(15.03.2020, 20:18)Justus schrieb: Ich habe ab 30% gewählt, weil ich nicht auf mehr als 40% Abschlag warte. Setze jetzt erstmal meinen Fuß in die Tür und gehe in kleinen Schritten rein, genau genommen seit letzten Montag. Allerdings aktuell hauptsächlich europäische Unternehmen.

Alles auf einmal investieren halte ich für zu riskant, dass ist das vorher erwähnte Market-Timing, was auch schnell schief gehen kann. 5 Schritte a 1k ist doch sinnvoll, einfach mal eine Limit-Order in den Markt werfen.

Danke, ich werde vielleicht so ähnlich vorgehen, vielleicht in 500 € Schritten und dann aufsteigend. Also etwa so:

30%: 500 €
40%: 500 €
50%: 1.000 €

Usw., falls es noch zu tieferen Draw Downs kommen sollte. Falls es nicht unter 40 % geht, hätte ich dann wenigstens einen Teil investiert, andererseits auch nicht alles, falls die Erholung doch länger dauert, als angenommen.

Zitat:KG608i, erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Danke, ich war auch schon im alten AB (das existiert derzeit offenbar gar nicht mehr?). Weiß nicht ob mich noch jemand kennt, hatte länger pausiert.

Zitat:Echte Ratschläge wird dir kaum jemand geben können. Keiner hat hier eine Glaskugel. Der Zeitpunkt zum Einstieg kann jetzt historisch günstig sein, kann sich mit Sicht auf die nächsten 12 bis 18 Monate auch als fatale Fehlentscheidung entpuppen. Who knows?

Ich suche auch keinen Ratschlag, eher Meinungen. :)

Zitat:Wenn ich deine Zeilen so lese frage ich mich, warum du gerade jetzt an die Börse zurück kehren willst und dafür alles Guthaben was du hast zusammen zu kratzen.

Ich hatte früher immer Blooms Thread u.a. verfolgt und auch sein Buch gelesen. Bloom hat immer von seinen enormen Wertsteigerungen von Altria etc berichtet, die er im Rahmen der Finanzkrise günstig einkaufen konnte. War da immer ein bisschen neidisch weil ich, mangels Krise (Stock Picking und Market Timing im eigentlich Sinn traue ich mir nicht zu, habe auch nicht die Zeit dafür) halt nur auf einen monatlichen ETF-Sparplan setzen konnte.

Ich hatte seit damals (ca. 2014) immer im Hinterkopf, dass ich, wenn es wieder mal einen Black Swan gibt (Eurozone fällt außeinander oder Ähnliches) ich die Gelegenheit diesmal nutzen möchte. Die Gelegenheit ist jetzt (möglicherweise) gekommen. :)

Mein Traum wäre es, wenn vielleicht einer der Foren-Promis, Bloom oder Cubanpete auf diesen Thread aufmerksam würde und seine Meinung sagen würden. :)

Zitat:Warum hast du das vor einem Jahr nicht gemacht?

Meine finanziellen Verhältnisse haben sich (siehe EP) stabilisiert, wenn auch auf relativ niedrigem Niveau. Hatte schon daran gedacht, mit dem Fonds-SParplan wieder einzusteigen, muss aber derzeit noch einen (kleinen) Kredit bei der KFW abbezahlen. Es wäre schon gegangen, hätte halt meine monatlichen variablen Kosten noch etwas weiter runterfahren müssen. Dazu hat mir die Motivation gefehlt bzw. ich habe dann auch nicht mehr darüber nachgedacht.

Wichtiger ist aber vielleicht: vor einem Jahr gab es kein Corona und die (vermuteten) damit in Zusammenhang stehenden günstigen Preise. :) :) :)

Zitat:Danke, ich werde vielleicht so ähnlich vorgehen, vielleicht in 500 € Schritten und dann aufsteigend. Also etwa so:

30%: 500 €
40%: 500 €
50%: 1.000 €

Usw., falls es noch zu tieferen Draw Downs kommen sollte. Falls es nicht unter 40 % geht, hätte ich dann wenigstens einen Teil investiert, andererseits auch nicht alles, falls die Erholung doch länger dauert, als angenommen.

hast Du gekauft? Die 30% DD sind schon da.

(17.03.2020, 16:48)KG608i schrieb: Mein Traum wäre es, wenn vielleicht einer der Foren-Promis auf diesen Thread aufmerksam würde und seine Meinung sagen würden. :)

den Traum habe ich dir hiermit erfüllt :)

gestückelter Einstieg ist mMn sinnvoll, halte dich dann aber dran. Wenn es nach 30% runter wieder 10% rauf geht (Ende letzter Woche bspw.) kaufst du dann oder wartest du bis es wieder auf -30% runter geht und verpasst ggf. die Chance?

(17.03.2020, 16:51)Bucketeer schrieb: hast Du gekauft? Die 30% DD sind schon da.

Nein, noch nicht. Man sollte meinen, ich habe viel Zeit (arbeite derzeit kaum was und das von Zuhause), aber es kostet auch Zeit und Mühe, gegen den Lagerkoller anzukämpfen. Für größeren Betrag müsste ich eh erst einen Bausparvertrag flüssig machen, s.o.

Habe mir jetzt den von mir im EP verlinkten Chart noch mal anders angesehen (längere Zeiträume) und auch das Fact Sheet zum ETF:

https://www.ishares.com/de/privatanleger...-de-de.pdf

Was betrüblich ist, ist, dass es den ETF erst seit 11 Jahren. D.h. erstens, dass der Beobachtungszeitraum kürzer ist als für mich es von Interesse wäre und zweitens, dass die Zeit während und vor der Finanzkrise gar nicht mit drin ist. Seit 2009 geht der ETF eigentlich nur noch nach oben, sicher auch angefeuert von dem billigen Geld der letzten zehn Jahre. Aber wie war es vor der Geldschwemme? Kennt jemand einen vergleichbaren ETF oder Fonds, der einen längeren Beobachtungszeitraum hat als meiner?

"Mein" ETF wurde 2009 zum Stückpreis von ca. 10 USD ausgegeben. jetzt liegt er bei 40 USD, also immer noch 300 % im Plus seit Erstauflage. Wie war der DD für einen ähnlichen Fonds durch die Finanzkrise damals?

Der Einbruch ist aktuell zwar bei ca. 35 %, aber immerhin im Vergleich zum annähernden Allzeithoch im Februar 2020.

Ich weiß, genau weiß man es erst hinterher: Könnte sein, dass die Party erstmal vorbei ist, und dass im Rückblick Corona der Auslöser dafür gewesen sein wird. Könnte natürlich auch sein, dass die Notenbanken jetzt erst recht viel billiges Geld in die Märkte pumpen (allerdings: Ist da überhaupt noch Spielraum?) und die Regierungen mit Konjunkturprogrammen um sich werfen).

Habe mir jetzt noch mal die Charts von Dow und Dax über jahrzehntelange Zeiträume angesehen.

Im Moment ist die Stimmung bei mir die:

35 % Verlust im Vergleich zu Feb 2020 ist zwar auf den ersten Blick dramatisch, relativiert sich aber doch sehr, wenn man sich den Chart von Dax und Dow über einen jahrzehntelangen Verlauf ansieht.

Im Moment stehen wir in EU und US wahrscheinlich erst am Anfang der Corona-Krise. In Deutschland ist, für mich, derzeit noch nicht absehbar, wann das Maximum an Neuerkrankungen sein wird. Auch ist das totale Ausgehverbot nicht vom Tisch und ist unklar, wie lange die derzeitig recht restriktiven Einschränkungen andauern werden. Das alles schürt Panik. In den USA derweil, wird die Krise, offenbar Dank Trump, derzeit noch unter den Teppich gekehrt. Das böse Erwachsen wird dann aber irgendwann umso größer werden. :)

Im Moment sehe ich keinen Grund dafür anzunehmen, dass der Hochpunkt hinsichtlich "Fear" bereits erreicht sein könnte. Ich tendiere also dazu, erstmal noch zu warten, mit dem Kaufen. :)

Mein "Wunschszenario" wäre derzeit:

• DAX durchbricht die 8.100 Punkte, es gibt Panik und dann nach unten dann kein Halten mehr. 
  
• Dow geht runter mindestens auf den Stand von Frühjahr 2009
  

Würde mich wie immer freuen, Eure Meinungen zu lesen! :)

PS:
Interessant auch für mich, dass ich meine Gedanken hier in diesem Thread dokumentiere. Irgendwann, wenn alles vorbei ist, sieht man, wie es wirklich gekommen ist. Falls ich Denkfehler gemacht habe, vielleicht eine gute Möglichkeit, diese zu analysieren. :)

Wenn du dir vornimmst bei 30% Drawdown zu kaufen und es nicht tust: Was macht dich so sicher, dass du davon profitieren würdest, wenn die Kurse unter das 2009er Tief fallen?

Je mehr Abstand zum High umso höher ist das Chance/Risiko-Verhältnis.

Ich überleg mir auch gerade den MSCI zu kaufen.
Google, Facebook, Microsoft, Amazon, etc. sind gut vertreten und das sind alles Dinge die für meine Begriffe immer hoch bewertet sind. Zwar zurecht hoch bewertet, aber sie fallen immer wieder durch mein Schema.

Ich erinnere mich an die erste Investition meines Lebens:
Zum Jahrtausendwechsel war ich in den jungen Zwanzigern. Meine Freunde gingen jedes Wochenende in die Disco, gerne auch zu den damals angesagten Festivals wie Loveparade, Mixery-Castle usw. Sie werden dort auch Spaß gehabt haben, während ich mir durch Überstunden auch am Wochenende, versuchte ein finanzielles Polster aufzubauen. Die ersten ersparten 1000 DM hatte ich dann in einen EuroSmallCap-Fonds investiert. Kurz darauf folgte die DotCom-Krise. Meine Anteile am Fonds hatte ich im Jahr 2015 verkauft, als ich mehr oder weniger neutral aus der Nummer ausgestiegen bin.

(18.03.2020, 19:53)KG608i schrieb: Im Moment sehe ich keinen Grund dafür anzunehmen, dass der Hochpunkt hinsichtlich "Fear" bereits erreicht sein könnte. Ich tendiere also dazu, erstmal noch zu warten, mit dem Kaufen. :)

Mein "Wunschszenario" wäre derzeit:

• DAX durchbricht die 8.100 Punkte, es gibt Panik und dann nach unten dann kein Halten mehr. 
  
• Dow geht runter mindestens auf den Stand von Frühjahr 2009
  

Würde mich wie immer freuen, Eure Meinungen zu lesen! :)

PS:
Interessant auch für mich, dass ich meine Gedanken hier in diesem Thread dokumentiere. Irgendwann, wenn alles vorbei ist, sieht man, wie es wirklich gekommen ist. Falls ich Denkfehler gemacht habe, vielleicht eine gute Möglichkeit, diese zu analysieren. :)

Es klingt als wolltest Du am Tief einsteigen, das wird dir nicht gelingen. Was hältst Du von einem Teileinstieg? Z.B. 30% oder sowas? Oder wenigstens 10% wenn Dir 30% wie das wegwerfen von Geld vorkommt?