(09.03.2020, 18:05)Vahana schrieb: Steht doch dort Schwarz auf Weiß.

Erst der Versuch der Drosselung um den Ölpreis hoch zu kriegen, also mehr Geld zu verdienen.
Der Schuss ist nach hinten los gegangen, also muss die Kohle jetzt über die Masse geholt werden.

Saudi Arabien ist der Preis egal. Nur was hinten raus kommt ist denen wichtig.

Wenn der Preis unten bleibt und das Öl gleichzeitig keinen Abnehmer findet (Ja, das kann passieren) dann ist Saudi Arabien gezwungen den Staatshaushalt über Schulden zu finanzieren.
Wenn der Ölpreis unten ist wird es auch für Saudi teurer sich zu verschulden.

Saudi ist in einer Spirale nach unten.

Du suggerierst Saudi-Arabien will diese Situation langfristig. Das Gegenteil ist der Fall. Die Fördermengenausweitung ist nicht das Ziel, sondern Mittel zum Zweck.

Was man nicht vergessen darf, Shell als Investment war so ziemlich eine 0 Nummer die letzten 20 Jahre. Selbst wenn man großzügig die Brutto Dividende hinzurechnet wäre das deutlich unter der Inflation. Dazu kommt eine eingefrorene Dividende seit nunmehr 5 Jahre. Ob es zukünftig besser wird wage ich zu bezweifeln, die Bestrebungen aus der Politik, Finanzwelt (Blackrock usw.) und die Gesellschaft sprechen da eine andere Sprache. Was man auch nicht vergessen darf, es ist ein enorm Kapitalintensives Geschäft...

Fazit, für mich gibt es weitaus interessantere und spannendere Alternativen die wesentlich bessere Zukunftsaussichten vorweisen. 

   

Google einfach nach "Pleite Saudi Arabien", da findest du Berichte von 2017-2019 wie knapp die Kasse ist.

Klar hat Saudi Arabien die niedrigsten Förderkosten netto, aber wenn du den ganzen Apparat im Background mitzählst braucht Saudi 80$ pro Fass für einen ausgeglichenen Haushalt.

Die Systematik die Saudi anwendet ist einfach nur den Haushalt über Wasser zu halten.
Das Russland oder andere daran pleite gehen, da können die gar nicht von ausgehen. Russland ist von einer Pleite um Meilen weiter weg als Saudi.

Selbst wenn Russland daran pleite geht, meint ihr die machen die Zapfhähne dicht?
Nö, da steht dann ein anderer Name wie "Russland 2.0" oben am Schild und dann wird weiter gepumpt.

Das Araber Finanzprobleme haben wirst du niemals aus erster Hand hören.

(09.03.2020, 18:26)Vahana schrieb: Selbst wenn Russland daran pleite geht, meint ihr die machen die Zapfhähne dicht?
Nö, da steht dann ein anderer Name wie "Russland 2.0" oben am Schild und dann wird weiter gepumpt.

Das Araber Finanzprobleme haben wirst du niemals aus erster Hand hören.

Gehts denn darum Russland in die Pleite zu treiben? Welchen Vorteil hätten die Saudis davon? Oder gehts vielleicht darum Russland dazu zu bringen im Interesse von Saudi-Arabien zu handeln?

Saudi hat nur das Interesse seinen Staatshaushalt über Wasser zu halten.
Was drum herum passiert ist denen egal.

Das Thema KSA vs RU kann man von allen Seiten sehen.
Die Saudis wollten den Output runternehmen, die Russen allerdings nicht. Die Situation kann man jetzt als Machtspiel sehen..wobei die Saudis zwar die geringsten Foerderkosten haben, allerdings einen weitaus hoeheren Preis fuer BE aufs Staatsbudget gesehen benoetigen.

Dauert der "Oelstreit" laenger dann werden wohl die Russen leidensfaehiger sein als die Saudis. Wer weiss, vielleicht hat ja MbS deswegen schon vorsorglich ein bisschen "aufgeraeumt".

Newsweek geht noch einen Schritt weiter - die argumentieren dass Putin Trumps Wiederwahl behindern moechte. Kann man zwar auch kritisch sehen, wenn man aber bedenkt welchen Teil des GDP die Oelfoerderung in den USA mittlerweile ausmacht dann werden sich neue Pleiten der Fracker auf das Wirtschaftswachstum bemerkbar auswirken - in Trumps Sinne waere das nicht.

Wie immer - es bleibt spannend

Die Russen sind auf die Amis mit ihren Wirtschaftssanktionen (vor allem über ihre Handlanger, die Europäer) ganz sicher nicht gut zu sprechen, von daher paßt das.

(09.03.2020, 18:49)Ste Fan schrieb: Das Thema KSA vs RU kann man von allen Seiten sehen.
Die Saudis wollten den Output runternehmen, die Russen allerdings nicht. Die Situation kann man jetzt als Machtspiel sehen..wobei die Saudis zwar die geringsten Foerderkosten haben, allerdings einen weitaus hoeheren Preis fuer BE aufs Staatsbudget gesehen benoetigen.

Dauert der "Oelstreit" laenger dann werden wohl die Russen leidensfaehiger sein als die Saudis. Wer weiss, vielleicht hat ja MbS deswegen schon vorsorglich ein bisschen "aufgeraeumt".

Newsweek geht noch einen Schritt weiter - die argumentieren dass Putin Trumps Wiederwahl behindern moechte. Kann man zwar auch kritisch sehen, wenn man aber bedenkt welchen Teil des GDP die Oelfoerderung in den USA mittlerweile ausmacht dann werden sich neue Pleiten der Fracker auf das Wirtschaftswachstum bemerkbar auswirken - in Trumps Sinne waere das nicht.

Wie immer - es bleibt spannend

Und da die USA in der Region (z.B. Syrien) eh am Rückzug sind, hat RU leichteres Spiel, dort seinen Einfluss auszubauen und zu festigen, wenn KSA das Geld knapp wird: Krieg kostet schließlich.
Und strategisch gesehen kann man sich bei niedrigen Ölpreisen gegenüber dem Iran auch noch ein wenig als "verlässlicher Helfer in der finanziellen Not" zu positionieren - wozu sind Freunde denn da...

https://www.handelsblatt.com/finanzen/ma...33190.html

Handelsblatt schreibt die Saudis haben 500 Mrd Dollar Währungsreserven auf die zurückgreifen können. Der Machtkampf kann also länger dauern.