die Biden-Administration will eine "Mindesteinkommensteuer für Milliardäre" einführen, hier gibt es Details dazu
https://taxfoundation.org/research/all/f...proposals/
https://www.kiplinger.com/taxes/biden-ca...s-tax-rate
https://cohen.house.gov/sites/evo-subsit...0Pager.pdf
wie wollen die Demokraten das umsetzen?
bisher ist es so dass Superreiche ihre Depotwerte nicht verkaufen, denn darauf müssten sie auf die Kursgewinne die Capital Gain Tax bezahlen. Stattdessen beleihen sie ihr Depot und zahlen mit Dividenden oder anderen Einkünften die Kredite ab. Vom Gehalt her ist Amazon-Gründer Bezos ein armer Schlucker, er verdient gerade mal 80.000$ im Jahr. Aber das Steuermodell funktioniert, viele Superreiche zahlen nur 8% Einkommensteuer oder weniger. Jetzt will Biden neben den realisierten auch die unrealisierten Kursgewinne besteuern.
wie soll diese Mindestbesteuerung der Reichen ablaufen?
Nehmen wir das Beispiel Bezos und Amazon-Aktien. Er hält momentan 9% bzw. 1 Milliarde Aktien an Amazon (Gesamtwert 170 Milliarden USD). Wenn der Wert der Aktie steigt, dann will Biden dafür sorgen, dass auf unrealisierte Kursgewinne eine sofortige Steuer von 25% fällig wird. Sollte die Aktie innerhalb eines Jahres um 10% steigen, dann ist das Depot von Bezos 187 Milliarden wert. Auf den unrealisierten Kursgewinn von 17 Milliarden USD müsste er 4,25 Milliarden USD Steuern zahlen. Bei Kursverlusten hätte er allerdings Anspruch auf Erstattung. Auf CNBC wurde die Biden-Steuer mal auf Elon Musk übertragen, da hätte er 2021 eine Steuerschuld von 24 Milliarden USD gehabt aber schon ein Jahr später hätte er eine Steuergutschrift von 23 Milliarden USD bekommen.
* Ok, das sind jetzt Extrembeispiele, aber man sieht das Problem mit der Reichensteuer, eine geordnete Haushaltsführung ist damit nicht möglich.
* wird es mit der neuen Steuer weiterhin Einzelpersonen als Gründer/Geschäftsführer geben? bisher muss ein Geschäftsführer eine natürliche Person sein, vermutlich arbeiten die Consultingfirmen an einer steuersparenden Lösung
* die Reichen könnten dafür sorgen dass ihre Depotwerte nicht im Kurs steigen mittels geschickter Kurspflege
* vermute mal bei einem Wahlsieg Bidens werden die Depotwerte der Reichen besonders volatil sein, weil es mehr Insiderhandel vor der Gesetzesänderung gibt.
aber das ist noch nicht alles an Steuerverschärfung:
* sehr schmerzhaft für die Amerikaner wäre eine Neubewertung im Todesfall. Bisher konnte die Erben steuerfrei Aktiengewinne realisieren (Stichwort "buy, borrow, die").
* bisher gab es eine niedrigere Besteuerung von Kursgewinnen, wenn die Haltedauer länger als ein Jahr war (20%). Aber die Biden-Administration plant eine Verdopplung der Steuer auf 39,6%, für die Superreichen 44,6%.
meine Befürchtung: selbst wenn ich nicht direkt von der Reichensteuer betroffen weil ich kein Einkommen über 400.000$ habe könnte es sein dass die Biden-Administration den ausländischen Finanzteilnehmer das Doppelbesteuerungsabkommen W-8 BEN aufkündigt und zu einer einheitlichen Capital Gain Tax/Quellensteuer von 39,6% kommt. Diesen Steuersatz wendet die US-Regierung bereits bei einigen US-Rechtsformen an (Master Limited Partnerships, LLC, LP).