(07.02.2024, 12:22)saphir schrieb: [ -> ]Es liegt aber auch in Teilen an unserer Wirtschaft selbst, bzw. an deren Fehlentscheidungen. Siehe z.B. wie lange hat es gedauert bis SAP in das Cloud-Geschäft eingestiegen ist, wie lange bis die Autoindustrie ernsthaft in die E-Mobilität, wie konnte man sich Monsanto einverleiben obwohl die Zeichen auf Gegenwind standen, BASF von einer problematischen Entscheidung zur anderen, wohin will die Finanzbranche usw.
Gerade die großen deutschen Industriezweige tun sich im Moment schwer die richtige Richtung zu finden, das hat auch seinen Anteil.
Fehlentscheidungen gibt es immer wieder. Die gehören zum Wirtschaften dazu.
Wenn ansonsten alles passt kann ein gesundes Unternehmen sowas verkraften. Aber im Moment passt der Rest an Umfeld ja wirklich nicht.
Frag mal was Google schon alles an Milliarden verballert hat, oder Facebook. Da fragt auch keine Sau nach.
Wenn Unternehmen in die Insolvenz gehen, lese ich in den Kommentaren der Artikeln bei Facebook immer wieder den Tenor "Schlecht gewirtschaftet ... selbst schuld ... Managementfehler ... sterbende Branche ... blablabla".
Diese Politik hält eben nicht jedes Unternehmen aus. Aktuell kommen so viele Effekte zusammen das die Unternehmen die in einer kritischen Branche unterwegs sind kaum noch eine Chance haben.
Nur zum Mitschreiben: Das sind nur die
ersten die es trifft und später dann auch die Unternehmen die gar keine Fehler gemacht haben und auch in einer soliden Branche unterwegs sind.
(07.02.2024, 12:22)saphir schrieb: [ -> ]Was ich mich auch frage:
Bei Brillen gibt es Fielmann und mittlerweile Ähnliche. Ich warte immer noch auf die Zahnklinikkette wo man sich zu Nichtapothekenpreisen Zahnersatz machen lassen kann. Dass da Bedarf auf der Hand liegt scheint mir bei den Preisen ziemlich naheliegend.
Dafür geht man dann ins Ausland. Das kostet nur 1/3 von dem in Deutschland, inkl Hotel und Reisekosten.
https://www.dentaprime.com/
(07.02.2024, 18:55)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Das du über keine emotionale Intelligenz verfügst, ist mir schon lange klar.
Auch diese Antwort hat die künstliche Intelligenz vorausgesagt, mir aber empfohlen nicht darauf zu antworten da Du sonst mit Anwalt und Gericht daher kommen würdest.
Und jetzt viel Spass mit Deinen 30-50 Sklaven and get a life!
Ganz falsch ist die Denkensweise jedenfalls nicht.
Oder meinst du das die Leute in der 3. Welt deine Jeans mit einem Lächeln zusammen nähen für 2€ am Tag?
30-50 sind es ganz sicher nicht. So viele Menschen gibt es gar nicht in der 3. Welt.
Früher hat man die Länder kolonialisiert, heute wird das über die Politik geregelt.
Kann mir schon vorstellen, daß es so viele sind - die arbeiten dann aber nicht für einen sondern
für hunderte oder tausende Konsumenten gleichzeitig. Also in dem Sinn - an dem was jeder
einzelne konsumiert, waren im Schnitt 30-50 Sklaven beteiligt.
Wenn so ein 5jähriger ins Loch kriecht um irgendwelche Rohstofffe, seltene Erden rauszuholen
landet das ja in zig Handys, TVs, Autos,....
Zitat:
https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/a...rtief.html
Genauso T-Shirts - da arbeiten 500 Näherinnen für einen Tageslohn von 2 Euro und produzieren
täglich 10.000 T-Shirts.....
Zitat:....Die Textilfabrik Denier in Savar, ein paar Kilometer vom Rana Plaza entfernt. Es ist später Nachmittag, und es herrscht Produktionsdruck. 500 Arbeiterinnen sitzen hinter ihren Nähmaschinen. Tageslicht ist hier Fehlanzeige, lediglich die Neonröhren leuchten. Oft dauern die Arbeitstage zwölf Stunden. Bei Denier produzieren sie pro Tag zehntausend T-Shirts.
Shohag, der Leiter der Fabrik, lässt uns überraschenderweise hinein. Das ist nicht selbstverständlich. Oft versperren Wachen allzu neugierigen Besuchern den Weg in die Fabriken. Shohag aber führt uns selbst durch seinen Betrieb. Zwei von vier Notausgängen sind verschlossen, aber an den Wänden hängen nagelneue Feuerlöscher und andere Werkzeuge für den Ernstfall.
Modefirmen weigern sich, mehr zu zahlen
Später, in seinem Büro, redet Shohag Klartext. Vor ihm liegt ein blaues T-Shirt. Es soll in den Läden der Kette New Yorker, einer Firma aus Braunschweig, verkauft werden. Das Preisschild ist schon angebracht: 6,95 Euro.
„Mein Kunde zahlt mir dafür einen Dollar 50, also etwas mehr als einen Euro. Ich verdiene kaum noch etwas daran.“
Die Feuerlöscher in seiner Fabrikhalle, Angestellte, die für die Sicherheit verantwortlich sind, in all das musste Shohag im vergangenen Jahr investieren. Es gab Streiks und dann die Erhöhung der Mindestlöhne. Für Shohag bedeutet das: Die Produktionskosten sind um 70 Prozent gestiegen.
"Aber diese Kunden weigern sich, mehr zu zahlen. Nicht mal fünf oder zehn Cent.“
„Sie sagen, nicht mal fünf Cent?“
„Nein, nicht mal fünf Cent. Ich habe gerade einen Auftrag über 700.000 T-Shirts. Aber nein, wenn ich sage, ich muss 70 Prozent mehr Lohn zahlen, bitte gebt mir wenigstens fünf oder zehn Cent mehr, heißt es immer: Das geht nicht.“
New Yorker schreibt auf Anfrage nur, für die Kette hätten faire Arbeitsbedingungen und Sicherheit höchste Priorität. Die Standards würden ständig und weltweit überprüft. Shohag sagt, die Deutschen seien tatsächlich ein wenig auf ihn zugekommen. Aber eben nur ein wenig.
„Dabei würden mir zwei bis fünf Prozent mehr für ein T-Shirt schon reichen. Diese Konzerne machen große Gewinne. Aber wir haben davon nichts.“
Die Fabrikarbeiter werden zu Bettlern
Shohags Rechnung ist eigentlich einfach: fünf Prozent des Verkaufspreises. Das sind im Fall des blauen New Yorker T-Shirts knapp 35 Cent mehr. Der Preis für die Verbraucher würde dann bei 7 Euro 30 liegen. Doch so viel Entgegenkommen aus dem Westen, das scheint undenkbar. Entsprechend verbittert klingt Shohag, wenn er von den harten Gesprächen mit den westlichen Managern erzählt....
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ban...g-100.html
Deutschalnd braucht 400.000 Fachkräfte pro Jahr aus dem Ausland um die kommenden Babyboomer-Rentner abzufangen. Von 6.000 befragten Fachkräften mit Uni-Abschluss die an einem Job in Deutschland interessiert waren, nahmen nur 5% eine Stelle an (OECD).
Grund: Bürokratische Hürden + Diskriminierung
Es gibt ein neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz - Hat Deutschland damit eine große Chance im globalen Wettbewerb um Fachkräfte?
Positiv: Ich denke es geht in die richtige Richtung.
Zitat:Einwanderung wird erleichtert
Das neue Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung tritt ab November 2023 schrittweise in Kraft. Was ändert sich und ab wann? Das Wichtigste im Überblick.
https://www.anerkennung-in-deutschland.d...gesetz.php
(07.02.2024, 18:58)Vahana schrieb: [ -> ]Fehlentscheidungen gibt es immer wieder. Die gehören zum Wirtschaften dazu.
Wenn ansonsten alles passt kann ein gesundes Unternehmen sowas verkraften. Aber im Moment passt der Rest an Umfeld ja wirklich nicht.
Frag mal was Google schon alles an Milliarden verballert hat, oder Facebook. Da fragt auch keine Sau nach.
.....
Nur zum Mitschreiben: Das sind nur die ersten die es trifft und später dann auch die Unternehmen die gar keine Fehler gemacht haben und auch in einer soliden Branche unterwegs sind.
Dafür geht man dann ins Ausland. Das kostet nur 1/3 von dem in Deutschland, inkl Hotel und Reisekosten.
https://www.dentaprime.com/
Danke für den Tipp! Sowas könnte es auch in Deutschland geben.
Google, Microsoft, Meta, Apple, das sind gute Hinweise. Das sind alles Hersteller die sich direkt an den Konsumenten richten und wo die Produktionskosten nur eine kleinere Rolle spielen.
Da sind die USA (und China) strukturell im Vorteil mit ihren riesigen Märkten. Aber da wachsen z.Zt. die Giganten heran.
Das kommt auch noch hinzu. Unser auf Export und dort ganz speziell noch oft B2B ausgerichtete Industrie hat in Zeiten der Deglobalisierung einen großen strukturellen Nachteil.
Diese Woche gedreht am Arbeitsplatzkarussell:
Zitat:Miele plant größten Stellenabbau in 125-jähriger Firmengeschichte
Miele erlebte zuletzt mehrere Wachstums- und Rekordjahre hintereinander. Nun landet der Hausgerätehersteller abrupt in der Krise. Bis zu 2700 Jobs sollen abgebaut oder ins Ausland verlagert werden.
.....
Zum anderen soll die Waschmaschinen-Produktion am Stammsitz Gütersloh fast vollständig nach Ksawerów in Polen verlegt werden. Das betrifft weitere 700 Arbeitsplätze. Da passt ins Bild, dass Miele schon seit einigen Jahren auf den Slogan „Made by Miele“ statt „Made in Germany“ setzt.
https://archive.is/qD2Iv
Bosch plant Stellenabbau in Werkzeugsparte
Der Technologiekonzern Bosch will am Hauptsitz seiner Werkzeugsparte Power Tools Hunderte Stellen abbauen. «Nach aktuellem Stand geht das Unternehmen von einem Abbaubedarf bis Ende 2026 von bis zu 560 Stellen (...) aus
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/in...parte.html
Automobilzulieferer Magna schließt Standort in Köln – Ungewissheit in Untergruppenbach
Der Autozulieferer Magna plant, seinen Entwicklungsstandort in Köln bis Ende Juni 2024 zu schließen. Das betrifft mehr als 200 Mitarbeiter am Powertrain-Standort in Köln. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die fortschreitende Transformation der Automobilindustrie und Marktveränderungen.
https://blackout-news.de/aktuelles/autom...uppenbach/