(19.10.2024, 02:42)Vahana schrieb: [ -> ]Inflation ist nicht prognostizierbar und auch nur schwer in der Gesamtheitheit ermittelbar.
Geldmenge und Güterwerte fließen zwar mit ein, aber ganz nach Prof. Sinn gibt es noch eine "Geldfalle". Also Geld was dem System temporär vorenthalten wird.
Ich glaub ich hab Sinn mal von Horten sprechen gehört. Mein Eindruck war, dass Sinn sich damit nicht wohl fühlte bzw. die laufende Gefahr davon ausgehend beschwor.
(19.10.2024, 15:52)Speculatius schrieb: [ -> ]Doch, das stimmt, sagt zumindest die klassische Volkswirtschaftslehre.
Wächst die Geldmenge geringer als die Produktivität, stehen für das Mehr an Produkten weniger Geldeinheiten zur Verfügung, gibt es Deflation.
Im umgekehrten Falle dann Inflation.
Danke, vielleicht sollte ich mir doch mal ein Volkswirtschaftslehrbuch kaufen. Ist vermutlich aus der quantitativen Geldtheorie. Letztlich ergibt sich daraus ja Angebot und Nachfrage aber auch nur wenn der direkte Konsum- und Produktionskreislauf gemeint ist. In der Wirklichkeit gibt es jede Menge "Löcher" in diesem Kreislauf, also Geldhorten (Anlagemöglichkeiten, Auslandsinvestitionen, Infrastrukturausgaben usw.)
In Japan z.B. wird im Moment ca. 1,3 früher mal 2 Billionen (!) USA an Währungsreserven gehalten. Kann man ja mal rechnen: Japan zahlt selbst kaum Zinsen für die Staatverschuldung, hat dafür einiges, kassiert aber viele Zinsen durch die Devisenreserven. Dem laufenden japanischen Geldkreislauf ist diese Menge aber entzogen. Ist schon komplex.
(19.10.2024, 18:38)saphir schrieb: [ -> ]Ich glaub ich hab Sinn mal von Horten sprechen gehört. Mein Eindruck war, dass Sinn sich damit nicht wohl fühlte bzw. die laufende Gefahr davon ausgehend beschwor.
Genau das ist der Punkt, an dem auch die klassische Lehre scheitert. Wenn die Wirtschaftssubjekte anfangen das Geld zu horten, kann die Zentralbank eigentlich beliebig die Geldmenge steigern, ohne daß Konjunktur in Gang kommt bzw. die Inflation angeheizt wird. Auch Lohnerhöhungen verpuffen, wie wir das aktuell gerade sehen. Ich vermute, das könnte auch der Grund gewesen sein, weshalb die Wirtschaftsinstitute durch die Bank die Konjunktur in D zu positiv eingeschätzt hatten. Sie hatten vermutlich vor allem die Lohnsteigerungen im Blick und gingen automatisch von höheren Konsumausgaben aus. Statt dessen steigt die Sparquote wegen der Angst um den Arbeitsplatz.
(19.10.2024, 19:21)Speculatius schrieb: [ -> ]Genau das ist der Punkt, an dem auch die klassische Lehre scheitert. Wenn die Wirtschaftssubjekte anfangen das Geld zu horten, kann die Zentralbank eigentlich beliebig die Geldmenge steigern, ohne daß Konjunktur in Gang kommt bzw. die Inflation angeheizt wird. Auch Lohnerhöhungen verpuffen, wie wir das aktuell gerade sehen. Ich vermute, das könnte auch der Grund gewesen sein, weshalb die Wirtschaftsinstitute durch die Bank die Konjunktur in D zu positiv eingeschätzt hatten. Sie hatten vermutlich vor allem die Lohnsteigerungen im Blick und gingen automatisch von höheren Konsumausgaben aus. Statt dessen steigt die Sparquote wegen der Angst um den Arbeitsplatz.
Grüße an Rot-Grün wegen u. a. dem Verbot der Gasheizungen und der daraus resultierenden möglichen Zwangsinvestitionen im sechsstelligen Bereich, Wärmepumpe und energetische Sanierungen. Wer Geld hat, hält das lieber zusammen, wer weiß was noch kommt.
Man fängt doch nicht an, Geld zu horten, wenn beliebig viel davon gedruckt werden kann.
In dem Szenario hortet man andere Dinge.
Aber ja, für das Individuum sind dann Dinge rational, die dem großen Ganzen schaden mögen.
(20.10.2024, 11:26)Skeptiker schrieb: [ -> ]Man fängt doch nicht an, Geld zu horten, wenn beliebig viel davon gedruckt werden kann.
Es wird aber wieder gehortet. Die Sparquote, die sich über Jahrzehnte um die 11 bis 12,5 Prozent eingependelt hatte und nur in der Coronazeit mal einen kurzen Spike nach oben hatte, steigt wieder deutlich an, aktuell bei 15,7 Prozent mit weiter steigender Tendenz.