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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 15:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2024, 15:51 von Speculatius.)
Leute, mit Verlaub, aber das ist Unsinn, was ihr hier erzählt.
- Die Netzstabilität war nie gefährdet in den letzten 3 Tagen.
- Wäre sie gefährdet gewesen, hätte man zunächst noch Reservekraftwerke zuschalten können. Nicht einmal das ist passiert, weil es nicht nötig war.
- Sollte tatsächlich ein Zustand erreicht werden, wo auch die Zuschaltung von Reservekraftwerken nicht mehr ausreicht, kann man durch Lastabwurf von Verbrauchern (das dürften dann in erster Linie Großverbraucher aus der Industrie sein) die Netzstabilität immer noch gewährleisten.
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 16:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2024, 16:27 von Golvellius.)
(14.12.2024, 15:50)Speculatius schrieb: Leute, mit Verlaub, aber das ist Unsinn, was ihr hier erzählt.
- Die Netzstabilität war nie gefährdet in den letzten 3 Tagen.
- Wäre sie gefährdet gewesen, hätte man zunächst noch Reservekraftwerke zuschalten können. Nicht einmal das ist passiert, weil es nicht nötig war.
- Sollte tatsächlich ein Zustand erreicht werden, wo auch die Zuschaltung von Reservekraftwerken nicht mehr ausreicht, kann man durch Lastabwurf von Verbrauchern (das dürften dann in erster Linie Großverbraucher aus der Industrie sein) die Netzstabilität immer noch gewährleisten.
D.h. es ist sogar positiv für uns, wenn immer mehr industrielle Großverbraucher ihre Zelte in Deutschland abbrechen! Wer hätte das gedacht?
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 16:33
(14.12.2024, 16:27)Golvellius schrieb: D.h. es ist sogar positiv für uns, wenn immer mehr industrielle Großverbraucher ihre Zelte in Deutschland abbrechen! Wer hätte das gedacht?
Ja eben, das sage ich ja die ganze Zeit. Es findet momentan - energietechnisch gesprochen - ein Wettrennen statt zwischen Verbrauchsreduktion (infolge Deindustrialisierung) und Kapazitätsreduktion auf der Erzeugerseite. Wenn alles idealtypisch verliefe, verschwände immer genau so viel an Industrie inklusive Energieverbrauch wie Kapazität zurückgebaut würde.
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 16:48
Es gibt ziemlich viele Leute die Ahnung von Physik haben und der Meinung sind, dass unsere Energieinfrastruktur vor die Wand fährt.
Und dann gibt es die andere Sorte die behauptet das alles super ist, dass sind ausnahmlos Politiker, Leute die von der Politik bezahlt werden, oder Noobs die keine Ahnung von der Materie haben.
Also wem vertrauen wir? So schwer ist das nicht.
Selbst als geistig verblödeter Wähler der Grünen muss man doch irgendwie misstrauisch werden wenn wir die teuersten Energiepreise haben, seit Jahren Milliarden im eine Energiewende stecken und als Ergebnis immer noch (neben Polen) den dreckigsten Energiemix in Europa haben.
Wir schalten die Kernkraft aus, lassen uns aber teuer beliefern aus den alten französischen Kernkraftwerken in der Grenzregion.
Da passt doch für jeden(?) offensichtlich was nicht zusammen.
In den Haushalten merken wir das gar nicht ob das Netz 0,x Hertz schwankt, aber Industrien und Labore merken das sehr wohl.
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 17:28
Was meinen denn die wirklichen Fachleute - diejenigen die ganz vorne an der Front
stehen - aus meinem Umfeld arbeiten ein paar in diesem Bereich - als Ingenieure, Techniker
in Planungsbüros, bei Grundversorgern. Grundsätzlich - wir brauchen mehr Tempo - und
es gab viel zu viele Fehlentscheidungen in der Vergangenheit.
Vor allem auch das was Max und Moritz (Altmeier und Rösler) mit ihren Vorschlägen angerichtet
haben -> Vernichtung der deutschen Wind- und PV-Branche und Ausbremsung des EE-Ausbaus.
Aber alles schon dutzende Male durchgekaut - wird von den verblödeten Marionetten und
Putintrollen weiterhin erfolgreich ignoriert - zu viel Grütze im Hirn - Fakten passen da einfach
nicht mehr rein....
Aber lassen wir doch mal die wirklichen Fachleute zu Wort kommen....
Also was meint so jemand der an vorderster Front mit dabei ist?
Zitat:Diplom-Ingenieur Heinz-Werner Hölscher erklärt:
Wie erneuerbare Energien die Energiewende beschleunigen
15. Oktober 2024
Heinz Werner Hölscher aus Freiburg erläutert, wie erneuerbare Energien die Energiewende vorantreiben können. Er betont dabei die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes und die Bedeutung von Innovationen in diesem Bereich.
(WK-intern) – Die Energiewende stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar.
Der Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Quellen ist entscheidend, um den Klimawandel einzudämmen und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.
Regenerative Ressourcen spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie nicht nur klimafreundlich sind, sondern auch zur Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit beitragen.
Potenziale erneuerbarer Energien
Regenerative Ressourcen bieten ein enormes Potenzial für die Transformation des Energiesektors. Laut aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) lag der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland 2023 bei knapp 52% – ein Rekordwert. Dies zeigt, dass die Energiewende bereits deutliche Fortschritte macht.
Vielfalt der Technologien
Die Palette erneuerbarer Energien ist breit gefächert und umfasst unter anderem:
– Windenergie (onshore und offshore)
– Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie)
– Wasserkraft
– Biomasse
– Geothermie
Jede dieser Technologien hat spezifische Vorteile und kann in verschiedenen Kontexten optimal eingesetzt werden.
„Die Kombination verschiedener regenerativer Energiequellen ist entscheidend, um eine stabile und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten“, betont Heinz-Werner Hölscher.
“ Ergänzt wird dieser Erzeugungsmix durch den notwendigen Ausbau und die Digitalisierung der Transport- und Verteilnetze.“
Innovative Speicherlösungen
Ein wichtiger Aspekt bei der Integration erneuerbarer Energien ist die Entwicklung effizienter Speichertechnologien. Da Wind- und Solarenergie naturgemäß Schwankungen unterliegen, sind Speicherlösungen unerlässlich, um eine konstante Energieversorgung sicherzustellen.
Hier sehen Fachleute großes Potenzial in Batteriespeichern, Pumpspeicherkraftwerken und der Umwandlung von überschüssigem Strom in grünen Wasserstoff.
Die Entwicklung von Langzeitspeichern ist dabei von besonderer Bedeutung, um saisonale Schwankungen auszugleichen. Forschungsprojekte zu Wasserstoff, Batterien oder thermochemischen Speichern könnten hier in Zukunft wichtige Beiträge leisten.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz des großen Potenzials stehen dem Ausbau erneuerbarer Energien noch einige Hindernisse im Weg. Heinz-Werner Hölscher identifiziert dabei folgende Kernpunkte:
Netzausbau und Infrastruktur
Eine der größten Herausforderungen ist die Anpassung der Stromnetze an die dezentrale Erzeugung regenerativer Ressourcen.
„Wir müssen unsere Netzinfrastruktur modernisieren und ausbauen, um die zunehmenden Mengen erneuerbaren Stroms effizient transportieren und verteilen zu können“, erklären Fachleute. Dies erfordert erhebliche Investitionen und eine vorausschauende Planung.
Allein in Deutschland müssen schätzungsweise laut BDEW bis 2030 rund 131 Milliarden Euro in die Übertragungsnetze und über 61 Milliarden Euro für die Stromverteilnetze investiert werden.
Intelligente Netze, sogenannte Smart Grids, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen eine bessere Steuerung und Koordination von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung und können so zur Stabilität des Gesamtsystems beitragen.
Akzeptanz in der Bevölkerung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung der Akzeptanz für den Ausbau regenerativer Ressourcen in der Bevölkerung. Windparks und großflächige Solaranlagen können auf lokalen Widerstand stoßen. Hier ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in Planungsprozesse einzubinden und die regionalen Vorteile erneuerbarer Energieprojekte aufzuzeigen.
Informationskampagnen und Bildungsinitiativen können dazu beitragen, das Verständnis für die Notwendigkeit der Energiewende zu erhöhen. Auch finanzielle Beteiligungsmodelle, wie Bürgerenergiegenossenschaften, haben sich als wirksames Instrument erwiesen, um die lokale Akzeptanz zu steigern.
Technologische Innovationen
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologien ist entscheidend, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Innovationen in Bereichen wie Photovoltaik, Offshore-Windenergie und Energiespeicherung können die Wirtschaftlichkeit des gesamten Energiesystems weiter verbessern.
Beispiele für Entwicklungen waren in den letzten Jahren unter anderem bifaziale Solarzellen, die Licht von beiden Seiten nutzen können, oder schwimmende Offshore-Windanlagen, die neue Standorte erschließen.
Auch im Bereich der Materialforschung gibt es Fortschritte, etwa bei der Entwicklung effizienterer und ressourcenschonenderer Batterietechnologien.
Politische Rahmenbedingungen
Um das volle Potenzial erneuerbarer Energien auszuschöpfen, sind geeignete politische Rahmenbedingungen erforderlich. Experten plädieren für:
– Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für regenerative Energieprojekte
– Stärkere Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien
– Schaffung von Anreizen für Investitionen in erneuerbare Technologien
– Konsequente Integration erneuerbarer Energien in nationale und regionale Energiestrategien
„Die Politik muss klare und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, um Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern und Planungssicherheit zu gewährleisten“, betonen Fachleute.
Sektorenkopplung als Schlüssel
Ein wichtiger Aspekt, den viele Experten hervorheben, ist die Sektorenkopplung. Darunter versteht man die Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. „Durch die intelligente Verknüpfung dieser Bereiche können wir die Effizienz des Gesamtsystems erhöhen und den Anteil erneuerbarer Energien in allen Sektoren steigern“, erklärt Heinz-Werner Hölscher.
Beispiele für Sektorenkopplung sind der Einsatz von Wärmepumpen, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden, oder die Nutzung von überschüssigem Windstrom zur Produktion von grünem Wasserstoff für die Industrie oder den Verkehrssektor.
Die Elektrifizierung des Verkehrssektors durch E-Mobilität und die Umstellung industrieller Prozesse auf regenerative Ressourcen sind weitere wichtige Aspekte der Sektorenkopplung. Hier sind innovative Konzepte gefragt, um die Effizienz zu maximieren und Synergien zwischen den Sektoren optimal zu nutzen.
Regionale Ansätze und Bürgerbeteiligung
Experten betonen die Bedeutung regionaler Ansätze bei der Umsetzung der Energiewende. Jede Region hat ihre spezifischen Potenziale und Herausforderungen. Wir müssen diese berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Dabei spielt die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Rolle.
Bürgerenergiegenossenschaften und lokale Energieprojekte können dazu beitragen, die Akzeptanz für erneuerbare Energien zu erhöhen und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu stärken.
Hölscher ergänzt: „Wenn Menschen direkt von der Energiewende profitieren und ihren Beitrag leisten können, steigt auch die Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien.“
Heinz-Werner Hölschers Perspektive
Heinz-Werner Hölscher, der sich intensiv mit der Energiewende auseinandersetzt, betont die Dringlichkeit einer beschleunigten Transformation:
„Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt handeln, um unsere Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.“
Er sieht in den erneuerbaren Energien den Schlüssel zu dieser Transformation.
Die Herausforderungen sind zwar groß, aber die Chancen überwiegen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der technologische Innovationen, politische Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigt, kann die Energiewende gelingen.
In seiner langjährigen Tätigkeit in der Energiebranche hat Heinz-Werner Hölscher immer wieder die Notwendigkeit eines kooperativen Ansatzes betont.
„Um die komplexen Herausforderungen der Energiewende zu meistern, brauchen wir eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – von der Forschung über die Industrie bis hin zur Politik und Zivilgesellschaft“, erklärt er.
Heinz-Werner Hölscher hat im Auftrag der badenova an der Entwicklung innovativer Konzepte zur Integration erneuerbarer Energien in regionale Versorgungsstrukturen gearbeitet.
Diese Projekte zielten darauf ab, die lokalen Potenziale optimal zu nutzen und gleichzeitig die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.
Solche Initiativen tragen dazu bei, die Energiewende auf lokaler Ebene voranzutreiben und praktische Erfahrungen für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien zu sammeln.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Beschleunigung der Energiewende durch erneuerbare Energien eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Sie erfordert nicht nur technologische Innovationen und politischen Willen, sondern auch das Engagement und die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger.
Nur gemeinsam kann die Transformation zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Energiesystem gelingen.
Heinz-Werner Hölschers Erfahrungen
Heinz-Werner Hölscher, geboren 1974, war von Juli 2021 bis April 2024 Mitglied des Vorstands der badenova AG in Freiburg. In dieser Zeit verantwortete er das gesamte Infrastrukturgeschäft, darunter die Bereiche Netze, Wärmeversorgung und erneuerbare Energien.
Zudem war er zuständig für die Unternehmenskommunikation, das Nachhaltigkeitsmanagement und das Kommunalmanagement von etwa 165 Kommunen. Darüber hinaus vertrat er die badenova AG als Vorstandsvorsitzender der Klimapartner Südbaden und war in zahlreichen Beteiligungen, Gremien und Verbänden aktiv.
Vor seiner Tätigkeit in Südbaden leitete Heinz-Werner Hölscher etwa zehn Jahre lang die SWO Netz GmbH und war zeitweise Geschäftsführer der Stadtwerke Tecklenburger Land GmbH & Co. KG sowie der SWTE Netz GmbH.
Außerdem war er Gründungsvorstand von Civitas Connect, einer Kooperationsplattform, die Smart-City-Projekte voranbringt.
Zuvor war er rund zehn Jahre in verschiedenen Fach- und Führungsfunktionen bei der E.ON Energie AG in München und der MVV in Mannheim tätig.
In seinen über 23 Jahren in der Energiewirtschaft trieb Hölscher die Energie- und Wärmewende entscheidend voran. Er prägte zahlreiche Kooperationen mit, darunter Projekte mit der deutschen Glasfaser im Bereich Glasfaserausbau, 3H2 im Wasserstoffbereich und der Encavis AG beim Ausbau der erneuerbaren Energien.
Durch sein umfassendes Fachwissen, Engagement und seinen Führungsstil gelang es ihm stets, sowohl im Unternehmen als auch in der Region, verschiedene Stakeholder für eine nachhaltige und erfolgreiche Transformation zu gewinnen.
Quellen:
energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html
umweltbundesamt.at/energie/erneuerbare-energie
bmwk.de/Navigation/DE/Themen/themen.html?cl2Categories_LeadKeyword=erneuerbare-energien
bdew.de/energie/erneuerbare-energien/
bdew.de/energie/energie-in-europa/strom-und-gasinfrastruktur-fit-fuer-die-zukunft-machen/#:~:text=Allein%20in%20Deutschland%20m%C3%BCssen%20bis,Milliarden%20Euro%20in%20den%20Stromnetzausbau.
Heinz-Werner Hölscher ist Diplom-Ingenieur und EMBA mit fundiertem technischem und kaufmännischem Knowhow und Erfahrungen in den Infrastrukturbereichen Netze, Wärme und Erneuerbare. Er ist ein zielorientierter und motivierender Manager mit 23 Jahren P&L Verantwortung und Führungserfahrung in der Weiterentwicklung von Organisationen und Führungskräften.
https://www.windkraft-journal.de/2024/10...gen/205277
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 17:33
Zitat:Bundesverband Erneuerbare Energie:
Fossile Kraftwerke treiben Preise in die Höhe und erhöhen die Blackout-Gefahr
13. Dezember 2024
Fossile Brennstoffe treiben die Energiepreise derzeit wiederholt auf Höchststände, zum Teil auf mehr als 900 Euro pro Megawattstunde.
# Werden Wind und Solar weiter ausgebaut, sinkt der Bedarf an gesicherter Leistung
# Erneuerbare Reservekraftwerke können künftige Strompreise noch weiter senken
(WK-intern) – Gleichzeitig verhindert das Bundeskabinett mit dem “Biogas-Paket” als de facto Ausstiegsleitfaden für Biogasanlagen die Chance, ein Gegenprogramm zu fossilen Preistreibern aufzusetzen.
Eine Wasserkraftstrategie, das Geothermiegesetz oder ein umfassendes Speicherkonzept fehlen ebenso, um fossile Brennstoffe im Stromsektor weiter zu ersetzen.
In Deutschland bestehe jedoch keine Gefahr eines Blackouts. Fossile Kraftwerke würden so lange zur Stabilisierung beitragen, bis die Energiewende vollständig und auch systemisch umgesetzt sei.
“Wir stemmen die Energiewende nur mit halber Kraft, wenn das vorhandene dezentrale Backup aus steuerbaren Erneuerbaren, Speicher- und Verbraucherflexibilität nicht stärker genutzt wird“, so BEE-Präsidentin Simone Peter.
In der aktuellen wind- und sonnenarmen Zeit, der sog. “Dunkelflaute”, treiben fossile Kraftwerke deshalb die Energiepreise in die Höhe.
Es ist daher unverständlich, dass das Bundeskabinett gestern das vom BMWK vorgelegte Biogas-Paket verabschiedet hat.
Der BEE hatte bereits vergangene Woche scharfe Kritik an dem Entwurf geübt.
“Mit minimalen Änderungen gegenüber der Version aus vergangener Woche hat das Kabinett das Paket verabschiedet. Unsere Kritik daran bleibt daher bestehen, sie wird durch die aktuelle Situation am Strommarkt nochmal unterstrichen”, so Peter.
Die aktuelle Situation zeige, dass die Debatte um zusätzliche Kapazitäten zu kurz springe, und sich eher um die Nutzbarmachung erneuerbarer Flexibilitäten drehen müsse.
“Sie sind nicht nur wesentlich günstiger, sondern auch klimafreundlich und dezentral verankert”, so Peter.
Anstatt einer Neuauflage des Kraftwerkssicherheitsgesetzes (KWSG) brauche es in der nächsten Legislatur ein Flexibiliätspaket für die Erneuerbaren, das die Kapazitätsfrage mit der des neuen Strommarktdesigns verbinde.
“Erneuerbare Energien sind heute systemsetzend. Werden Wind und Solar weiter ausgebaut, sinkt der Bedarf an gesicherter Leistung. Zusätzlich ist das flexibel steuerbare Backup zu nutzen”, so Peter.
Die Gefahr eines Blackouts bestehe nicht, da genügend Kraftwerksleistung verfügbar ist: die vorhandenen Kohle- und Gaskraftwerke seien derzeit nicht alle im Einsatz.
“Perspektivisch können Erneuerbare Reservekraftwerke künftige Strompreise senken und die Gefahr künftiger Versorgungsengpässe weiter mindern”, so Peter abschließend.
https://www.windkraft-journal.de/2024/12...ahr/206963
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 17:50
(14.12.2024, 16:48)Vahana schrieb: Es gibt ziemlich viele Leute die Ahnung von Physik haben und der Meinung sind, dass unsere Energieinfrastruktur vor die Wand fährt.
Und dann gibt es die andere Sorte die behauptet das alles super ist, dass sind ausnahmlos Politiker, Leute die von der Politik bezahlt werden, oder Noobs die keine Ahnung von der Materie haben.
Genau. Leute wie Hans Werner Sinn, der vor 30 Jahren einen von den Versorgern geschalteten Artikel gefeiert hat, in dem behaupten wurde: ein Ausbau der EEs sei PHYISIKALISCH UNMÖGLICH. Damals hast du bestimmt auch applaudiert und an den dich über den fehlenden gesunden Menschenverstand der ganzen Bio-Idioten amüsiert. Und als ob nix gewesen wäre, hat der Herr Sinn um 2016 glaube ich noch einmal eine Aussage getätigt: mehr als (die damals aktuellen) 20% seien Physikalisch unmöglich.
Ständig muss ich mir von Leuten wie dir anhören, ich hätte den 2. Satz der Thermodynamik nicht verstanden. Das geht mir langsam auf den Zeiger.
Nochmal zum Mitschreiben:
- eine Dunkelflaute stellt in der Regel keine Herausforderung an die Netzfrequenz. Dunkelflauten sind gut zu prognostizieren. Bei uns und unseren Kunden war das rechtzeitig bekannt. Das kann man sich auch einfach anschauen. https://www.energy-charts.info/charts/fr...11.12.2024. Nix Spannendes passiert. Ncih immer Scheisse aus dem AFD Chat runbterbeten. Eine Dunkelflaute stellt eine Herausforderung an die Grundlast.
- eine Dunkelflaute wird in der Regel auch nicht mit Speicher gelöst. Sondern, wie Onkel Speculatius euch schon erklärt hat, durch das Konzept "Kaltreserve". Kaltreserve sind eingemottete Kraftwerksblöcke, die dann hochgefahren werden, wenn es kälter ist als erwartet. Gabs übrigens auch schon vor den EEs und wurde auch eingesetzt. War in den letzten Tagen aber auch nicht nötig.
- aufgrund der Planbarkeit ist das Thema "Dunkelflaute" KEIN PROBLEM!!!! Und den "Ökos" seit hundert Jahren bekannt. Im Moment ist nur ein Block in Mannheim in der Kaltreserve. Wenn wir aus der Kohle raus sind, dann werden es halt alle 4. Kein Problem. Auch nicht teuer. Netzanschluss ist da. Kraftwerk ist ja auch schon gebaut. Alle 2 Jahre laufen dann halt für 2 Wochen wieder ein paar Kohlekraftwerke. Für die CO2 Bilanz unerheblich.
Hätten wir nicht seit 20 Jahren die Bremse drin und würden uns um die echten Probleme kümmern:
- Netausbau der DSOs (größtes Problem!!!!). Ich kiege hier 5MW (4.8 Mwh) nicht vor 2028 ans Netz. Wegen Problemen beim DSO. Die haben nicht das Personal das bewerten zu können. Und dann können die das ja nicht zuslassen. Weil 5MW falsch geladen/entladen wäre dann ja eine Gefahr fürs Netz. Nix Physik!!!! Mangel an kompetenten Personal beim DSO.
- weitere europäische Integration TSOs (über PICASSO und MARI hinaus). Das Nordic Balancin Model(NBM, https://nordicbalancingmodel.net/) sollte hier Vorbild sein.
Niemand sagt das es keine Probleme gibt. Das sagen Leute wie ich jetzt seit 20 Jahren. Und werden genauso lange ausgebremst. Aber so tun als ob wir das nicht sehen oder verstehen würden.
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 18:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.12.2024, 18:49 von Speculatius.)
Vielleicht darf ich dann an dieser Stelle mal Lancelot fragen - du scheinst dich ja mit den Details etwas auszukennen, wie es bei einer weiteren Problematik aussieht, nämlich wenn im Sommer zu viel EE-Strom ungeregelt ans Netz geht. Ich habe hier ein paar Artikel gelesen, wo von EE-Seite dringend davor gewarnt wird, daß hier Handlungsbedarf besteht. Es soll angeblich mit Smart Metern möglich sein das zu steuern. Doch Smart Meter sind hier kaum installiert.
Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, daß die Netzbetreiber auch im Zweifel Produzenten von Überschußstrom vom Netz trennen könnten ohne zu wissen, wie sie das machen. Aber ein Blackout wegen zu vielem EE-Strom ist auch aktuell wohl nicht möglich. Wie wird das denn aktuell verhindert?
Es wäre ja auch nicht unwichtig im Hinblick auf die Preisgestaltung, sprich, daß man vermeiden kann, Überschußstrom zu negativen Preisen zu "verklappen".
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 20:26
Lancelot scheint den Komplettüberblick zu haben. Die beste Adresse um Fragen los zu werden.
- Warum sind die Stromimporte historisch hoch obwohl unsere Infrastruktur so überlegen ist? Was machen wir wenn Frankreich den Strom abstellt?
- Warum wird der Strom immer teurer je mehr Anteile wir an dem bunten Strom haben? Sonne und Wind schicken ja bekanntlich keine Rechnung.
- Warum werden die Kernkraftwerke gegen den Rat des Arbeitskreises abgestellt, Habeck fälscht die Aussagen in den Reporten und dreht sie einfach grundlos ab? War der Arbeitskreis einfach dümmer als Habeck?
- Warum verkaufen uns die Amis ihr Fracking Gas nicht für den gleichen Preis was die Russen genommen haben?
- Warum wandert die Industrie ab wenn alles so gut funktioniert?
- Warum zahlen meine Eltern 550€ Energiekosten im Monat?
- Wie entstehen ohne Energiemangel solche Spitzenpreise?
- Gibt es Beispiele das andere Industrieländer diesen Umbau erfolgreich absolviert haben?
- Warum ziehen sich andere Länder zurück aus dem Umbau, obwohl Deutschland damit so erfolgreich ist?
- Warum hat der Atomstrom die Netze verstopft? Wäre es nicht möglich gewesen alle paar Meter Entlastungsbohrungen in die Kabel zu bohren damit die Verstopfung endlich abfließt? (Oder hat das mit den Kobolden zu tun?)
- Für wie viele Sekunden Grundlastfähigkeit haben wir Energiespeicher in Deutschland und warum hat der Winter so viele Sekunden?
- Warum bohren wir nicht Habecks Schädel an und nutzen per Turbine den Luftstrom der Richtung Vakuum fließt? Damit können wir den Energiedarf Deutschland über Jahre decken, oder ist das kein grüner Strom?
Ich hab noch weitere Fragen.
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RE: Strom- und Gaspreise | 14.12.2024, 21:56
Also ich meine dieses Problem hier:
Zitat:Zu viele Photovoltaikanlagen? Experten befürchten Blackouts
...
Das Handelsblatt zitiert Maik Render, Chef des in und um Nürnberg zuständigen Regionalversorgers N-Ergie: „Wenn der Zubau einfach ungebremst weitergeht, steigt die Gefahr, dass es zu instabilen Netzsituationen kommt.“ Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) verweist auf die Gefahr lokaler Stromausfälle. Dies könnte vor allem im Süden und Südwesten drohen, wo seit Jahren ein Boom der Solaranlagen auf Privathausdächern anhält.
Problematisch ist laut Experten vor allem die Funktionsweise dieser Anlagen. Diese lassen sich derzeit nicht automatisch abschalten, falls phasenweise und regional zu viel Strom produziert werden sollte.
Weshalb vorerst folgendes Szenario nicht von der Hand zu weisen sei: „Im ungünstigsten Fall heißt das, dass am Ortsnetztrafo buchstäblich die Sicherung rausfliegt und der entsprechende Strang des Stromnetzes zeitweise ausfällt.“ Betroffen wären davon jeweils ein paar Dutzend Haushalte.
Zudem moniert der VKU-Sprecher, in vielen Fällen seien die Photovoltaikanlagen „schlicht blind ans Netz angeschlossen, die Anlagen bleiben unter dem Radar“. Die Verteilnetzbetreiber würden nichts über diese Anlagen wissen und diese eben auch nicht steuern können.
https://www.merkur.de/wirtschaft/photovo...17506.html
Wenn ich das richtig verstehe, gibt es im Moment gar keine Möglichkeit, diese privaten Kleinstkraftwerke abzuregeln, weil die meisten keine Smartmeter haben, wo der Netzbetreiber eingreifen könnte.
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