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(24.04.2024, 08:19)saphir schrieb: [ -> ]Welcher These hängt ihr eigentlich mehr an

Das ganze Szenario basiert auf der unausgesprochenen Prämisse, dass das Geld quasi da ist und jetzt verteilt werden soll. Wie das Manna, das für Moses und die seinen vom Himmel fiel. Wink

Man muss hier noch einberechnen welche Auswirkungen das Umverteilen hat usw.
(27.04.2024, 20:44)Skeptiker schrieb: [ -> ]Das ganze Szenario basiert auf der unausgesprochenen Prämisse, dass das Geld quasi da ist und jetzt verteilt werden soll. Wie das Manna, das für Moses und die seinen vom Himmel fiel.  Wink

Man muss hier noch einberechnen welche Auswirkungen das Umverteilen hat usw.

Jetzt spielen wir aber nicht die Unschuld vom Lande, von wegen Geld entstünde irgendwo ohne Steuerung.
Motto: Maulkorb für den Bürger?

Erstmal:  Beer

Hallo Stammtisch,

heute mal ein Hinweis auf ein Video:



Was sagt ihr? Scared
Sehr gut.
(27.04.2024, 20:44)Skeptiker schrieb: [ -> ]Das ganze Szenario basiert auf der unausgesprochenen Prämisse, dass das Geld quasi da ist und jetzt verteilt werden soll. Wie das Manna, das für Moses und die seinen vom Himmel fiel.  Wink

Man muss hier noch einberechnen welche Auswirkungen das Umverteilen hat usw.

Ich glaube du siehst das nicht objektiv.

Hier muss ich nochmal einhaken. Erstens, Geld wird vom Staat geschaffen, oder siehst du das anders? Aber das ist eine Diskussion für sich. Anschliessend macht sich der Staat darüber Gedanken wie es verteilt wird. Wo es investiert wird, durch welche Hände zu welchen Konditionen es fliesst.

Z.B. bekommt Industrie eine Hermesbürgschaft, der Staat springt also für ein Unternehmen ein, sollte es im Ausland Schiffbruch erleiden. Kleinunternehmen bekommen das nicht. Banken bekommen von der Notenbank das Geld  sehr günstig und geben es sehr günstig an die Industrie weiter. Die Industrie bekommt den Strom günstiger als Kleinunternehmen. Und die Industrie zahlt effektiv teils erheblich kleinere Steuersätze. Nur als Beispiele. Da hat teils der Staat massgeblich einfluss drauf.

Nun ist das aber nicht in Stein gemeisselt. Darum geht es.

Welche Investitionen sind für uns individuell privat nützlicher. Z.B. ob die Industrie ein Produkt mehr in's Ausland verkauft oder ob der "Handwerker" ein "Gartentor" für jemanden baut.

Wo ist die Investition nützlicher?
(28.04.2024, 09:05)saphir schrieb: [ -> ]..
Wo ist die Investition nützlicher?

 Ich würde nicht fragen, wo ist die Investition nützlicher, sondern in wessen Interesse ist sie.
Die zweite Frage, die sich mir stellt, wie kann ich diese Investition beeinflussen.
(28.04.2024, 09:05)saphir schrieb: [ -> ]Erstens, Geld wird vom Staat geschaffen, oder siehst du das anders?

Geld kann auch ohne Staat entstehen und ist historisch auch so entstanden.

Ja, modernes Geld wird vom Staat geschaffen und auch von ihn durchgesetzt.

saphir schrieb:Anschliessend macht sich der Staat darüber Gedanken wie es verteilt wird. Wo es investiert wird, durch welche Hände zu welchen Konditionen es fliesst.

Non sequitur.

Und so funktioniert es eben nicht. Wenn du deiner Gruppe sehr viel Geld gibst, ohne dass dahinter Werte stehen, kommt es langfristig zu Inflation.

saphir schrieb:Welche Investitionen sind für uns individuell privat nützlicher. Z.B. ob die Industrie ein Produkt mehr in's Ausland verkauft oder ob der "Handwerker" ein "Gartentor" für jemanden baut.

Wo ist die Investition nützlicher?

Das hängt extrem davon ab und lässt sich so nicht 100% beantworten.

Wir müssen auf jeden Fall auch am Weltmarkt teilnehmen.
(28.04.2024, 09:57)EMEUV schrieb: [ -> ] Ich würde nicht fragen, wo ist die Investition nützlicher, sondern in wessen Interesse ist sie.
Die zweite Frage, die sich mir stellt, wie kann ich diese Investition beeinflussen.

Naja, CDU und FDP sind in weiten Teilen eins mit der Industrie. Da ist das Interesse ziemlich klar. Dann gibt es andere Parteien die wenig damit verwoben sind. Die finden aber wenig Rückhalt in der Bevölkerung.

Ich glaube viele wissen garnicht in wessen Interesse was ist. Z.B. wird mittlerweile von vielen nur auf die Industrie geschaut um zu beurteilen ob es "uns" gut geht. Früher war es normal, dass man sich für bestimmte Arbeiten den Handwerker geholt, z.B. tapezieren oder Fussboden legen. Das war Komfort. Das können sich heute nur noch wenige leisten. Das ist wie mit dem Vermögen der Reichsten, wenn die Vermögen der Reichsten schrumpfen würden, würden die meisten sagen dass es mit "uns" abwärts geht. Auch wenn die z.B. die Vermögen der unteren Hälfte dabei steigen würde. Ich glaube die "Unteren" wurden so eingelullt, dass viele die Orientierung verloren haben. 

Muss man anhand dieser "Verklärung" nicht nach eine objektiveren Beurteilung suchen?
(28.04.2024, 12:16)Skeptiker schrieb: [ -> ]1. Non sequitur.

Und so funktioniert es eben nicht. Wenn du deiner Gruppe sehr viel Geld gibst, ohne dass dahinter Werte stehen, kommt es langfristig zu Inflation.


2. Das hängt extrem davon ab und lässt sich so nicht 100% beantworten.

Wir müssen auf jeden Fall auch am Weltmarkt teilnehmen.

zu 2. Ja das müssen wir und dürfen wir auch nicht aus dem Blick verlieren, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, um die Währung stabil zu halten. Andererseits mag hier keiner Investieren wenn wir fast nur auf den Weltmarkt schauen. Ausländische Firmen investieren hier ja nicht um dann von hier aus zu exportieren.... oder die wenigsten. Sie möchten hier verkaufen, so wie unsere Firmen in die USA oder nach China gehen, sie wollen dort verkaufen. 

zu 1. Doch klar, der Staat überwacht und steuert die Geldverteilung. Ob es zu einer Inflation kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn mehr Nachfrage entsteht, kann/wird es auch mehr Angebot kommen. Z.zt. sind die primären Steuerquellen mit großem Abstand 1. Umsatzsteuer und 2. Lohnsteuer. Dies verteuert den lokalen Handel/Dienstleistung erheblich, wirkt also inflationär.
(29.04.2024, 07:46)saphir schrieb: [ -> ]zu 2. Ja das müssen wir und dürfen wir auch nicht aus dem Blick verlieren, um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, um die Währung stabil zu halten.

Die Höhe der Zeit ist, dass Elektroautos aus China kommen, weil sie dort einfach billiger hergestellt werden können und die notwendige Kompetenz schon da ist. Wink

saphir schrieb:Andererseits mag hier keiner Investieren wenn wir fast nur auf den Weltmarkt schauen. Ausländische Firmen investieren hier ja nicht um dann von hier aus zu exportieren....

Ausländisches Kapital muss nicht in Form von ausländischen Firmen kommen.
Siehe Japan, siehe viele asiatische "Tigerstaaten" usw.

Es geht doch letztlich darum, dass z. B. ein amerikanischer Rentenfond hier in einen deutschen Großkonzern investiert, der dann hier Arbeitsplätze schafft und Geld einbringt.
Das kann man natürlich auch erreichen, indem man amerikanische Großkonzerne hier ansiedelt, aber es ist nicht der einzige Weg.

saphir schrieb:zu 1. Doch klar, der Staat überwacht und steuert die Geldverteilung. Ob es zu einer Inflation kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn mehr Nachfrage entsteht, kann/wird es auch mehr Angebot kommen. Z.zt. sind die primären Steuerquellen mit großem Abstand 1. Umsatzsteuer und 2. Lohnsteuer. Dies verteuert den lokalen Handel/Dienstleistung erheblich, wirkt also inflationär.

Spielen wir das mal in der Praxis durch.
Der Staat wirft Geld über beliebige Stadtviertel ab. Anschließend steigt die Nachfrage nach Restaurantbesuchen, Produkten ( "Made in China"? Wink) und Häusern, denn die Leute wollen gerne wohnen.
Natürlich wird das mittelfristig zur Inflation führen.

Zudem wir ja viele Konsumgüter oder so selbst importieren.