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Normale Version: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
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(18.02.2024, 21:43)boersenkater schrieb: [ -> ]Die Grünen haben am wenigsten "verbrochen" und werden von allen Seiten aufs übelste
angegriffen.

Steile These.
Ist das argumentativ zu untermauern?
Vielleicht nennst du mir 1-2 Sachen bei denen sie was gutes gemacht haben, nicht verschlimmbessert oder Merkels Schandtaten gerade gezogen haben.

Schon als Opposition haben sie die Regierung medial vor sich her getrieben, dass noch schlimmere Scheiße passiert ist als ohnehin schon.
Für mich eine zielführende Politik die mit einer Vision der Zukunft. Was meine ich damit?

China hat es vorgemacht. Sie haben einen langfristigen Plan in welchen Schlüsseltechnolgien sie Weltmarktführer werden. Diesen Plan haben sie konsequent verfolgt. Das Know-How haben sie sich durch den erlaubten Markteintritt nach China einverleibt.

Im Grund genommen hat es Japan ja vorgemacht. Erstmal nur kopiert und irgendwann waren sie dann fähig sogar die USA herauszufordern.
(18.02.2024, 21:51)saphir schrieb: [ -> ]Ich glaube was die alle stört, ist dass die Grünen Ideen haben wie man etwas gestaltet. CDU, FDP und auch die SPD sind alle Neoliberale. Ich hab das Gefühl, sie wollen alle verhindern dass eine andere Strategie als die Neoliberale Erfolge vorweisen kann.

Genau das ist mein Eindruck. Eine weniger verfilzte Partei will die Zukunft gestalten.
Die anderen wollen das auf allen Ebenen verhindern, weil das beweisen würde,
daß sie es schlechter gemacht haben und viel besser hätten tun können.
Japan war auf dem richtigen Wege. Abgesehen von ihrer Immobilienblase, der Deflation und Überalterung hat Japan nicht viel falsch gemacht.
Nur sind die Chinesen auf einmal da gewesen.

Trotzdem steht Japan nicht ganz so schlecht da wie viele anderen Länder.

Ein paar Jahre vorher hat sich Deutschland so hervor gehoben das sie die Industrie von England kopiert haben. Das war zu Zeiten der Dampfmaschinen.
Ganz neu ist das Konzept also nicht.
(18.02.2024, 21:22)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Ich denke es müssen alle an einem Strang ziehen. Derjenige der sich an den Pranger gestellt wird, geht in Abwehrhaltung. Dann gibt es kein konstruktives Arbeiten mehr.

Nichts leichter als das. Hatten wir früher schon, aber ist etwas länger her und deswegen vielleicht in Vergessenheit geraten:

Nationale Front

Da haben alle an einem Strang gezogen. Also nicht nur Parteien, sondern auch alle Gewerkschaften, Verbände usw. Öffentliche Miesmacherei gab es da auch nicht. Tup 

Aber nun ist das ja Geschichte, und die Frage ist: was können wir jetzt tun? Heribert Prantl von der SZ hatte im letzten Jahr in einem Interview mit Roland Tichy den Vorschlag gemacht, die AfD zu verbieten, und wer nicht einverstanden ist, kann einfach seinen Wahlzettel ungültig machen und in die Urne werfen. Das Interview kann man sich hier noch einmal zu Gemüte führen. Ab Minute 31:48. Damals war es ja nur die AfD, heute müsste man noch Werteunion und Bündnis Wagenknecht mit in die Verbotsliste aufnehmen. Diese Parteien gab es zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht. Der große Vorteil: nicht nur die kritischen Parteien, auch die kritischen Wählerstimmen wären gleich mit wegverboten. Und dann ziehen endlich alle an einem Strang.  Tup
Mir erschließt sich der Sinn nicht so richtig?
Die Parteien werden vorboten und die Stimmen sind ungültig? Das Resultat ist eine Regierung die man nicht will und es gab keine Handhabe das zu ändern.
Und wo ist der Vorteil für den Wähler? Das widerspricht einer jeden Demokratie.

Ich würde nicht einmal dafür sein eine faschistische und deutschlandschädliche Partei wie die Grünen zu verbieten.
Das sollen die Wähler schon selbst auf dem schmerzhaften Weg heraus finden das die inkompetent sind. Der Schaden für Deutschland ist natürlich riesig, aber so haben wir es wenigstens live erlebt und hoffentlich daraus gelernt.
 
Wenn Sozialismus und Kommunismus nicht schon so häufig am lebenden Objekt offensichtlich gescheitert wären, dann gäbe es heute noch viel mehr Anhänger von Marx und Engels. Die Theorie ist nicht unbedingt schlecht, aber sie geht von einem seelenlosen unintelligenten Menschen aus der alles mit sich machen lässt, in einer Welt ohne jede Konkurrenz und das wurde in der Praxis mehrfach bewiesen das sowas scheitert.

Gut, ob der Kapitalismus bis in alle Ewigkeiten als bestes System gelten wird ist gerade noch in der Experimentierphase.
Wenn das System knallt werden Idiologien wieder Hochkonjunktion bekommen. Geschichte wiederholt sich ja doch irgendwie.
(18.02.2024, 21:53)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Für mich eine zielführende Politik die mit einer Vision der Zukunft. Was meine ich damit?

China hat es vorgemacht. Sie haben einen langfristigen Plan in welchen Schlüsseltechnolgien sie Weltmarktführer werden. Diesen Plan haben sie konsequent verfolgt. Das Know-How haben sie sich durch den erlaubten Markteintritt nach China einverleibt.

Im Grund genommen hat es Japan ja vorgemacht. Erstmal nur kopiert und irgendwann waren sie dann fähig sogar die USA herauszufordern.


Langfristige Pläne sind in autokratischen Systemen leichter realisierbar. Ein Vorteil.
Aber auf Kosten von denen die im Weg stehen. Da werden kurz mal Dörfer
plattgemacht und umgesiedelt.  Die Entschädigungen kommen nicht an und landen
dann in den Taschen von korrupten Parteifunktionären.


Ja aber im Grunde braucht es genau das - einen Plan über alle Parteigrenzen hinweg.
Ein gemeinsame Zielformulierung, ein langfristiger Plan. Letzten Endes läuft es doch
sowieso auf ein ähnliches Endergebnis hinaus. Egal welche Partei dann in die Regierung
kommt - es sind doch nur Nuancen in denen sich am Ende etwas unterscheidet.

Hier bei uns in Ba-Wü merken wir keinen Unterschied zwischen der jahrzehntelangen
CDU-Regierung und der Grünen-Regierung unter Winfried Kretschmann. Die Städte
haben kein Geld, die Infrastruktur ist dort wo es offensichtlich ist in einem schlechten
Zustand - Brücken, Strassen. Die Ämter sind genauso lahmarschig, unflexibel und
bürokratisch wie vorher.


Was würde CDU heute in der Regierung anders machen? Welchen Effekt hätte es bei
gleichen Rahmenbedingungen (Ukraine-Krieg, China-Schwäche, USA-Subventionen,
Klima-Krise)?

Am Ende schieben sie nur hier ein paar Euro weniger - dort ein paar Euro mehr in eine
andere Richtung. Aber am Ende? Gibt es wirklich gravierende Entscheidungen die alles
umkrempeln? Was waren in den letzten Jahrzehnten wirklich entscheidende Punkte?

Die Wiedervereinigung
Die Euro-Einführung
Agenda 2010 von der SPD
Lehman-Krise mit Geldflut und Niedrigzinsphase der Zentralbanken.

Das waren die Dinge die wirklich was bewegt haben...

Aber gerade bei der Agenda 2010 auch viel Schaden angerichtet hat
-> prekäre Arbeitsverhältnisse durch langjährige Zeitarbeitsverträge
-> hat viele an der Familien- oder Zukunftsplanung gehindert
-> wurde von Zeitarbeitsunternehmen ausgenutzt - Milliardengewinne auf Kosten derer
die für Niedrigstlöhne gearbeitet haben. 
-> die geringen Löhne über Jahre werden zu mehr Altersarmut führen
-> Arbeiter bei Mercedes oder VW die weniger als die Hälfte der Stamm-Mitarbeiter verdienten
und deren Löhne vom Amt aufgestockt wurden, während die Konzerne dank China über Jahre
Rekordgewinne eingefahren haben - die sie dann teilweise in Steuerparadiesen versteuert haben. 


Ein Bekannter von uns hat mit Ende 20 gerade mal 8 Euro Brutto auf die Stunde verdient -
als Technisch-Kaufmännischer Angestellter. Wollte schon längst heiraten und Kinder in die
Welt setzen - konnte es sich nicht leisten. War von 2008 (oder so) bis 2013 (oder so) im
Zeitvertrag gefangen - wurde immer wieder vertröstet, daß er bald einen festen Vertrag erhält.
Hat den dann auch nach 6-7 Jahren bekommen. Also weit über die eigentlich zeitlich beschränkte
Zeitarbeits-Zeit hinaus - wurde dadurch "gelöst" das er immer wieder für den gleichen Job, die
Zeitarbeitsfirma wechseln musste. Ist dann aus allen Wolken gefallen, als er dann den normalen,
mehr als doppelt so hohen Lohn bekam. Was ihm da an Einkommen, Rentenansprüchen verloren
gegangen ist - über die Zeit von 6-7 Jahren sind das keine Kleinigkeiten. Das wird er in der Rente
spüren.

Und das unter der SPD mit Schröder. Applaus gab es von der CDU - die in den Folgejahren davon
profitiert haben. Das hat die SPD viele Stimmen und Parteiaustritte gekostet.
(18.02.2024, 22:36)Speculatius schrieb: [ -> ]snip

Aber nun ist das ja Geschichte, und die Frage ist: was können wir jetzt tun? Heribert Prantl von der SZ hatte im letzten Jahr in einem Interview mit Roland Tichy den Vorschlag gemacht, die AfD zu verbieten, und wer nicht einverstanden ist, kann einfach seinen Wahlzettel ungültig machen und in die Urne werfen. Das Interview kann man sich hier noch einmal zu Gemüte führen. Ab Minute 31:48. Damals war es ja nur die AfD, heute müsste man noch Werteunion und Bündnis Wagenknecht mit in die Verbotsliste aufnehmen. Diese Parteien gab es zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht. Der große Vorteil: nicht nur die kritischen Parteien, auch die kritischen Wählerstimmen wären gleich mit wegverboten. Und dann ziehen endlich alle an einem Strang.  

Ich bin absolut kein AfDler, aber alles verbieten, was nicht so ganz politisch Mitte ist? Und das wird dann Demokratie genannt? Warum nicht auch die FDP verbieten, die stehen doch mit der Schuldenbremse auch nur im Wege? Warum überhaupt noch mehr als eine Partei, dann würden auch alle an einem Strang ziehen...oder die Wahlen einfach abschaffen, dann kann auch nicht das Falsche gewählt werden.
(18.02.2024, 22:36)Speculatius schrieb: [ -> ]Nichts leichter als das. Hatten wir früher schon, aber ist etwas länger her und deswegen vielleicht in Vergessenheit geraten:

Nationale Front

Da haben alle an einem Strang gezogen. Also nicht nur Parteien, sondern auch alle Gewerkschaften, Verbände usw. Öffentliche Miesmacherei gab es da auch nicht. Tup 

Aber nun ist das ja Geschichte, und die Frage ist: was können wir jetzt tun? Heribert Prantl von der SZ hatte im letzten Jahr in einem Interview mit Roland Tichy den Vorschlag gemacht, die AfD zu verbieten, und wer nicht einverstanden ist, kann einfach seinen Wahlzettel ungültig machen und in die Urne werfen. Das Interview kann man sich hier noch einmal zu Gemüte führen. Ab Minute 31:48. Damals war es ja nur die AfD, heute müsste man noch Werteunion und Bündnis Wagenknecht mit in die Verbotsliste aufnehmen. Diese Parteien gab es zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht. Der große Vorteil: nicht nur die kritischen Parteien, auch die kritischen Wählerstimmen wären gleich mit wegverboten. Und dann ziehen endlich alle an einem Strang.  Tup

Prantl "war" doch doch mal bei der SZ, heute auch noch? Wonder 
Klar, seine Meinung zur AfD hat er auch heute noch. Die SZ ist halt auch sehr seitenlastig und dieser Verbotswahn völlig undemokratisch. Es gibt einige die der Ansicht sind die Argumente beisammen zu haben, um in Karlsruhe zu überzeugen. Ehemalige Präsidenten in Karlsruhe folgen dieser Ansicht nicht. Immerhin wird ein geplanter gewaltsamer Umsturz als Basis für ein Verbot gefordert. Eher so, wie die Reichsbürger Bang . Nebenbei sind Verbote immer zweischneidig und in unerer aufgeklärten Community wahrscheinlich nicht so erfolgreich. Hinzu kommt der Faktor Zeit. Das KPD-Verbot war richtig, dauerte jedoch auch.

Die Aufforderung an die Parteien lautet daher, holt die Bürger ab! Die AfD-Wähler kommen doch zum Großteil aus dem Wählerstamm der Ampelparteien. Ein breites Versagen der etablierten Parteien ist festzustellen. Die Verantwortlichen sind bekannt, da kann sich keine Führungspersöhnlichkeit in den letzten 20-25 Jahren ducken. Naja, evtl gibt es da Erinnerungslücken.
(18.02.2024, 23:31)Sauvignon schrieb: [ -> ]Ich bin absolut kein AfDler, aber alles verbieten, was nicht so ganz politisch Mitte ist? Und das wird dann Demokratie genannt? Warum nicht auch die FDP verbieten, die stehen doch mit der Schuldenbremse auch nur im Wege? Warum überhaupt noch mehr als eine Partei, dann würden auch alle an einem Strang ziehen...oder die Wahlen einfach abschaffen, dann kann auch nicht das Falsche gewählt werden.

Also Wahlen abschaffen, das würde ich jetzt nicht. Und nur eine einzige Partei? Das gab's doch nicht mal bei Erich! Das wäre auch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Und bitte auch nicht sich am Wort "Nationale Front" stoßen. Das sind Begrifflichkeiten aus dem letzten Jahrhundert, die würde man heute nicht mehr so verwenden. Wie wäre es denn zum Beispiel mit "Regenbogenliste"? Das klingt doch viel freundlicher. Und die FDP ist herzlich eingeladen in dieser Liste mitzumachen, dann braucht sie auch keine Angst mehr zu haben, unter die 5-Prozent-Hürde zu fallen. Tup 
Auf der Schuldenbremse stehen kann sie dann natürlich nicht mehr, das versteht sich. Dann könnte sie ja gleich zur halben AfD werden.

(18.02.2024, 23:39)bimbes schrieb: [ -> ]Prantl "war" doch doch mal bei der SZ, heute auch noch? Wonder

Mitglied der Chefredaktion ist er seit 2019 nicht mehr, aber weiterhin noch Kolumnist.