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Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment
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Notiz 

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Ich wär'so gerne korrupt, aber mich will keiner bestechen Hmm
Notiz 

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Zitat:FDP-Chef Lindners falsche Götzen
Mileis argentinisches Wirtschaftswunder ist pure Fiktion


So weit ist es schon: FDP-Chef Lindner nennt Argentiniens Präsident Milei und Tech-Milliardär Musk als Orientierungspunkte. Kann Deutschland tatsächlich etwas von den beiden lernen? Nein. Wobei, das kommt wohl auf die Perspektive an.

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Höchste Armutsrate seit zwei Jahrzehnten

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"Satanischer" Sozialismus

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Eine Elite profitiert

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https://www.n-tv.de/politik/FDP-Chef-Chr...16053.html

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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

NTV beweist mal wieder eine grosse Kompetenz. Wer liest eigentlich so einen Quatsch? Wahrscheinlich die gleichen die auf ihre Börsentipps hören...  Bang

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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Und hier mal ein in meinen Augen etwas objektiverer Bericht von Financial Times den man normalerweise nur als zahlender Kunde lesen kann.

Schlüsselpositionen:

  • Erstaunlicherweise ist die Beliebtheit Mileis ungebrochen, obwohl er das härteste Sparpaket das es jemals dort gab durchgezogen hat.
  • Das Land stand vor der absoluten Pleite als Milei übernahm.
  • Milei hat die Mehrheit im Parlament nicht und kann deshalb seine Pläne nur mühsam mittels Exekutive Anweisungen umsetzen.
  • Milei hat einen Staatsüberschuss erreicht, ein Novum überhaupt in Argentinien.
  • Die Situation in Argentinien ist nach diesen Notfall Massnahmen immer noch kritisch.
  • Die Einsparungen kamen von Rentenkürzungen, Stops von öffentlichen Bauten, Lohnkürzungen und Entlassungen im öffentlichen Dienst, Streichung von Energie- und Transport Subventionen und Sozialprogrammen.
  • Im Privatsektor wurde über ein Jahrzehnt kein einziger nicht-schwarzer Job kreiert. Steueramnestien sollen da helfen.
  • Agrar-, Energie- und Rohstoff Exporte sind dieses Jahr extrem gestiegen nachdem endlich wieder in diese Sektoren investiert wird. Die Angst vor Enteignungen war vorher einfach zu gross.
  • Milei musste seine Massnahmen mit knapp 15% Anteil im Parlament durchsetzen. Bei Neuwahlen dürfte er deutlich mehr bekommen heute.
  • Obwohl Milei keinerlei politische Erfahrung hat ist er geschickt vorgegangen um mit Vetos und Dekreten seine Politik durchzubringen.
  • Milei hat davon Abstand genommen die Zentralbank zu zerstören und in den Dollar zu gehen.
  • Milei hat davon Abstand genommen den wichtigen Handelspartner China als "kommunistische Diktatur" zu verfluchen.
  • Die Steueramnestie hat den Devisen Schwarzmarkt praktisch neutralisiert.
  • Die Streiks zu denen die mächtigste Gewerkschaft aufgerufen hatte waren eher dünn besucht. Der Gewerkschaftsführer gibt zu dass die Bevölkerung sie, die Gewerkschaften, verantwortlich für die Situation macht.
  • Milei sagt der erste Teil seines Plans sei nun umgesetzt. Der zweite Teil werde sich auf Wachstum konzentrieren.
  • In Argentinien ist es immer zu früh das Ende der Krise auszurufen!


https://archive.ph/5w8oI

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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

(10.12.2024, 15:33)cubanpete schrieb: Hast Du die Statistiken selber gefälscht, oder warum glaubst Du daran? Soviel ich weiss war die Inflation noch nie so tief in vielen Jahrzehnten, hat also ihre Schwankungsbreite bereits verlassen. Dasselbe gilt für den Staatshaushalt, erster Ueberschuss in 4-5 Jahrzehnten.

Einer der ersten bekannten Quants, Emanuel Dearman, hat mal gesagt: "you got to know a good model, to recognize a bad model."

Wenn man sich mal damit beschäftigt, wie Sozialstatistiken erhoben werden, versteht man wie man das zu nehmen hat. Das ist keine böse Absicht. Liegt in der Natur der Sache. Ich bestreite ja nicht das die Inflation massiv zurückgegangen ist. Das muss man jetzt halt abwarten für welchen Preis er das erkauft hat. Und EINEN Preis wird es haben. 

Ich empfehle das Video zu schauen, das ich oben gepostet habe. 

Andere Quellen, die ich interessant finde: 

1) Wer das aktuelle Argentinien verstehen will, sollte denke ich auf andere wilde Wirtschaftsexperimente in der südamerikanischen Geschichte schauen. Beispiel: "Project Cybersyn". Ein absolut Größenwahnsinniger Versuch einer AI-geführten Planwirtschaft in Chile. Super interessant. Aber als jmd der sowas ja mit deutlich einfacheren Systemen als ganzen VOLKSWIRTSCHAFTEN macht...vollkommener Wahnsinn. Das System musste den Kollaps nicht erleben, da es vorher durch einen CIA gestützten Coup ersetzt wurde. Aber es war glaube ich schon im freien Fall befindlich.  
https://thereader.mitpress.mit.edu/proje...socialism/

2) Die Chicago Boys. Die direkten Nachfolger von 1).  Auch super interessant. Und erstaunliche Parallelen zum heutigen Argentinien. Als Milton Friedman (jedem bekannt der was mit VWL und quantitative Finance zu tun hat) Chile besuchte, hatte er eine "Schocktherapie" verschrieben. Eine Gruppe von Ökonomen (tatsächlich hatte die Mehrheit gar nicht in Chicago studiert) führte das Land under Pinochet streng nach den Regeln des modernen Monetarismus und auch anderen Strömungen, wie der österreichischen Schule, umgebaut. Mit anfangs drastischen Erfolgen! Massiver Rückgang der Inflation, Wachstum der Exporte. Wie das Experiment in Argentinien wurde auch dies gefeiert und als Role-Model für die USA angesehen.  Dann krachte es 1982. Es wurde offensichtlich dass es primär einen massivem    Kapitalabfluss ins Ausland gegeben hat (was die Linke Story des Neo-Kolonialismus wieder hervorgebracht hat). Das Experiment galt als gescheitert. 

Gutes Buch: 
https://search.worldcat.org/de/title/10830245

https://de.wikipedia.org/wiki/Chicago_Boys
https://en.wikipedia.org/wiki/Chicago_Boys

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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
Notiz 

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Wie das Ende des Staatsdefizits und die Zähmung der Inflation erreicht wurde ist klar: extreme Sparmassnahmen. Damit wäre das ganze in fast jedem Land Lateinamerikas (oder der Welt) zu Ende gegangen weil die Bevölkerung einfach nicht mitmacht. Die Argentinier haben aber schon so lange gelitten das sie es vermutlich einfach einsehen: die Party ist schon lange zu Ende und nun muss man zuerst mal aufräumen.

Ich kenne keine historischen Parallelen bei denen der Bevölkerung so viel zugemutet wird und trotzdem die Beliebtheit der Regierung steigt. Das schafft wohl nur ein Populist.

Die grösste Arbeit steht natürlich noch bevor, aber der Anfang ist in meinen Augen gelungen. Die Basis für Investitionen die wiederum die Basis für Wachstum sind ist gelegt.

Danke für die links, interessant.

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RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Heute im ARD-Mittagsmagazin gab's einen längeren Block über ETFs. Der Moderator sagte auch gleich fast stolz, dass er sich mit Geldanlage nicht auskenne und auch bei den Fragen der Leute merkt man wie die ticken.

Sozialismus bzw. die sozialistische Propaganda hat einen riesigen Nebel über die Leute ausgebreitet. Sozialismus, das ist die größte Lüge der Menschheitsgeschichte. Wenn diese Lüge siegt, dann wird die Welt untergehen.

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

1989 ist jetzt 35 Jahre her. Nun geht's zumindest in Deutschland leicht abwärts. Aha, nun ist der faulende Kapitalismus doch gescheitert. Viva la Sozialismus.

Meine Bitte an linke Unternehmer. Gebt eure Firmenanteile an den Staat, er kann alles VIIIEL besser.

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

Kurz zu Pinochet. Ein grausamer Diktator, da gab's keine Freiheit. Ohne Freiheit kein Wohlstand, außer für die Bonzen ganz oben. Da spielen die Chicago-Boys keine Rolle.

Aber das ist halt die übliche linke Propaganda. Skrupellos, die Gier ist grenzenlos und die Verachtung.

Ich würde Pinochet eher als rechten, also nationalen Sozialisten bezeichnen. Denn Sozialismus, das ist das heutige Muster der Diktatur. Große Märchen von irgendwas erzählen und selbst so viel wie möglich einsacken.
Notiz 

RE: Argentinien. Das große libertäre-anarcho-kapitalistische Experiment

(11.12.2024, 14:32)minenfuchs schrieb: Kurz zu Pinochet. Ein grausamer Diktator, da gab's keine Freiheit. Ohne Freiheit kein Wohlstand, außer für die Bonzen ganz oben. Da spielen die Chicago-Boys keine Rolle.

Aber das ist halt die übliche linke Propaganda. Skrupellos, die Gier ist grenzenlos und die Verachtung.

Ich würde Pinochet eher als rechten, also nationalen Sozialisten bezeichnen. Denn Sozialismus, das ist das heutige Muster der Diktatur. Große Märchen von irgendwas erzählen und selbst so viel wie möglich einsacken.
Das ist Quatsch. Pinochet hatte massiv marktliberale Reformen eingeführt. Das war purer Kapitalismus. Die Änderungen in Gesetzen und Regulatorien sind klar dokumentiertm, wirken teilweise bis heute und waren klar durch die Chicago Boys definiert. Chile unter Pinochet war ein Turbo-Kapitalistisches Experiment. Kannst dir gerne die Welt zurecht biegen, wenn dir das hilft. Aber so wars nun mal. Wurde deshalb auch im Ausland so gefeiert wie man jetzt Argentinien feiert.       

Nachträglich zu behaupten "ja aber , ja aber das war kein Kapitalismus" kann ja jeder. Machen die Sozialisten ja genauso. "Ja, die Soviet Union war kein echter Sozialismus, das waren Diktaturen".

Das ist eben der Punkt. Ich denke, echter (breiter) Wohlstand wird nur geschaffen in einer Wirtschaft:
  • mit echtem Wettbewerb => Verhinderung von Oligopolen und Monopolen DURCH DEN STAAT
  • gesundes Anreizsystem "Leistung muss sich lohnen"
  • echte Rechtssicherheit und starke behördliche Institutionen
  • ein Optimum (nicht Minimum, nicht Maximum) an Umverteilung und Schutz durch den Staat (Gewerkschaften etc) 
  • die richtige (variable) Dosis an planwirtschaftliche Elementen: Infrastruktur, Forschung und Verteidigung.      

Extreme kapitalistische oder sozialistische Ideen halte ich für ungeeignet.

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