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(20.03.2022, 12:54)Skeptiker schrieb: [ -> ]

Die Überlegungen des Professors sind sehr, sehr interessant und jeder sollte sich das mal anschauen.

Seine Sendungen sind schon eine Bereicherung. Schon alleine die Erkenntnis, dass bei dem Ansatz sehr viele Annahmen mit sehr vielen Gewichtungsmöglichkeiten bestehen ist sehr wertvoll. Es gibt bei Unternehmensbewertungen auch die Methodik der Realoptionen https://de.wikipedia.org/wiki/Realoptionsanalyse das geht in eine ähnliche Richtung.
(21.03.2022, 01:59)Ritter30 schrieb: [ -> ]6:07 Ukraine kann den Krieg nicht gewinnen. Daran beißt er sich fest. Baut krude Tiervergleiche / Revierverhalten (20:35) mit ein.

Dass die Ukraine nicht gewinnen kann, das ist durchaus nicht alleine seine Einschätzung, sondern dazu finden sich aussagen von verschiedenen personen im Netz schon lange davor.

Das ist kein Tiervergleich. Er bringt Revierverhalten von Tieren als ein Beispiel dafür, wie das Problem mit den zwei Gleichgewichten gelöst werden kann.

Die Rückverfolgung unserer Empfinden auf die Evolution ist zwar spekulativ, aber wird durchaus gemacht.

Ritter30 schrieb:Dass es zu einem russischen Vietnam kommen könnte findet bei seiner spieltheoretischen Betrachtungsweise nicht statt.

Das halte ich weder aus europäischer, noch aus ukrainischer, noch aus einer allgemein-menschlichen Sicht für wünschenswert. Russland profitiert davon selbstredend auch nicht.

(21.03.2022, 11:27)saphir schrieb: [ -> ]Meinst du weil es in der Praxis eher die Regel ist, dass Gesetze an einer tieferen Instanz scheitern?

Nein.
Aber in der Regel verläuft der Weg: Gesetzgebung -> Umsetzung durch Exekutive -> Klage und neue Umsetzung anhand der Vorgaben von Judikative.

Du musst teilweise sogar schon anderweitig geklagt haben, damit eine Verfassungsbeschwerde nicht aus formalen Gründen abgelehnt wird.

saphir schrieb:Im Grunde helfen solche Urteile dem Gesetzgeber letztlich seine Gesetze einer genaueren Überprüfung zu unterziehen.

Es gibt sogar den Fall, dass die eigentliche Regelung dann durch Gerichte getroffen wird.

(21.03.2022, 11:31)saphir schrieb: [ -> ]Seine Sendungen sind schon eine Bereicherung. Schon alleine die Erkenntnis, dass bei dem Ansatz sehr viele Annahmen mit sehr vielen Gewichtungsmöglichkeiten bestehen ist sehr wertvoll. Es gibt bei Unternehmensbewertungen auch die Methodik der Realoptionen https://de.wikipedia.org/wiki/Realoptionsanalyse das geht in eine ähnliche Richtung.

Darauf nimmt er meines Wissens sogar explizit bezug.

Ritter30

@ Skeptiker
Bin kein Spieltheoretiker. Aber auch da geht es u. a. um statistische Auswertungen die immer wertneutral betrachtet werden. Die Schlussfolgerungen daraus können politisch etc. immer missbraucht werden. Das muss mir keiner erzählen.
Wenn du schreibst:
Dass die Ukraine nicht gewinnen kann, das ist durchaus nicht alleine seine Einschätzung, sondern dazu finden sich aussagen von verschiedenen personen im Netz schon lange davor.
Das ist unwichtig. Spieltheorie ist beim Schach (ganz plump gesagt) alle möglichen Züge auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. So ist mir das in Erinnerung.
Deine Meinung:
Das ist kein Tiervergleich. Er bringt Revierverhalten von Tieren als ein Beispiel dafür, wie das Problem mit den zwei Gleichgewichten gelöst werden kann.
Doch, er zieht Vergleiche. Sorry.
Auch da muss ich dir leider wiedersprechen:
Das halte ich weder aus europäischer, noch aus ukrainischer, noch aus einer allgemein-menschlichen Sicht für wünschenswert. Russland profitiert davon selbstredend auch nicht.
Stimme dir zu! Aber darum geht es nicht. Mein Hinweis mit dem “russischen Vietnam”  musst du spieltheoretisch auch auf dem Schirm haben. Statistik und Spiel(e)theorie ist kein Wunschkonzert.
Danke für deine Aufmerksamkeit.
(23.03.2022, 22:27)Ritter30 schrieb: [ -> ]@ Skeptiker
Bin kein Spieltheoretiker. Aber auch da geht es u. a. um statistische Auswertungen die immer wertneutral betrachtet werden. Die Schlussfolgerungen daraus können politisch etc. immer missbraucht werden. Das muss mir keiner erzählen.

Der Professor bewertet doch verschiedene Spielausgänge und sagt anhand der Gewinne voraus, für welchen sich ein Spieler wohl entscheiden würde.

Dass hier einfach wahnsinnig viel am Modell liegt und dieses Modell gnadenlos übersimplifiziert ist, darüber müssen wir uns nicht streiten. Geht ja auch nicht unbedingt darum. Er bricht die Überlegung auf die simpelste Form herunter.


Das ist unwichtig. Spieltheorie ist beim Schach (ganz plump gesagt) alle möglichen Züge auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. So ist mir das in Erinnerung.

Ich verstehe deine Kritik ehrlich gesagt nicht.

Richtigerweise müsste er natürlich verschiedene Spielausgänge und deren Wahrscheinlichkeiten gewichten. Nur, würde das das Video wirklich informativer für den Zuschauer machen, der sich nicht rein akademischn für die Spieltheorie interessiert?


Stimme dir zu! Aber darum geht es nicht. Mein Hinweis mit dem “russischen Vietnam”  musst du spieltheoretisch auch auf dem Schirm haben. Statistik und Spiel(e)theorie ist kein Wunschkonzert.
Danke für deine Aufmerksamkeit.

Ich verstehe diesen Punkt immer noch nicht.

Es geht doch darum, welchen Zug welcher Spieler macht und dabei wäre ein Zug, der zum "russischen Vietnam" führt, wahrscheinlich einer, welchen keine der beteiligten Parteien freiwillig machen würde.

Es sei denn natürlich, sie machen es unwissentlich - was aber Riecks Postulat der perfekten Information in seinem Modell/Spiel verletzt - oder sie erhoffen sich daraus in einem weiteren Spielzug/anderen Spiel Gewinne.

Mal abgesehen davon, dass wir hier bald anfangen, Blitz-4D-Schach auf multiplen Brettern zu spielen, trifft deine Kritik natürlich insofern zu. Riecks Modell blendet mutwillig eine ganze Menge von Dingen aus. Etwa dass es mehr als einen Spielzug gibt, dass es keine perfekte Information gibt, dass die Entscheidungsausgänge nicht 100% durch die Aktionen der Spieler bestimmt werden, sondern durch andere Faktoren wie Dritte (NATO, China, bedeutende Einzelpersonen) und andere Ereignisse (schlechte Ernte, wissenschaftlicher Durchbruch) usw.
Wenn wir aber versuchen wollen zu verstehen, welches Kalkül mutmaßlich hinter den Handlungen von USA oder Russland steckt, dann sind wir meines Erachtens schon auf der richtigen Spur. Die können diese Dinge nämlich auch nicht wirklich vorhersehen, haben nur Wahrscheinlichkeiten.

Dein Hinweis auf "wertneutralität" in Ehren, aber...
  1. ...gehört die Spieltheorie meines Wissens zu den sog. "normativen Entscheidungstheorien", also solchen, die sagen, wie ein rationaler Agent entscheiden sollte
  2. ...braucht diese Theorie schon systematisch gewisse Wertungen.
    Wären alle Spielausgänge gleich, so wäre auch jede Strategie gleichwertig, sofern die Strategien anhand ihrer Punktezahl am Spielende beurteilt werden.
    Natürlich könnte man jetzt philosophieren, in wie weit eine Handlung inhärent gut ist oder so. Das tat Rieck doch sogar im letzten Video.

Man sollte hier allerdings auch unterscheiden. Es geht darum, welche Werte die handelnden Akteure, die Spieler, mit einem Spielausgang verbinden würden. Was wir als Betrachter von außen Denken ist davon unabhängig. Wir könnten es ja sogar als Tugend werten, wenn jemand auf den Gewinn verzichtet oder so.
Diesen Unfug würde ich normalerweise als Satire abtun. Da er aber in der taz veröffentlicht wird, ist zu befürchten, dass es ernst gemeint ist.

Ich kann durchaus verstehen, warum unsere Gesellschaftsform nicht für alle Länder erstrebenswert erscheint.

https://taz.de/Sex-mit-Folgen/!5840182/
(24.03.2022, 10:33)Kameldieb schrieb: [ -> ]Diesen Unfug würde ich normalerweise als Satire abtun. Da er aber in der taz veröffentlicht wird, ist zu befürchten, dass es ernst gemeint ist.

Mach dir keine Sorgen, mein Kind!

Es sind genügend Menschen deutlich cleverer als du und erkennen die Intention. 
Sorry.
Also die erkennen die Absicht der Autorin. 

Die Sonne scheint (wie immer), du darfst nu also zum Spielen raus  Cool
(24.03.2022, 10:47)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Mach dir keine Sorgen, mein Kind! ….

Da wäre ich aber sehr enttäuscht von meiner lieben Mama, werte*r User*in Mr. Passiv!  Lol
(24.03.2022, 12:04)Kameldieb schrieb: [ -> ]Da wäre ich aber sehr enttäuscht von meiner lieben Mama, werte*r User*in Mr. Passiv!  Lol

Da wärst du weder der Erste noch der Letzte.

Außerdem ist eine Ent-Täuschung doch etwas positives. 


Verständnisvolle Grüße

Ritter30

(23.03.2022, 23:01)Skeptiker schrieb: [ -> ].....
Dein Hinweis auf "wertneutralität" in Ehren, aber...
  1. ...gehört die Spieltheorie meines Wissens zu den sog. "normativen Entscheidungstheorien", also solchen, die sagen, wie ein rationaler Agent entscheiden sollte
  2. ...braucht diese Theorie schon systematisch gewisse Wertungen.
    Wären alle Spielausgänge gleich, so wäre auch jede Strategie gleichwertig, sofern die Strategien anhand ihrer Punktezahl am Spielende beurteilt werden.
    Natürlich könnte man jetzt philosophieren, in wie weit eine Handlung inhärent gut ist oder so. Das tat Rieck doch sogar im letzten Video.
....
Ist mein letzter Beitrag dazu. 
Du kannst bei spieltheoretischen Untersuchungen nicht im Vorhinein einzelne Möglichkeiten (Spielzüge) ausschließen. 
Herr Rieck geht voreingenommen an die Sache ran. Habe mich jetzt ganz vorsichtig ausgedrückt. 
Seine Umfrage (Intention) ist einfach nur Schrott!
Wie man “neutral” populärwissenschaftlich ein Thema einem breiteren Publikum darbringt dazu folgender Link.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/entscheidungstheorie-32315
Prosit!

Mal unter uns "Pfarrerstöchtern":
Macht ihr euch Sorgen wegen der Inflation?