14.08.2024, 11:59
Zitat:Zukauf in den Vereinigten Staaten
Rheinmetall expandiert im US-Rüstungsmarkt
Stand: 14.08.2024 09:37 Uhr
Der DAX-Konzern Rheinmetall kauft in den USA zu: Für fast eine Milliarde Dollar will der Hersteller den Rüstungszulieferer Loc übernehmen. Es lockt ein riesiger Auftrag des US-Militärs - im größten Rüstungsmarkt der Welt.
Zitat:Ringen um milliardenschwere Großaufträge
Die Übernahme soll Rheinmetall unter anderem im Ringen um zwei Großaufträge in den USA Vorteile bringen: Beim Programm XM30 zum Bau einer neuen Generation von Panzern als Nachfolger des Schützenpanzers Bradley sei der Konzern einer von zwei verbliebenen Teilnehmern in der Prototypen-Phase, hieß es.
Dabei geht es um 4.000 Schützenpanzer für 45 Milliarden Dollar. Außerdem hofft Rheinmetall auf den Zuschlag für das rund 16 Milliarden Dollar schwere "Common Tactical Truck (CTT)"-Programm für 40.000 Militärlastwagen.
Die beiden möglichen US-Großaufträge haben ein Volumen von über 60 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Erst im Juni hatte Rheinmetall den größten Auftrag seiner Geschichte von der Bundeswehr erhalten für Artilleriemunition - im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro.
Zitat:Rheinmetall-Chef verfolgt Wachstumsstrategie
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte immer wieder deutlich gemacht, dass er große Hoffnungen auf den US-Markt setzt - und dort Übernahmen plant. "Wir investieren viel Geld, wir haben eine klare Strategie für Wachstum und die Vereinigten Staaten werden für uns ein starker Kernmarkt in den kommenden Jahren sein", hatte er erst in der vergangenen Woche in einer Telefonkonferenz gesagt. Dies gelte unabhängig vom Ausgang der anstehenden US-Präsidentschaftswahl im November. "Es kommt dabei nicht darauf an, wer Präsident in den USA ist."
Rheinmetall unterhält bereits Fabriken in den USA und kooperiert unter anderem auch mit dem US-Konzern Lockheed Martin. Die Düsseldorfer expandieren rasant angesichts der hohen Rüstungsinvestitionen westlicher Staaten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. "So stark sind wir noch nie gewachsen", hatte Papperger mit Blick auf das zweite Quartal gesagt.
Im Februar begann Rheinmetall etwa mit dem Bau eines neuen Werks für Artilleriemunition an seinem größten Standort Unterlüß in Niedersachsen. Der Düsseldorfer Konzern schaut sich dabei auch nach Übernahmezielen und Kooperationspartnern um. In Italien hatte Rheinmetall ein Gemeinschaftsunternehmen mit Leonardo gegründet, das auf milliardenschwere Aufträge des italienischen Heers bei Panzern setzt. Und auch seinen Schützenpanzer Lynx will der Konzern über ein Joint-Venture in der Ukraine bauen lassen. Die Produktion wird vom Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall Ukrainian Defense Industry übernommen. Rheinmetall hält daran 51 Prozent, 49 Prozent gehören dem ukrainischen Staatskonzern UDI.
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