(07.08.2023, 18:55)jf2 schrieb: [ -> ]Ich sprach davon das ich davon ausgehe das das E-Auto fahren teurer wird vor allem wenn die E-Autos einen relevanten Marktanteil bekommen sollten. Das heißt doch aber nicht automatisch das ich für teureres E-Auto fahren bin (weder allgemein weil ich den anderen den E-Auto-Spaß nicht gönnen würde noch im speziellen weil evtl. auch ich davon betroffen wäre weil etwas anderes als ein E-Auto zur Beendigung meines autolosen Zustandes für mich nicht in Frage kommt).
Aber mal ganz allgemein: Immer wenn Du mich so interpretierst das ich meine das Deutschland mehr Steuern und Abgaben braucht, liegst Du falsch!
Ich nehme dir das schon ab, dass du das so meinst.
Aber ich denke die Annahmen und Aussagen die man macht sind relevant. Sowas wie eine selbst erfüllende Prophezeiung.
Es gab hier schon genügend Leute, die tatsächlich eine schleunigste ordentliche Besteuerung von Erneuerbaren forderten. Wenn man dazu sagt: "Ich gehe davon aus, dass das selbstverständlich kommt." Dann ebnet man den Leuten die dann "ernst" machen noch den Weg.
Bei uns z.B. drohte Sigmar Gabriel mit einer "Sonnensteuer". So wie sie in Spanien dann umgesetzt wurde. Ziel war es u.a. den privaten Ausbau zu drosseln bzw. abzuwürgen. Weil die Industrie das gerne sehen wollte.
Nur was für die Industrie gut ist, die Solarerzeugung in "professioneller" Hand zu wissen, muss nicht gut für das Land sein. Solar auf dem Dach ist unauffällig, nahezu nicht störend. Auf der Freifläche aber schon.
Nur weil hier bei uns damals die Empörung so extrem war, lies er dann davon ab.
Also du magst zwar hier sagen, dass du dagegen bist. Aber wenn du es gleichzeitig als "so ist doch der Lauf der Dinge" normalisierst reduzierst du die Hemmschwelle seitens der Politik. Solche Wähler sind für die ein gefundenes Fressen, die mucken nicht auf.
Im übrigen wäre das volkswirtschaftlich absolut kontraproduktiv. Zumindest wenn man gleichzeitig Klimaschutz betreiben möchte. Denn wenn man den doch vorhanden natürlichen Anreiz zu selbst finanzierter Solarenergie und E-Auto zerstört, muss man dann wieder mit teuren Subventionen oder wirtschaftsdämpfender CO2-Besteuerung daher kommen. Dann passiert am Ende genau das, was eben bis hier her auch passiert ist. Ein Ungenügend und ein Problem für das ganze Land. Was nun zu höheren Kosten bzw. Strompreisen für alle führt.
Bis es soweit ist, dass wie CO2-technisch aus dem gröbsten raus sind wird es wohl eine Generation dauern. Also bis der natürliche Anreiz nicht mehr relevant ist, dauert noch viele Jahre / Jahrzehnte.
Ich hab heute ein Interview mit der Chef-Lobbyistin für Familienunternehmen von der FDP Marie-Christine Ostermann gelesen. Die möchte gerne CO2-Kosten und Förderung für Vermeidung. Das ist betrieblich vermutlich sinnvoll, aber teuer für den Staat bzw. Gesellschaft. Ich hab auch sorgen bzgl. der Effektivität.
Im Grunde müsste es im Gesamten diskutiert werden, also was ist das sinnvollste für Unternehmen. Aus Unternehmersicht aber auch aus Sicht des Gemeinschaftsinteresses (also Staat). Und was ist das sinnvollste Privatleute einzubeziehen.
Wir sehen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Also ich sehe ihn oft nicht. I.d.R. werden öffentlich immer nur Steuern oder andere Einzelmaßnahmen besprochen und das von mehreren Perspektiven wenn es gut geht. Seltenst der Gesamtblick.
Da wäre ein "Rat" mit Vertretern aller Seiten der ein Thema öffentlich diskutiert vermutlich hilfreich. Aber ich glaube sowas gab es hier schon mal zur Jahrhundertwende vorm 1. Weltkrieg. Da waren unter den den "Räten" auch ziemliche Pfeifen glaub ich.