(06.12.2023, 22:41)Skeptiker schrieb: Ein Faktor, könnte ich mir vorstellen, ist auch, dass die hinter aus "abgehängten Haushalten" früher auf die Hauptschule oder andere Schulformen geschickt worden sind.
Damit wurden sie, häufig ohne Chance auf Verbesserung, auf einen Lebensweg gesetzt, auf den man ihnen diese "Sekundärtugenden" schon beibrachte. In traditionellen Handwerksbetrieben konnte der Meister gegenüber den Lehrlingen schon mal autoritärer auftreten.
Ich denke es gibt insgesamt gute Gründe, wieso wir diese Zeiten aufgehoben haben.
Ja aber früher konnte der Handwerksbetrieb auch Hauptschüler als Azubis einstellen - heute kommen sogar
Realschüler die nicht richtig rechnen können. Mal abgesehen davon das z.B. von 5 Azubis nach ein paar
Wochen nur noch 3 und nach weiteren paar Monaten nur noch einer kommt. Hat auch was mit der Einstellung
zu tun die es früher nicht gab.
Zitat:Falls das dein Ernst ist:
Von welchen Zeitraum sprechen wir hier überhaupt?
Das kann nicht die aktuelle Realität widerspiegeln. Zudem ich einige Russlanddeutsche kennengelernt habe, die sehr intelligent und bildungsaffin waren, auch wenn unser System es ihnen nicht immer erlaubte.
Zitat:Migration nach Deutschland:
Die Einwanderungsgeschichte der Aussiedler ist laut Autoren in zwei Hauptphasen aufgeteilt:
1. Von 1950 bis 1990 wanderten rund 1,2 Millionen Deutsche aus Polen und Osteuropa ein (Aussiedler).
2. Nach 1990 kamen rund zwei Millionen sogenannte „Russlanddeutsche“ aus der ehemaligen Sowjetunion (Spätaussiedler). Die meisten von ihnen kamen aus der Republik Kasachstan (575.000), wohin das Stalin-Regime die "Russlanddeutschen" während der Kriegszeit verbannt hatte.
https://mediendienst-integration.de/de/a...hland.html
Damals war das so bei uns so extrem, dass einige meinten es reicht schon einen deutschen Schäferhund
gehabt zu haben um nach Deutschland zu dürfen.
Ja sind fleissig und auch viele sehr gebildete dabei - ein Metzger oder Schlachter der sich bei der Weihnachts-
feier ans Klavier setzt, dann alle deutschen Kollegen (die Vertriebler, Büroleute, leitende Angestellte) zuerst
dumm schauen - nach dem Motto "Was will der da? - und dann vollkommen baff sind wenn der da Mozart
spielt und sie damit alle umhaut.
War selber mal Teil einer Clique, die überwiegend aus Russlanddeutschen bestand, als ich mein Fachabitur gemacht habe. Haben 2-3 Jahre fast jedes Wochenende miteinander verbracht, war auf russischen
Hochzeiten, war mittendrin in einer Brautenführung, sind zusammen mit mehreren Autos nach Italien
gefahren, kleine Rundfahrt, Zelten. Dufte Typen mit denen man echt Spass haben konnte - wenn man
"drin" war in der Clique. Gab auch welche die echt OK waren - aber auch immer wieder Stress, Streit mit
anderen "außerhalb" der Clique gesucht haben.
Da waren auch welche dabei die später studiert und Karriere gemacht haben. Aber auch welche mit denen
ich mich kaum unterhalten konnte, weil die (in meinem Alter) fast kein Deutsch sprechen konnten.
Von ihnen weiß ich auch das mit den Renten - klar werden nicht alle gemacht haben - aber da waren welche
dabei die sind in einem Alter hierher gekommen, daß sie direkt Rentner waren. Und mit den entsprechenden
gekauften Papieren und Unterlagen war das mehr als viele Deutsche hatten.
Es gab auch Förderprogramme mit Zuschüssen für den Hausbau - bis zu mehreren 10.000 DM.
Und wie gesagt - waren fleissig und haben dann beim Hausbau sehr viel selbst gemacht. Die haben
höchstens den Rohbau machen lassen - alles andere mit Familie, Freunden in Eigenregie - da wurde
dann gemeinsam ein Haus nach dem anderen gebaut. Landen in den letzen Jahren natürlich auch immer
wieder in den Immobilienangeboten - leicht erkennbar an komplett gefliesten Häusern und ein paar
anderen typischen Merkmalen.
Waren sehr ehrgeizig und wollten Geld verdienen - waren nach dem kargen Leben in der Sowjetunion
einfach "hungrig nach mehr". Wenig Arbeitslose darunter - in dem Link gerade gelesen, daß sie sogar
eine geringere Nichterwerbsquote hatten als deutsche ohne Migrationshintergrund.
Aber bis heute haben sich da die gesetzlichen Bestimmungen, Regeln schon stark verändert - heute wird
da nicht mehr der rote (All-Inklusiv-)Teppich ausgerollt.
Zitat:Hier schmeißt du aber Sachen durcheinander...
Welche? Ghettoähnliche Zustände bei denen sich Menschen dort konzentrieren wo sie unter sich sind -
wo sie auch ohne deutsch gut durchkommen - führen dazu das sich die Menschen nicht integrieren.
Um sich integrieren zu können - um die Kultur, die Regel, Gesetze zu verstehen muss man zuerst die
Sprache verstehen und sprechen können.
Ich habe in den 2000ern eine Freundin in Berlin besucht, die dort studiert hat. Wollten uns was kochen -
sind in die Stadt gefahren - irgendwo ausgestiegen um einfach mal andere Ecken von Berlin zu sehen.
Haben dann einen Lebensmittelladen gefunden - draussen Obst, Gemüse - drinnen Original türkische
Lebensmittel, Frischfleisch, Konserven, Eingemachtes. Alle Beschriftungen auf türkisch. Haben dann
eine junge Frau gefragt wo wir Paprika finden - die hat kein Wort verstanden - wie auch kein anderer
von denen die da gearbeitet haben. Am Ende hat uns dann ein türkischer Kunde weitergeholfen.
Mir war nicht bewusst das es sowas gibt - mitten in Berlin - ein Lebensmittelladen in dem kein Deutsch
gesprochen oder verstanden wird. Bei uns gibt es auch Russenläden - haben oft das beste Fleisch und
das sehr günstig - Qualität besser als bei Edeka - Preise auf Discounter-Niveau. Kaufen da auch zu
den entsprechenden Anlässen Fisch ein - super Qualität, gute Preise. Auch "Tierteile" die man wenn
überhaupt nur bei einem richtigen Metzger findet, liegen dort in der Frischfleisch-Theke.
Gibt auch welche die dort nur gebrochen Deutsch sprechen - und auch generell in dieser typisch
russischen mürrischen Stimmung sind.
Aber so extrem wie in Berlin im türkischen Lebensmittelladen habe ich das vorher noch nie erlebt.
Wie kann das sein? Wie geht sowas? Indem sich dort alles konzentriert - Ärzte, Geschäfte, in denen
(sogar auch nur) türkisch gesprochen wird. Und dann auch viele Kinder dort aufwachsen die dann in
die Schule kommen und erstmal die deutsche Sprache lernen müssen.
Es gibt Problembezirke und Problemschulen in denen es genau so abläuft. Schuld ist die Politik die
solche Ghettoisierung zulässt.
Weiß nicht mehr in welchem Land - Norwegen? Schweden? Dänemark? - auf jeden Fall haben die
das Problem schon vor einigen Jahren (Jahrzehnten?) erkannt und dann gegengesteuert.