(10.01.2020, 00:23)719 schrieb: Alles was ich sehe, steht im Chart.
So wie bei mir. Aber es gibt unendlich viele Möglichkeiten die Charts zu konfigurieren und dadurch sehr viel mehr sichtbar zu machen
und dementsprechend mehr zu sehen...
(10.01.2020, 12:58)Exchange Vision schrieb: Wir können uns aber, denke ich, darauf einigen, dass dieser Beruf weit über den Risikoappetit, Arbeitskapazität, Kreativität, Leidensfähigkeit und Willenskraft von 99% der Bevölkerung hinausgeht. Ich kenne wenige Jobs, die ein höheres Risk/Reward haben.
Zusätzlich ist eine Pioniermentalität notwendig, ausgetretene Pfade nachlaufen funktioniert nicht.
Diejenigen, die es schaffen, kommen irgendwie von selber dorthin, wenn sie nur lang genug dabeibleiben
(10.01.2020, 10:01)cubanpete schrieb: Noch ein Wort zum angeblich absenten overnight Risiko bei Daytradern:
Das riskanteste das man halten kann ist Geld. Man hat praktisch eine Staatsgarantie auf Verlust!
Kommt halt drauf an was Du wie handelst. Aktien? Futures? Margin? Hebel?
Dementsprechend unterschiedliche Overnight-Risiken. Muss jeder selbst wissen
und entscheiden welche Belastung er sich, seinen Nerven und seinem Konto aussetzt.
Trump-Tweets, Raketenangriffe,... mir zu heavy...fange lieber jeden Tag wieder bei Null an...
(10.01.2020, 09:32)TomJoe schrieb: Das ist eigentlich bei allen Berufen so. Wobei mich mal interessieren würde, was man da genau im einzelnen können/wissen muss.
Ich habe mich ja auch mal im Daytrading versucht, nur mit techn. Analyse. Hat leider nicht nachhaltig geklappt. Daytrading ist aber auch irgendwie eine ganz andere Nummer als "normales" Trading, was ich nun schon einige Jahrzehnten betreibe.
Unterschied zu anderen Berufen -> es gibt einen Rahmen-Lehrplan, Lehrer, einheitliche Prüfungen, das was gelernt wird hat meistens
keinen oder nur wenig Interpretations- oder Anwendungs-Spielraum, es geht um standardisierte Anwendung des Wissens in einem
vordefinierten standardisiertem Rahmen,...
Beim Daytrading bewegst Du Dich in einem chaotischen abstrakten sich ständig verändernden Umfeld - es gibt unendlich viele Möglichkeiten
dieses Umfeld zu analysieren, es gibt in diesem Sinne nicht eine oder wenige Standardvorgehensweisen, das Ergebnis ist immer offen,
die Chancen und Risiken ändern sich ständig, es gibt unzählige Herangehensweisen deren Erfolg einzig und allein von der Erfahrung und den
Fähigkeiten des Anwenders abhängen. Womit der eine richtig gut Geld verdient, ruiniert sich der andere innerhalb kürzester Zeit das Konto...
Können/Wissen -> Du musst während der Entwicklung Deiner Strategien, Setups, Werkzeuge über den Tellerrand hinaus schauen können,
Du musst kreativ, experimentierfreudig, neugierig sein, um vollkommen eigene Lösungen für die auftretenden Herausforderungen und
Probleme zu finden. Die Auseinandersetzung mit Dir selbst, Deinem Charakter, Deinem Denken, Deinen Stärken und Schwächen und Deine
dementsprechende geistige und mentale Weiterentwicklung gehört dabei auch dazu.
Das alles bis zu dem Punkt an dem Du soweit bist erfolgreich handeln zu können. Das kannst Du dann wenn Du es geistig schaffst den
Markt z.B. mit Hilfe Deiner Charts in Echtzeit zu analysieren, zu interpretieren und dann weißt welche Entscheidungen Du treffen musst.
Auf eine Weise in der Du eigentlich nicht wirklich aktiv nachdenkst sondern einfach nur noch siehst und reagierst. Im idealsten Fall in
einem Zustand den ich als Flow-ähnlich bezeichnen würde... ->
https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)
(10.01.2020, 09:32)TomJoe schrieb: 3000 Euro Hardware ist schon der Hammer. Schiesst du damit nicht deutlich über die eigentlichen Hardwareanforderungen hinaus? Das woran man allerdings nicht sparen sollte ist der Bildschirm, weil man da den ganzen Tag vorsitzt. Aber der Rechner? Dann "2000 Euro/Jahr für Software, Daten" hier schlagen wahrscheinlich die Daten mächtig rein. Aber "Nachrichten-Trading" machst du damit aber nicht?
3000 Euro für PC + Monitor(e) - kommt halt darauf an was Du machst - mit einer handvoll Charts und ein paar Indikatoren
reicht auch schon ein einfacher Rechner oder Laptop für ein paar hundert Euro. Aber wenn Du eine Software mit entsprechend
vielen Charts mit unterschiedlichen Timeframes und richtig vielen Werkzeugen nutzt dann ist das schon notwendig.
Mit einem zu schwachen Rechner ist vieles überhaupt nicht möglich. Manches funktioniert vielleicht, aber wenn der Markt richtig
Dampf hat dann kommt der Rechner nicht hinterher. Ich hatte früher Situationen in denen meine Charts mehrere Minuten(!!!)
hängen geblieben sind bis die Daten verarbeitet wurden und die Charts wieder weiterliefen. Deswegen läuft die Analyse auf einem
High-End-Rechner, auf einem anderen dafür vollkommen ausreichenden sehr viel leistungsschwächeren Rechner die Handelsplattform.
Gleichzeitig läuft auch noch ein alter mit SSD Laufwerk aufgerüsteter Laptop mit eingetippten Login-Daten bei dem ich nur noch
Enter drücken muss um ins Konto zu kommen um eine offene Position sofort schliessen zu können.
Wenn Du blind bist musst Du glattstellen. Ein paar Minuten in der falschen Richtung unterwegs, mit einem Rechner der nicht mehr
reagiert oder sogar ausfällt, kann Dir den Tag ganz schön vermiesen...
Auch bei der Entwicklung von Werkzeugen und Setups, bei denen Du ständig Einstellungen und Konfigurationen veränderst
und viele Charts immer wieder neu geladen werden, macht es keinen Spass wenn Du ständig mehrere Minuten warten musst
bis der Rechner endlich fertig ist. Je nachdem reichen wahrscheinlich auch schon 2500 Euro für PC+Monitor(e).
Aber lieber mit mehr rechnen und weniger ausgeben müssen als umgekehrt...
2000 Euro/Jahr Daten -> Tradestation-Software 99$ im Monat (1200$ im Jahr) + Daten
->
https://www.tradestation.com/pricing/mar...a-pricing/
Je nachdem welche Daten Du willst kann das auch ganz leicht noch teurer werden...
Auch hier -> es gibt mit Sicherheit auch sehr viel günstigere Möglichkeiten. Habe ich als Anfänger auch gesucht.
Aber alles was ich getestet oder eine zeitlang genutzt habe war von der Funktionalität und von der Leistung her
eingeschränkt. Am Schluss bin ich bei Tradestation gelandet. Nutze ich jetzt seit 16 Jahren. Für mich alternativlos.
Esignal und Metastock waren auch Kandidaten aber beim parallelen testen hat Tradestation bei mir das Rennen gemacht.
Heute gibt es vielleicht auch andere gute Lösungen die vielleicht sogar günstig sind. Weiß ich aber nicht. Wäre ich heute
Anfänger würde ich es genauso wie damals machen und alles testen was geht.
Aber wie gesagt - das gilt alles nur für mich - ich kann nicht traden wenn ich nicht alles sehe und keine komplette Orientierung
habe. Ein anderer macht es anders und braucht was anderes. Bei mir ist es so das ich nur durch meine Charts den Überblick
und "das Können" habe. Nimm mir meine Charts weg und ich bin wenn überhaupt nur wenig erfolgreicher als ein Anfänger.
Nachrichten interessieren mich normalerweise überhaupt nicht - wichtig sind für mich nur die Uhrzeiten für Konjunkturmeldungen
(siehe meine Signatur). Kommen außer der Reihe heiße Nachrichten reagiert der Markt sofort und ich bekomme es sofort
in meinen Charts mit. Je nachdem wie meine Position gerade läuft kann das positiv (laufen lassen, Stopps nachziehen) oder
negativ (glattstellen, ausgestoppt werden) sein. Meistens bin ich aber ganz schnell draußen um zu schauen was Sache ist
bevor ich weiter trade. Die Trump-Tweets letzten Sommer haben mich allerdings den letzten Nerv gekostet. Hab dadurch auch
(mehr durch Glück und Zufall) ordentlich abgeräumt, aber bin auch einige male ausgestoppt worden. Richtig heftige Bewegungen
verzerren ja auch immer wieder das Gesamtbild und die Synchronität der Timeframes. Dank Trump war das ein paar mal der Fall.
Dann heißt es Pause machen bis wieder Ordnung im Chaos zu sehen ist...
Viele Wege führen nach Rom. Jeder muss seinen ganz eigenen Weg finden. Es kann sehr langwierig, anstrengend und teuer werden
bis dieser Weg zum Traumjob führt...