muchmoney
26.07.2019, 14:17
(26.07.2019, 12:41)Thomas_B schrieb: [ -> ]Für mich ist das eine Art "Beifang", wenn man das studiert und in dem Bereich gearbeitet hat, ist das nicht so zeitaufwendig oder kompliziert, wie das für andere vielleicht klingen mag.Danke für Deine Erläuterungen, das hilft weiter es zu verstehen.
Zum Beispiel hier:
https://www.aktienboard.com/forum/forum/...-unlevered
Da hat jemand keinen Plan, warum, wenn man eine Zufallsvariable mit 0.58 multipliziert, das Fehlerintervall dann ebenfalls um diesen Faktor schrumpft. Er formuliert das, wie das Leute ohne Plan nun mal so gerne machen, derart ungeschickt, dass es vielen wie nobelpreiswürdige höhere Finanzmathematik vorkommen mag. Wir leben ja auch mittlerweile in einer technikskeptischen Gesellschaft, in der man ohne mathematische Kenntnisse gut durchs Leben kommt.
Im privaten Trading bringt es leider nicht soviel Rendite wie im gewerblichen, aber immerhin bewahrt es mich vor zeitraubenden Fehlern, weil ich die "snake oil" Verkäufer sofort erkenne.
Auf elitetrader.com stellt gerade jemand seinen "neuen" Ansatz vor, mit dem Verkauf von kapitalgedeckten puts jährlich seine 40% zu machen. Nun ist das identisch mit "covered call writing" (was derjenige bereits nicht mehr versteht), und das wurde oft wissenschaftlich getestet. Die Renditen von "optionsprämie verkaufen" sind einfach auch nicht annähernd so hoch, wie man hier auf Seite 76 und 78ff sehen kann:
A study on the risk and return of option writing strategies
Aber wenn es nicht auch Hobby wäre, würde ich es nicht machen. Ich bin nicht nur wegen des Geldes in dem Spiel. Außerdem geht es auch um Perfektion, wie bei einem Leistungssportler.
Was wirklich Zeit raubt und keinen Spaß macht, ist das Daten Sammeln und Bereinigen.
Wäre ich mir sicher, mit fast null Aufwand 14% zu schaffen, würde ich mittlerweile eher das machen (tatsächlich hat z. B. BB Biotech seit 1997 14% CAGR gemacht).
Dann stell doch mal deinen Ansatz genauer vor, nimmst du eher Fahrstuhlaktien wie LHA, "ewige Aktien"?
Ansatz ist bei mir lediglich eine Mischung aus Zyklikern welche die Rendite bringen, wo die Dividende eher weniger eine Rolle spielt und die Optionsprämien hoch sind aber auch das Risiko ausgeübt zu werden (egal ob Put oder Call). Solche Werte aktuell z.B. GOLD, BP, BBL, WCH888.
Ich "spekuliere" nicht, ich investiere, es gibt bei mir keine Trades die nicht bezahlt sind oder ungedeckte Optionen, ich kaufe in der Krise, antizyklisches Handeln, halte ein paar Jahre und verkaufe dann wieder oder werde eben bei den Calls ausgeübt.
Habe ich das Geld, werden Puts verkauft, habe ich die Aktien, werden Calls verkauft.
Für die stetigen Erträge eigenen sich dann die "hochrentierlichen" Aktien die ich ebenso kaufe wenn sie relativ günstig sind, dann Divi Renditen zwischen 7-8% bringen und auf die ebenso Calls geschrieben werden wie aktuell BTI, T, BASF (nur ca. 5%).
Die Prämien für Optionen bringen etwa 6-12 % pro Jahr, die Kursgewinne variieren je nachdem ob´s sich um Zykliker handelt (100% oder ein mehrfaches auf paar Jahre) oder eben "Langweiler" die nur etwa 50 oder 60% Kursgewinne generieren.
Seit ich Optionen handle (2013/14) und von bimbes

Insofern bewundere ich die Leute, welche mit so viel Wissen und Sachverstand an die Börse heran gehen, aber ich bin ganz zufrieden mit meiner Performance und werde meine Art auch nicht groß ändern wenn es nicht mehr bringt. Man muss es eben auch mal aushalten wenn eine Aktie nochmal 50% verliert, die Dividende um 75% gekürzt wird und nachkaufen, bevor es die "dicken" Gewinne nach ein oder zwei Jahren gibt.
Kann sich in Zukunft aber wieder ändern und verschlechtern, das ist mir klar. Ein Crash und die Rendite ist unten, auch wenn der Großteil abgesichert ist.
Erfahrung ist alles, meist Bauchgefühl, manchmal auch einfach hier mitlesen und eine Aktie angucken und beobachten, sich zurückhalten und nicht ständig handeln wollen, nicht immer zu 100% investiert sein damit man Kohle hat um Chancen zu ergreifen.
Bei AT&T hats ja lange gedauert bis sie wieder auf 30 runter sind, aber jetzt hab ich sie wieder, scheiss auf die paar Prozent Dividende und auf die paar Dollar Kursgewinne welche mehr drin gewesen wären, Gewinne sind Gewinne. Genau wie bei den Irren die alle Mo oder BTI zu 60 oder noch teurer gekauft haben, ich habs damals schon gesagt, aber da wurde es abgetan mit "haben keine Glaskugel" usw. Jeder langjährige Ex-ABler kennt die damalige Diskussion um die bloom-Jünger und meine Kritik, wollt nur niemand hören. Ich hab die Dinger halt lieber zu Kursen um 30/35 gekauft als sie wieder runter gerauscht sind und der Hype vorbei war.
Perfektion lähmt, just do it. Eigenständig denken, nicht der Herde folgen, die Mehrheit hat oft Unrecht.
Nachdenken, aber sich nicht verrückt machen lassen, eben ein "Hartgesottener" sein wie Kostolany sagt, aber der wird ja von so manchem belächelt und abgetan als "Glückskeksweisheitenschreiber".

Ich hoffe das war jetzt ausführlich genug, angenehmes Wochenende!
Habe mich eh schon auch bei allen hier oder im AB bedankt dass sie mir geholfen haben meinen Weg zu finden und mich mit Denkanstößen weiter gebracht haben, Erfahrungen und geteiltes Wissen ist eben alles!
Wenn ich mal FU bin, lad ich Euch alle ein!
