Der Investmentprozess im Detail:
1. Ideenfindung durch "Shameless Cloning": Analyse der Investments erfolgreicher Investoren
Der Research Prozess beginnt mit der Sichtung von den Investments erfolgreicher Investoren. Dabei achte ich auf diverse Aspekte wie z.B.
Geschäftsmodelle mit strukturellem Wachstum Überdurchschnittliche KapitalrenditenMöglichkeit für langfristiges
UnternehmenswachstumBilanzstrukturen welche dem Geschäftsmodell die notwendige Robustheit verschafftAusreichende Liquidität
2. Fundamentalanalyse: Erstellung einer detaillierten Unternehmensbeschreibung
Entscheidende Faktoren sind hierbei nachfolgend aufgeführt:
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- Stabilität der Endmärkte
- Wachstumsdynamik des Umsatzes und Gewinns
- Bilanzstruktur und Finanzverschuldung
- Konkurrenten
- Strukturelle Wettbewerbsvorteile die Auswirkung auf Profitabilität und Rentabilität haben
- Risiken
3. Watchlist
Wird ein Titel auf die interne Watchlist genommen warte ich diszipliniert auf einen günstigen Zeitpunkt, zu dem der Markt mir die Investition mit der geforderten Sicherheitsmarge anbietet.
Die Sicherheitsmarge wird in einem vierstufigen Prozess ermittelt:
1. Worst-Case-Szenario:
Zunächst wird ein Szenario entwickelt, das eine ungünstige Geschäftsentwicklung annimmt. Auf dieser Basis wird ein erster fairer Wert des Unternehmens berechnet.
2. Basisszenario:
Im zweiten Schritt wird ein Szenario erstellt, das auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen als wahrscheinlich erachtet wird. Dieses Modell berücksichtigt die relative Bewertung, die dem Unternehmen in der Vergangenheit zugesprochen wurde. Hierbei wird berücksichtigt, dass stark wachsende Unternehmen in der Regel höhere Multiplikatoren aufweisen als stagnierende Unternehmen oder solche in schrumpfenden Branchen.
3. Discounted Cash Flow (DCF) Modell:
In der dritten Phase wird ein DCF-Modell erstellt. Dieses soll einen leicht konservativen Wert des Basisszenarios berechnen. Alle drei bisher genannten Modelle zielen darauf ab, den Wert des Unternehmens in fünf Jahren zu prognostizieren.
4. Statistisches System:
Der vierte Schritt beinhaltet die Anwendung eines statistischen Systems, das an den Ansatz von James P. O'Shaughnessy angelehnt ist. Hierbei wird nicht der Gesamtmarkt betrachtet, sondern die historische Entwicklung spezifischer Kennzahlen des Unternehmens analysiert. Dazu gehören das Kurs-Buchwert-Verhältnis, das Kurs-Umsatz-Verhältnis, das Verhältnis von EBITDA zum Unternehmenswert (EV), das Kurs-Cashflow-Verhältnis sowie das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Diese Methode dient dazu, den optimalen Einstiegszeitpunkt noch präziser zu bestimmen.
Durch die Kombination dieser vier Ansätze wird eine umfassende Bewertung des Unternehmens erreicht, die sowohl fundamentale als auch statistische Aspekte berücksichtigt und somit eine fundierte Grundlage für Investitionsentscheidungen bietet. Zur Ermittlung des Gesamtpotenzials eines Unternehmens wird ein Mittelwert aus den Ergebnissen aller vier Bewertungsmethoden gebildet. Dieser umfassende Ansatz berücksichtigt sowohl optimistische als auch pessimistische Szenarien und ermöglicht eine ausgewogene Einschätzung. Die Einbeziehung des Worst-Case-Szenarios in diese Berechnung hat einen besonderen Effekt: Unternehmen aus stark zyklischen Branchen erhalten tendenziell eine niedrigere Bewertung. Dies spiegelt die erhöhte Volatilität und das größere Risiko wider, das mit solchen Sektoren verbunden ist. Durch diese Methodik wird ein ausgewogenes Ranking erstellt, das nicht nur das Potenzial, sondern auch die Risiken jedes Unternehmens berücksichtigt. So entsteht ein differenziertes Bild, das mir als Investor hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihr Portfolio optimal zu strukturieren.
Dynamische Anpassung statt starrer Methodik
Meine Strategie zeichnet sich durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Ich verstehe Unternehmen als lebendige, sich ständig verändernde Organismen, deren Bewertung sich mit jeder Ad-hoc-Mitteilung oder neuen Quartalszahlen verändern kann. Diese Entwicklungen können das Potenzial einer Aktie sowohl steigern als auch erheblich mindern. Daher unterziehe ich meine Investments einer regelmäßigen, gründlichen Neubewertung. Ich scheue mich nicht davor, Positionen aufzulösen – sei es mit Gewinn oder Verlust – wenn sich attraktivere Anlagemöglichkeiten mit höherem Zukunftspotenzial bieten. Ich verzichte bewusst auf starre Elemente wie Stopp-Loss-Orders oder feste Kursziele. Stattdessen setze ich auf eine kontinuierliche, fundierte Analyse, die es mir ermöglicht, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und das Potenzial meines Portfolios zu maximieren.
Künftige Ziele - Evolutionäre Weiterentwicklung der Strategie:
Mein Bestreben ist es, das System kontinuierlich und dynamisch weiterzuentwickeln. Dabei liegt mein Fokus nicht primär auf einer weiteren Steigerung der Rendite, sondern vielmehr auf einer zusätzlichen Risiko- und oder Volatilitätsminimierung. Diese Feinjustierung soll die Robustheit und Stabilität des Portfolios weiter erhöhen. Konkret erwäge ich folgende Optimierungen:
1. Branchendiversifikation:
Einführung einer Obergrenze von 20% pro Branche, um eine zu starke Konzentration in einzelnen Sektoren zu vermeiden und das Gesamtrisiko des Portfolios zu reduzieren.
2. Flexibilisierung der Umschichtungskriterien:
Anstatt Positionen sofort auszutauschen, wenn sie nicht mehr zu den Top 20 gehören, könnte ein erweiterter Toleranzbereich eingeführt werden. Ein Austausch würde beispielsweise erst erfolgen, wenn ein Titel unter die Top 30 fällt. Dies würde die Handelsfrequenz reduzieren und gleichzeitig kurzfristige Marktschwankungen besser ausgleichen.
3. In meiner Suche nach Risikominimierung konzentriere ich mich auf Unternehmen, die zwar günstig bewertet sind, aber möglicherweise nur vorübergehende Herausforderungen bewältigen. Die Schwierigkeit liegt darin zu unterscheiden, ob es sich um ein kurzfristiges Problem oder eine existenzbedrohende Krise handelt – was sich oft erst im Nachhinein zeigt. Um diese Unsicherheit zu reduzieren, setze ich verschiedene Analysemethoden ein. Ich experimentiere mit der Betrachtung der Schuldentilgungsdauer und dem Altman Z-Score, um die finanzielle Stabilität und das Insolvenzrisiko besser einschätzen zu können. Diese Werkzeuge helfen mir, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Ich bin stets offen für neue Perspektiven und Vorschläge, die meine Risikobewertung verfeinern können. Daher freue ich mich über jeden konstruktiven Input, der mir hilft, meine Anlagestrategie zu optimieren.
Diese Überlegungen zielen darauf ab, die Strategie noch widerstandsfähiger gegen Marktvolatilitäten zu machen und gleichzeitig die Transaktionskosten zu optimieren. Durch diese evolutionäre Anpassung strebe ich an, das Risiko-Rendite-Profil meines Portfolios weiter zu verfeinern und langfristig stabile Ergebnisse zu erzielen.
Wichtiger Hinweis zur Anlagestrategie
Diese Strategie richtet sich an erfahrene Anleger, die gezielt Alpha generieren möchten, indem sie antizyklische und faktorbasiert optimierte Ansätze mit einem starken Fokus auf Small Caps und unterbewerteten Titeln kombinieren. Sie eignet sich insbesondere für Investoren, die bereit sind, höhere Schwankungen in Kauf zu nehmen, um langfristig überdurchschnittliche Renditen zu erzielen.
Diese Strategie ist als ergänzender Baustein in einem diversifizierten Anlageportfolio zu verstehen, nicht als alleinige Anlagemethode. Sie macht bewusst nur einen begrenzten Teil meiner Gesamtinvestitionen aus und verfolgt das Ziel, sich von der Entwicklung gängiger Marktindizes abzuheben.
Besonderheiten
- Die Strategie ist explizit nicht als " Index-Schmuser" konzipiert. Wer eine reine Indexabbildung sucht, wäre mit ETFs besser beraten.
- ESG-Kriterien werden bisher nicht berücksichtigt.
- Durch ihre eigenständige Ausrichtung kann diese Anlagemethode zeitweise stärkere Schwankungen aufweisen als der Gesamtmarkt.
- Es werden auch Werte gehandelt die sehr klein sind und wenig Handelsvolumen haben.
- Trotz sorgfältiger Analyse und Risikobewertung lässt sich bei Deep-Value-Strategien nicht gänzlich ausschließen, dass einzelne Investments in einem Totalverlust enden. Dies ist ein inhärentes Risiko dieser Anlagestrategie. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch in der Diversifikation und dem Potenzial anderer Positionen im Portfolio. Das Ziel ist es, dass die überdurchschnittlichen Gewinne aus besonders erfolgreichen Investments die gelegentlichen Verluste mehr als ausgleichen.
Risikomanagement durch Diversifikation
Das Zusammenspiel verschiedener Strategien mit unterschiedlichen Performanceverläufen in meinem Gesamtportfolio dient der Risikominimierung:
- Während einzelne Strategien möglicherweise größere Rückschläge erleiden,
- bleibt mein Gesamtkapital durch regelmäßiges Rebalancing vor übermäßigen Verlusten geschützt.
- Es muss sich erst zeigen wie sich die Strategie in Bärenmärkten verhält. Jedoch zeigen verwandte Studien mit Value Fokus auf Smallcaps, dass die Strategie in Bullenmärkten eine deutliche Outperformance erzielt und in Bärenmärkten durch Diversifikation und antizyklische Ansätze Verluste begrenzt.
Diese ausgewogene Herangehensweise zielt darauf ab, das Gesamtrisiko zu begrenzen und gleichzeitig von den Chancen verschiedener Anlageansätze zu profitieren.
Ein faszinierender Blick in die Zukunft: Renditeerwartungen im Vergleich
Zum Abschluss möchte ich Ihnen einen interessanten Einblick in meine aktuellen Analysen gewähren. Basierend auf dem Mittelwert aller Werte auf meiner Watchlist habe ich folgende Renditeprognosen für die kommenden fünf Jahre ermittelt:
- USA: Durchschnittliche jährliche Rendite von 2,32%
- Deutschland: Durchschnittliche jährliche Rendite von 6,17%
Diese Zahlen zeichnen ein überraschendes Bild, das von gängigen Erwartungen abweicht. Während der US-Markt in der Vergangenheit oft als Rendite-Champion galt, deutet meine Analyse auf ein potenziell stärkeres Wachstum des deutschen Marktes hin. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Prognosen den aktuellen Status quo widerspiegeln. Die Zukunft bleibt ungewiss, und Faktoren wie KI-getriebene Effizienzsteigerungen könnten das Bild erheblich verändern. Dennoch bieten diese Zahlen einen faszinierenden Ausgangspunkt für weitere Überlegungen und Diskussionen über die zukünftige Entwicklung der globalen Aktienmärkte. Diese unerwartete Divergenz zwischen den Märkten unterstreicht die Bedeutung einer diversifizierten Anlagestrategie und wachsamer Marktbeobachtung.
Wichtiger Hinweis zu Anlagerisiken:
Die hier präsentierten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung oder -empfehlung dar. Jede Investition in Finanzinstrumente ist mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals. Bitte beachten Sie:
- Vergangene Wertentwicklungen und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse.
- Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn Ihre Heimatwährung von der Währung des zugrundeliegenden Investments abweicht.
- Die hier geteilten Handelsentscheidungen basieren auf meiner persönlichen Analyse und Strategie. Sie spiegeln nicht notwendigerweise die optimale Strategie für Ihre individuelle finanzielle Situation wider.
- Investitionen in kleinere oder weniger liquide Unternehmen können mit erhöhten Risiken verbunden sein, insbesondere hinsichtlich der Handelbarkeit.
- Treffen Sie Anlageentscheidungen stets auf Basis Ihrer eigenen Recherche, Ihrer finanziellen Situation, Ihrer Anlageziele und Ihres Risikoprofils.
- Es wird empfohlen, vor jeder Anlageentscheidung einen qualifizierten Finanzberater zu konsultieren.
Denken Sie daran: Diversifikation ist ein Schlüsselelement zur Risikominimierung. Ein ausgewogenes Portfolio sollte verschiedene Anlageklassen, Sektoren und geografische Regionen umfassen.