(23.11.2019, 14:20)Mr. Passiv schrieb: Ich gebs dran.
Frage: Wonach sucht man?
Antworten:
a) Selber Blödmann
b) Sag Du zuerst
c) Du hast doch auch gesucht
Kommunikation kann so schwierig sein. :-(
Es ist aufgrund deines Schreibstils und der Tatsache, dass von dir zitierte Passagen so eingebunden sind, dass sie aussehen wie Text von dir, sicher auch nicht immer einfach, der Diskussion zu folgen. Aber dennoch sehe ich eigentlich gar kein Kommunikationsproblem. Du schreibst:
Zitat:Es geht mir einfach nicht in die Murmel, welche verwertbaren Informationen ich da aus ner Vergangenheitsbetrachtung ziehen kann/soll.
Bei dieser Aussage ist der Hinweis, dass genau das eigentlich doch schon lange in deiner Murmel drin sein müsste, weil du selbst ja so handelst, doch völlig berechtigt. Eine solche Antwort hat auch nichts mit Blödmann zu tun! Jeder hier versucht, Informationen aus einer Betrachtung und Auswertung der Vergangenheit zu ziehen. Es sei denn er sucht sich seine Investments per Zufallsgenerator aus. Und fast jeder wird in einer etwas anderen Situation stecken, daher etwas andere Präferenzen und Schwerpunkte für seine Zielplanung haben und daher unter Umständen auch nach einem Ansatz suchen, der in der Vergangenheit exakt diese Zielerreichung ermöglicht hätte. So geht der Mensch in der Regel ja immer vor. Du ziehst dir morgens Kleidung an bevor du das Haus verlässt, weil dir Informationen aus der Vergangenheit vorliegen, deren Auswertung dir sagt, dass das sinnvoll ist, damit du dir im Winter keinen Infekt einfängst und es ohne Klamotten auf der Strasse u.U. Probleme mit deinem Mitmenschen geben könnte. So was kann man hinterfragen - muss man aber nicht...
Zitat:Es übersteigt einfach meine kleingeistige Murmel, dass man da als Privater, der sich die Daten so gut er kann zusammenklaubt und dann irgendwas in Excel klöppelt, Dinge findet, die die Großen mit x-fachem Man- und Rechenpower nicht finden. Wenn es da denn überhaupt was zu finden gibt.
Die arme kleine Murmel wird aber recht häufig bemüht
Letztendlich muss das doch jeder für sich selbst entscheiden. Jeder steckt ja auch in einer ganz anderen Situation. Der Frührentner mit 3 Mio im Depot und viel Freizeit mag anders über diese Sache denken als ein Mittvierziger, der gerade ins Minus gerutscht ist, weil ihm sein Depot abgeschmiert ist oder der 30 jährige Studienabsolvent, der demnächst viel Geld verdienen aber keinerlei Interesse hat, sich mit dessen Anlage oder Verwaltung herumzuschlagen.
Ich klöppel mir selbst etwas zusammen, weil ich
(i) keinen "Großen" kenne, der genau die Schwerpunkte, Ziele und Größenordnungen abdeckt, die ich habe. Hier müsste ja eine Lösung von der Stange, sozusagen all-inclusive, geboten werden, denn z.B. durch das Zusammensuchen von ETFs würde ich mir ja gleich wieder etwas zusammenklöppeln. Und das hab ich noch nicht gefunden (suche allerdings auch nicht mehr)
(ii) noch keinen Fonds oder ETF gefunden habe, der nicht Werte enthalten hat, die ich aus unterschiedlichen Gründen nicht besitzen will.
(iii) vor vielen, vielen Jahren selbst eine unabhängige und individuelle Finanzberatung beauftragt,, in Anspruch genommen und teuer bezahlt habe. Ich habe daraus sehr viel gelernt, was die strukturierte Herangehensweise und die Formulierung von Zielen und Abwägung von Risiken angeht, aber eben auch, dass die "Großen" halt auch nur mit Wasser kochen, wenn es dann an die Exekution des Plans geht. Ich glaube, der Finanzberater hat seinerzeit auch viel gelernt
. Ich bin nicht sicher, wie ätzend er es fand, sich mit der permanent hinterfragenden, analytischen Herangehensweise eines Naturwissenschaftlers herumzuschlagen. Am Ende haben wir uns darauf geeinigt, dass es eigentlich immer eine Reihe von gleichwertigen Optionen gibt, bei denen er selbst trotz der riesigen, ihm zur Verfügung stehenden Datenbasis auch keine rational begründbare Auswahl treffen konnte. Halt genau so wie wir "Privaten". Seitdem wählt der Chef persönlich aus.
(iv) keinen Mehrwert darin sehe, einen Teil der möglichen Rendite an jemanden abzutreten, der die Dinge für mich organisiert obwohl ich dazu selbst noch in der Lage bin und auch Bock drauf hab.
(v) in so ziemlich allen Evaluationen der Strategien auch der Großen Betrachtungen zur statistischen Relevanz vermisse. Und wenn ich mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln versucht habe diese zu ermitteln, kam eigentlich immer dabei heraus, dass der Befund auch zufällig entstanden sein könnte. Datt kann ich auch. Denn warum sollte der Zufall, den ein "Großer" produziert, besser sein als der Zufall, den ich produziere?
(vi) unter anderem auch durch Olafs Buch noch mal in meiner Meinung bestärkt wurde.
(iv) und zuguterletzt: Weil ich nun seit fast 30 Jahren gut damit gefahren bin. Ich habe eine sehr gute Vorstellung davon, was ich erreichen muss, damit ich auch in Zukunft finanziell gut über die Runden komme. Das allein ist der Benchmark, der für mich zählt. Und da ich diese Ziele mehr als übererfüllt habe, gibbet gar keinen Bedarf für die Hilfestellung der Großen.