27.10.2019, 21:38
Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Im ersten Teil ging es um die Studiengebühren an privaten Hochschulen. Nun will ich noch einige Worte über Studiengebühren an öffentlichen Universitäten verlieren.
Im Falle der privaten Universitäten plädiere ich dafür, dass diese Gebühren erheben sollten. Bei öffentlichen Universitäten sieht die Sache schon ein wenig anders aus als an privaten. Es wäre zwar problemlos möglich, finanziell schwachen Studenten auch hier Fördermittel bereitzustellen, aber da die Schule insgesamt ohnehin in öffentlicher Trägerschaft ist, stellt sich die Frage nach dem Grund für diesen Umweg.
In der Tat bin ich bei der Frage nach den Studiengebühren bei öffentlichen Universitäten, also solchen in Trägerschaft des Staates oder staatlicher Institutionen, unentschieden.
Klar scheint mir zu sein, aus einer reinen wirtschaftlichen Sicht dürfte die Abschaffung von Studiengebühren mit Sicherheit ein Verlustgeschäft sein. Zum einen lockt es Leute dazu, ein Studium zu beginnen, die eigentlich etwas völlig anderes tun würden, wie etwa Senioren, die im Alter noch mal an die Uni gehen oder junge Menschen, die ein Studium ausprobieren, um ihre wahre Berufung zu finden. Zum anderen werden viele erfolgreiche Absolventen irgendwann abwandern und haben damit nicht die Chance, durch Steuereinnahmen und andere Gebühren das Geld wieder an die Gesellschaft zurückzuzahlen, das diese für seine Ausbildung in ihn investiert hat. Hier bezahlt also effektiv der kleine Arbeiter und der Mittelstand einigen Leuten mit Aussicht auf gut bezahlte Jobs ihre Ausbildung.
Das ist effektiv auch das Problem, das ich mit Studiengebühren sehe. Die reine Chancengleichheit könnte man sicherlich auch mit individuellen Fördergeldern erreichen.
Auf der anderen Seite sehe ich schon einen gewissen Vorteil, den die Bildung der Bevölkerung als Öffentliches Gut auch für Leute anbietet, die diese Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen können oder wollen. Eine gebildetere Bevölkerung wirkt sich positiv auf das Sozialprodukt aus. Die Möglichkeit für jeden, unabhängig von sozialer Schicht oder finanzieller Situation, ein Studium aufzunehmen, kann man ebenfalls als eine Errungenschaft betrachten.
Ein Vorteil ist natürlich auch, dass eine Universität ohne Studiengebühren kein finanzielles Interesse daran hat, möglichst viele Studenten anzunehmen. Sie könnte vielmehr auch wenig nachgefragte "Orchideenfächer" blühen lassen.
In letzter Konsequenz ist es eine Abwägungsfrage und deshalb ist es am Fairsten, wenn diejenigen, die die Entscheidung am Ende bezahlen, auch darüber entscheiden dürfen. Deshalb sollte das Thema viel mehr Wahlkampfthema sein.
Kritik ist ausdrücklich erwünscht.
Im ersten Teil ging es um die Studiengebühren an privaten Hochschulen. Nun will ich noch einige Worte über Studiengebühren an öffentlichen Universitäten verlieren.
Im Falle der privaten Universitäten plädiere ich dafür, dass diese Gebühren erheben sollten. Bei öffentlichen Universitäten sieht die Sache schon ein wenig anders aus als an privaten. Es wäre zwar problemlos möglich, finanziell schwachen Studenten auch hier Fördermittel bereitzustellen, aber da die Schule insgesamt ohnehin in öffentlicher Trägerschaft ist, stellt sich die Frage nach dem Grund für diesen Umweg.
In der Tat bin ich bei der Frage nach den Studiengebühren bei öffentlichen Universitäten, also solchen in Trägerschaft des Staates oder staatlicher Institutionen, unentschieden.
Klar scheint mir zu sein, aus einer reinen wirtschaftlichen Sicht dürfte die Abschaffung von Studiengebühren mit Sicherheit ein Verlustgeschäft sein. Zum einen lockt es Leute dazu, ein Studium zu beginnen, die eigentlich etwas völlig anderes tun würden, wie etwa Senioren, die im Alter noch mal an die Uni gehen oder junge Menschen, die ein Studium ausprobieren, um ihre wahre Berufung zu finden. Zum anderen werden viele erfolgreiche Absolventen irgendwann abwandern und haben damit nicht die Chance, durch Steuereinnahmen und andere Gebühren das Geld wieder an die Gesellschaft zurückzuzahlen, das diese für seine Ausbildung in ihn investiert hat. Hier bezahlt also effektiv der kleine Arbeiter und der Mittelstand einigen Leuten mit Aussicht auf gut bezahlte Jobs ihre Ausbildung.
Das ist effektiv auch das Problem, das ich mit Studiengebühren sehe. Die reine Chancengleichheit könnte man sicherlich auch mit individuellen Fördergeldern erreichen.
Auf der anderen Seite sehe ich schon einen gewissen Vorteil, den die Bildung der Bevölkerung als Öffentliches Gut auch für Leute anbietet, die diese Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen können oder wollen. Eine gebildetere Bevölkerung wirkt sich positiv auf das Sozialprodukt aus. Die Möglichkeit für jeden, unabhängig von sozialer Schicht oder finanzieller Situation, ein Studium aufzunehmen, kann man ebenfalls als eine Errungenschaft betrachten.
Ein Vorteil ist natürlich auch, dass eine Universität ohne Studiengebühren kein finanzielles Interesse daran hat, möglichst viele Studenten anzunehmen. Sie könnte vielmehr auch wenig nachgefragte "Orchideenfächer" blühen lassen.
In letzter Konsequenz ist es eine Abwägungsfrage und deshalb ist es am Fairsten, wenn diejenigen, die die Entscheidung am Ende bezahlen, auch darüber entscheiden dürfen. Deshalb sollte das Thema viel mehr Wahlkampfthema sein.
Kritik ist ausdrücklich erwünscht.