RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 14:30
(12.12.2019, 14:23)bloom schrieb: Der Preis, der an der Tafel steht, repräsentiert nicht den Wert der Unternehmung, sondern nur die Stimmung einer Masse an Schafen, die schnell reich werden wollen.
Würdest du dies auch auf die Telekom-Aktionäre übertragen wollen
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/2...52362.html
Eine Aktie fürs Volk
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 14:43
(12.12.2019, 14:30)ChiefWiggum schrieb: Würdest du dies auch auf die Telekom-Aktionäre übertragen wollen
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/2...52362.html
Eine Aktie fürs Volk
Dazu habe ich eine kleine Anekdote, aus dieser Zeit.
Damals kam meine Mutter auf mich zu und meinte begeistert, ich solle doch die T-Aktie kaufen, das sei ein todsicherer Tipp. Sogar ihr Lieblingsschauspieler Manfred Krug machte Reklame dafür, da könne das doch nicht schlecht sein.
Ich sah mir nicht den Börsenkurs an, aber ich sah mir den Verschuldungsgrad der Unternehmung an und dann die Anzahl der Telefonkunden und danach war meine Entscheidung klar: Ich habe keine T-Aktien gekauft. Mit den Einnahmen konnten die Schulden niemals gedeckt werden können.
Das sind sie heute noch nicht, deshalb sind schließlich die Dividenden steuerfrei, weil sie als Rückzahlung der Staatskredite verbucht werden.
Meine Mutter hat damals fast alle ihre Ersparnisse verloren.
Man kauft nicht was an der Tafel steht, man kauft, was man versteht.
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 14:44
(12.12.2019, 13:09)Banker schrieb: Wer Emotionen in das Investment bringt, kann nicht mehr rational agieren, wenn es am nötigsten ist.
Ich hab Aktien im Depot, die ich schon lange besaß als ich meine Frau kennenlernte (und das ist nun auch schon ein paar Tage her)!
Ist nach vielen 1000 gemeinsamen Tagen und Nächten und mehreren gemeinsam durchlittenen Crashs eine emotionale Bindung vorhanden? Aber sicher ist die vorhanden! Um es mal poetisch auszudrücken: In den dunkelsten Nächten waren sie mir ein Licht, das mir den Weg gezeigt hat. Dadurch, dass ich immer an ihnen festgehalten habe, war ich auch zu Zeitpunkten investiert, wenn andere in den Sack gehauen haben und wieder aufs Festgeld umgeschwenkt sind. Und ich bin es bis heute noch. Ich habe mich über Jahrzehnte durch die verschiedenen Unternehmensberichte gequält und zum Teil deutliche Strategieänderungen mitverfolgt und mitgetragen etc. . Es sind "meine" Unternehmen. Wenn da nach all der Zeit keine emotionale Bindung bestünde, wäre ich ein Idiot!
Kann ich deswegen nicht mehr rational agieren, wenn es am nötigsten ist? Natürlich kann ich das. Ich verkaufe die Werte nicht und das ist eine vollkommen rationale Entscheidung!
Ich verstehe das Problem nicht!
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 14:47
(12.12.2019, 14:43)bloom schrieb: Dazu habe ich eine kleine Anekdote, aus dieser Zeit.
Damals kam meine Mutter auf mich zu und meinte begeistert, ich solle doch die T-Aktie kaufen, das sei ein todsicherer Tipp. Sogar ihr Lieblingsschauspieler Manfred Krug machte Reklame dafür, da könne das doch nicht schlecht sein.
Ich sah mir nicht den Börsenkurs an, aber ich sah mir den Verschuldungsgrad der Unternehmung an und dann die Anzahl der Telefonkunden und danach war meine Entscheidung klar: Ich habe keine T-Aktien gekauft. Mit den Einnahmen konnten die Schulden niemals gedeckt werden können.
Das sind sie heute noch nicht, deshalb sind schließlich die Dividenden steuerfrei, weil sie als Rückzahlung der Staatskredite verbucht werden.
Meine Mutter hat damals fast alle ihre Ersparnisse verloren.
Man kauft nicht was an der Tafel steht, man kauft, was man versteht.
Im Anbetracht der Schulden von GE würde ich dann dort noch etwas mit einem Engagement warten.
Es gibt Alternativen...
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 15:00
(12.12.2019, 14:47)Ventura schrieb: Im Anbetracht der Schulden von GE würde ich dann dort noch etwas mit einem Engagement warten.
Es gibt Alternativen...
GE ist kein Engagement.
An GE sind keine strengen Kriterien angelegt, sie befinden sich in meinem Schmu-Depot. Im Moment sind sie mit -- Moment -- 51,8% im Gewinn.
Zur Erinnerung, dort werden nur Werte angelegt, die ich mit dem monatlichen Überschuss meines Gehalts kaufe. Diese Werte müssen keine Dividenden erwirtschaften und falls davon einer wirklich den Bach hinunter geht, dann würde mich das auch nicht sonderlich kümmern. Eigentlich dienen diese Werte nur dazu, kein akkumulierendes Geld auf dem Konto liegen zu haben.
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 15:01
(12.12.2019, 14:43)bloom schrieb: Man kauft nicht was an der Tafel steht, man kauft, was man versteht.
Dann kaufen die meisten falsch...nicht nur an Aktien
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 15:07
(12.12.2019, 15:00)bloom schrieb: Im Moment sind sie mit -- Moment -- 51,8% im Gewinn.
Yeap, Weihnachtszeit 18 war nicht so übel
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RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 15:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.12.2019, 15:42 von Ste Fan.)
(12.12.2019, 14:44)Kaietan schrieb: --------
Kann ich deswegen nicht mehr rational agieren, wenn es am nötigsten ist? Natürlich kann ich das. Ich verkaufe die Werte nicht und das ist eine vollkommen rationale Entscheidung!
Ich verstehe das Problem nicht!
Ist ja vollkommen legitim wenn du das so machst
In einem anderen Thread ging es ja mal um das Risiko welches Drawdowns bei Beginn der Kapitalentnahme/des Kapitalverzehrs so mit sich bringen koennen - jemand der z.B. aus diesen Gruenden das DD-Risiko minimieren moechte versteht das Problem sehr wohl - mit sturem Halten funktioniert das nur bedingt
Wie gesagt - jeder so wie er will - hat man andere Risiko- und Renditepraeferenzen sieht man das halt anders
RE: Finanzberatung? Nein Danke! | 12.12.2019, 15:12
(12.12.2019, 13:25)bloom schrieb: Wer nicht versteht, was er kauft, sollte besser gar nicht kaufen. Und.., Eine Zahl an der Tafel zu erkennen, das nenne ich nicht Kaufen, was ich verstehe.
Zwischen "verstehen, was ich kaufe" und "in ein Unternehmen verlieben" ist schon nochmal ein meilenweiter Unterschied. Anleger müssen rational verstehen, was sie kaufen. Anleger dürfen sich nicht blindlings verlieben und an Investments festhalten, auch wenn es keinen Sinn mehr macht, sie aber der guten alten rosa-roten Zeit hinter her trauern.
Edit: Aber ich sehe gerade, dass du es weiter vorne schon entsprechend konkretisiert hast, was du meinst.
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