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Ich verfolge die Diskussionen in Deutschland ja schon etwas länger, wenn auch häufig nur die grobe Zusammenfassung. Es ist eben alles da, aber nicht alles interessant.
Dabei ist mir aufgefallen, dass eine Argumentation Konjunktur hat, von der ich eigentlich gedacht hätte, dass sie inzwischen erledigt ist. Nämlich die, dass es bisher mit den Sozialismus zwar nicht geklappt hat, aber der nächste Versuch ganz bestimmt viel erfolgreicher werden wird.
Ich halte dieses Argument für wenig überzeugend. Zum einen hat man das Scheitern diverser Versuche der Einführung einer Planwirtschaft weltweit gesehen, zum anderen sehe ich nicht, was sich wesentlich geändert hat. Diese Argumentation kann nur dann funktionieren, wenn sie erklären kann, wieso eine Planwirtschaft heute besser funktionieren sollte als vor 30 Jahren.
Hier kommen dann bisweilen solche Stichworte wie "Algorithmen" oder "KI" oder der Verweis auf die ökologische Krise in der Welt.
Die Frage, wie man mit der ökologischen Krise umgehen sollte, verdient bestimmt einen eigenen längeren Text. In der Tat könnten hier gewisse staatliche Maßnahmen eine Rolle spielen. Wenn wir uns aber die ökologische Bilanz von Wirtschaften wie der DDR in Erinnerung rufen und diese mit der von Marktwirtschaften vergleichen, dann scheint mir der Verweis auf die Ökologie doch ungerechtfertigt. Eine Planwirtschaft kümmert sich nicht besser um die Umwelt als eine Marktwirtschaft es tut, jedenfalls nicht pauschal.
Wobei ich Zweifel habe, ob die Einführung von Verboten oder "lenkenden" Steuern wirklich die korrekte Antwort auf diese Frage ist. Ich erwarte eine Lösung eher aus einer Mischung von neuer Technologie und einen Mentalitätswandel.
Was die Lenkung der Wirtschaft durch KIs oder allgemein "Algorithmen" angeht, so halte ich relativ wenig davon. Wenn man sich mal nur oberflächlich mit computergestützten Börsenhandel auseinandersetzt, sieht man sehr schnell die Grenzen dieser Möglichkeit. Die Technik ist nicht soweit und wird möglicherweise auch niemals so weit kommen. In den meisten Fälle sind "KI" und "Algorithmen" auch nur Schlagwörter, die in die Diskussion eingeworfen werden, um die eigene Position glaubwürdiger zu machen.
Ein Verweis auf das Scheitern der Marktwirtschaft beim Lösen von bestimmten Problemen rechtfertigt die Einführung einer anderen Wirtschaftsform nicht. Das erkennt man ja schon daran, dass sich daraus gar nicht ableiten lässt, in welche Richtung wir das Wirtschaftssystem ändern sollten. Es könnte ja sein, dass die Marktwirtschaft rational gesehen immer noch die Beste aller schlechten Alternativen ist. Anders formuliert haben wir im Kapitalismus zwar Probleme, aber das bedeutet nicht, dass wir im Sozialismus nicht noch mehr Probleme hätten.
So neu ist das Phänomen auch nicht. Schon seit Beginn der Immobilienkrise in den USA hat es Stimmen gegeben, die den "Kapitalismus" für erledigt erklärt haben. Das ist jetzt schon fast 10 Jahre her und dennoch scheint die grundsätzliche Versorgung immer noch zu funktionieren.
Von einem wirtschaftlichen Zusammenbruch merke ich jedenfalls nichts und die meisten anderen Mitbürger werden da wohl zustimmen müssen.
Aus dem Bereich der Globalisierungskritik kommen ebenfalls einzelne Meinungen, die den Kapitalismus die Schuld an der Schieflage geben. Diese Argumentation, das gebe ich zu, muss man getrennt betrachten.
Die Vorstellung, den Sozialismus durch eine zentrale Lenkung aller Wirtschaftsprozesse einzuführen, ist eben nicht neu und innovativ, auch wenn einige Autoren uns das glauben machen wollen, sondern eine Idee aus dem 19. Jahrhundert. Damals dachte man, dass die Wirtschaft viel effizienter wäre, wenn man sich die Konkurrenz spart und alles gründlicher plant. Diese Versprechen haben sich schon damals nicht erfüllt und es gibt leider keine Anzeichen, dass sie es diesmal tun werden. Nur erinnern sich die meisten Leute nicht mehr an den letzten Durchlauf.
Was mich angeht, bin ich offen für heute Verfahren, aber denke, dass es genug Irrtümer gibt, so dass wir nicht gezwungen sein sollten, die der Vergangenheit zu wiederholen.
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Die Welt verändert sich rasend schnell, so macht es den Eindruck und es gibt kaum etwas, auf das man sich noch verlassen kann. Viele Menschen, einschließlich mir, fragen sich deshalb, worauf man sich noch verlassen kann.
Nun, ich glaube, ich habe nach einigen Nachdenken eine Antwort gefunden mit der man in den nächsten Jahren zumindest ganz zufrieden sein kann. Man kann sich mit Sicherheit darauf verlassen, dass die Abgaben steigen und die bürokratischen Regelungen zunehmen werden.
Beispielsweise rechne ich im folgenden Jahrzehnt damit, dass die Politik spezifische Regeln für den Stromverbrauch zumindest diskutieren wird. "Smarte" Stromzähler und "Internet of Things" machen es möglich. Man könnte etwa gesetzlich festschreiben, dass der Stromverbrauch für Unterhaltungselektronik wie Videospielkonsolen, Computer zum Spielen oder Fernseher einen bestimmten Prozentsatz nicht übersteigen darf. Jeder weitere Verbrauch darüber hinaus würde speziell besteuert. Menschen, die an ihren Computer produktiv arbeiten wie Programmierer, Büroangestellte mit Home Office oder manche Künstler wie Schriftsteller oder Musiker, die ihre Werke an einem Computer schaffen können, ja müssen, werden die Möglichkeit haben das vor dem Finanzamt nachzuweisen und am Ende des Jahres eine Rückzahlung zu erhalten. Der Programmierer wird dann haarklein darlegen müssen, ob er wirklich 2 Stunden programmiert hat oder ob er vielleicht 30 Minuten programmiert und den Rest der Zeit im Internet gesurft hat. Letzteres gibt natürlich keine Ermäßigung. Der Angestellte wird es am Einfachsten haben, denn seine Arbeit im Home Office wird vom Arbeitgeber als Arbeitszeit angerechnet.
Dem Schriftsteller wird man zwar einräumen müssen, dass man nicht klar unterscheiden kann, ob er grade einfach im Internet surft oder wichtige Recherchen anstellt, jedoch schwebt über ihn ständig das Damoklesschwert der "Liebhaberei". Sobald das Finanzamt erst Mal glaubt, dass es sich nicht mehr um produktive Arbeit, sondern um ein Hobby handelt, wird es richtig teuer.
Ich glaube, unter diesen Bedingungen wird die Anzahl an Personen mit Journalistenausweis durch die Decke gehen.
Natürlich wird man auch den Finanzsektor mehr regeln müssen, ist er doch bisher stark dereguliert. Eventuell sollte jeder Bürger, der mit Aktien handeln will, zwingend vorher eine pro forma Finanzberatung bei seiner Bank durchführen müssen. Das würde die Arbeitsplätze der notleidenden Finanzindustrie sichern und den Verbraucher vor den nebulösen FinTech-Unternehmen im Internet schützen. Die Hürden, so eine Beratung anbieten zu dürfen, werden natürlich entsprechend so organisiert sein, dass die lokalen Banken sie spielend überspringen, Technologieunternehmen aber enorme Mühe an ihnen haben werden.
Natürlich wird diese Maßnahme die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten nicht betreffen, denn die haben zumeist ohnehin professionelle Finanzberater, die ihre Anlagen managen. Der Verbraucher dagegen muss vor diesen ganzen wilden Markt geschützt werden, sonst fällt er auf irgendwelche Versprechungen hinein.
Hier kommt der Staat seiner Fürsorgepflicht nach.
Möglicherweise wird man auch generell den Mediensektor stärker regulieren. Bisher war es so, dass im Grunde jeder einen Blog aufsetzen und sich dann selbst als Journalist bezeichnen darf. Die Politik könnte auf den Gedanken verfallen, dass auch hier wieder staatliche Fürsorge angezeigt ist. Um den Bürger vor schlecht recherchierten Informationen oder möglicherweise sogar Fake News zu schützen, werden dann weitere Kontrollinstanzen eingeführt. Natürlich nur, um Qualität und Vielfalt von Rundfunk und Presse unter Beachtung von Jugendschutz und dergleichen sicherzustellen. Dem Bürger selbst kann es jedenfalls nicht zugemutet werden, zwischen der Privatmeinung eines Blogs und einer abgedruckten DPA-Meldung zu unterscheiden oder gar selbst die Glaubwürdigkeit von Quellen einzuschätzen.
Der Wohnungsnot wird man durch klimafreundliche Bauvorschriften und kompliziertere Mietgesetze, die endlich für Gerechtigkeit sorgen, auch Einhalt gebieten. Klar Vermieter wird man in der Konstellation eher nicht sein wollen, aber wen kümmert das schon?
Für die Klima- und Verbraucherfreundlichkeit seines Hauses ist eben jeder selbst verantwortlich.
Mir fallen immer neue Bereiche ein, in denen eine Regulierung bitter notwendig ist, aber ich lasse es vorläufig dabei. Ich denke, der Leser wird einsehen, dass zunehmende Regulierung etwas ist, worauf man sich verlassen kann.
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Diesmal geht es um die Vorsätze für das neue Jahr. Jeder hat sie, kaum einer hält sie wirklich ein.
Auf der Seite t3n.de gibt Tanja Lenke im Artikel "5 Anti-Neujahrsvorsätze, mit denen du 2020 mit deinem Unternehmen durchstartest" Vorschläge, wie man die Vorsätze für 2020 doch einhalten können soll. Wer nicht direkt vorhat, mit seinen eigenen Unternehmen durchzustarten, für den hat der Spiegel einige Tipps parat.
Natürlich ist auch mir irgendwo klar, wieso das mit den Neujahrsvorsätzen in der Regel nicht funktioniert. Neujahr ist ein ziemlich willkürlich festgelegtes, künstliches Datum und startet deshalb nicht automatisch einen neuen Lebensabschnitt.
Vielleicht noch mal kurz einen kleinen Jahresrückblick aus Sicht von "Skeptiker". Erstes Foto eines Schwarzen Loches, es war sehr dunkel und verpixelt; Nobelpreis für Literatur wurde doppelt vergeben und das ist eigentlich ziemlich traurig, denn die polnische Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk trat damit gegenüber der Kontroverse um Peter Handke in den Hintergrund; der Nobelpreis für Chemie wurde vergeben an die Erfinder des Lithium-Ionen-Akkus und der für Physiologie ("Medizin-Nobelpreis") für die Entdeckung des chemischen Mechanismus für die Sauerstoffaufnahme von Zellen; auf den britischen Inseln fand ein Regierungswechsel und eine Neuwahl statt, allerdings nicht gleichzeitig; der Brexit scheint nun wirklich Realität zu werden, ob das eine gute Idee ist, bleibt abzuwarten; die Proteste in Hong Kong sind eskaliert, aber es kam nicht zu einem großeren Aufruhr; in den USA ist der Wahlkampf bereits in Gange; die Große Koalition in Deutschland wird fortgesetzt. Außerdem hat Bitcoin sich kurz wieder gemeldet und
Ich werde jetzt mehr Dinge übersehen haben als ich eigentlich gesagt habe, das macht aber nichts. Es gibt genügend Jahresrückblicke für die Interessierten und die meisten Leute wissen ohnehin, was ihnen im Jahre 2019 am Wichtigsten war und das werden selten Ereignisse der Zeitgeschichte sein.
Vielleicht sollte man die guten Vorsätze mal aufschreiben und sie sich ab und zu wieder in Erinnerung holen? Mal sehen, ob es hilft.
Meinung und Kritik sind willkommen.
Ich plauder auch mal etwas und zwar geht es um die Vermögenssteuer. Dazu (ausgerechnet) die FAZ:
Zitat:DROHUNG MIT WEGZUG :
Plattner ist feige
EIN KOMMENTAR VON REINHARD MÜLLER -AKTUALISIERT AM 04.01.2020
...
Oder droht eine flächendeckende Enteignung, ein massiver Eingriff in das Eigentum gerade der Unternehmer? Selbst wenn – man könnte es verstehen, wenn ein junger Gründer die Befürchtung äußerte, er müsste seine Mitarbeiter entlassen und seinen Laden dichtmachen, sollte die Vermögenssteuer wie von der SPD geplant kommen. Aber nein, Hasso Plattner klagt, in diesem Fall müsse er drei Prozent seiner Aktien verkaufen.
Und diese Vorstellung ist aus seiner Sicht offenbar abgrundtief menschenrechtswidrig. Dabei vernebelt der Milliardär hier komplett den Blick für echte Notlagen. So gerät in Vergessenheit, wann man wirklich aufstehen muss. So macht man den Einsatz wahrer Streiter für das Recht lächerlich.
Dabei braucht der demokratische Rechtsstaat gerade Menschen wie Plattner: erfahren und unabhängig. Sie müssen gegen schlechte Regeln mobil machen. Man kann erreichen, dass sie geändert werden. Parteien und Politiker kann man abwählen. Gerade im Zeitalter von Twitter und Youtube zeigt sich, dass auch ein einzelner großes Gewicht haben kann. Aber die Flucht vor demokratischen Entscheidungen hat nicht nur etwas Undankbares. Sie ist auch nicht unternehmerisch – sondern feige.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inla...56555.html
Wie ich ja schon ab und zu geschrieben habe, finde ich wir sollten Kleinunternehmer, solche die da gerade heraus wachsen (mit ein paar wenigen Angestellten) und Jungunternehmern das Leben möglichst leicht machen. Diese Leute sind für mich vor allem deshalb so wichtig, weil dieses das Unternehmertum und unternehmerischeres Denken hier fördert. Und das brauchen wir finde ich. Wenn eine Vermögenssteuer hilft würde ich sie begrüßen. Was mich an den Gegenargumenten schon fast abstößt ist die Aussage die man bisweilen hört, man könne ja das Vermögen gar nicht komplett ermitteln. Das müsste mal ein Unternehmer sagen, er könne ja gar nicht seinen Umsatz und die durchgeführten Arbeiten genau bestimmen, es sei viel zu kompliziert.
Umgekehrt finde ich wir sollen es den Menschen leicht machen Vermögen aufzubauen. Weil je mehr Menschen unabhängig sind, desto weniger Belastung für das Sozialsystem. Wenn ich mir eine Vermögensverteilung wünschen könnte, wäre das mehr kleinere Vermögen zu lasten der sehr großen Vermögen. Die Durchlässigkeit sollte sich verbessern.
Apropos Vermögen und Rente, kennt jemand die Mackenroth-These? Er formulierte:
Zitat:"Nun gilt der einfache und klare Satz, daß aller Sozialaufwand immer aus dem Volkseinkommen der laufenden Periode gedeckt werden muß. Es gibt gar keine andere Quelle und hat nie eine andere Quelle gegeben, aus der Sozialaufwand fließen könnte, es gibt keine Ansammlung von Periode zu Periode, kein ‚Sparen‘ im privatwirtschaftlichen Sinne, es gibt einfach gar nichts anderes als das laufende Volkseinkommen als Quelle für den Sozialaufwand ... Kapitalansammlungsverfahren und Umlageverfahren sind also der Sache nach gar nicht wesentlich verschieden. Volkswirtschaftlich gibt es immer nur ein Umlageverfahren.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Mackenroth-These
Er widersprach damit ganz klar der Idee einer kapitalgedeckten Rente. Und tatsächlich wenn man sich das Rentensystem in der USA, welches ja zum großen Teil kapitalgedeckt ist, anschaut stellt man fest: Dividenausschüttungen kommen aus dem laufenden Umsatz der Wirtschaft. Und wenn das nicht reicht, was es im Moment nicht tut, kommt das Geld von der Notenbank um die Kapitaldeckung zu halten.
Der Punkt mit dem Rentensystem ist natürlich komplexer.
Wir haben nun mal die Situation, dass das deutsche Rentensystem quasi die Form einer Art "Schneeballsystems" hat. Solange immer mehr Einzahler reinkommen, können die Abschöpfer gut mit dem System leben. Wenn es aber zu einer schieflage kommt und vor der Situation stehen wir inzwischen, dann haben wir gewaltige Probleme.
Dann müssen junge Menschen effektiv viel mehr einzahlen als sie selbst zurückbekommen können und die alten Generationen verlangen natürlich immer mehr, um den Standard für sich zu halten.
(04.01.2020, 12:13)saphir schrieb: [ -> ]Ich plauder auch mal etwas und zwar geht es um die Vermögenssteuer. Dazu (ausgerechnet) die FAZ:
Wie ich ja schon ab und zu geschrieben habe, finde ich wir sollten Kleinunternehmer, solche die da gerade heraus wachsen (mit ein paar wenigen Angestellten) und Jungunternehmern das Leben möglichst leicht machen. Diese Leute sind für mich vor allem deshalb so wichtig, weil dieses das Unternehmertum und unternehmerischeres Denken hier fördert. Und das brauchen wir finde ich. Wenn eine Vermögenssteuer hilft würde ich sie begrüßen. Was mich an den Gegenargumenten schon fast abstößt ist die Aussage die man bisweilen hört, man könne ja das Vermögen gar nicht komplett ermitteln. Das müsste mal ein Unternehmer sagen, er könne ja gar nicht seinen Umsatz und die durchgeführten Arbeiten genau bestimmen, es sei viel zu kompliziert.
Umgekehrt finde ich wir sollen es den Menschen leicht machen Vermögen aufzubauen. Weil je mehr Menschen unabhängig sind, desto weniger Belastung für das Sozialsystem. Wenn ich mir eine Vermögensverteilung wünschen könnte, wäre das mehr kleinere Vermögen zu lasten der sehr großen Vermögen. Die Durchlässigkeit sollte sich verbessern.
Apropos Vermögen und Rente, kennt jemand die Mackenroth-These? Er formulierte:
Er widersprach damit ganz klar der Idee einer kapitalgedeckten Rente. Und tatsächlich wenn man sich das Rentensystem in der USA, welches ja zum großen Teil kapitalgedeckt ist, anschaut stellt man fest: Dividenausschüttungen kommen aus dem laufenden Umsatz der Wirtschaft. Und wenn das nicht reicht, was es im Moment nicht tut, kommt das Geld von der Notenbank um die Kapitaldeckung zu halten.
Viel dämlicheres zum Thema als das Mackenroth habe ich selten gelesen. womit wird denn der laufende Gewinn erwirtschaftet wenn nicht mit Kapital, wem gehört das dafür nötige Kapital?
Nein, es ist genau umgekehrt: der grösste Teil des erwirtschafteten Ertrags sollte bei denen bleiben die dafür arbeiten. Der Rest soll für das nötige Kapital gezahlt werden, also sozusagen Dividenden. Aber das Kapital sollten sich die Erwerbstätigen während ihrer Erwerbstätigkeit kaufen so dass sie davon leben können wenn sie aufhören zu arbeiten (oder umgekehrt: aufhören können zu arbeiten wenn sie davon leben können). Ohne Vorschriften, ohne Altersvorgabe, ohne Staat.
So ein System würde die Regierung und die Politiker überflüssig machen, deshalb wird es nie kommen. Die Leute sind tatsächlich so dumm zu glauben sie müssten selber nichts tun und diese gierige Bande würde für sie sorgen.
In Australien gibt es so was ähnliches. Aber dort werden auch ab und zu Geldscheine vom Staat verschickt mit der Bitte man solle diese ausgeben und auf keinen Fall sparen.
(04.01.2020, 12:25)Skeptiker schrieb: [ -> ]Der Punkt mit dem Rentensystem ist natürlich komplexer.
Wir haben nun mal die Situation, dass das deutsche Rentensystem quasi die Form einer Art "Schneeballsystems" hat. Solange immer mehr Einzahler reinkommen, können die Abschöpfer gut mit dem System leben. Wenn es aber zu einer schieflage kommt und vor der Situation stehen wir inzwischen, dann haben wir gewaltige Probleme.
Dann müssen junge Menschen effektiv viel mehr einzahlen als sie selbst zurückbekommen können und die alten Generationen verlangen natürlich immer mehr, um den Standard für sich zu halten.
Das Problem ist natürlich da. Ich hänge dann noch ein Video ein, wo erklärt wird das die kapitalgedeckte Rente durch z.B. dem Riester-Konzept daran auch nichts verbessert.
(04.01.2020, 15:15)cubanpete schrieb: [ -> ]Viel dämlicheres zum Thema als das Mackenroth habe ich selten gelesen. womit wird denn der laufende Gewinn erwirtschaftet wenn nicht mit Kapital, wem gehört das dafür nötige Kapital?
Kommt aber nicht von Dame (oder?)! Gemeint ist hier aber genau dass das Geld/Sparkapital bei solch einem kapitalgedecktem Rentenkonzept nicht in produktives Kapital fließt. Bzw. es wird unterstellt, dass dem nicht so wäre. Sondern im Gegenteil dieses sogar verhindern würde.
Im Ergebnis bleibt es doch aber so oder so, immer so dass nur der Gewinn aus der laufenden "Produktion" dazu verwendet werden kann an Rentner/Vermögende ausgezahlt zu werden.
Global agierende Konzerne die die Arbeitsleistung von irgendwo im Ausland nutzen, müssten demnach dazu beitragen, dass quasi die reale Arbeitsleistung die für unsere Rente (damit sind auch Dividendenempfänger gemeint) genutzt werden kann, auf das Ausland ausgedehnt wird. Man mildert dadurch das demografische Problem etwas ab. Das ist das was nach meiner Meinung Mackenroth übersehen hat.
Insgesamt sollte so viel Kapital wie möglich in produktives Kapital fließen. Aber wie wir wissen geschieht das im Moment bei vielen Unternehmen nicht. Auch wenn wir denen per Aktienkauf Geldkapital "zukommen" lassen.
Diese, exakt diese Methode ist doch gerade Schuld am ganzen Schlamassel das wir jetzt gerade in vielen Ländern mit der Altersvorsorge haben.
Anstatt das Geld arbeiten zu lassen und die Rente davon zu zahlen (wobei, dann braucht es ja gar keine Rente zu sein, man kann das Geld auch gleich für die Person arbeiten lassen) wird das Geld direkt wieder ausbezahlt. Ein perfektes Pyramiden-Schema, die ersten profitieren, wer später kommt wird gefickt. Und jetzt ist später.
Dazu kommen noch die vielen Hände die da rein greifen. All die Berater, Politiker, Kassenverwalter und Beamte wollen auch gut von dem ganzen Geldfluss leben. Alles komplett unnötig!
Das System ist zum scheitern verurteilt. Wenn die Millenials heute schon abschätzig "OK Boomer" sagen dann werden sie ganz bestimmt nicht für sie arbeiten wie die Sklaven um ihnen einen schönen Lebensabend zu bescheren. Und so bald sie das in ein paar wenigen Jahren nicht mehr tun werden sind die Boomer so was von im Arsch! Zum Teil sind sie das ja heute schon.
(04.01.2020, 19:35)cubanpete schrieb: [ -> ]Diese, exakt diese Methode ist doch gerade Schuld am ganzen Schlamassel das wir jetzt gerade in vielen Ländern mit der Altersvorsorge haben.
Anstatt das Geld arbeiten zu lassen und die Rente davon zu zahlen (wobei, dann braucht es ja gar keine Rente zu sein, man kann das Geld auch gleich für die Person arbeiten lassen) wird das Geld direkt wieder ausbezahlt. Ein perfektes Pyramiden-Schema, die ersten profitieren, wer später kommt wird gefickt. Und jetzt ist später.
Dazu kommen noch die vielen Hände die da rein greifen. All die Berater, Politiker, Kassenverwalter und Beamte wollen auch gut von dem ganzen Geldfluss leben. Alles komplett unnötig!
Das System ist zum scheitern verurteilt. Wenn die Millenials heute schon abschätzig "OK Boomer" sagen dann werden sie ganz bestimmt nicht für sie arbeiten wie die Sklaven um ihnen einen schönen Lebensabend zu bescheren. Und so bald sie das in ein paar wenigen Jahren nicht mehr tun werden sind die Boomer so was von im Arsch! Zum Teil sind sie das ja heute schon.
Wobei wir im Moment aber das Rentenmodell der USA scheitern sehen. Siehe z.B.:
Zitat:One issue is that the Fed is allowing dealers to borrow cash at a cheaper rate than is available from other market participants, which discourages firms from borrowing in the private market they used before the Fed began to intervene, Goldberg said.
https://www.reuters.com/article/us-usa-f...SKBN1Z50HC
Das ist genau dann, wenn die Einzahler gegenüber denen die Geld ausgezahlt bekommen wollen in der Minderheit sind. Dann droht das System von der Kapitalmarkt gedeckten Rente zu kollabieren. Warum? Weil es eben auch dort um die Einnahmen aus dem laufenden Quartal geht. Das Geld im Kapitalmarkt ist nicht real! Das ist auch das was Herr Mackenroth sagt.
Jedoch kann der Kapitalmarkt helfen günstig Geld für Investitionen zu bekommen, das ist natürlich schon real! Und jeder einzelne kann darüber eine Rente aufbauen und sollte es nach meiner Meinung auch. Bloß als Massenrentenmodell scheint es dann doch nicht zu gehen.
Auch diesmal wieder: Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen.
Diesmal befasse ich mich mit verschiedenen Themen.
Der Öl-Preis scheint zurzeit wegen politischer Unruhe (Politik-Verbot, hier!) verrückt zu spielen. Ich denke, dass sich das Ganze noch in Wohlgefallen auflösen wird. Sicher bin ich mir natürlich nicht.
Was viele Leute am 01.01.2020 noch gar nicht mitbekommen haben dürften, sind so einige Knaller, die das neue Jahr uns geschenkt hat. Regulierungen in Sachen Finanzen, FinTech, Umsatzsteuer, Bonpflicht usw.usf.
Wie viele Millionen oder gar Milliarden das der Volkswirtschaft kosten wird, ist derzeit noch völlig unklar. Die meisten Medien hat es nicht interessiert und haben das gar nicht groß als Aufmacher gebracht.
Mehr beim nächsten Mal.
Meinung und Kritik sind willkommen.