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Normale Version: cubanpete geht in Pension
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(23.01.2025, 17:30)Ancres schrieb: [ -> ]Und ich dachte du seist Privatier und verwaltest den ganzen Tag deine Millionen  Wink

Ich kenne das Rentensystem der Schweiz nicht. Für etwa CHF 2.000 hast du nach deutschem System wenig eingezahlt. Ohne mich sonnig dazustellen aber da liege ich bereits jetzt drüber obwohl 20 Jahre jünger. Wie kann das?  Confused

Diese 2.000 CHF (bez. max 2.520 CHF für Einzelpersonen) sind ja nur die 1. Säule. Die meisten erhalten zusätzlich ein Rente aus der Pensionskasse (2.Säule) bzw. lassen sich das entsprechende Kapital auszahlen.
1. Säule, AHV, Sozialversicherung: dies ist eine Umlageversicherung die eigentlich den Grundbedarf decken soll. Tut sie heute aber kaum noch, deshalb gibt es dazu sogenannte Ergänzungsleistungen. Diese wiederum bekommt nur wer kein Vermögen oder andere Einkünfte hat.

2. Säule, BVG, Pensionskasse: dies ist theoretisch eine persönliche Versicherung in die Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam steuerfrei einzahlen. Ich sage theoretisch weil heute Milliarden von der aktiv arbeitenden Bevölkerung an die Rentenbezüger umgeschichtet werden. Die 1. und 2. Säule zusammen sollen gewährschaften dass der Lebensstandard aufrecht erhalten werden kann.

3. Säule: dies ist ein freiwilliges Konto in das man jedes Jahr einen bestimmten Maximalbetrag einzahlen kann und diesen Betrag dann nicht versteuern muss. Sollte theoretisch dazu dienen zusätzliche Ausgaben nach der Pensionierung zu decken. Kann nur vollständig pro Konto bezogen werden, deshalb werden oft viele verschiedene 3. Säule Konten eröffnet um die Progression der Steuern beim Bezug zu bekämpfen.

Steuern:

Einzahlungen in alle drei Säulen werden nicht besteuert bzw. können von der Steuer abgezogen werden.

1. Säule Auszahlung wird wie Arbeitseinkommen besteuert. Wer im Ausland wohnt zahlt in der Schweiz keine Steuern darauf, auch keine Quellensteuern.

2. Säule Auszahlung kann als monatliche Rente oder teilweise oder ganz als Kapital bezogen werden. Die monatliche Rente wird wie Arbeitseinkommen besteuert. Wer im Ausland wohnt zahlt in der Schweiz im Unterschied zur 1. Säule Quellensteuer. Auf den Kapitalbezug wird ein reduzierter Satz der in jedem Kanton unterschiedlich ist angewendet. Für im Ausland wohnhafte ist der Kanton Schwyz am günstigsten (es zählt dann nur der Sitz der Pensionskasse) und für im Inland wohnhafte ist Appenzell Innerrhoden am günstigsten.

3. Säule Auszahlung nur pro Konto gesamthaft möglich. Es gilt zur Zeit noch der gleiche reduzierte Satz wie bei Kapitalbezug der 2. Säule, inklusive Ausland. Politiker haben aber laut darüber nachgedacht dies zu ändern und die Auszahlungen wie Arbeitseinkommen zu besteuern. Damit würden sie wohl der 3. Säule den Todesstoss versetzen. Da man auch befürchten muss dass sie so eine Schweinerei sogar rückwirkend machen würde ich ganz die Finger von der 3. Säule lassen, auch wenn die Steuerersparnisse lecker sind.

Bei der 3. Säule hat man gewisse Möglichkeiten selber zu entscheiden wie investiert wird. Da in der Schweiz aber Kapitalgewinne steuerfrei sind, der Kapitalbezug der 3. Säule hingegen besteuert wird, sind Aktien wohl nicht optimal.

Bei der 2. Säule entscheidet die Pensionskasse über die Anlageform. Die Performance ist oberlausig und die ausgewiesenen und nicht ausgewiesenen Gebühren sind extrem hoch; und man kann absolut nichts dagegen machen.

Die 2. und 3. Säule kann man glaube ich ab dem Alter von 60 Jahren beziehen, wenn man sich selbständig macht, wenn man in ein Land auswandert das keine Vereinbarung über Sozialleistungen mit der Schweiz hat (also normalerweise ausserhalb Europas) oder wenn man eine überteuerte Liegenschaft kauft. Liegenschaften in der Schweiz sind unter anderem so überteuert weil die Pensionskassen über eine Billion CHF anlegen müssen und davon überteuerte Liegenschaften kaufen die sie dann ihren eigenen Kunden überteuert vermieten.  Bang

Ich habe meine 2. und 3. Säule 2014 bezogen als ich nach Costa Rica ausgewandert bin. Die 1. Säule werde ich ab Oktober als Monatsrente beziehen.
Die Renten in der 1. Säule sind inflationsgeschützt, falls du das noch nicht einberechnet hast.

Man zahlt die Beiträge in die 1. Säule AHV/IV gemeinsam. Damit ist man zusätzlich gegen Armut bei Invalidität versichert. Je nachdem kann einem die Sicherheit etwas wert sein. In der 2. Säule ist man je nach Vorsorgereglement mehr oder weniger stark gegenüber Invalidität abgesichert. Bei mir waren das z.B. 50% des Lohns. Die Invalidenrente aus der 2. Säule ist auch inflationsgeschütz (nicht aber die Altersrente).
(23.01.2025, 15:21)cubanpete schrieb: [ -> ]Keine Angst, nicht von der Börse.

Ich habe heute meine Altersrente beantragt per Oktober 2025, zwei Jahre vor dem Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters von 65 Jahren in der Schweiz.

Der Abzug ist 13.6% gegenüber der normalen Rente. Da wir aber über eine 13. Rente abgestimmt haben (ich habe Nein gestimmt) und diese angenommen wurde bekomme ich 8% mehr, die doppelte Rente im Dezember.

snip...

Von mir schlichtweg Gratulation, das Nachrechnen und Überschlagen überlasse ich den Buchhaltern hier...also salute, auf Dich!
Alles mitnehmen, so früh wie es geht...man weiß nicht, wie lange es noch geht!
Die Entscheidung habe ich zwar aus dem Bauch getroffen, je länger ich jedoch nachrechne desto mehr Sinn macht sie.

Ich verliere also 13.6% meiner Rente und bekomme sie dafür zwei Jahre früher. Da ich das Geld nicht brauche kann ich es komplett in meine hochriskante Zockerstrategie stecken. Diese hat aktuell eine jährliche Rendite von 29.28% seit 01.01.2020, also mehr als das vierfache das ich für die Frührente zahlen muss. Mit anderen Worten: die Frührente bringt mir Kohle.

Ich habe aus dieser Strategie bis jetzt ungefähr $20'000 pro Jahr abgezogen, etwas weniger als meine Rente betragen wird. Auf diese Entnahmen kann ich jetzt verzichten und die Gewinne daraus auch einsacken. Und wenn es halt mal Verluste werden, was solls...

Ich denke nicht dass ich den internen Zinsfuss von fast 30% pro Jahr ewig halten kann. Wir sind schon ziemlich lange in einem Bullenmarkt und da wird es schwieriger gute Aktien zu finden. Ausserdem hat sich der zu investierende Betrag in 5 Jahren mehr als verdreifacht, sogar wenn ich die Bezüge einrechne. Es wird immer schwieriger so grosse Positionen zu handeln. Sobald ich an Positionslimits stosse wird auch die Performance logischerweise sinken. Mein Ziel war ja mal 20%, was immer noch eine schöne Stange Geld bedeutet...

YTD ist die Strategie schon wieder bei plus 8.25%, während der Nasdaq noch nicht mal die Hälfte geschafft hat bis jetzt. Aber natürlich sagt die Vergangenheit absolut nichts aus über die Zukunft...

Der Mofo Song:



Und Udo's Beatles Old Motherfucker Song.

(23.01.2025, 15:21)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich hatte eigentlich damit gerechnet die Rente würde entweder für unsere obligatorische Krankenversicherung oder für die Steuern reichen, entweder oder. Jetzt sieht es so aus als ob sie sogar für beides knapp reicht, yippie!

Gut, leben kann davon in der Schweiz niemand. Aber das muss ich zum Glück auch nicht.

Alles richtig gemacht Tup
Und natürlich das Meisterwerk von Neil Young:

(25.01.2025, 11:30)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich verliere also 13.6% meiner Rente und bekomme sie dafür zwei Jahre früher. Da ich das Geld nicht brauche kann ich es komplett in meine hochriskante Zockerstrategie stecken. Diese hat aktuell eine jährliche Rendite von 29.28% seit 01.01.2020, also mehr als das vierfache das ich für die Frührente zahlen muss. Mit anderen Worten: die Frührente bringt mir Kohle.

Gute Rechnung. Tup
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