29.10.2024, 10:15
29.10.2024, 10:38
(29.10.2024, 06:28)Vahana schrieb: [ -> ]Die Aussage ist unvollständig.
Wie Boy Plunger schon geschrieben hatte wird das erst richtig fatal wenn auch die Gewinner zu schnell realisiert werden.
Und das hätte in meinem Fall auch nichts genutzt.
Die Frage wäre hier, wieviel des Gewinns eines Trades gibt man wieder ab, um glatt zu stellen?
29.10.2024, 11:01
(28.10.2024, 23:51)cubanpete schrieb: [ -> ]Zusätzliches Risiko in unvorhersehbaren Situationen eingehen.
Eine Art Martingale mit Notbremse, die ist sehr wichtig. Bei Covid hatte ich nicht wirklich den günstigsten Zeitpunkt erwischt, aber immer ruhig geschlafen. Ich rechne ja die Stresstoleranz aus, das ist der Prozentsatz den mein Portfolio verlieren darf bevor ich zu verkaufen anfangen muss. Ich hab zwar bei Covid zunächst noch mehr verloren, kam aber nie in die Nähe dieses Punktes. Aber in Zukunft kann das natürlich passieren.
Covid war schnell und heftig und fast ebenso schnell wieder vorbei. Und ging nicht tief genug.
Aber was machst du bei einem richtigen Bärmarkt, z.B. DAX im Jahr 2000 bis 2003 von 8.136 auf 2.188 Punkte?
Wohlgemerkt nicht Einzelaktien, sondern Gesamtmarkt? Und dann bist du dank Martingale mit noch mehr Kredit drin?
Ich frage deshalb, weil ich genau die gleiche Situation in umgekehrter Richtung durchgemacht habe, nämlich in der Hausse in den Jahren davor von 3.800 auf 8.100 - auf der Short-Seite. Gut, nicht den ganzen Weg, weil ich vorher schon pleite war. Aber ich kenne keine Versicherung gegen so etwas.
29.10.2024, 11:10
(29.10.2024, 11:01)Speculatius schrieb: [ -> ]Covid war schnell und heftig und fast ebenso schnell wieder vorbei. Und ging nicht tief genug.
Aber was machst du bei einem richtigen Bärmarkt, z.B. DAX im Jahr 2000 bis 2003 von 8.136 auf 2.188 Punkte?
Wohlgemerkt nicht Einzelaktien, sondern Gesamtmarkt? Und dann bist du dank Martingale mit noch mehr Kredit drin?
Ich frage deshalb, weil ich genau die gleiche Situation in umgekehrter Richtung durchgemacht habe, nämlich in der Hausse in den Jahren davor von 3.800 auf 8.100 - auf der Short-Seite. Gut, nicht den ganzen Weg, weil ich vorher schon pleite war. Aber ich kenne keine Versicherung gegen so etwas.
Es gibt keine Versicherung ausser Dir selber. Wie gesagt, ich rechne die Stresstoleranz in einer Tabelle real-time aus. Es ist Martingale mit Notbremse. Aber auch wenn die Notbremse gezogen wird, irgendwann geht es wieder rauf und ich bin dann auf jeden Fall mit grossem Hebel dabei. Das wichtigste in jedem Tradingplan: stay alive to trade another day!
In Schönwetter Situationen wie jetzt gerade sieht es natürlich anders aus. Die Zasterlaster kommen täglich zu mehreren Dutzend rein ohne grosses Risiko und ohne Aufwand. Interessant wird es in Bärenmärkten. Aber ich würde einen Bärenmarkt nicht unbedingt als schwarzen Schwan bezeichnen. So was wie Covid hingegen schon.
Man kann schwarze Schwäne mit der Evolution vergleichen. Es gibt fragile Elemente, die sterben schnell. Dann gibt es robuste Elemente, die können überleben oder nicht. Interessant sind die anti-fragilen Elemente, also Elemente die bei unvorhersehbaren Ereignissen besser werden. Das sind die Sieger der Evolution!
Du musst dafür sorgen dass Dein Tradingplan zu letzterem gehört!
29.10.2024, 11:22
(29.10.2024, 11:10)cubanpete schrieb: [ -> ]Aber ich würde einen Bärenmarkt nicht unbedingt als schwarzen Schwan bezeichnen. So was wie Covid hingegen schon.
Wie würdest du denn Übertreibungsphasen bezeichnen, in denen der Markt ein paar Jahre nachweislich in die falsche Richtung läuft und diese erst dann wieder korrigiert?
Großer schwarzer Schwan? Oder anders? Die Übergänge sind fließend.
In den Jahren 1997 bis 2000 kamen Scharen neuer Anleger an den Markt, die noch nie in ihrem Leben was von Börse gehört hatten, und sich auch so benahmen. Die dachten, egal was und zu welchem Preis man kauft, man wird immer reich. Das konnte nicht gut gehen, und unter anderem Kostolany hatte es mal in einer Talkrunde im Fernsehen gesagt - da war er der einzige! Und so, wie diese ganzen dummen Anleger gekommen waren, verschwanden sie nach 2000 wieder und kehrten nie wieder zurück. Und am Markt kehrte wieder Normalität ein so wie früher.
Ich bleibe dabei: ein schwarzer Schwan - nur eben riesengroß.
29.10.2024, 11:39
ich habe schon sehr viele schwarze Schwäne in Einzelwerten mitgemacht! Das sind echte schwarze Schwäne, weil dort innerhalb von Minuten Stunden sich Vermögen in Luft auflösen. Ein Index fällt nicht in ein paar Minuten um 20% 30%. Der Franken-Crash war auch ein schwarzer Schwan, weil da hat es intraday mal richtig gescheppert, aber während Corona, da hatte man zig Möglichkeiten mit kleinem Verlust rauszukommen.
Die meisten Anleger können halt keine Verluste realisieren und wenn sie es doch tun, vergessen sie zu einem späteren Zeitpunkt den Wiedereinstieg.
mein ganzer Trading-Erfolg basiert auf kleinen Verlusten, Wiedereinstig und kleinen Gewinnen. Die Anzahl der Gewinner müssen halt die Verluste übersteigen oder die Gewinner müssen im Schnitt halt größer sein als die Loser.
so einfach ist Börse!
im Endeffekt bin ich kein guter Trader, sondern nur ein sehr guter Risk-Manager. Wer sein Risiko im Griff hat, der wird zwangsläufig gewinnen!
Die meisten Anleger können halt keine Verluste realisieren und wenn sie es doch tun, vergessen sie zu einem späteren Zeitpunkt den Wiedereinstieg.
mein ganzer Trading-Erfolg basiert auf kleinen Verlusten, Wiedereinstig und kleinen Gewinnen. Die Anzahl der Gewinner müssen halt die Verluste übersteigen oder die Gewinner müssen im Schnitt halt größer sein als die Loser.
so einfach ist Börse!
im Endeffekt bin ich kein guter Trader, sondern nur ein sehr guter Risk-Manager. Wer sein Risiko im Griff hat, der wird zwangsläufig gewinnen!
29.10.2024, 11:45
Ich sehe auch primär den "Schwarzen Schwan" als Situation in der man nicht mehr regulär handeln kann !
Die geschilderten ja doch recht dramatischen langen Aufwärts-oder Abwärtsphasen sind daher m.E. keine Schwarzen Schwäne,
da man jederzeit ohne Probleme die Position hätte beenden konnten.
Und ja, Aktien sind da viel gefährlicher als Indices. klar
Die geschilderten ja doch recht dramatischen langen Aufwärts-oder Abwärtsphasen sind daher m.E. keine Schwarzen Schwäne,
da man jederzeit ohne Probleme die Position hätte beenden konnten.
Und ja, Aktien sind da viel gefährlicher als Indices. klar
29.10.2024, 11:57
(29.10.2024, 11:45)actiontrader schrieb: [ -> ]Ich sehe auch primär den "Schwarzen Schwan" als Situation in der man nicht mehr regulär handeln kann !
Es ist aber nicht die Definition des Schwarzen Schwans, daß man nicht mehr reagieren kann.
Der Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb definierte den „Schwarzen Schwan“ als ein „historisches, ökonomisches, wirtschaftliches oder persönliches Ereignis, das von Beobachtern einerseits nicht vorhergesagt wurde, andererseits massive Folgen hat“.
(aus: Wikipedia)
29.10.2024, 11:57
(29.10.2024, 11:22)Speculatius schrieb: [ -> ]Wie würdest du denn Übertreibungsphasen bezeichnen, in denen der Markt ein paar Jahre nachweislich in die falsche Richtung läuft und diese erst dann wieder korrigiert?
Großer schwarzer Schwan? Oder anders? Die Übergänge sind fließend.
In den Jahren 1997 bis 2000 kamen Scharen neuer Anleger an den Markt, die noch nie in ihrem Leben was von Börse gehört hatten, und sich auch so benahmen. Die dachten, egal was und zu welchem Preis man kauft, man wird immer reich. Das konnte nicht gut gehen, und unter anderem Kostolany hatte es mal in einer Talkrunde im Fernsehen gesagt - da war er der einzige! Und so, wie diese ganzen dummen Anleger gekommen waren, verschwanden sie nach 2000 wieder und kehrten nie wieder zurück. Und am Markt kehrte wieder Normalität ein so wie früher.
Ich bleibe dabei: ein schwarzer Schwan - nur eben riesengroß.
Nein. Uebertreibungen sind keine schwarzen Schwäne. Die gibt es und gab es immer wieder. Ein schwarzer Schwan heisst so weil man nicht glaubte dass ein schwarzer Schwan überhaupt existiert. Wenn etwas zum zweiten Mal passiert ist es kein schwarzer Schwan mehr.
Covid war nicht wegen dem Virus ein schwarzer Schwan, das gab es vorher schon oft. Aber die Reaktion der Länder und Regierungen war so extrem dass ich es nur als schwarzer Schwan bezeichnen kann. Ich hätte nie gedacht dass ein Land mich daran hindert an der Hochzeit meiner Nichte teilzunehmen und mich einsperrt falls ich mir keine unsicheren Drogen mit unbekannten Nebenwirkungen spritzen lasse.
1987 würde ich vielleicht als schwarzen Schwan durchgehen lassen. Niemand hatte vorher geglaubt dass so etwas möglich ist. Ich hatte damals ein riesen Glück. Alle Aktien verkauft um in Spanien eine Orangenplantage zu kaufen, Plantage war unter Wasser, Salzwasser, also Aktien nachher sehr viel günstiger zurückgekauft. Dann gingen einige Kollegen mit Orangenplantagen pleite.
Ein schwarzer Schwan hat folgende Eigenschaften:
- Er kommt zum ersten Mal vor.
- Niemand konnte ihn sich vorstellen.
- Er kommt häufiger vor als statistisch erklärbar wäre.
29.10.2024, 12:06
cubanpete hat recht. Alles was man sich vorstellen/ausmalen kann (egal wie schlimm auch immer), ist per Definition kein "schwarzer Schwan" mehr, weil das nach Taleb ja alles bekannte Unbekannte sind. Schwarzer Schwan ist das, was die Militärs eben "unbekannte Unbekannte" nennen. Also das, was jeden Plan zur Makulatur werden lässt, weil es vollumfänglich unmöglich ist, sich darauf vorzubereiten oder auch nur als Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.