Mal ganz praktisch drauf geschaut. Stelle die vor dir würde jemand eine seriöse Firma anbieten, guter Ruf, guter bekannter Name, stabiler Markt. Und der würde sagen, ich verkauf sie dir, die Firma macht einen Gewinnüberschuss da hast du deinen Kaufpreis in vier Jahren wieder zurück (KGV 4), danach machst du Gewinn. Oder anders herum eine Gewinnrendite von 25% p.A. plus endlosen weiteren Gewinn. Würdest du nicht sofort sagen, ja logisch mach ich.

Also mit was rechnet der Markt bei VW bei einem KGV von 4. Mit dem baldigen Konkurs? Also das passt nicht zusammen im Moment, das Sentiment ist hochgradig unrealistisch schlecht.

Aber ich investiere eigentlich lieber in Firmen bei denen ich eine Marktveränderung/verbesserung erwarte oder die ihr Produktportfolio gändert haben. Das gibt mir ein sichereres Gefühl. Auch die sind hier niedrig bewertet.
(18.02.2024, 20:45)saphir schrieb: [ -> ]Aber ich investiere eigentlich lieber in Firmen bei denen ich eine Marktveränderung/verbesserung erwarte oder die ihr Produktportfolio gändert haben. Das gibt mir ein sichereres Gefühl. Auch die sind hier niedrig bewertet.

Mr. Market ist irrational.
Damit hast du schon recht.
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