(19.03.2020, 23:32)Laurussia schrieb: Es hat hier wohl niemand eine Glaskugel um zu wissen wie lange die Börsen noch abrauchen oder?
Im Ernst, denkt ihr das geht so weiter die nächsten Wochen?
Ich selbst vermute das wird sich erst stabilisieren wenn in einen Ländern auch in den USA das Corona Chaos einigermaßen im Griff ist.
(19.03.2020, 23:55)Vahana schrieb: Es dreht immer dann wenn kaum einer damit rechnet.
Dann heißt es erst "Korrektur, das geht wieder runter", dann verkaufen die Leute ihre Shorts, andere schließen sich an in der Angst irgendwas zu verpassen und dann geht das Daily Business weiter.
Mit fundamentalen Zahlen oder damit was in der Welt gerade passiert hat das nichts zu tun wenn es dreht.
Die zittrigen Hände dürften schon verkauft haben, fehlen eigentlich noch die die verkaufen müssen (Hebel, Jobverlust, ...).
Sobald eine Lösung für Corona & Co gefunden ist, steht die Börse mindestens 10-20% über dem vorherigen Tief und hat schon gedreht. Einzelne Titel haben sich dann schon mehr erholt.
Insgesamt gehe ich jetzt von einer mehrjährigen Seitwärtsphase aus.
Es sei denn die Währungen scheißen ab, dann kriegen wir die Katastrophenhausse.
DAX 1mio Punkte + X.
Ich würde mich tendenziell Vahana anschließen. Es dreht, wenn keiner damit rechnet. Wann das ist, ist natürlich schwer zu sagen.
Der Bärenmarkt 2008/2009 endete nicht, als die Probleme beseitigt wurden. Er endete als die Perspektive da war, dass die Probleme beseitigt werden können. Der Staatsverschuldungscrash in Europa endete ebenfalls nicht, als die Probleme beseitigt waren. Er endete, als klar war, dass das Chaos vorbei ist und dass die Politik irgendwas sinnvolles auf die Beine gestellt bekommt.
Für mich ist in solchen Marktstresssituationen immer wieder offensichtlich: Für Entspannung braucht es keine Lösung, es braucht eine Perspektive.
Der Corona-Crash war auch deswegen so krass, weil keine Perspektive bestand. Keiner wusste, wie sehr sich der Mist ausbreitet. Keiner wusste, was für Maßnahmen ergriffen werden müssen. Keiner wusste, was für ökonomische Auswirkungen das hatte. Keiner wusste, wie wir aus der Nummer insgesamt wieder rauskommen.
Jetzt müsste man sich - wenn man meine These vertritt - fragen, ob wir denn jetzt eine Perspektive haben? Ich denke nicht. Die Situation breitet sich in den US erst aus. Das ist alles noch nicht überschaubar. Medizinisch gesehen ist also m.E. noch keine positive Perspektive vorhanden.
Wo wir eine Perspektive haben ist bei den Staaten und den Notenbanken. Ich denke da haben alle deutlich gemacht, dass sie eingreifen. Massiv eingreifen. Unbegrenzt eingreifen. Der ökonomische Schaden wird abgedämpft werden. Das ist keine Lösung. Aber es ist die Perspektive.
Daher meine These: Sobald sich die medizinische Ebene zu lösen scheint, wenn wir da eine Perspektive haben und der allgemeine Schaden ungefähr umrissen werden kann, werden wir Entspannung an den Märkten sehen.