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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 18:33
(25.05.2021, 20:16)boersenkater schrieb: Es geht nur um die "Begrenzung" - klar ist die Stückzahl begrenzt (solange sie nicht geändert wird -> es haben sich
ja auch schon welche abgespalten und die Regeln verändert) aber es ist eben keine wirkliche Begrenzung (der Geldmenge)
wenn der Wert unendlich steigen kann.
Was ist denn der Unterschied rein von der Geldmenge her gegenüber "normalen" Währungen? Rein von der Geldmenge her?
Es gibt keinen - ausser das die Geldmenge bei den normalen Währungen von Staaten, Zentralbanken gesteuert und der Wert
über die Massnahmen der Zentralbanken reguliert wird. Steigt die Inflation (Geldentwertung) zu stark dann wird der Zins hoch
geschraubt und die Geldmenge sinkt. Wobei mit diesem mehr an Geld Wachstum generiert wird -> der Reichtum/Wert der
dahinter stehenden Staaten, Menschen, Unternehmen, Immobilien, Waren, etc. pp. steigt. Es werden physisch greifbare,
bewohnbare, nutzbare Objekte geschaffen - dafür ist das Geld ja da. Ohne Geld kein Wachstum, sondert Stillstand und Rückschritt.
Bei Cryptowährungen wird nichts kontrolliert, nichts reguliert, es steckt kein physischer Wert dahinter. Es ist nichts anderes als
ein Parkplatz für normale Währungen. Ein paar Tweets von Musk, ein Staat der einschreitet und schon ist er einfach mal so nur
noch die Hälfte wert. Die Stückzahl ist immer noch die gleiche (die paar Bitcoins mehr oder weniger in den paar Monaten machen
den Kohl nicht fett) - die Geldmenge hat sich halbiert. Warum ist das so wenn er eigentlich steigen sollte weil wir eine höhere
Inflation haben? Wenn er dezentral und staatenunabhängig ist und er deswegen von staatlicher Seite eigentlich nicht reguliert oder
kontrolliert werden kann?
Warum verliert er so dermassen an Wert? Weil kein Wert dahinter steht. Er hat den Preis den Käufer und Verkäufer ihm geben.
Dementsprechend verändert sich die Geldmenge - unabhängig von der Stückzahl. Er kann jeden Wert zwischen 0 und unendlich
annehmen. Dementsprechend ist er unendlich inflationär. Einzig und allein die Tatsache das es viele Bitcoins gibt die viel billiger
erschaffen und erworben wurden und die deswegen immer noch zigtausend Prozent "im Gewinn" sind hat den Bitcoin vor der
Implosion bewahrt.
Wäre der Einkaufskurs überwiegend höher gewesen hätten mehr Bitcoin-Halter die Reisleine gezogen und die Verkaufswelle
hätte das Kartenhaus zusammenstürzen lassen. Interessant wäre es mal zu erfahren wieviele Stützungskäufe es seitens der
Cryptobörsen oder der großen Player gab oder inwieweit auch manipuliert wurde um zu verhindern das es weiter abwärts geht.
Genauso wie es abwärts ging kann es jetzt auch wieder rauf gehen - bis die nächste Bombe platzt. Am Ende ist es für die einen
eine Gelddruckmaschine mit denen sie "normale" Währungen einsammeln und für die anderen ein hochriskantes Spekulationsobjekt.
Je mehr das dann verstanden haben und je weniger neues Geld von neuen Käufern hineinfliesst, desto wahrscheinlicher ist es
das die Geschichte sich nicht mehr lohnt. Das Marketing muss jetzt wieder mit Bitcoin-Spam-Mails angekurbelt werden damit
die nächsten Glücksritter angelockt werden.
Die werden genausowenig wie deren Vorgänger 500Stunden investieren um sich eine Marketing-Gehirnwäsche reinzuziehen
damit sie "erkennen" das der Bitcoin wertvoll ist obwohl kein Wert dahinter steht. Den amerikanischen Ureinwohnern hat
man damals auch Glasperlen verkauft und sich mit Gold bezahlen lassen. Waren gute Verkäufer - oder vielleicht auch nur
üble Gauner....
achso....
Es ändert sich die Geldmenge - die wäre dann 42069% höher als vorher.
Du könntest auch sagen ein Brot kostet 1 Euro - was ändert sich wenn das Brot 50.000 Euro kostet?
Das Wort ‚Inflation' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ‚aufblähen'. Kommt es in einer Wirtschaft zu einer Inflation, blähen sich die Preise auf: Viele Produkte, zum Beispiel Lebensmittel, werden immer teurer, die Preise steigen ständig an.
Wenn wir eine Inflation von aktuell 2-4 % haben - der Bitcoin aber mehrere 100% gestiegen ist - dann ist der Bitcoin eine inflationäre Währung welche die Geldmenge ohne einen Gegenwert immer weiter erhöht. Wie Vahana schon sagt - Monopoly-Geld.
Ich glaube Du kannst noch nicht mal Inflation und Deflation unterscheiden.
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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 18:42
(26.05.2021, 14:26)cubanpete schrieb: Nun hat aber Bitcoin einen offensichtlichen Vorteil gegenüber der anderen Kryptos: das Alter, war der Erste. Aber das heisst nicht dass die anderen nicht aufholen können, weil Nachteile gibt es auch viele.
Bitcoin hat als Erster den Netzwerkeffekt der ihm Hilft an der Spitze zu bleiben. Das ist allerdings keine Garantie. Der Internet Explorer war (dank Netzwerkeffekt) auch Jahre lang an der Spitze, heute ein Fall fürs Computer Museum.
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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 18:47
(26.05.2021, 15:49)cubanpete schrieb: Wie Du korrekt sagst spielen Transaktionen bei Bitcoin keine Grosse Rolle. Ueber 70% aller Krypto Transaktionen sind illegale Geldflüsse, da ist wohl die hohe Gebühr nicht so wichtig.
Warum sollte jemand eine legale Krypto Transaktion tätigen wenn er mit einer Banküberweisung oder einem schlichten Check billiger weg kommt?
Du kannst mit einer Transaktion die 15$ kostet den Wert von 100 Millionen $ ans andere Ende der Welt (Erde) transferieren, nenn mir mal paar Banken die das billiger machen.
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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 18:53
(26.05.2021, 19:04)boersenkater schrieb: Also was ist Bitcoin eine Währung oder ein Unternehmen?
Ist es eine Währung dann entsprechen die 21 Mio Bitcoins oder 2,1 Trillionen Satoshi der ausgegebenen Anzahl an Geldscheinen
die aber keinen festen Betrag wie bei normalen Währungen sondern einen digitale Wertanzeige haben.
Die Geldmenge ist dann die Anzahl der Bitcoins mulitpliziert mit dem Preis - die Geldmenge kann also jederzeit hoch und runter gehen
so wie es bei normalem Geld auch der Fall ist und die Geldmenge durch die Zentralbanken und Banken verändert wird.
Die Geldmenge ist also nicht begrenzt.
Doch, die Geldmenge ist begrenzt. Was gestern noch 21Millionen BTC waren sind auch heute 21Millionen BTC. Es sind nicht mehr geworden.
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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 19:07
(27.05.2021, 00:39)boersenkater schrieb: Also...
Michael Saylor hat 500 Mio Schulden aufgenommen und diese 500 Mio zu einem/wenigen/vielen anderen glücklichen Bitcoin-Verkäufern
transportiert. Diese Bitcoin-Verkäufer gehen zur Bank und bezahlen ihre Schulden wodurch die Geldmenge wieder um 500 Mio sinkt.
Übrig bleiben 500 Mio Schulden von Michael Saylor der jetzt xyz Bitcoins ohne inneren Wert besitzt.
A und B haben aus dem Nichts ohne das irgendein Wert geschaffen wurde 180.000 Euro mehr auf dem Konto.
Sie können den Preis der Immobilie nach oben treiben und sorgen so durch ihren Bitcoin-Gewinn für die Inflation vor der sie der Bitcoin
schützen sollte.
C und D schauen in die Röhre weil sie sich durch diese durch die Bitcoin-Gewinne von anderen verursachte Preis-Inflation bei Immobilien
diese nicht mehr leisten können. Sie können ihre 25.000 Euro jetzt investieren (mit der entsprechenden Chance und dem entsprechenden
Risiko) und haben dafür einen materiellen Gegenwert oder sie geben es für Konsum von Gebrauchs- oder Verbrauchsgütern aus.
Am Ende....
hat Michael Saylor 500 Mio Schulden und xyz Bitcoins ohne inneren Wert
A und B haben jetzt Wohungen und Geld auf dem Konto das sie wieder investieren oder verkonsumieren können
C und D haben jetzt entweder ihr Geld investiert oder haben es auf dem Konto und können es verkonsumieren
Die Geldmenge hat sich durch Michael Saylors Schulden erhöhte Geldmenge am Ende fast nicht verändert weil die
anderen Verkäufer ihre Schulden bezahlt haben und dadurch die Geldmenge wieder gesenkt haben.
Der Bitcoin hat immer noch keinen inneren Wert - wird aber über den Preis den andere zu zahlen bereit sind mit 500 Mio bewertet.
Im Bitcoin selbst sind immer noch 0 Euro gebunden - das Geld ist von der Bank zu Michael Saylor - von ihm zu den Verkäufern und von
den Verkäufern zur Bank oder in Immobilien geflossen.
Steigt der Bitcoin und Michael Saylor verkauft geht das Spiel wieder weiter wie zuvor.
Sinkt der Bitcoin hat Michael Saylor ein Problem dadurch die Bank ein Problem die dann vom Steuerzahler gerettet werden muss weil sie
sonst Bankrott geht.
Bitcoins sind oder könnten das werden was die Hypothekenkredite in der Finanzkrise waren eine wertlose Hülle ohne inneren Wert
mit hoher Bewertung.
Du meinst also Bitcoin ist (da Marktkapitalisierung um ca. 1 Billion $) für die Inflation dieser Welt verantwortlich? Gold dann sicher auch (10 Billionen $). Aber Notenbanken sicher nicht (5 Billionen im letzten Jahr gedruckt). Verückte neue Welt
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RE: Bitcoin | 14.06.2021, 19:24
(14.06.2021, 18:47)jf2 schrieb: Du kannst mit einer Transaktion die 15$ kostet den Wert von 100 Millionen $ ans andere Ende der Welt (Erde) transferieren, nenn mir mal paar Banken die das billiger machen.
Doch, es gibt auch Banken die Pauschalkosten anbieten. Ist ja nicht mehr Aufwand. Hundert Millionen nicht aber fast eine Million Dollar habe ich schon mal für weniger als einen Dollar transferiert.
Neuerdings sind in Spanien Sepa Transaktionen extrem schnell, 3 Sekunden und das Geld ist da. Bei vielen Banken ist das sogar gratis. Musste kürzlich einem Kumpel 800 Euro zahlen und habe gestaunt, 3 Sekunden von meinem Wise Konto in Belgien zu einer spanischen Bank.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
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RE: Bitcoin | 15.06.2021, 05:30
(14.06.2021, 18:47)jf2 schrieb: Du kannst mit einer Transaktion die 15$ kostet den Wert von 100 Millionen $ ans andere Ende der Welt (Erde) transferieren, nenn mir mal paar Banken die das billiger machen.
Wenn du mal wieder 100 Mio. überweisen musst und dir auch die 15$ zu viel sind - sag bescheid.
Gib sie mir und ich bringe sie umsonst weg. Wirklich.
SG
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RE: Bitcoin | 16.06.2021, 15:12
(27.05.2021, 15:26)cubanpete schrieb: Es gibt drei Arten von Entitäten die Geld machen können: Zauberer, Zauberlehrlinge und Lemminge. Lemminge sind wir alle, inklusive Bitcoin Miner. Zauberer sind die Notenbanken, sie haben meist sogar ein exklusives Recht Bargeld zu erstellen. Zauberlehrlinge sind die Banken die auch Geld via Kredit schaffen.
Hinz und Kunz kann einen Wechsel oder Check ausstellen und hat damit Geld geschaffen. Ein leeres Blatt Papier und einen Kugelschreiber ist alles was Du brauchst um Geld zu kreieren. Nur dass das mal klar ist.
Zum Glück weiss das nicht jeder, sonst wäre das Geld vielleicht gleich gar nichts mehr wert.
Bitcoin ist eine Art Gutschein ohne inneren Wert. Auch Bitcoin Derivate wie Futures oder Zertifikate erhöhen die Geldmenge.
Warum erhöht ein Future die Geldmenge? Da ist einer long und einer short, nach außen ist das Konstrukt Future neutral.
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RE: Bitcoin | 16.06.2021, 15:32
(27.05.2021, 17:17)bimbes schrieb: Generell werden Finanzanlagen in folgende Assetklassen unterschieden:
- Liquide Mittel
- Festverzinsliche Wertpapiere
- Aktien
- Immobilien
- Rohstoffe
da fehlen halt Gegenstände mit Sammlerwert,
immaterielle "Gegenstände" ......
Ist BTC nun eine Währung oder nicht?
Kommt übrigens aus dem mhd. Gewährleistung und hat schon etwas mit dem Staatswesen etc zu tun
Sowohl als auch. Von seiner Anlage her kann Bitcoin alle Funktionen von Geld erfüllen, einige schlechter (derzeit: Tauschmittel), andere besser (Werterhalt: digitales Gold).
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