(25.11.2022, 00:11)cubanpete schrieb: [ -> ]Die Notenbank leiht indirekt dem Staat oder privaten Firmen Geld oder kauft Aktien. Der Staat finanziert damit Infrastruktur die etwas wert ist. Die Firmen können pleite gehen oder sie zahlen Zinsen und irgendwann das Geld zurück. Oder bei Aktien Dividenden und die Aktien werden insgesamt mehr wert.
Du ignorierst komplett den Aspekt der Außenwirtschaft.
Außerdem ist es ja nicht so, dass das Geld den Sachwert darstellt. Fundamental analysiert ist der Dollar genauso wertlos wie der Bitcoin. Es gibt da zwar irgendwelche These, die den Wert des Dollars als Prozentsatz des Bruttoinlandsproduktes interpretieren, aber hier ergeben sich wiederum zwei Probleme:
- (a) Würde dann die Logik greifen wie bei Aktien.
Man müsste dann aber feststellen, ob z. B. 0,000...1 % Der US-Wirtschaft im Jahre 2000 mehr oder weniger Wert wäre als 2022.
- (b) Würde auch bei der Ausgabe von Geld die selbe Logik gelten wie bei der Emittierung weiterer Aktien.
Ich sehe nicht, wie der Fundamentale Standpunkt da zu einer anderen Schlussfolgerung gelangen sollte.
cubanpete schrieb:Bitcoin hingegen hat keine Staatsanleihen, kein Gold, keine Anleihen oder Aktien von privaten Firmen.
Bitcoin will ja Gold sein.
cubanpete schrieb:Es stimmt, die Menge an Bitcoin ist beschränkt während die Notenbanken unlimitiert Geld schaffen können. Aber so lange sie dieses Geld nicht als Helikoptergeld schaffen gibt es immer einen bestimmten Wert dahinter, eine Art Garantie. Die gibt es bei Bitcoin und Konsorten nicht.
Sie kaufen Staatsanleihen, die auf die eigene Währung lauten und so weiter. Du erkennst den Helikopter nicht, weil du keine der Institutionen bist (nicht mal nahe kommst), über den das Geld abgeworfen wird.
Man muss allerdings sagen: Soweit ich es beurteilen kann, kommt die Geldschöpfung im Westen überwiegend einigen Institutionen wie etablierten Finanzinstituten und Staaten zu hilfe, keinen Individuen.
Die sind überwiegend entweder unter einer Form öffentlicher Kontrolle oder sind zumindest irgendwie kontrolliert.
Bitcoins dagegen werden von Minern unter z. B. doch zwielichtigen erzeugt und kommen insofern doch eher einigen Personen zu gute. Wie man es sich bei so einer Bananenrepublik mit der Familie des Diktators vorstellt.
(25.11.2022, 20:40)Skeptiker schrieb: [ -> ]Du ignorierst komplett den Aspekt der Außenwirtschaft.
Außerdem ist es ja nicht so, dass das Geld den Sachwert darstellt. Fundamental analysiert ist der Dollar genauso wertlos wie der Bitcoin. Es gibt da zwar irgendwelche These, die den Wert des Dollars als Prozentsatz des Bruttoinlandsproduktes interpretieren, aber hier ergeben sich wiederum zwei Probleme:- (a) Würde dann die Logik greifen wie bei Aktien.
Man müsste dann aber feststellen, ob z. B. 0,000...1 % Der US-Wirtschaft im Jahre 2000 mehr oder weniger Wert wäre als 2022.
- (b) Würde auch bei der Ausgabe von Geld die selbe Logik gelten wie bei der Emittierung weiterer Aktien.
Ich sehe nicht, wie der Fundamentale Standpunkt da zu einer anderen Schlussfolgerung gelangen sollte.
Bitcoin will ja Gold sein.
Sie kaufen Staatsanleihen, die auf die eigene Währung lauten und so weiter. Du erkennst den Helikopter nicht, weil du keine der Institutionen bist (nicht mal nahe kommst), über den das Geld abgeworfen wird.
Man muss allerdings sagen: Soweit ich es beurteilen kann, kommt die Geldschöpfung im Westen überwiegend einigen Institutionen wie etablierten Finanzinstituten und Staaten zu hilfe, keinen Individuen.
Die sind überwiegend entweder unter einer Form öffentlicher Kontrolle oder sind zumindest irgendwie kontrolliert.
Bitcoins dagegen werden von Minern unter z. B. doch zwielichtigen erzeugt und kommen insofern doch eher einigen Personen zu gute. Wie man es sich bei so einer Bananenrepublik mit der Familie des Diktators vorstellt.
1. Die Notenbanken sind (oder sollten mindestens) vom Staat/der Regierung getrennt operieren. Gerade in letzter Zeit gibt es aber leider immer mehr Politiker die ihre Dreckfinger auch da noch rein halten wollen. Das kann bei Bitcoin eher nicht passieren.
2. Die Notenbank kann Geld in beliebiger Menge schaffen, aber um dieses zu verteilen muss sie es entweder verschenken (Helikoptergeld) oder etwas damit kaufen. Helikoptergeld kann man sehr wohl erkennen, z.B. wenn wie in Australien oder der USA in letzter Zeit einfach ein Check als Geschenk ankommt.
3. Das Geld stellt nicht den Sachwert dar sondern Schulden. Aber diese Schulden sind durch die Käufe der Notenbank bis zu einem gewissen Grad gedeckt. Nicht unbedingt zu hundert Prozent aber auch nicht wie beim Bitcoin zu null Prozent.
Natürlich ist das eine sehr vereinfachte Sicht der Dinge, aber um es zu verstehen sollte man es so einfach wie möglich darstellen. Es gibt viele andere Einflussfaktoren, aber der von mir aufgezeigte Unterschied zwischen Notenbankgeld und Krypto Geld bleibt.
(25.11.2022, 21:12)cubanpete schrieb: [ -> ]1. Die Notenbanken sind (oder sollten mindestens) vom Staat/der Regierung getrennt operieren.
Wer ernennt denn die Notenbanker?
cubanpete schrieb:Helikoptergeld kann man sehr wohl erkennen, z.B. wenn wie in Australien oder der USA in letzter Zeit einfach ein Check als Geschenk ankommt.
Indirekt bekommt man es doch aber auch geschenkt, oder verstehe ich die Logik nicht.
Banken bekommen die 100% Sicherheit, dass gewisse Papiere in Geld umgewandelt werden können, was so nie der Fall wären.
cubanpete schrieb:3. Das Geld stellt nicht den Sachwert dar sondern Schulden. Aber diese Schulden sind durch die Käufe der Notenbank bis zu einem gewissen Grad gedeckt. Nicht unbedingt zu hundert Prozent aber auch nicht wie beim Bitcoin zu null Prozent.
Natürlich ist das eine sehr vereinfachte Sicht der Dinge, aber um es zu verstehen sollte man es so einfach wie möglich darstellen. Es gibt viele andere Einflussfaktoren, aber der von mir aufgezeigte Unterschied zwischen Notenbankgeld und Krypto Geld bleibt.
Und was folgt daraus?
Möchte ich sehr viele Schuldscheine haben?
(25.11.2022, 22:47)Skeptiker schrieb: [ -> ]Und was folgt daraus?
Möchte ich sehr viele Schuldscheine haben?
Lieber viele Schuldscheine mit denen Du vieles kaufen und bezahlen kannst als teure, seltene, Hosenknöpfe mit
denen Du nix anfangen kannst - außer darauf zu hoffen das sie noch teurer werden (aber genauso wertlos bleiben).
Solange immer wieder neues Geld nachkommt - z.b. indem eine Cathie Woods ganz gezielt die Gier anspricht wenn
sie von 1 Mio bis 2030 spricht und damit den Leim aufbringt. Diejenigen die kleben bleiben glauben wahrscheinlich
nicht mal das die 1 Mio erreicht werden - aber wenn es nur 50, 60 oder 100 tausend werden hat man sein Geld
ja schon vervielfacht
.
....solange wird es auch die Cryptowährungen geben. Wenn kein oder zu wenig Geld nachkommt - Geschäfte unrentabel
werden - immer mehr "Crypto-Unternehmer und -Unternehmen" hopps gehen - dann werden diese "Währungen" über
kurz oder lang auch wieder verschwinden. Die Technologie der Blockchain wird weiter existieren - gute Idee, viel Potenzial -
die weder entsprechende Banken, Börsen oder sonstwas braucht um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Crypto lender Genesis subject of probe by regulators - Barron's
Fri, November 25, 2022 at 10:36 PM
(Reuters) - State securities regulators are investigating Genesis Global Capital as part of a wide-ranging inquiry into the interconnectedness of crypto firms, Barron's reported on Friday citing a comment from the Alabama Securities Commission Director...........
Zitat:Reuters) - Staatliche Wertpapieraufsichtsbehörden untersuchen Genesis Global Capital als Teil einer weitreichenden Untersuchung der Verflechtung von Kryptounternehmen, berichtete Barron's am Freitag unter Berufung auf einen Kommentar des Direktors der Wertpapierkommission von Alabama.
Obwohl Genesis nicht direkt für Einzelanleger tätig ist, unterstützt es Produkte, die von Kryptounternehmen wie Circle Internet Financial, dem Hauptbetreiber eines der größten Stablecoins, USD Coin, und von Gemini angeboten werden. Diese Produkte zahlen Renditen an Kunden, die bestimmte Kryptowährungen auf den Plattformen einzahlen.
Die Untersuchung wird die Verbindung von Genesis zu solchen Kleinanlegern untersuchen und ob das Unternehmen oder andere Branchenteilnehmer möglicherweise gegen Wertpapiergesetze verstoßen haben, so der Bericht weiter.
Genesis und die Alabama Securities Commission reagierten nicht sofort auf die Anfragen von Reuters nach einem Kommentar zu dem Bericht.
Nach dem Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX setzte Genesis die Rücknahme von Kundengeldern aus und begründete dies mit "abnormalen Rücknahmeanfragen", die seine Liquidität überstiegen.
Anfang dieser Woche berichtete die New York Times, dass Genesis die Investmentbank Moelis & Company als Berater für die Umstrukturierung des Unternehmens eingestellt hat, da es Optionen, einschließlich eines möglichen Konkurses, prüft.
Mehrere Krypto-Firmen wurden von der Sorge geplagt, dass die Folgen des Zusammenbruchs von FTX auf sie übergreifen könnten, wobei viele ihr Engagement bei der angeschlagenen Börse in Millionenhöhe beziffern.
https://finance.yahoo.com/news/crypto-le...28830.html
(25.11.2022, 12:51)saphir schrieb: [ -> ]So?
Wäre ja interessant zu wissen, wo der Bitcoin stehen würde wenn die illegalen Transaktionen wegfallen würden.
Wenn der Staat den Händlern einen Stresstest auferlegt, heisst es aber noch nicht, dass auch Transaktionen identifiziert werden.
ich zitiere mal aus
https://www.tagesschau.de/investigativ/f...n-101.html
"An allen Transaktionen mit Kryptowährungen machen illegale Gelder laut der Studie einen Anteil von 0,3 Prozent aus."
(26.11.2022, 12:38)jf2 schrieb: [ -> ]ich zitiere mal aus https://www.tagesschau.de/investigativ/f...n-101.html
"An allen Transaktionen mit Kryptowährungen machen illegale Gelder laut der Studie einen Anteil von 0,3 Prozent aus."
Diese Zahl ist lächerlich. Es werden wohl die Verschleierungs Transaktionen die vermutlich eine Mehrzahl ausmachen nicht eingerechnet. Gemäss anderen Quellen ist die Rate zwischen 3% und 50%, wobei ich auch dem nicht ganz glaube. Wie will man das untersuchen ausser man hätte die Differenz aus legalen Empfängern wie Amazon und Konsorten und den Totalen Transaktionen ermittelt. Auch ist mir nicht klar ob es sich bei der Angabe um die Anzahl Transaktionen oder die Beträge handelt.
Die eindeutig auf betrügerische Aktivitäten zuordnungsbaren Bitcoin Transaktionen betragen 3%. Geht man nun davon aus dass ungefähr die 10-fache Menge daraufhin an Verschleierungs-Transaktionen dazu kommt ist man bei 33%. Diese Transaktionen werden ja von Robotern durchgeführt und es könnten auch viel mehr sein, je mehr desto besser verschleiert. Das wären dann aber nur die offensichtlichen und nachweisbaren Betrügereien und noch kein Schwarzgeld oder Geldwäscherei.
Bitcoin ist ja nicht gerade ein billiges Medium um Geld elektronisch zu verschicken...
https://www.businessinsider.de/wirtschaf...itaeten-a/
das Stock-to-Flow-(S2F)-Verhältnis verhält sich nicht mehr gemäss den Vorgaben, das ist so erschreckend als ob eine Naturkonstante nicht mehr gelten würde. Eigentlich sollte der Bitcoin-Kurs beim nächsten Halving im Jahr 2024 bei $288.000 stehen, aber das ist jetzt sehr unwahrscheinlich geworden. So ziemlich alle Prognosen und Schätzungen, selbst die jüngsten Entscheidungen von Cathie Woods (1 Mio. Kursprognose, GBTC-Kauf) beruhen auf dieser Hypothese. Der klassische Rainbow-Chart ist tot.
kann man das S2F-Ratio auch bei Aktien anwenden und was sagt ein Vergleich zu Gold, Bitcoin, Rohstoffen aus?
Das "Stock" dürfte kein Problem sein, es ist die Menge an "Shares Outstanding". Das "Flow" wären die jährlich neu dazu kommenden Aktien. Für das "Flow" habe ich keine Beispiele gefunden, aber das Verhältnis von "Shares Outstanding" und "Average Daily Trading Volume (ADTV)" kommt der Idee nahe. Die Daten sind von YCharts, als Beispiel die Apple-Aktie.
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attachment=11974]
Lassen sich die Ratio-Zahlen vergleichen?
grundsätzliche Aussage: je höher die S2F-Ratio, desto knapper das Gut. Sowohl Apple als auch Disney haben fallende Ratios. Na ja, und jetzt auch Bitcoin...
(25.11.2022, 23:54)boersenkater schrieb: [ -> ]Lieber viele Schuldscheine mit denen Du vieles kaufen und bezahlen kannst als teure, seltene, Hosenknöpfe mit
denen Du nix anfangen kannst - außer darauf zu hoffen das sie noch teurer werden (aber genauso wertlos bleiben).
Das klingt nicht nach der Ansicht der Fundamentalanalyse.
Wenn ein Unternehmen sich verschuldet, so ist das positiv, weil es damit zeigt, dass es glaubt mit dem Geld mehr anfangen zu können als die Besitzer und dafür dann gerne bezahlen.
Vorausgesetzt, dies basiert nicht auf Selbstüberschätzung, dann ist das ein gutes Zeichen zum Investieren. Jedenfalls in der Logik Buffetts.
boersenkater schrieb:die weder entsprechende Banken, Börsen oder sonstwas braucht um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Kryptos sind eben eine Art Experiment.