Dreh und Angelpunkt ist ja die Generierung von Cashflow für Reinvest, Spekulation oder Konsum.
Nur dadurch existieren Wirtschaftsunternehmen, warum soll das bei Privatpersonen anders sein.
Für Cashflow aus Verkauf bzw. Kursdifferenzen ist man Spekulant und verringert kontinuierlich seine Anteile, aktives traden ist erforderlich.
Für Cashflow aus Dividenden ist man Investor und aufrechterhält seine Anteile, passives investieren ist ausreichend.
Eine Investitionen in Unternehmen aus der David-Fish-Liste (Dividenden Aristokraten und Kings) hat eine höhere Wahrscheinlichkeit für kontinuierlich steigenden Cashflow als eine Spekulation auf Kursgewinne, da die Dividendensteigerungen eher vorhersehbar sind als eine Kursentwicklung.
Absolute Sicherheit gibt es natürlich nie.
Ich habe die langfristige Grafik der Zugehörigkeit der Dividenenaristokraten mal im DGI-Thread gepostet.
Wer nur auf die Kriterien der Aristokraten baut, der muss ständig umschichten.
Für die Langfristanlage überhaupt nicht geeignet, weil sich die wenigsten Werte überhaupt mittel- bis langfristig dort halten.
(11.05.2023, 21:21)Speculatius schrieb: [ -> ]Wenn man nur auf gute Dividenden schaut, bekommt man die Top-Performer nicht. Keine Apple, keine Amazon, keine Microsoft. Ein Depot aus diesen drei Werten wäre ja der absolute Anlegertraum gewesen. Deswegen ist es doch wichtiger, auf die Ertragskraft zu schauen. Ob ich als Anleger Dividende oder Kursgewinn habe, kann mir doch egal sein. Auf die gesamte Performance kommt es an.
Das ist eine andere Strategie. Entweder Anleger oder Trader. Man könnte im obigen Beispiel auch AMD, QCOM oder TSLA anführen. Könnte man sagen "Wäre man mal ausgestiegen...". Seit Jahren kein Kursgewinn. Und jetzt auch noch eine Beinahe-Rezession? Einem Dividendenjäger sind die Kurse relativ egal. Er achtet auf den Cashflow. Ist wie bei einem vermieteten Haus. Was interessiert da der stündliche Wert des Hauses, solange die Einnahmen fließen?
Die Suche nach dem optimalen Depot ist so alt wie die Börse selbst. Da wird in die Vergangenheit geschaut, aufwändige Backtests gemacht, um die Gewinner von morgen zu identifizieren. Alles Zeitverschwendung. Irgendwelche Kröten im Depot lassen sich nie vermeiden.
Golvellius schrieb:Die 500k sind in ein paar Jahren zu 1M geworden, auch wenn er ein paar % Zinsen zahlt. Und irgendwann sind es 2M usw.
Die 2 Mio werde ich wohl niemals schaffen weil zwischen 1 und 2 liegt irgendwo Thailand.
Rein rechnerisch dauert es 7 Jahre (für mich) um von einer auf zwei Millionen zu kommen. 7 Jahre mehr arbeiten? Für was genau, wenn die Mio schon reicht?
42_answer schrieb:Eine Investitionen in Unternehmen aus der David-Fish-Liste (Dividenden Aristokraten und Kings) hat eine höhere Wahrscheinlichkeit für kontinuierlich steigenden Cashflow als eine Spekulation auf Kursgewinne, da die Dividendensteigerungen eher vorhersehbar sind als eine Kursentwicklung.
Absolute Sicherheit gibt es natürlich nie.
Die David Fish Liste ist ein gutes Instrument um einzelne Titel zu finden, oder allgemein Branchen zu identifizieren die langweilig aber stetig sind.
Einfach nur dazu um das Bauchgefühl zu trainieren.
Die meisten Dividendensteigerungen sind aber homöophatisch dosiert sobald sie einmal in der Liste auftauchen und die Kurssteigerung ist "nur" aufgrund einer höheren KGV Bewertung. Falls die Dividenden aus welchen Gründen auch immer einmal gekürzt werden geht es gleich richtig runter weil für viele Investoren der Kaufgrund wegfällt.
David Fish ist eben eine Qualitätsliste und Qualität muss man teuer bezahlen.
Fällt die Qualität weg wird sie auch ausgepreist.
Boy Plunger schrieb:Für die Langfristanlage überhaupt nicht geeignet, weil sich die wenigsten Werte überhaupt mittel- bis langfristig dort halten.
Es wird bestimmt einen ETF geben der sich auf solche Titel spezialisiert hat.
Beth schrieb:Die Suche nach dem optimalen Depot ist so alt wie die Börse selbst. Da wird in die Vergangenheit geschaut, aufwändige Backtests gemacht, um die Gewinner von morgen zu identifizieren. Alles Zeitverschwendung. Irgendwelche Kröten im Depot lassen sich nie vermeiden.
Siehe Anhang.
Es wird immer Dekaden geben in denen gute Firmen/Branchen/Regionen schlechte Investitionen sind und anders herum.
Was der nächste Renner sein wird kann man gar nicht sagen, nur das es tendenziell eher nicht die Branche wird die gerade schon abgesahnt hat.
Nur über den US Markt gibt es ähnliche Schaubilder.
(13.05.2023, 16:37)Vahana schrieb: [ -> ]Die meisten Dividendensteigerungen sind aber homöophatisch dosiert sobald sie einmal in der Liste auftauchen
Sicher? Der Mittelwert für die 1 oder 3 jährigen Dividendensteigerungen bei den "Champions" ist fast exakt so groß wie der für 5 oder 10 Jahre. Dürfte ja nicht sein, wenn die Neueinsteiger die Steigerungen glech reduzieren. Zwischen 6 und 7.5% Steigerung pro Jahr (in diesen Zeitfenstern) im Durchschnitt ist auch nicht unbedingt homöopathisch.
Die aktuelle Liste habe ich nicht studiert. Es waren damals viele dabei die im Jahr um einen US Cent erhöhen.
Coca Cola, Realty Income zum Beispiel.
Auch so Titel wie J&J und P&G sind nicht so der Klopper.
Wer richtiges DGI sucht wird mit der Liste jedenfalls nicht so gut bedient.
Fürs Dividenden kassieren reicht es zwar, aber dann ist meist auch bei 4-5% Schluss. Damit kauft man dann auch schon ein hohes Risiko im Vergleich zu den 2% Titeln.
Ich schätze es ist cleverer jene Titel zu kaufen die vermutlich irgendwann in die Liste rein kommen.
(13.05.2023, 23:44)Vahana schrieb: [ -> ]Ich schätze es ist cleverer jene Titel zu kaufen die vermutlich irgendwann in die Liste rein kommen.
Das wären dann die Challengers, allerdings ist bei denen das Risiko nachweislich höher wieder raus zu fliegen als bei Contenders oder Champions, also jenen die es in den erlauchten Kreis geschafft haben:
https://www.trading-stocks.de/thread-135-page-255.html
Da muss natürlich selektiert werden.
Ein Maschinenbauunternehmen wird weniger Wahrscheinlichkeit haben dauerhaft zu glänzen als ein Lebensmittelunternehmen o.ä.
Nur nach Statistik dieser Liste zu kaufen wird nicht funktionieren. Viele Unternehmen sind für mich persönlich alleine vom Produkt und Geschäftsmodell her ziemlich uninteressant.
Chinesische Unternehmen haben meist noch gar nicht lange so ein eine Historie, schütten nach Gewinnsituation aus (Was eigentlich der bessere Weg ist!), oder sie sind noch in der Wachstumsphase und die Dividendenhöhe ist aktuell für Dividendenjäger uninteressant.
Wer der Statistik traut der kann einen ETF kaufen der automatisch umschichtet:
https://www.onvista.de/etf/SPDR-S-P-US-D...00B6YX5D40
https://www.onvista.de/etf/SPDR-S-P-Glob...00B9CQXS71
Von den Challengers wird es solche ETF nicht geben denke ich.
Es ist aber naturgemäß so das alle diese Titel nach einer solchen Historie höher bewertet werden als vergleichbare Titel die schon einen Knick hinter sich haben. Ist ja auch verständlich.
3M ist aktuell ganz interessant. Aber wenn die mal die Dividende kürzen wird man es bereuen nicht gewartet zu haben bis die aus der Liste rausfliegen.
Rein unternehmerisch finde ich stetige Dividendensteigerungen als "Primärziel" sowieso etwas widersinnig.
Wenn es so kommt ist es schön, aber die Finanzen danach auszurichten kann nach hinten losgehen.
Mir ist gerade noch eingefallen das wenn Wachstumswerte sich in meinem Misch-Depot gut entwickeln, dass dann automatisch die Dividendenrendite sinkt.
Die Kennzahl ist also nicht unbedingt aussagekräftig.
(14.05.2023, 13:59)Vahana schrieb: [ -> ]Rein unternehmerisch finde ich stetige Dividendensteigerungen als "Primärziel" sowieso etwas widersinnig.
Die Liste bietet einen guten Anhaltspunkt für Divi orientierte Anleger leider in dem Umfang nur für den US Markt.
Gewiss keine Garantie für die zukünftige Entwicklung, zeigt aber, was möglich ist.
Warum bist du der Meinung, dass stetige Dividendensteigerung als Primärziel widersinnig ist, kannst du das bitte näher erläutern?