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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 08.12.2024, 12:03
Nur um das mal festzustellen: Argentinien ist kein Anarcho-Kapitalismus.
Beweis: Der Staat hat nicht aufgehört zu existieren.
Der Anarchokapitalismus mag eine unsinnige und/oder nicht nützliche Ideologie sein, aber wenn man ihn fair und unvoreingenommen beurteilen möchte, dann muss man schon zugestehen, dass es in Argentinien noch jede Menge Staat und Gesetze usw. gibt.
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 08.12.2024, 21:18
Der Titel war "tounge in cheek". Natürlich ist das nicht "anarchisch". Es gib Polizei und Gerichte, es gibt Steuren etc.
Nach wie vor denke ich wir können den Thread hier auch zu machen und uns in 5 Jahren nochmals treffen.
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 08.12.2024, 21:48
(08.12.2024, 21:18)Lancelot schrieb: Der Titel war "tounge in cheek". Natürlich ist das nicht "anarchisch". Es gib Polizei und Gerichte, es gibt Steuren etc.
Nach wie vor denke ich wir können den Thread hier auch zu machen und uns in 5 Jahren nochmals treffen.
Hab ne Idee.
Wir machen dich auf Wiedervorlage 08.12.2029.
In der Zeit musst uns hier halt spielen lassen. Nur gugge, net anfassen...😉
Deal...?
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 09.12.2024, 19:14
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 09.12.2024, 21:45
(09.12.2024, 19:14)Lancelot schrieb: Ist mein Thread. Hier bestimme ich :)
https://www.youtube.com/watch?v=fgX0VWeeZ8A
Starkes Video.
Sachlich, fundiert und unaufgeregt spannend.
Danke Lance…👍
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 10.12.2024, 13:02
Kaum zu glauben wie sich die Presse krümmt und windet. Kann mich noch an einen Bericht erinnern wonach die Armut bereits vor Amtsantritt Mileis grösser war in Argentinien.
Die Abschaffung der idiotischen Gesetze die unter dem Strich nach ungefähr einem Jahr die Vermieter sozusagen zwangen den Mietern Miete zu zahlen hat auf einen Schlag zu ein paar hunderttausend neuen Mietwohnungen in Buenos Aires geführt.
Diejenigen die wirklich arm sein sollten sind die vielen Beamten mit ihren Lumumba Jobs. Und die sind jetzt schon oder hoffentlich bald arm! Das sollte auch bei uns passieren...
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 10.12.2024, 13:12
Stimmt einfach nicht. Die geschätzte Armutsrate ist von 40% auf 50% gestiegen. Das ist mal nen lässiger Anstieg von um 25%.
Mein Eindruck ist eher dass die Fan Boys da etwas zu überschwenglich ist und die Presse, zu Recht, etwas gegensteuert.
In jedem Artikel dieser Art lese ich auch die postiven Sachen (insbesonder Inflation...das ist ja auch krass)
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 10.12.2024, 13:33
Die Schwankungen sind enorm und es wurden bereits mehrfach 4 Probleme identifiziert die die Ursache für die in Argentinien verbreitete Armut sind. Diese besteht seit über 40 Jahren und ist absolut nicht neu. Bevor die Massnahmen Wirkung zeigen wird sich das Problem verschlimmern, die ganzen unnötigen Beamten und Bürokraten gehen wohl zunächst auch in die Armutsstatistiken bevor sie anfangen (müssen) produktiv zu arbeiten.
Die vier Hauptursachen nach Wichtigkeit geordnet:
- Inflation. Diese trifft vor allem die ärmste Bevölkerungsschicht.
- Schwarzarbeit, zu wenig Produktivität.
- Alters- und geografische Ungleichheit.
- Klimaprobleme.
Gegen 3. und 4. kann man wohl nicht viel machen. Die Inflation hingegen ist bereits gesunken und gegen die Schwarzarbeit und zu tiefe Produktivität werden die Steuer Amnestien und grundsätzlich tiefere Abgaben und vor allem der Rausschmiss der ganzen Sozialbürokraten helfen. Natürlich kann man ein Problem das in so vielen Jahrzehnten aufgebaut wurde nicht in einem Jahr lösen. Aber die eingeschlagene Richtung stimmt!
Armutsbericht Argentinien (PDF)
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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
| 10.12.2024, 14:21
OK, als Fanboy muss ich doch noch was sagen (wann kommt endlich die Kettensäge zu uns!!!):
Das Beispiel Argentinien zeigt eindrücklich was passiert wenn man Armut mit Umverteilung zu lösen versucht: es haben alle weniger am Schluss.
Die Armutsschwelle in Argentinien schwankt in den letzten 40 Jahren zwischen 25% und 60%, allerdings ist die Messmethode umstritten. Die jetzt eingeleiteten Schritte dürften die Armut zunächst verschlimmern, aber sie dürften auch die darunter liegenden Probleme angehen.
Die Umverteilung von Gütern löst kein Armutsproblem so lange die darunter liegenden Probleme nicht angegangen werden. Es ist, wie im Bericht vom letzten Beitrag erwähnt, der Versuch eine solide Mauer auf Treibsand zu bauen. Das Ergebnis: in den letzten Jahrzehnten ist das verfügbare Einkommen der Argentinier um mehr als 40% gesunken.
Ich denke das Hauptproblem in Argentinien ist Zeit. Ich glaube nicht dass diese ziemlich extreme Richtung die jetzt eingeschlagen wurde genug Zeit bekommt seine Wirkung zu entfalten. Südamerika ist und war schon immer ein Pulverfass.
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