(11.04.2024, 21:40)Speculatius schrieb: [ -> ]Noch einfacher wäre es, statt Verboten und Subventionsmilliarden einfach mal das zu produzieren, was die Kunden von alleine gerne kaufen möchten. Scheint bei der Industrie aber eine immer geringere Rolle zu spielen, zumindest bei VW.
Die meisten wollen ein Auto das von A nach B kommt.
Bei E-Autos gibt es Faktoren die sie abhalten...
Zuverlässigkeit, Batterielebensdauer (vor allem bei Gebrauchten), Reichweite, Ladeinfrastruktur
Der Preis spielt natürlich auch eine Rolle - da wollen viele auf günstigere Modelle warten.
Zitat:Beliebtheit des Elektroautos: Jeder zweite Deutsche will es nicht
Wie das Elektroauto Deutschland spaltet
Pro und Contra Elektromobilität
Die Deutschen und die E-Autos: eine komplizierte Beziehung. Zunehmend setzen sich die Autofahrer mit elektrischen Autos auseinander. Aber eine Umfrage zeigt auch: Die Hälfte der Deutschen hat überhaupt kein Interesse!
von Roland Wildberg
06. März 2024
Inhaltsverzeichnis
Wie eine Umfrage E-Auto-Befürworter von Ablehnenden trennt
Zurückhaltung gegenüber E-Autos nimmt ab
DAT-Report: viele Befragte aufgeschlossen gegenüber E-Autos
Mehrheit begeistert sich für Brennstoffzelle
Zitat:Sonderfall Autos aus China: große Zurückhaltung
Generell hat der DAT-Report eine große Zurückhaltung gegenüber Autos aus China registriert, sie erscheinen vielen Autokäufern als zu neu, zu unbekannt. So verneinten 88 Prozent die Frage, ob auch ein Auto eines chinesischen Herstellers infrage käme. Unter den privaten E-Auto-Käufern, die 2023 ein neues batterieelektrisches Fahrzeug erstanden haben, verneinten 83 Prozent die Frage, ob ein E-Auto aus China infrage käme.
Zitat:Die Hoffnung auf nutzerfreundlichere, günstigere E-Autos lässt Kunden abwarten
Was führt zu dieser Vorsicht? Offenbar liegt bei vielen eine Abwägung zugrunde, wenn sie die Anschaffung eines E-Autos noch auf die Zukunft verschieben. Das Bewusstsein bzw. die Annahme von Schwächen, die erst in Zukunft überwunden würden. Die wichtigsten Kritikpunkte sind "zu teuer in der Anschaffung" (87 Prozent), "Unsicherheitsfaktor Batterie" (80 Prozent) und "Technologie noch nicht ausgereift" (75 Prozent).
Zitat:Konkreter wird die nächste Umfrage im DAT Report 2024: Wichtigste Gründe gegen die Anschaffung eines Elektroautos waren für diejenigen, die schließlich doch einen Verbrenner kauften, "begrenzte Reichweite" (50 Prozent), "unausgereifte Infrastruktur" (38 Prozent), "lange Ladezeiten" (35 Prozent) und erneut "hohe Anschaffungskosten" (43 Prozent).
Zitat:Auch die Krise beeinflusst die Menschen, aufgrund gestiegener Kosten sinkt ihre Aufgeschlossenheit für Neues. Viele fahren ihren alten Gebrauchtwagen weiter. Die meisten Autofahrer (34 Prozent) warten noch 3 bis 5 Jahre, 32 Prozent sogar noch länger bis zum nächsten Autokauf. Interessant: Nach den Gründen befragt, 2023 kein Auto gekauft zu haben, antworteten immerhin 17 Prozent: "Möchte Entwicklung der Antriebsarten abwarten."
20 Prozent der Befragten bezweifeln noch immer die Haltbarkeit der Batterie, 26 Prozent sprechen unbestimmt vom "Unsicherheitsfaktor Batterie" – da besteht eindeutig Aufklärungsbedarf.
Zitat:Die noch vorhandenen Ressentiments gegen Elektroautos fasst der DAT Report in dem Akronym T.R.I.P. zusammen: Technologieverdrossenheit, Reichweitenangst, (fehlende) Infrastruktur und (hohe) Preise.
Zitat:Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit
Schon 2021 ergab eine repräsentative Erhebung des Allensbach-Instituts im Auftrag von Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – ein Auseinanderklaffen von Wahrnehmung und Wirklichkeit. So sah Thomas Weber, Vizepräsident von Acatech, eine Kluft zwischen der Mehrheitsmeinung und den technologischen Fortschritten.
Die Entwicklung umweltfreundlicher Fahrzeuge sei viel weiter fortgeschritten, als es vielen Menschen bewusst sei: "E-Autos gelten noch immer als Kurzstreckenfahrzeuge, was der Realität aufgrund größerer und leistungsfähiger Batterien längst nicht mehr entspricht. Die Ladeinfrastruktur wächst in Deutschland im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich, wird aber von vielen als unzureichend bewertet." Es bestünde eine Lücke zwischen technologischem Fortschritt in der Mobilität und Akzeptanz in der Bevölkerung.
https://www.autobild.de/artikel/e-auto-b...61371.html
Unterm Strich - die deutschen und europäischen Hersteller lassen viel Potenzial auf der Strasse liegen.
Die potenziellen Käufer sind unsicher - da würde es helfen die Menschen zu einer Probefahrt einzuladen
um die E-Autos mal von Innen kennen zu lernen. Mehr Aufklärung wäre auch nötig - da könnte man
z.B. viel mehr Praxisberichte von E-Auto-Fahrern verbreiten.
Beim Verbrenner weiß man einfach was man hat. Immer einsatzbereit, tanken kein Problem, Kosten
für Wartung und Reparaturen kann man Pi mal Daumen einschätzen. Beim E-Auto haben die Menschen
eher das Gefühl von Unsicherheit - vor allem: Wie lange hält die Batterie? Lädt eine "alte" Batterie
schlechter/länger? Also viel mehr Aufklärung nötig.
Die überalle sehr lauten Anti-E-Auto-Ideologen verunsichern noch mehr.
Auch interessant - die meisten wollen kein Auto aus China - also lieber deutsche/europäische Marken.
Aus meiner Sicht liegt das Problem unterm Strich vor allem bei den Herstellern.
Mehr Aufklärung, mehr Testfahr-Angebote, mehr Angebotsvielfalt.
Den meisten ist es wie gesagt egal - sie wollen einfach nur von A nach B kommen, Zuverlässigkeit,
keine kostspieligen Überraschaungen (Batterie).
Gebrauchtwagen-Angebot ist auch wenig vorhanden - hier überwiegt die Unsicherheit - kauft man
alte, schon wieder überholte Technik? Gerade bei den Gebrauchten ist auch die Batterie ein Thema -
alte Technik (Ladeleistung)? Batterielebensdauer? Fairer Preis? Da gibt es viel Klärungsbedarf.
Aufgabe von Politik und Herstellern.
Auf Seiten der Politik sieht es so aus
Zitat:Streit über Klimaziele
Wissing droht mit Wochenend-Fahrverboten
Stand: 12.04.2024 07:30 Uhr
Klimaschutz auf der Straße - um das zu erreichen, droht Volker Wissing sogar mit einem Fahrverbot am Wochenende. Für die Umweltschützer von Greenpeace ein Manöver des Verkehrsministers, um vom eigenen Versagen abzulenken.
Zitat: Zwei Jahre lang habe der FDP-Politiker jegliche Klimaschutzmaßnahmen für den Straßenverkehr blockiert und "jetzt malt er Horrorszenarien an die Wand, um auch in Zukunft nichts tun zu müssen", so Thompson weiter. Ein Agieren, das einem "politischen Armutszeugnis" gleiche. Die Mobilitätswende müsse aber eingeleitet werden, "damit der Klimarückstand im Verkehr nicht immer größer wird". Den Fokus setzt Greenpeace dabei auf einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Bahnverbindungen.
Wissing ignorierte Warnungen von Experten
Hintergrund ist, dass der Verkehrssektor wiederholt seine bestehenden Vorgaben hinsichtlich des erlaubten Ausstoßes von CO2 überschritten hat. Dies wurde ihm im März mit Blick auf das Jahr 2023 erneut nachgewiesen. Am Montag wird der Expertenrat für Klimafragen voraussichtlich die Zahlen bestätigen und darauf hinweisen, dass Wissing dem Gesetz zufolge ein Sofortprogramm vorlegen muss, um wieder auf Klimakurs zu kommen.
In der Vergangenheit hatte Wissing dies ignoriert und darauf verwiesen, dass das Gesetz geändert werden soll. Es soll den einzelnen Sektoren mehr Spielraum geben und einen Ausgleich mit anderen Bereichen wie der Energiewirtschaft bei den Jahresvorgaben möglich machen. Die Ampelkoalition konnte sich in den vergangenen neun Monaten aber nicht auf einen Beschluss im Bundestag verständigen.
Zitat:Vor allem die FDP dringt auf eine Reform des Gesetzes, die Teil des Koalitionsvertrags ist. Die Ressorts, in deren Zuständigkeit Klimaziele verfehlt werden, hätten weiter eine "politische Verantwortung", hatte Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) im Juni bei der Vorlage der Pläne gesagt. Das bisherige Gesetz sehe auf dem Papier gut aus, habe in der Realität aber zu wenig bewirkt, sagte Habeck: "Keine Sau hat sich daran gehalten."
https://www.tagesschau.de/inland/innenpo...t-100.html
Also wieder die politischen Blockierer und Versager die im Weg stehen....
Und das hier sorgt natürlich für noch mehr Verunsicherung - auch bei den Herstellern.
Zitat:https://www.automobilwoche.de/agenturmel...035-kippen
https://www.kfz-betrieb.vogel.de/eu-revi...0d2b68859/
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EVP-Chef-...41770.html
Aus meiner Sicht purer Populismus um Stimmen zu fangen. Gerade die deutschen Hersteller verkaufen
viel in China und USA - werden die sich nach Europa richten und das Verbrennerverbot abschaffen?
Wohl eher nicht. Also müssten die deutschen/europäischen Hersteller Verbrenner für Europa und
E-Autos für den Rest der Welt produzieren. Wollen die Hersteller das?