(08.12.2022, 01:19)Speculatius schrieb: Das kann ich im wesentlichen unterschreiben bzw. gehe ganz ähnlich ans Werk.
Als nahezu ausschließlicher DAX-Zocker laufen parallel immer EuroStoxx, S&P und NASDAQ und Bunds mit zum Abgleich.
Wichtige horizontale Widerstände/Supports und Trendlinien eingezeichnet (die alle anderen auch haben).
Marktbewegungen studieren und mit der Nachrichtenlage abgleichen. Welches Spiel wird gerade gespielt am Markt?
So mache ich das.
Na also geht doch
Jetzt könnte man darüber diskutieren (oder auch nicht) welche Vorteile welche Arten von horizontalen Linien
man (be)nutzt. Du zeichnest Deine Widerstände/Unterstützungen ein - eine Möglichkeit.
Ich nutze dafür Floor-Trader-Pivots und Yesterdays (Yesterday Open, High, Low, Close) - die ich nicht einzeichnen
muss sondern als Werkzeuge in meinem Programm vorhanden sind und automatisch eingezeichnet sind/werden.
Genauso wie Deine horizontalen Linien passen die mal mehr mal weniger. Ein Werkzeug der Orientierung - für mich
alleine zu wenig. Deswegen nutze ich weitere Werkzeuge - Indikatoren. Wo sind Schnittpunkte, wo stimmen die
Aussagen verschiedener Werkzeuge überein.
Eine überverkaufte Stochastik + eine Unterstützung an dem der Kurs hängt + die übergeordneten Timeframes
passen + was auch immer sonst noch für die Analyse eingesetzt wird geben ebenfalls grünes Licht -> hohe Chance/
Wahrscheinlichkeit für eine Gegenbewegung. Passendes RM/MM und los gehts.
Wo sind die Widerstände? Welche Dynamik zeigt die Bewegung? Schnell wieder raus? Teilausstiege und den Rest
laufen lassen? Stopps nachziehen... usw. usf.
Für einen Anfänger schwierig umzusetzen - viele Fehler bei der Analyse, viele Lücken/blinde Flecken - deswegen
braucht es Erfahrung live an den Charts - um seine Skills immer weiter zu verbessern und zu verfeinern.
Um Unterschiede bei den Chancen/Wahrscheinlichkeiten zu erkennen. Nicht blind traden was man glaubt zu sehen.
Situationen sehen fast gleich aus - sind es aber oft nicht - Feine Unterschiede in den Details - einmal hält die Unterstützung
und die Situation ist gut für einen Long - das andere mal ist die Wahrscheinlichkeit (aufgrund des Drucks der höheren
Timeframes) höher das die Unterstützung durchbrochen wird - Situation ist gut für einen Short. Dafür muss man
mit mehreren Timeframes arbeiten.
Wenn der 4-Stunden-Chart mit Volldampf abwärts geht dann kann es tödlich sein Long zu gehen weil der
3 Minuten-Chart anstalten macht nach oben zu laufen - wird er vielleicht kurz bevor es dann krachend weiter
nach unten läuft. Blinde Flecken, Fehler in der Analyse, vor allem zu wenig Analyse wegen zu geringer Beachtung
der höheren Timeframes. Klar kann man dann ein Kaufsignal einer Stochastik im 3-Minuten-Chart in die Tonne werfen.
Sieht das Gesamtbild anders aus macht man einen Longtrade und fährt einen schönen Gewinn ein.
Es kommt auf die Details an die vorhanden sind und die man mit der Analyse erkennt. Diese Fähigkeiten hat man
nicht einfach so - und die kann einem keiner beibringen - die muss man sich erarbeiten.
Investiton von Zeit + Investition von Arbeit = wachsende Erfahrung.
Nicht anders wie in jedem anderen Job. Von wem würde man sich lieber operieren lassen? Von einem Uni-Absoventen
der seinen ersten Tag im Krankenhaus hat nur mal im Pathologie-Unterreicht an Leichen rumgeschnippelt hat oder
von einem Assistenzarzt der schon seit 10 Jahren im Krankenhaus arbeitet und unter Aufsicht des Chefarztes mit
20 Jahren Erfahrung schon hunderte oder tausende OPs durchgeführt hat?
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