(17.07.2021, 10:08)saphir schrieb: Hat jemand eine Idee wie das genau ablaufen könnte? Also Zinsanhebung um das Geld aus dem Kapitalmarkt in die Realwirtschaft zu lenken?

Verstehe ich nicht. Das Gegenteil ist doch der Fall. Höhere Zinsen gleich weniger Kredite.

(17.07.2021, 17:24)RamonetEdir: schrieb: Verstehe ich nicht. Das Gegenteil ist doch der Fall. Höhere Zinsen gleich weniger Kredite.

Deshalb frag ich ja. Stimmt, deshalb muss die Wirtschaft dabei auch auch Hochtouren laufen.

Privatgeld wird gleichzeit aus dem Kapitalmarkt abgezogen und erst mal auf's Konto transferiert. Privatanleger kaufen ja keine Staatsanleihen. Und von dort kann es ja wieder in die Realwirtschaft fließen.

Dieser Effekt scheint normalerweise nicht sehr stimmulierend zu sein, simmt. Aber bei Billionen und steigender Inflation dann vielleicht doch...?


Edit: Wird so zumindest auch von unseren Wirtschaftsexperten kolportiert, zumindest was die Geldmenge der Notenbank anbelangt, dass diese irgendwann mal in die Realwirtschaft fließen könnte.

Die Calder Brothers Corp. steht unter Druck, die Löhne zu erhöhen, nachdem Konkurrenten einige ihrer Mitarbeiter abgeworben haben. Ein paar andere überlegten auch, das Schiff zu verlassen, aber Miteigentümer Glen Calder sagte, dass es dem in South Carolina ansässigen Baumaschinenunternehmen gelungen sei, sie mit dem Versprechen einer besseren Karriere zum Bleiben zu überreden.
Angesichts des Mangels an willigen Arbeitskräften in den Vereinigten Staaten und der Tatsache, dass die Unternehmen fieberhaft um sie buhlen, weiß Calder, dass seine Firma nicht auf Lohnerhöhungen verzichten kann. Gleichzeitig haben die steigenden Preise für die Rohstoffe, die in den Asphaltmaschinen verwendet werden, die seine Firma baut, ihr keinen Spielraum gelassen.
"Das hat die Firma aus betrieblicher Sicht wirklich unter Druck gesetzt", sagt Calder.
Amerikanische Hersteller aller Größen haben mit dem stärksten Inflationsdruck seit drei Jahrzehnten zu kämpfen, nachdem die Rohstoffpreise in den letzten 13 Monaten unaufhaltsam gestiegen sind.

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"Ich habe keine Arbeitskräfte; unsere Lieferanten haben keine Arbeitskräfte; die Transportmärkte haben keine Arbeitskräfte", sagte er. "Es ist einfach eine Herausforderung."
www.reuters.com

Auf der einen Seite steht das US-Finanzministerium als Emittent von Staatsanleihen. Paradoxerweise hat dieses trotz eines nie dagewesenen Staatsdefizit in den letzten Monaten weniger neue Schuldpapiere begeben als sonst

während sich die USA im ersten Halbjahr 2020 netto um 3 Billionen US-Dollar verschuldete, waren es im ersten Halbjahr 2021 nur noch 780 Milliarden US-Dollar


Ein Versuch der Zustandsbeschreibung oder anders, ich vermute stark, dass ganze Durcheinander geht noch munter weiter


https://www.godmode-trader.de/artikel/ru...nd,9623942

(28.07.2021, 16:47)Honnete schrieb: Auf der einen Seite steht das US-Finanzministerium als Emittent von Staatsanleihen. Paradoxerweise hat dieses trotz eines nie dagewesenen Staatsdefizit in den letzten Monaten weniger neue Schuldpapiere begeben als sonst

während sich die USA im ersten Halbjahr 2020 netto um 3 Billionen US-Dollar verschuldete, waren es im ersten Halbjahr 2021 nur noch 780 Milliarden US-Dollar


Ein Versuch der Zustandsbeschreibung oder anders, ich vermute stark, dass ganze Durcheinander geht noch munter weiter


https://www.godmode-trader.de/artikel/ru...nd,9623942

Das "nur noch" finde ich unpassend. 780Mrd. in einem halben Jahr sind 1560Mrd. im ganzen Jahr (interpoliert). Das macht bei einem BIP von 21,4Billionen dann schlanke 7,3% Neuverschuldung. Kein Wunder das sogar die offizielle Inflation bei über 5% ist.

(28.07.2021, 23:44)jf2 schrieb: Das "nur noch" finde ich unpassend. 780Mrd. in einem halben Jahr sind 1560Mrd. im ganzen Jahr (interpoliert). Das macht bei einem BIP von 21,4Billionen dann schlanke 7,3% Neuverschuldung. Kein Wunder das sogar die offizielle Inflation bei über 5% ist.

Das ist wohl so zu verstehen, dass die FED das Eine sagt und das Andere tut.

(29.07.2021, 10:53)Honnete schrieb: Das ist wohl so zu verstehen, dass die FED das Eine sagt und das Andere tut.

Du meinst sie leiten langsam ihren Rückzug aus der expansiven Geldpolitik ein?

(29.07.2021, 13:26)saphir schrieb: Du meinst sie leiten langsam ihren Rückzug aus der expansiven Geldpolitik ein?

Ja, es ist anstrengend, ständig zwischen den Zeilen lesen zu müssen, ich messe sie dann lieber an ihren Taten.

Gestern (12. August) habe ich zusammen mit Katie Stockton, CMT, ein Interview mit Charles Payne auf Fox Business geführt, in dem ich verschiedene Marktthemen erörterte.

Ich konzentrierte mich darauf, dass sich die Breite bei den Large Caps zwar verbessert hat, der Russell 2000 aber immer noch eine schwache Performance aufweist. Ich beobachte, ob R2K aus seiner mehrmonatigen Konsolidierung ausbricht und sehe eine Verbesserung der relativen Performance als potenziellen Katalysator für einen weiteren Anstieg der Aktien in der zweiten Jahreshälfte. Ich habe auch erörtert, dass wir seit 58 Wochen nicht mehr unter den gleitenden 40-Wochen-Durchschnitt gefallen sind, was einer der längsten Zeiträume seit 1950 ist.



…. dass, obwohl die Bullen die Kontrolle zu haben scheinen, derzeit immer noch starke Hedging-Aktivitäten stattfinden


https://www.athrasher.com/fox-business-i...year-long/

Es gibt eine Menge Sünden oder Probleme, die einfach von erstaunlichen Fundamentaldaten überrollt werden


Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen liegen unter 1,3 %. Die Portfolios werden angepasst, um sich gegen Stagflation zu schützen. Die Stimmung der Verbraucher verschlechtert sich zusehends. Und doch ist der S&P 500 Index unbeeindruckt und steigt von Rekord zu Rekord.
Was hält die Aktien in der Luft? Die Antwort ist wie immer die Gewinnmaschine der amerikanischen Unternehmen.
Ja, sie werden durch das Konjunkturprogramm angeheizt, und ja, ihre Wachstumsrate wird sich irgendwann verlangsamen, aber im Moment haben die Unternehmensgewinne die ungeteilte Aufmerksamkeit der Anleger. Sie haben in diesem Jahr bereits einen Anstieg von 20 % ermöglicht, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass die Anleger darauf vertrauen, dass die Gewinne auch dann noch gut ausfallen werden, wenn sich die düsteren Signale des Anleihemarktes bewahrheiten.
Diese Fähigkeit, die sich nach der Finanzkrise gezeigt hat und im Jahr 2020 in großem Umfang zum Tragen kam, als quasi monopolistische Technologiegiganten den S&P 500 in die Höhe trieben, während der Rest der Wirtschaft schrumpfte, ermutigt die Aktienbullen.

http://www.bnnbloomberg.ca/s-p-500-snubb...-1.1640138