(17.01.2025, 10:58)lomo schrieb: Also, denkst du wirklich, dass Leute wie Cubanpete & Co. Geld verdienen, weil sie wissen was passieren wird?

Nein. Ich denke diese Leute verdienen Geld weil sie seit 40 Jahren nix anderes machen als sich Charts & Co anzusehen. Muster wiederholen sich, die Erfahrung steigt, Dinge automatisieren sich. Alles Sachen die man niemals in der Mitte seines Lebens startend aufholen kann. Diese Illusion kann man gleich begraben. Aber das ist auch nicht mein Anspruch. Ich will lediglich mein Geld parken und für mich arbeiten lassen. Und das abseits vom Festgeld zu aktuell 2,1% bei meiner Bank. Ich bin aber auch zu ehrgeizig um Geld zu verlieren sowas mag ich gar nicht. Der nächste Schuss muss also durchdacht und halbwegs sicher sein ohne das es nach dem Invest gleich mal eine Korrektur von 20% nach unten gibt. Dann kotze ich nämlich im Strahl.

(17.01.2025, 11:08)Ancres schrieb: Das ist genau mein Reden. Aus dem Grunde finde ich auch die ganzen Indikatoren etc schwierig. Die reagieren erst wenn die Messe bereits gelesen ist. Also spielt man hier mit Wahrscheinlichkeiten und zieht die Vergangenheit in die Entscheidungsfindung mit ein. Das reduziert zwar das Risiko aber eine Garantie ist das auch nicht.


Genau das lässt mich aktuell zögern zu investieren. Wenn ich sehe wie die Aktien gestiegen sind und welche Sprünge diese gemacht haben, kann ich mir nicht vorstellen das da noch viel Luft nach oben ist. Gleichzeitig sehe ich den Trump-Effekt bereits verpufft. Ich bin hier ein guter Kontra-Indikator. Wenn ich demnächst schreibe ich habe gekauft dann könnt ihr euch drauf verlassen die Kurse werden fallen. Das gleiche andersrum. Was ist denn deine Meinung? Ist der Bullenmarkt ausgereizt?

Danke @lomo, Du bringst es auf den Punkt.

Meine Meinung: die Zeichen stehen immer noch gut. Aber ich werde mich hüten jemals auch nur ansatzweise meine Meinung zu handeln. Ich denke ich irre mich genauso oft wie jeder andere. Und auch wenn ich weiss dass mein Höhlenmensch-Hirn mir Streiche spielt falle ich trotzdem auf diese Streiche rein. Das einzige was ich dagegen tun kann ist nicht danach handeln!

Aktien steigen zwar schon eine Weile, das heisst aber nicht dass sie das nicht noch sehr lange und vor allem sehr heftig weiter tun können.

Niemand kennt die Zukunft. Zum Glück. Es geht darum Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen, zu schätzen. Die Vergangenheit kann dabei als Ausschlusskriterium dienen. Was in der Vergangenheit nicht funktioniert hat wird es wohl auch in Zukunft nicht tun. Was in der Vergangenheit funktioniert hat sagt hingegen wenig über die Zukunft aus. Ist ein bisschen wie in der Wissenschaft: Experimente sagen dann am meisten wenn sie fehlschlagen.

Ich arbeite tatsächlich mehr mit Ausschlusskriterien, also Dinge die in der Vergangenheit in die Hosen gingen. Das wichtigste für eine Ueberperformance verglichen mit dem Index ist, was man weglässt.

(17.01.2025, 11:16)Ancres schrieb: ---
Ich will lediglich mein Geld parken und für mich arbeiten lassen. Und das abseits vom Festgeld zu aktuell 2,1% bei meiner Bank. Ich bin aber auch zu ehrgeizig um Geld zu verlieren sowas mag ich gar nicht. Der nächste Schuss muss also durchdacht und halbwegs sicher sein ohne das es nach dem Invest gleich mal eine Korrektur von 20% nach unten gibt. Dann kotze ich nämlich im Strahl.

Dann musst du den Rest deiner Anforderungen eben auch noch fuer dich selbst definieren.
-Was ist der Zeithorizent? Hast du noch 20 Jahre zum ansparen oder brauchst du das Geld in 5 Jahren?
-Kommst du jetzt mit einer grossen Summe oder laeuft das dann sparplanmaessig nebenbei?
-Wie viel Zeit willst du aufwenden (Festgeld ist mau, aber dafuer musst dich um nichts kuemmern)
-etc

Wenn du dich bisher nicht gross mit dem Investieren beschaeftigt hast dann bringt es dir auch nix da jetzt was komplexes aufzusetzen.
Hast du dann irgendwann die Erfahrung weisst du selber was dir liegt und was fuer dich funzt.

Die Faustregel duerfte sein dass du mit dem ETF nicht viel falsch machst. Auf lange Sicht gesehen machst du aller Wahrscheinlichkeit nach Rendite..ein paar Jahre im Tal der Traenen sind aber auch drin. Und das mit >20% minus
Kannst dir auch einfach ein Portfolio ueber mehrere Assetklassen zusammenstellen. All-Weather P., PermantP., etc.
Da kommst du wahrscheinlich ohne Tiefschlaege aus, aber auf lange Sicht liegt die Performance unterm ETF (US, Word,...)
Alles was danach kommt, sei es Shannon-inspiriert oder Momentum, sind Sachen an die du rangehen kannst wenn du ein bisschen Erfahrung gesammelt hast.

MMN nach waere die Entscheidung jetzt EFT oder (ETF)Portfolio...alles andere dann spaeter mal.

Danke für eure Antworten.

Ich brauche das Geld nicht. Selbst wenn es weg wäre hat es keinen Einfluss auf meinen Alltag. Es ist einfach über und wirft hier und da etwas Zinsen ab. Der Plan wäre jetzt das Geld auf einmal zu investieren, einen Sparplan verfolge ich nicht. Zeithorizont von 20 Jahren ist realistisch. Arbeit scheue ich nicht, der Zeitaufwand muss also nicht zwingend null sein. Nur ich muss wissen was ich da mache, wöchentliches flippern und umschichten ist nicht das was ich mir vorstelle. Aus den genannten Gründen erschien mir ein ETF am sinnvollsten 

(17.01.2025, 11:53)Ancres schrieb: Danke für eure Antworten.

Ich brauche das Geld nicht. Selbst wenn es weg wäre hat es keinen Einfluss auf meinen Alltag. Es ist einfach über und wirft hier und da etwas Zinsen ab. Der Plan wäre jetzt das Geld auf einmal zu investieren, einen Sparplan verfolge ich nicht. Zeithorizont von 20 Jahren ist realistisch. Arbeit scheue ich nicht, der Zeitaufwand muss also nicht zwingend null sein. Nur ich muss wissen was ich da mache, wöchentliches flippern und umschichten ist nicht das was ich mir vorstelle. Aus den genannten Gründen erschien mir ein ETF am sinnvollsten 

Ich denke die wichtigste Frage ist: will ich dieses Abenteuer wagen?

Du wirst mit ETF keine Fehler machen und Fehler sind teuer. Falls Du einzelne Aktien handeln willst brauchst Du zuerst eine Strategie. Beispiele habe ich Dir ja schon verlinkt, die beiden Strategien die ich fahre. Im Zockerdepot ist es immer schwieriger noch Aktien zu finden, das ist nach einem schon so lange gelaufenen Bullenmarkt normal. In der Altersheim Strategie hingegen ist es immer relativ einfach Kandidaten zu finden. Dividenden, Cashflow und Schulden sowie Preis müssen stimmen und schon können sie reinkommen. Diversifizierung nach Sektoren nicht vergessen...

Ich weiss nicht um wie viel Geld es sich handelt, aber wenn es sehr viel ist so kann vielleicht auch eine "Shannon's demon" Strategie mit anderen Asset Klassen sinnvoll sein. Aber ich glaube Du hast mal gesagt dass Du nur Aktien willst. Also die Frage beantworten: will ich das selber machen und Fehler riskieren oder die Nachteile von ETF akzeptieren?

Buy&Hold in standard ETF's ohne -20% DD wird wohl nicht gehen. Muss einem schon klar sein. Man sollte keine Gedanken darauf verschwenden, wie man das vermeidet, sondern wie man damit umgeht.

(17.01.2025, 12:03)cubanpete schrieb: Ich denke die wichtigste Frage ist: will ich dieses Abenteuer wagen?

Unter Berücksichtigung meiner Anforderungen fällt mir nichts anderes ein.

(17.01.2025, 12:03)cubanpete schrieb: Du wirst mit ETF keine Fehler machen und Fehler sind teuer. 

Du meinst weil sich über der Zeit die Kurse erholen und das Risiko auf bspw. 2000 Unternehmen verteilt ist?

(17.01.2025, 12:03)cubanpete schrieb: Ich weiss nicht um wie viel Geld es sich handelt, aber wenn es sehr viel ist so kann vielleicht auch eine "Shannon's demon" Strategie mit anderen Asset Klassen sinnvoll sein.

Ob das viel oder wenig Geld ist bleibt relativ. Es ist eine hohe 6-stellige Summe. Ich muss ehrlich sagen das ich Monate brauche bis ich ansatzweise sowas wie "Shannon´s demon" verstanden habe. Ich bin nicht aus der Finanzbranche und mir fehlen sämtliche Basics. Das wird also nichts werden. Daher würde ich von sowas absehen.

(17.01.2025, 12:03)cubanpete schrieb: Also die Frage beantworten: will ich das selber machen und Fehler riskieren oder die Nachteile von ETF akzeptieren?

Aktuell bin ich der Meinung würde ich die Nachteile von ETFs akzeptieren. Ich würde mich nur maßlos ärgern wenn es kurz nach Kauf gleich mal eine Korrektor gibt. Das würde ich gerne ausschließen.

(17.01.2025, 12:26)Ancres schrieb: Ich würde mich nur maßlos ärgern wenn es kurz nach Kauf gleich mal eine Korrektor gibt. Das würde ich gerne ausschließen.

Völlig unmöglich dies auszuschließen (egal ob in Bären- oder Bullenmarkt). Die Bereitschaft die vollkommene Unsicherheit zu akzeptieren ist die Währung mit der du an der Börse Rendite "kaufst". Gehe davon aus, dass dies eintreten kann/wird und mache dir für dieses Szenario auch einen Plan.

Pi mal Daumen würde ich sagen, jede ETF bezogene Strategie, die ca. doppelten max. Drawdown der annuaisierten Rendite erleidet, geht in Ordnung. Weniger ist sicher besser. Große ETF's in Buy&Hold erfüllen auch diese Anforderung bei weitem nicht. Das ist das was dich in der Realität bei deinem Ansatz erwartet: -25% DD und in der Spitze viel mehr. Und wenn es ganz dumm läuft, gleich zu Anfang.

(17.01.2025, 12:33)lomo schrieb: Völlig unmöglich dies auszuschließen (egal ob in Bären- oder Bullenmarkt).

Hast du recht, ich denke "auszuschließen" war das falsche Wort. Basierend auf irgendwelche Indikatoren etc auf ein mögliches Minimum zu reduzieren wäre richtiger.

(17.01.2025, 12:33)lomo schrieb: Das ist das was dich in der Realität bei deinem Ansatz erwartet: -25% DD und in der Spitze viel mehr. Und wenn es ganz dumm läuft, gleich zu Anfang.

Worauf basierst du diese Aussagen überhaupt? Und von welchem ETF sprichst du?