Meine erste Aktie
Was war eure erste Aktie? Warum habt ihr sie damals gekauft und habt ihr sie immer noch in eurem Depot?
Meine erste Aktie war Nestlé.
Ich hatte damals viel über Marktführer gelesen und war überzeugt, dass einige wenige Unternehmen langfristig den Markt dominieren würden. Nestlé dominierte den Nahrungsmittelsektor.
Die Aktie habe ich aber schnell wieder verkauft, weil mir Technologiewerte vielversprechender und dynamischer erschienen. So kaufte ich Cisco und EMC und verkaufte mit viel Glück genau auf dem Höchststand im März 2000, weil alle in der Bank auf den Zug aufgesprungen waren.
Dann wechselte ich in Biotech-Aktien, die ich bis September 2000 hielt, bis ich meine ersten negativen Erfahrungen in einem Bärenmarkt machen durfte, die dank Stopps noch glimpflich ausgingen. Zum Glück lag der größte Verlust mit Biotechs unter 25%, trotz Produktversagen.
Am 27.02.2015 habe ich Gazprom gekauft und am 15.07.2015 wieder verkauft mit minimalen Gewinn.
Wahrscheinlich war die zwischen abgesackt und ich hoffte das ich die nochmal günstiger einkaufen kann (Was dann auch passiert ist).
Am 01.03.2017 habe ich sie dann erneut gekauft und halte sie bis heute. Ab 2022 kamen die völkerrechtwiedrigen Sanktionen und alle russischen ADRs hängen aktuell in der Schwebe und können nicht zu dem neuen Broker übertragen werden.
Gazprom gehört zu den besten Firmen weltweit und die Bewertung war eigentlich immer ein Schnäppchen. Da muss man eigentlich eher begründen wenn man sie nicht gekauft hätte.
Wir hatten es gerade von Black Swan Risks
. Ich bin vorsichtig mit emerging markets Aktien. Da wird doch immer wieder mal ein Militärputsch gemacht, in Nachbarländer einmarschiert...
Meine erste Aktie. Noch als früher Student: CargoLifter. Spitzen Investment
. Ich war überzeugt von dem Konzept. Befreundete Ings hatten da bedenken. Ich wusste es besser. Und hab da auch all mein Erspartes reingetan (was absolut gesehen nicht viel war).
Aber ich war hooked. Warum hat das nicht funktioniert? Was muss man anders machen? Selbst wenn es technisch funktioniert hätte ( das Konzept ist ja nicht tot. Beispiel:
https://atlas-lta.com/atlant_cargo_airship/), hätte das nicht kommerziell funktionieren müssen.
In der Bib Graham gelesen. Und zum Schluss gekommen: Schwachsinn. Dann kamen natürlich recht schnell die quantitativen Ansätze. Und die Demut bzgl meiner eigenen Einschätzungen zu Kursentwicklungen, die ich bis heute militant vertrete.
AEG und Hoesch. Am 07. März 1983. Noch zu Schulzeiten.
Kohl hatte gerade am 06. März die Bundestagswahl gewonnen, und nun träumten alle von dem von ihm selbst angekündigten Aufschwung und der großen Hausse an der Börse, nachdem es die ganzen Jahre zuvor ja nur ein ziemlich müdes Geschehen war.
Doch AEG und Hoesch waren Pleitekandidaten. Schrieben schon seit Jahren rote Zahlen.
Darauf hatte mich mein Berater bei der Sparkasse auch extra hingewiesen (damals ging man noch zur Bank und füllte ein Formular aus, wenn man Aktien kaufen wollte).
Also warum so was Gefährliches? Weil der Speculatius, schlau wie er damals zu sein glaubte, meinte, da stecke doch Turnaorund-Phantasie drin. Also wenn die mal wieder schwarze Zahlen schreiben, dann würde da die Post so richtig abgehen.
Und als ich die Aktien zwei Monate später mit einem Kursgewinn von - ich weiß nicht mehr genau - 25 bis 30 Prozent verkaufte, als einer, der bislang nur Sparbuchzinsen kannte, na - da war ich doch mal wer.
(31.10.2024, 11:03)Speculatius schrieb: [ -> ]Und als ich die Aktien zwei Monate später mit einem Kursgewinn von - ich weiß nicht mehr genau - 25 bis 30 Prozent verkaufte, als einer, der bislang nur Sparbuchzinsen kannte, na - da war ich doch mal wer.
Und um die noch nicht gestellte Anschlussfrage "Und was war euer erstes Derivat"? auch gleich zu beantworten:
Das waren rund ein Jahr später Siemens-Kaufoptionen (die Bezeichnung Calls und Puts war im deutschen Sprachraum zu dieser Zeit nicht üblich) am ein Jahr zuvor neu geschaffenen Optionsmarkt an der Frankfurter und Düsseldorfer Börse. Den hatte ich mir zunächst nur mal angeschaut um zu sehen, wie der denn so läuft, aber schon mit dem Gedanken spielend, da auch irgendwann mitzumischen. Wenn das Sparbuch der VW Käfer und die Aktien der Mercedes waren, dann waren die Optionen der Ferrari. Klar, in welches Auto da einzusteigen ist, oder?
Und so lief es dann auch. Statt 25 bis 30 Prozent Kursgewinn hatte ich da bei etwa identischer Haltedauer gleich mal fast 100 Prozent Kursgewinn!
Nicht vergessen: rund ein Jahr zuvor waren für mich noch die Sparbuchzinsen die Benchmark.
Von nun an rückten die Aktien in den Hintergrund, und es wurde vorwiegend am Optionsmarkt rumgetan, zumal dieser auch unendlich viel mehr Möglichkeiten bot. Nicht nur long only, sondern für jede Börsenphase mit der richtigen Optionsstrategie auf der Gewinnerseite. Na, wenn das nichts ist....
Keine Aktien, ich hab damals in den 80-ern mit kanadischen Junk Bonds angefangen. Meine erste Aktie war glaube ich in den 90-ern die spanische Telepizza. Leider gab es bald ein going private und ich "musste" mit ein paar hundert Prozent Gewinn verkaufen. Heute gibt es in jedem Kaff einen Telepizza Laden und die Pizza schmeckt immer noch viel besser als die U.S. Konkurrenz...
Erstes Derivat: TTF Futures auf der ICE.
Softbank 1998.
Deren Beteiligungen waren deutlich teurer als die Aktie selbst.
Derivat. CFD
an meine erste Aktie kann ich mich nicht erinnern, aber ziemlich früh bin ich dann auf auf Thomas Cook gestoßen und dieses Drecks-Ding werde ich bis zum letzten Atemzug nicht mehr vergessen. Das war einmal Hölle und zurück.
Pan Am insolvenzock ist gut aufgegangen.
AEG war auch gut gelaufen, habe beide aber nur einige Tage/Wochen gehalten.
Schon damals Trader!