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Normale Version: Risikostreuung
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Es wird behauptet, dass Risikostreuung bei der Aktienanlage das beste und einzige Mittel gegen Verluste ist. Mir stellt sich die Frage, ob eine große Streuung nicht auch die Wahrscheinlichkeit einer Verlustposition erhöht?
Die w#keit von einzelnen Verlustpositionen steigt. Oder steigt eventuell. Je nach dem wie gut deine stock-picking skills sind. Es verringert aber die Wahrscheinlichkeit für den Ruin => Totalverlust. 

Wenn man davon ausgeht, dass deine Fähigkeit Aktien vorherzusagen = 0 ist, und du eh nur die Marktrendite mit nimmst (bei mir der Fall) und diese langfristig positiv ist, dann macht es Sinn eben den Markt (breit gestreut) zu kaufen. Mit allem anderen stellst du dich im Durchschnitt schlechter (Glück spielt dann eine größere Rolle). 

Wenn du jetzt Onkel CubanPete bist, und ein Stock Picking System hast, das besser als der Markt ist, dann ist Diversifikation zwar immer noch sinnvoll, aber nix was man maximieren muss.
Durch mehr Positionen wird die Rendite der Marktrendite angeglichen und gleichzeitig sinkt die Volatilität (/das Risiko) nach oben und unten.

Vor längerer Zeit hatte ich mal die Überlegung angestellt in welche Aktien ein Klumpenrisiko akzeptabel wäre.
Unter anderem Coco Cola usw., aber auch sichere Renditebringer wie Gazprom... Biggrin Wäre schlecht ausgegangen.
Ein anderer Nachteil ist es wenn die Position einfach zu groß wird und man nicht mehr ruhig schlafen kann. Ich denke die meisten verkaufen dann verständlicherweise einfach.

Die breite Streuung in meinem Depot lässt es mich auch erlauben bis zum gewissen Grat kleinere Unternehmen kaufen.

Es gibt extrem wenig Aktien die lupenreine sichere Hafen sind. Und wenn es die gibt, dann sind die teuer zu bezahlen.
Von daher habe ich meinen persönlichen Kompromiss über viele kleine Positionen gefunden. In meinen Augen hat es mehr Vor- als Nachteile.
Mit Risikostreuung meinst Du wohl Diversifikation. Die nutzt leider kaum was wenn Du nur in Aktien investierst; die verhalten sich in extremen Situationen fast alle gleich.

In nicht extremen Situationen hingegen hilft es wohl die Volatilität des Portfolios zu senken. Ich würde vor allem auf Diversifikation der Sektoren achten. Man braucht gar nicht so viele Aktien, aber so 20-50 sollten es schon sein damit es was nutzt.
(21.04.2024, 22:28)cubanpete schrieb: [ -> ]Mit Risikostreuung meinst Du wohl Diversifikation. Die nutzt leider kaum was wenn Du nur in Aktien investierst; die verhalten sich in extremen Situationen fast alle gleich.

In nicht extremen Situationen hingegen hilft es wohl die Volatilität des Portfolios zu senken. Ich würde vor allem auf Diversifikation der Sektoren achten. Man braucht gar nicht so viele Aktien, aber so 20-50 sollten es schon sein damit es was nutzt.

Das ist ein guter Punkt. In der "Hochfinanz" gibt es ein Konzept, das nennt sich "real diversification".  Was ja auch impliziert, dass die andere "klassische Diversifikation" nicht so 100% funktioniert. 

Die klassische Diversifikation befasst sich mit der Diversifikation:
  • von Aktien (Sektoren, Nationen, Größe oder eben Factors)
  • von Asset Klassen (Allokation in Aktien, Bonds, Credit. Währungen, Rohstoffe oder eben auch hier: factors)

Aber es handelt sich dabei aber immer um liquide und an den Märkten gehandelten Produkte. Und da im Moment alle großen Institutionen alles halten, fallen kurzfristig halt alle Asset Klassen, wenn es kracht und alle Cash brauchen. 

Real Diversification befasst sich dann auch in weniger liquide Asset Klassen:
  • Immobilien und Grund und Boden (Nutzwald, Ackerfläche)
  • Investition in Strategien, die zumindest behaupten unkorreliert zum Marktgeschehen zu sein (Hedge Funds, Commodity Futures Advisors)
  • Venture Capital (Start Ups) 
  • Private Equity (Beteiligungen an nicht öffentlich gehandelten Firmen, Übernahme von Forderungen von bankrotten Firmen....) 
  • anderer Kram (Patente, Kunst, Wein...) 

Real Diversification ist nur mit hohem Vermögen möglich. Family Offices und große Institutionen wie der Yale Endowment Fund. 

Schönes Paper zu "great Investors", inklusive Yale)
https://www.researchgate.net/publication...Evaluation

https://news.yale.edu/2010/09/24/yale-en...14-billion