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RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 12:08
Sieht wohl so aus als wuerde sich der Herr Jaeckle auch ein bisschen von seinem Idol distanzieren:
https://urban-stocks.com/aktienselektion/backtests-2019
RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 14:13
(30.04.2019, 02:12)Lenzelott schrieb: (27.04.2019, 11:17)Ventura schrieb: Guten Morgen Lenzelott!
Ich finde es sonderbar, dass man damit anfängt nicht über die Daten - Quelle sprechen zu wollen?
Wer liefert für den nicht amerikanischen Raum Daten, wo der survivorship bias beachtet wird?
1) Wie definiert Herr Haase sein "Momentum". Ich vermute : reiner Kursanstieg (RSL) über die letzten 12 Monate, also keine Regression oder Ähnliches (?). (Reiner Kursanstieg ist die veraltete, primitiv, Roh-Version- erwiesenermassen etwas überholt...)
2) Betrachtet er in seiner Auswertung "Low Vola <---> High Vola" wirklich nur die Vola, ohne jeglichen Kursanstieg? Würde er also eine Aktie bevorzugen, die konstant auf der Stelle tritt oder einfach nur gleichmässig fällt? Das bezweifle ich, aber es wird im Vortrag nicht klar. (Und in seinem angegebenen Buch von van Fleet bestimmt der Autor "weniger riskante Aktien durch geringe Vola oder ein Beta <=1, eine gute Dividendenrendite und ausreichendes Momentum". )
3) Im Vortrag wird nur auf die Large-Caps eingegangen in den USA- was ist mit den anderen 11 Gruppen?
Hast Du einen link zum paper?
Danke!
V
zu Deiner 1. Frage:
RSL ist kein Kursanstieg. Seine Momentum Definition findest Du im Paper als Fußnote:
4 Gemessen wurde das Momentum (ROC) über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 2. Frage:
Auch das findet sich als Fußnote
5 Gemessen wurde die Volatilität über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 3. Frage:
Nochmal genau reinhören. Der Russell 3000 ist alles andere als BigCap Index.
Das hört spätestens ab dem Russell 1000 auf, darunter ist echtes Geraffel.
Danke für die Erläuterungen!
RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 14:58
(30.04.2019, 12:08)Ste Fan schrieb: Sieht wohl so aus als wuerde sich der Herr Jaeckle auch ein bisschen von seinem Idol distanzieren:
https://urban-stocks.com/aktienselektion/backtests-2019
Ich kann alle dargestellte Erkenntnisse bestätigen.
1. Dass eine monatliche Rotation deutlich bessere Ergebnisse liefert im Vergleich zu einer wöchentlichen ist keine neue Erkenntnis und zeigt sich in allen meinen Untersuchungen immer wieder. Auf der Wocheneben wird man leider ständig aus Titeln rein und raus gewhipsawed.
2. Auch das deckt sich mit meinen Untersuchungen. Momentum Selektionen funktionieren am Besten mit Zeitfenstern von ca. einem Handelsjahr.
3. Da der der Russell 1000 ein vergleichsweise breiter BigCap Index ist, hat man eine deutlich bessere Auswahl als im S&P500. Der kleinste Titel hat immer noch eine Marketcap von ca. 2 Mrd. $ und ist damit sehr gut investierbar. Der kleinste Titel im S&P500 hat ca. 7-8 Mrd Marketcap. Man bekommt also eine deutlich breitere Basis an Marketcaps, ohne in den SmalCap Bereich abzutauchen.
RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 15:17
(23.04.2019, 22:56)Ventura schrieb: Ich hänge das hier rein.
Passt doch?
https://www.vtad.de/fa/momentum-vs-volatilittaet/
Kennt hier jemand das Papier?
Die dargestellte Problematik, dass Momentum in der USA nicht mehr auf breiten Indices wie dem S&P500 funktioniert, kann ich übrigens bestätigen.
Wenn man im S&P500 eine Deziluntersuchung für das 1 Jahres Momentum (ROC) macht, sieht die Verteilung so aus, als ob es eine ziemlich gute Idee wäre, das erste Dezil zu kaufen (1958-2018):
Betrachtet man die 3 Jahre rollierende annualisierte Überrendite des 1. Dezils zum S&P500 Equal Weight Index, stellt man fest, dass das Muster alles andere als Zeitstabil ist:
Und wenn man die 10 Jahre rollierende annualisierte Überrendite anschaut, erkennt man, dass seit 20 Jahren damit kein Blumentopf mehr zu gewinnen war.
Seit der Finanzkrise ist liegt der 10 Jahre Zusatzertrag deutlichst im negativen.
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RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 15:24
Spielt es dann deinen Erkenntnissen nach noch eine gewichtige Rolle wie das Momentum ermittelt wird (z.B. einfache ROC oder aufwaendigere Ermittlung wie bei Clenow)?
Ich finde es interessant dass man eigentlich mit laengerem Zeitfenster, mit monatlicher Rotation und z.B. einfacher/geglaetteter ROC wieder bei einer Strategie waere wie man sie schon in Buechern aus den 90ern findet..
Antonacci oder Wesley Grey sind zwar aktueller und mit ETFs unterwegs, aber deren Ansaetze sind ja dem oberen auch nicht unaehnlich.
RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 16:37
(30.04.2019, 15:24)Ste Fan schrieb: Spielt es dann deinen Erkenntnissen nach noch eine gewichtige Rolle wie das Momentum ermittelt wird (z.B. einfache ROC oder aufwaendigere Ermittlung wie bei Clenow)?
Jein, n atürlich kommen unterschiedliche Ergebnisse dabei heraus..
Zeitinstabil sind Sie aber alle. Und zwar ähnlich instabil wie oben mit einem einfachen ROC zu sehen.
Es gibt nach meinen Tests keine Momentum Metrik, die in den letzten 20 Jahren Mehrertrag in den großen US Indices gebracht hat.
Hier die rollierende 10 Jahres Überrendite, wenn man RSL als Score verwendet:
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RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 19:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.04.2019, 19:51 von Lancelot.)
(30.04.2019, 02:12)Lenzelott schrieb: (27.04.2019, 11:17)Ventura schrieb: Guten Morgen Lenzelott!
Ich finde es sonderbar, dass man damit anfängt nicht über die Daten - Quelle sprechen zu wollen?
Wer liefert für den nicht amerikanischen Raum Daten, wo der survivorship bias beachtet wird?
1) Wie definiert Herr Haase sein "Momentum". Ich vermute : reiner Kursanstieg (RSL) über die letzten 12 Monate, also keine Regression oder Ähnliches (?). (Reiner Kursanstieg ist die veraltete, primitiv, Roh-Version- erwiesenermassen etwas überholt...)
2) Betrachtet er in seiner Auswertung "Low Vola <---> High Vola" wirklich nur die Vola, ohne jeglichen Kursanstieg? Würde er also eine Aktie bevorzugen, die konstant auf der Stelle tritt oder einfach nur gleichmässig fällt? Das bezweifle ich, aber es wird im Vortrag nicht klar. (Und in seinem angegebenen Buch von van Fleet bestimmt der Autor "weniger riskante Aktien durch geringe Vola oder ein Beta <=1, eine gute Dividendenrendite und ausreichendes Momentum". )
3) Im Vortrag wird nur auf die Large-Caps eingegangen in den USA- was ist mit den anderen 11 Gruppen?
Hast Du einen link zum paper?
Danke!
V
zu Deiner 1. Frage:
RSL ist kein Kursanstieg. Seine Momentum Definition findest Du im Paper als Fußnote:
4 Gemessen wurde das Momentum (ROC) über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 2. Frage:
Auch das findet sich als Fußnote
5 Gemessen wurde die Volatilität über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 3. Frage:
Nochmal genau reinhören. Der Russell 3000 ist alles andere als BigCap Index.
Das hört spätestens ab dem Russell 1000 auf, darunter ist echtes Geraffel.
Ist der Vol Estimator close to close? Das wären nur ca 125 Datenpunkte...
__________________
Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist
RE: Andreas Clenow | 30.04.2019, 23:00
(30.04.2019, 16:37)Lenzelott schrieb: (30.04.2019, 15:24)Ste Fan schrieb: Spielt es dann deinen Erkenntnissen nach noch eine gewichtige Rolle wie das Momentum ermittelt wird (z.B. einfache ROC oder aufwaendigere Ermittlung wie bei Clenow)?
Jein, natürlich kommen unterschiedliche Ergebnisse dabei heraus..
Zeitinstabil sind Sie aber alle. Und zwar ähnlich instabil wie oben mit einem einfachen ROC zu sehen.
Es gibt nach meinen Tests keine Momentum Metrik, die in den letzten 20 Jahren Mehrertrag in den großen US Indices gebracht hat.
Hier die rollierende 10 Jahres Überrendite, wenn man RSL als Score verwendet:
Berücksichtigt diese Untersuchung einen Marktfilter?
RE: Andreas Clenow | 01.05.2019, 16:34
(30.04.2019, 19:49)Lancelot schrieb: (30.04.2019, 02:12)Lenzelott schrieb: (27.04.2019, 11:17)Ventura schrieb: Guten Morgen Lenzelott!
Ich finde es sonderbar, dass man damit anfängt nicht über die Daten - Quelle sprechen zu wollen?
Wer liefert für den nicht amerikanischen Raum Daten, wo der survivorship bias beachtet wird?
1) Wie definiert Herr Haase sein "Momentum". Ich vermute : reiner Kursanstieg (RSL) über die letzten 12 Monate, also keine Regression oder Ähnliches (?). (Reiner Kursanstieg ist die veraltete, primitiv, Roh-Version- erwiesenermassen etwas überholt...)
2) Betrachtet er in seiner Auswertung "Low Vola <---> High Vola" wirklich nur die Vola, ohne jeglichen Kursanstieg? Würde er also eine Aktie bevorzugen, die konstant auf der Stelle tritt oder einfach nur gleichmässig fällt? Das bezweifle ich, aber es wird im Vortrag nicht klar. (Und in seinem angegebenen Buch von van Fleet bestimmt der Autor "weniger riskante Aktien durch geringe Vola oder ein Beta <=1, eine gute Dividendenrendite und ausreichendes Momentum". )
3) Im Vortrag wird nur auf die Large-Caps eingegangen in den USA- was ist mit den anderen 11 Gruppen?
Hast Du einen link zum paper?
Danke!
V
zu Deiner 1. Frage:
RSL ist kein Kursanstieg. Seine Momentum Definition findest Du im Paper als Fußnote:
4 Gemessen wurde das Momentum (ROC) über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 2. Frage:
Auch das findet sich als Fußnote
5 Gemessen wurde die Volatilität über die zurückliegenden sechs Monate.
Zu Deiner 3. Frage:
Nochmal genau reinhören. Der Russell 3000 ist alles andere als BigCap Index.
Das hört spätestens ab dem Russell 1000 auf, darunter ist echtes Geraffel.
Ist der Vol Estimator close to close? Das wären nur ca 125 Datenpunkte...
Ja, ich nehme 252 für ein Jahr, halbes Jahr sind dann 126
RE: Andreas Clenow | 01.05.2019, 16:34
(30.04.2019, 23:00)Ventura schrieb: (30.04.2019, 16:37)Lenzelott schrieb: (30.04.2019, 15:24)Ste Fan schrieb: Spielt es dann deinen Erkenntnissen nach noch eine gewichtige Rolle wie das Momentum ermittelt wird (z.B. einfache ROC oder aufwaendigere Ermittlung wie bei Clenow)?
Jein, natürlich kommen unterschiedliche Ergebnisse dabei heraus..
Zeitinstabil sind Sie aber alle. Und zwar ähnlich instabil wie oben mit einem einfachen ROC zu sehen.
Es gibt nach meinen Tests keine Momentum Metrik, die in den letzten 20 Jahren Mehrertrag in den großen US Indices gebracht hat.
Hier die rollierende 10 Jahres Überrendite, wenn man RSL als Score verwendet:
Berücksichtigt diese Untersuchung einen Marktfilter? Nein
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