Handball-Historie
So wurde in Berlin Handball erfunden
Zum Start der WM erzählt B.Z., wie in der Hauptstadt der Ball
in die Hand genommen wurde.
Vorläufer des Spiels gab es allerdings schon in der Antike.
Am Donnerstag ging die Handball-WM mit dem Eröffnungsspiel in der
Berliner Mercedes-Benz Arena los. Handball is coming home! Denn das Spiel wurde
vor über 100 Jahren an der Spree erfunden. Zwei Turner aus Berlin seine Väter.
Der moderne Handball hat sogar einen Geburtstag: Montag, der 29. Oktober 1917.
An diesem Tag legte Max Heiser (1879–1921) aus Moabit, er wohnte Essener Straße 8,
den Namen „Handball“ fest und bestimmte erste Regeln. Zwei Jahre zuvor hatte
der Frauenturnwart ein Spiel erfunden, das er zunächst „Torball“ taufte und
mit Fabrikarbeiterinnen der Siemens-Werke erprobte.
Erst Fangen – dann Werfen
Es war für junge Frauen bestimmt, damit sie sich „austoben konnten“ wie Jungs
beim Fußball. Zunächst stand nicht Werfen, sondern Fangen im Mittelpunkt.
Der Ball war deutlich größer als heute (71 statt 54–60 Zentimeter Umfang),
Zweikampf und Körperkontakt waren beim Spiel auf zwei Hockey-Tore ausdrücklich verboten.
Der Berliner Turnlehrer Carl Schelenz (1890–1956) legte
1919 Regeln fest, die das Spiel bis heute prägen
Gespielt wurde „indoor“ beim Berliner Turner-Verein von 1850 (BTV), sie nutzen
die Turnhalle des Köllnischen Gymnasiums an der Wallstraße. Am 2. Dezember 1917
präsentierten Frauen in weiten Blusen und Pumphosen das Spiel in einer Exerzierhalle
des 2. Garde-Regiments an der heutigen Reinhardtstraße.
Ab 1919 durften auch Männer Handball spielen
Männer spielten erst zwei Jahre später Handball. Dies verdankten sie auch einem Berliner,
dem Turnlehrer Carl Schelenz (1890–1956). Er lebte in der Holzmarktstraße 54 und
veränderte 1919 das Handball-Regelwerk noch einmal ganz entscheidend.
Werfen und Zweikampf wurde wichtiger, der Ball kleiner, dazu kam die Drei-Schritt-Regel,
das Prellen und die Verlagerung auf den großen Fußballplatz.
Ab 1919 spielten Männer den Sport auf dem Fußballplatz, so wie hier 1936 im Olympiastadion
Wobei die 16-Meter-Strafraumgrenze den Wurfkreis markierte und wie beim Fußball
jeweils eine Elf gegeneinander antrat. Nach diesen Regeln gewann der
Turn- und Sportverein 1850 (BTSV) am 22. Februar 1920 mit 4:1 gegen den
Turnverein GutsMuths. 1921 feierte der TSV 1860 Spandau
bereits die erste Deutsche Handball-Meisterschaft.
Vorläufer des Handballs gab es bereits in der Antike. Doch Dank der beiden Berliner Turner
bekam das Spiel seinen Namen und sein Regelwerk. Mit der WM kommt der Handball
nach Hause, denn seine Wiege stand an der Spree.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin-sport/so...l-erfunden
Ojay