Jaja, der Markt wird alles richten. Unternehmen können es besser als der Staat. My ass.

Kritische Infrastruktur gehört nicht in die Hände von Abschaumheuschrecken.

(29.08.2022, 17:07)Kameldieb schrieb: Jaja, der Markt wird alles richten. Unternehmen können es besser als der Staat. My ass.

Kritische Infrastruktur gehört nicht in die Hände von Abschaumheuschrecken.

Kritische Infrastruktur gehört nicht in die Hände von Politikern. Der Markt wird es richten, aber die Politiker machen es kaputt!

Die Blockade von NS2, und Sanktionen gegen Russland hat nicht der Markt verlangt oder beschlossen.

(29.08.2022, 18:20)vrider73 schrieb: Die Blockade von NS2, und Sanktionen gegen Russland hat nicht der Markt verlangt oder beschlossen.

Wenn der günstigste Gemüsehändler der Stadt bei Dir um die Ecke seine Aktivitäten erweitert
-> Mord, Totschlag, Terror, Vergewaltigung, Diebstahl, Einbruch, Erpressung,....
Wärst Du dann dafür das er sein Geschäft mit günstigem Gemüse weiter betreiben darf?
Wärst Du dagegen wenn die Stadt und der Staat beschlossen hat seinen Laden dicht zu machen?
Mit dem Argument - solange es Dich nicht persönlich betrifft kann es Dir und allen anderen ja egal
sein was er sonst so treibt - Hauptsache Du bekommst weiter Dein günstiges Gemüse....

Ursache für die hohen Strompreise sind ja 2 Effekte:

1. Frankreichs Atomkraftwerke sind wieder reihenweise vom Netz gegangen, wodurch sämtliche Gaskraftwerke, Ölkraftwerke usw.  in der EU laufen um Frankreich mit zu versorgen.

2. Der Gaspreis ist gestiegen, nicht nur wegen Russland, auch sicherlich, aber auch weil Frankreich eben mit versorgt werden muss.

Plus Merit-Order bei Stromengpass richtet sich der Strompreis fast aller nach dem Gas und Öl.

Naja plus Russland. Die Ukraine hatte ja vorgeschlagen Strom in die EU einzuspeisen und dann ist das größte AKW Europas von Russland besetzt worden.

Trifft es nur mich?
Wie weh tut es dem betroffenen Gemüsehändler ?

Der Vergleich hinkt und vereinfacht das Problem zu sehr.

Analyse
Steigende Energiekosten
Wo es auf Europas Strommarkt hakt
Stand: 29.08.2022 19:19 Uhr
Vor fast 20 Jahren hat die EU den Markt für Strom weitgehend liberalisiert, auch mit dem Ziel, die Preise für Verbraucher zu senken.Doch in Zeiten extremer Verknappung funktioniert das System so nicht mehr.

Zitat:Lage in Frankreich trägt zu höheren Preisen bei

Wenn es viel mehr grüne Energie gäbe, bräuchte man kaum Strom aus Gas, was den Preis senken würde - genau so wäre es auch, wenn die Nachfrage nach elektrischer Energie sinken würde. Doch das Gegenteil ist derzeit der Fall. Das liegt auch an der Situation in Frankreich.

Tobias Federico vom Energieberatungsunternehmen Energy-Brainpool sagt: "In Frankreich haben wir zwei Themen. Das eine Thema ist, dass Frankreich den größten Teil seines Stroms aus Kernkraft erzeugt - und die Kernkraftwerke haben derzeit technische Probleme, da ist nur die Hälfte der installierten Leistung am Netz." Das treibe die Preise hoch. "Und die Franzosen müssen ja irgendwo Ersatz einkaufen - und das tun sie im Moment auch in Deutschland", so Federico weiter.

Der Witz ist ja der das die Atomkraft-Befürworter dauernd davon reden das die Erneuerbaren die
Preise nach oben treiben und wir mehr billigen Atomstrom brauchen um eine De-Industrialisierung
zu verhindern.

Die Realität - der Atomstrom ist teuer und wäre in Frankreich noch teurer wenn er nicht gedeckelt
wäre. Und ausgerechnet das Atomstrom-Land Frankreich treibt unsere Strompreise nach oben weil
die Atomkraftwerke technische Probleme haben und jetzt teures Gas für die Stromproduktion
herhalten muss.

Dank geht an die Lobby der Atom- und Energie-Unternehmen durch die der Ausbau der Erneuerbaren
blockiert, ausgebremst, verhindert wurde - aus reiner Profitgier ohne Weitblick in die Zukunft.

Ohne diese Mistkäfer hätten wir heute genug Erneuerbare und keine Probleme wegen der hohen Gaspreise,
die dann auch nicht so hoch wären, weil wir einfach viel weniger davon bräuchten und dieser Bedarf
ohne Russland gedeckt werden könnte.

Bleibt zu hoffen das die aktuelle Lage ein Umdenken in ganz Europa bewirkt und Wind- und Solar endlich
dahin kommen wo sie ohne diese Geier schon längst wären.

(29.08.2022, 19:46)vrider73 schrieb: Trifft es nur mich?
Wie weh tut es dem betroffenen Gemüsehändler ?

Der Vergleich hinkt und vereinfacht das Problem zu sehr.

Würdest Du anders sehen wenn Du das Messer an der Kehle hättest oder Deine Frau im Graben liegen würde.

Was denkst Du was es den Staat (somit auch die Bürger) kostet wenn ein Mörder, Vergewaltiger, Einbrecher im
Gefängnis sitzt? Mit Sicherheit würde es weniger kosten wenn man ihn einfach machen lassen würde.

Der betroffene Gemüsehändler versucht sein Gemüse woanders hin zu verkaufen und erzählt das alles super ist.
Aber weil das gelogen ist wirft er sein Gemüse auf den Müll. Über kurz oder lang werden die verheimlichten
Schwierigkeiten des Gemüsehändlers sichtbar werden und seine Aktivitäten ihn letzten Endes komplett ruiniert
haben. Währenddessen seine früheren Kunden ihr Gemüse woanders kaufen und für die Zukunft in bessere Äcker
investieren.

Kann sein.
Aber Du weißt es nicht und ich weiß es auch nicht.
Aber manche glauben alles genau zu wissen und dazu wissen sie auch noch was alle anderen wollen und bereit sind zu tun oder zu geben.
Ich halte das für ziemlich gewagt.

(29.08.2022, 20:03)boersenkater schrieb: ...
Bleibt zu hoffen das die aktuelle Lage ein Umdenken in ganz Europa bewirkt und Wind- und Solar endlich
dahin kommen wo sie ohne diese Geier schon längst wären.

Es gibt endlich ein Umdenken. In der Schweiz wurde eine Initiative zum Neubau von Atomkraftwerken sowie zur Verlängerung des Betriebes der bestehenden Anlagen lanciert.

Ausserdem werden neue Diesel- und Stromkraftwerke in Rekordtempo für diesen Winter gebaut.

Auch wird als Notmassnahme diskutiert die privaten Diesel Notstromaggregate der Firmen die heute per Gesetz auf 50 Stunden pro Jahr beschränkt sind zu liberalisieren. Dieser Strom könnte sehr einfach ins Netz eingespiesen werden und hat für das ganze Land ungefähr das Ausmass von 2 bis 3 heutigen Atomkraftwerken.

Bereits gebaut wurde eine der grössten Stromspeicher der Welt: ein unterirdischer See der als Pumpspeicher für die Schweiz und theoretisch für ganz Europa (aber die EU will uns ja vom Netz nehmen ) dienen soll. 10 Jahre Bauzeit, praktisch auf den Tag im Juli 2022 fertig geworden. 

Ohne solche Pumpspeicher, also natürliche Riesen Batterien, machen die ganzen Solar und Windkraftwerke wenig Sinn, weil sie nicht nach Bedarf wie Nukleare, Gas-, Kohle oder Dieselkraftwerke eingesetzt werden können.