Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 15.12.2018, 18:48
Hallo zusammen,
im Frühjahr 2019 werden in Deutschland die
neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen versteigert.
Der neue 5G -Standard ist ein " Sprung nach vorne in der GigabytGesellschaft".
Ohne diese neue Mobilfunkfrequenz kann es z.B. - keine selbstfahrenden Autos
- kein "Internet-der-Dinge" (wo die Dinge untereinander kommunizieren)
- keine Industrie 4.0 schlechthin
- keine so genannte "Künstliche Intelligenz"
- und so weiter geben
- eben keine neue GigabytGesellschaft ohne 5G
In der "Börsenpresse" wird über viele Themen geschrieben,
allerdings fast kein Wort zum neuen 5G-Standard.
Komisch. (Die blabbern anscheinend alle nur nach)
Aber welche Firmen werden vom neuen 5G-Mobilfunkstandard profitieren?
Ericsson, Nokia etc. ist klar, aber die müssen zuerst Milliarden investieren.
Welche anderen Firmen wären da einen 5G-Blick wert?
5G-Grüße
Schafgarbe
PS:
Wissenswertes zu 5G (ist aber relativ lang)
--> http://www.informationszentrum-mobilfunk...nsweise/5g
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 15.12.2018, 18:56
Gigabit oder Gigabyte.
Ich denke die Telefongesellschaften die heute bereits das grösste Glasfaser Netz haben werden am meisten profitieren; sie sparen sich die letzte Meile und die ist teuer. Bald wird man Glasfaser Geschwindigkeit über 5G bekommen und braucht keinen einzigen Stecker, kein einziges Kabel mehr dafür bei sich zu Hause.
Ich bin dabei bei Verizon, AT&T und Century Link. Denke gerade die USA haben hier einiges aufzuholen.
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 16.12.2018, 09:40
Um die Frage direkt zu beantworten - Huawei ist in dem Bereich wohl technischer Leader,...
davon profitieren aber vor allem die Handyhersteller (konnte man bei LTE bzw. 4G schon gut beobachten),
da das keine Updatefunktion eines Handys ist, sondern eine neue "Modem" Hardware benötigt wird.
Für alle die das interessiert, warum das eigentlich so interessant ist mal ein
paar Eckdaten zu 5 G, es ist nicht nur die hohe Geschwindigkeit, sondern
vielmehr die Tatsache, das diese sich nicht wie bisher innerhalb einer Zelle
dann auf die Nutzer verteilt und damit grade in der Stadt aus rechnerisch
50 Mbit/s bei 5 Nutzern schon nur noch 10 Mbit/s werden usw...
- Bei 5 G ist die nutzbare Bandbreite 1000-fach höher als bei LTE / 4G - das
ist eigentlich neben der Geschwindigkeit der eigentliche Riesenvorteil.
- 5 G hat traumhafte Latenzzeiten im Bereich von 1ms...das ist einem
kabelgebunden Netzt absolut ebenbürtig.
- Es verbraucht bis zu 90% weniger Energie als die bisherigen Netze
Wissen bzgl. eines Investments sollte man aber auch das 5 G "offiziell" ja
bereits 2020 starten soll. Das halte ich persönlich für zu ambitioniert.
Die ersten Testnetze sollen mit 3Gbit/s laufen und ja max 10Gbit/s
erreichen können. LTE hat aber noch Reserven bis 1Gbit/s und
die Anwendungen die noch höhere Bandbreiten brauchen sind
eher noch Zukunftsmusik. Ein Need an sich ist eigentlich noch
nicht wirklich vorhanden und die Lizenzen für 4 G sollen sicher
auch noch ein paar Jahre länger genutzt und deren Rentabilität
"ausgewrungen" werden,...5G Lizenzen werden sicher nicht
günstiger werden,....freut sich der Staat wiederum drüber.
Wie schon geschrieben Huawei ist quasi der Federführer für 5 G
Netze, ist aber zum investieren vielleicht nicht so recht geeignet,
ansonsten sehe ich da eher die Endgerätehersteller interessant,
wenn der Standard wirklich gelauncht wird, das wird aber
nicht vor 2020/2021 sein.
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 16.12.2018, 11:55
Huaweii ist nicht investierbar, ist ein chinesischer Staatsbetrieb der im Augenblick ziemlich eins auf die Finger bekommt bezüglich angeblicher Spionage Hardware die die in ihre Router verbauen. Schon einige Länder haben verkündet deshalb keine Huaweii Hardware dafür einzusetzen.
Ich denke in der Anfangsphase werden wohl einfach viele W-LAN Router aufgestellt an Orten wo heute keine Glasfaser ist. Aber wir werden sehen...
Telefone/Computer- (W-LAN) Router - 5G Mast - Glasfaser. Das dürfte zunächst der Weg sein. 4G dürfte für Mobiltelefone noch ein Weilchen genügen. Profitieren werden deshalb zunächst wie gesagt die Besitzer der grossen Glasfaser Infrastruktur. Sie können Ihre Dienstleistungen auf einmal in vielfach mehr Haushalten anbieten ohne die entsprechende letzte Meile zu bauen.
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 02:38
5G-Ausbau
Bundesamt spricht sich gegen Huawei-Boykott aus
Die Trump-Regierung will den chinesischen Hersteller Huawei vom Aufbau der 5G-Mobilfunknetze fernhalten und drängt Deutschland, das auch zu tun. Die zuständige Behörde sieht dafür aber keinen Anlass.
Normalerweise sind Geheimdienstchefs verschwiegene Leute, die sich ungern öffentlich äußern. Doch bei führenden Vertretern der Geheimdienst-Allianz "Five Eyes", der neben den USA und Großbritannien auch Kanada, Australien und Neuseeland angehören, ist das seit einigen Monaten anders: Sie geben Interviews und halten Vorträge, und immer wieder kommen sie dabei auf China und dessen Bedeutung in der weltweiten Telekommunikationsindustrie. Ihre immer wieder geäußerte Befürchtung: Die Produkte von Herstellern wie Huawei und ZTE seien ein eklatantes Sicherheitsrisiko, die Konzerne könnten den Regierenden in Peking in Sachen Spionage zu Diensten zu sein.
Die Warnungen schlagen sich auch in politischen Entscheidungen nieder - immer mehr Regierungen verbannen chinesische Telko-Ausrüster aus ihren Mobilfunknetzen. Neben den USA und Australien hat kürzlich auch Neuseeland entschieden, Huawei "wegen erheblicher Risiken für die nationale Sicherheit" von einem konkreten 5G-Projekt des Anbieters Spark auszuschließen.
Hinter den Kulissen versuchen insbesondere die Vereinigten Staaten mit Nachdruck, weitere Staaten zu diesem Schritt zu bewegen - darunter Deutschland. Mit der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica haben alle großen Netzbetreiber hierzulande Huawei-Technologie im Einsatz. Auch auf dem Smartphone-Markt sind die Chinesen bestens im Geschäft: Das meistverkaufte Endgerät in Deutschland stammte zuletzt von Huawei.
"Für so gravierende Entscheidungen wie einen Bann braucht man Belege"
Für die Einschätzung der potentiellen Risiken ist hierzulande eine Behörde mit Sitz in Bonn zuständig, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dessen Präsident Arne Schönbohm gibt sich von dem Drängen der Amerikaner unbeeindruckt. "Für so gravierende Entscheidungen wie einen Bann braucht man Belege", sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm, diese lägen seiner Behörde nicht vor.
Huawei hatte im November in Bonn in Schönbohms Beisein ein "Sicherheitslabor" eröffnet, in dem deutsche Kunden unter anderem den Quellcode von Huawei-Produkten prüfen können. Ähnliche Einrichtungen, so der BSI-Präsident, wünsche er sich auch von anderen Herstellern. Seine Spezialisten verließen sich indes nicht nur auf das konzerneigene Labor, sondern besorgten Huawei-Bauteile auf der ganzen Welt, um sie zu untersuchen.
Bereits im März hatte sich nach SPIEGEL-Informationen ein Telekom-Vorstand beim BSI und beim Bundesamt für Verfassungsschutz erkundigt, ob die Behörden die Warnmeldungen von US-Sicherheitsbehörden gegen chinesische Hersteller teilten. BSI-Präsident Schönbohm antwortete darauf im Namen beider Behörden, dazu lägen "derzeit keine belastbaren Erkenntnisse" vor. Sollte sich das ändern, werde man aktiv auf die deutsche Industrie zugehen.
Huawei selbst weist alle Vorwürfe "scharf und kategorisch" zurück. "Wir sind niemals aufgefordert worden, irgendwo eine Hintertür zu Spionagezwecken einzubauen, es gibt kein Gesetz, das uns dazu zwingt, wir haben es nie getan und werden es niemals tun", erklärt ein Sprecher.
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolit...43708.html
Ich halte diese Panikmache für absolute krankhafte Paranoia vom Trump
Ojay
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Quidquid agis, prudenter agas et respice finem !
RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 10:07
(17.12.2018, 02:38)OJ@Y schrieb: Ich halte diese Panikmache für absolute krankhafte Paranoia vom Trump
Die Amis und ihre Spießgesellen bei den "5 Eyes" wollen halt freie Hand und keine Konkurrenz beim Spionieren.
In Deutschland und anderswo verwendete Festnetz- und Mobilfunkanlagen haben eine extra Mithörschnittstelle für die Behörden. In der Branche (in der ich mal gearbeitet habe) ein offenes Geheimnis.
Wer weiß, vielleicht wollte Huawei da nicht (mehr) mitmachen und wird deswegen gedisst.
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 11:06
Irgendwie hat das was, oder ?
Über Jahrzehnte hinweg wird ob des Profites alles in den asiatischen Raum ausgelagert -
da sind ja nun grade auch die 5 Eyes ganz vorne dabei gewesen, und plötzlich merkt man,
das das vielleicht doch keine so super Idee war
@ solventix
rein technisch betrachtet - wo wird denn mitgehört bzw. wo ist diese Schnittstelle denn -
in den digitalen Vermittlungsstellen oder tatsächlich Richtung "Mast" ?
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 11:07
(17.12.2018, 10:07)Solventix schrieb: (17.12.2018, 02:38)OJ@Y schrieb: Ich halte diese Panikmache für absolute krankhafte Paranoia vom Trump
Die Amis und ihre Spießgesellen bei den "5 Eyes" wollen halt freie Hand und keine Konkurrenz beim Spionieren.
In Deutschland und anderswo verwendete Festnetz- und Mobilfunkanlagen haben eine extra Mithörschnittstelle für die Behörden. In der Branche (in der ich mal gearbeitet habe) ein offenes Geheimnis.
Wer weiß, vielleicht wollte Huawei da nicht (mehr) mitmachen und wird deswegen gedisst.
Ich denke das machen die schon mit, so wie überall auf der Welt. Konzerne wollen verkaufen und sich nicht mit Staaten anlegen. Was die Amerikaner angeht so denke ich das sie tatsächlich den Verlust ihrer Totalüberwachung des gesamten Internets befürchten. Bis jetzt hat das immer funktioniert weil an den Schaltstellen des Internets amerikanische Technik dominierte, diese Dominanz ist zunehmend in Gefahr. Wenn man bei einer Technologie wie 5G die anderen noch einmal draussen halten könnte würde diese Dominanz der amerikanischen Totalüberwachung noch ein paar Jahre länger aufrecht erhalten werden können.
RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 11:41
(17.12.2018, 11:06)fahri schrieb: rein technisch betrachtet - wo wird denn mitgehört bzw. wo ist diese Schnittstelle denn -
in den digitalen Vermittlungsstellen oder tatsächlich Richtung "Mast" ?
Nach meinem - nicht mehr ganz taufrischen - Kenntnisstand in den Vermittlungsstellen bzw. Netzknoten.
Zusätzlich gibt es dann noch das:
Zitat:Die Radoms der Abhörstation Bad Aibling werden nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 2. Mai 2015 nach wie vor intensiv genutzt. Demnach werden 13 Kommunikations-Satelliten von dort aus abgehört und 180 Übermittlungsstrecken erfasst. Gerechnet wird in sog. "Sessions", die jeweils eine Stunde dauern und in denen durchschnittlich jeweils 23 Millionen Rohdaten erfasst werden. Die Antennen der Anlage wurden von der US-Regierung dem BND überlassen. Im Gegenzug haben sich die Deutschen verpflichtet, die Daten an die NSA weiterzuleiten. Die Anlage trägt das BND-interne Kürzel "3 D 30".[5]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Aibling_Station
Natürlich nur, um uns Schafe vor bösen Terroristen-Wölfen zu beschützen.
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RE: Neuer 5G-Mobilfunkstandard | 17.12.2018, 13:40
(17.12.2018, 11:41)Solventix schrieb: (17.12.2018, 11:06)fahri schrieb: rein technisch betrachtet - wo wird denn mitgehört bzw. wo ist diese Schnittstelle denn -
in den digitalen Vermittlungsstellen oder tatsächlich Richtung "Mast" ?
Nach meinem - nicht mehr ganz taufrischen - Kenntnisstand in den Vermittlungsstellen bzw. Netzknoten.
Zusätzlich gibt es dann noch das:
Zitat:Die Radoms der Abhörstation Bad Aibling werden nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 2. Mai 2015 nach wie vor intensiv genutzt. Demnach werden 13 Kommunikations-Satelliten von dort aus abgehört und 180 Übermittlungsstrecken erfasst. Gerechnet wird in sog. "Sessions", die jeweils eine Stunde dauern und in denen durchschnittlich jeweils 23 Millionen Rohdaten erfasst werden. Die Antennen der Anlage wurden von der US-Regierung dem BND überlassen. Im Gegenzug haben sich die Deutschen verpflichtet, die Daten an die NSA weiterzuleiten. Die Anlage trägt das BND-interne Kürzel "3 D 30".[5]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Aibling_Station
Natürlich nur, um uns Schafe vor bösen Terroristen-Wölfen zu beschützen.
So trivial ist das nicht. Es wird auf quasi allen Ebenen mitgehört. Das fängt an bei Hardware die löchrig wie ein Käse ist (Intel TPM (Intel Trustetd Platform Modul), ein Stück Hardware im Intel-Chipsatz das unabhängig vom gestarteten Betriebssystem agiert), geht weiter bei fragwürdigen Zufallszahlengeneratoren in CPUs, über die Firmware dies TPM wie auch über das BIOS eines Rechners (in beiden Fällen läuft da mittlerweile ein Linuxähnliches System), geht weiter über die Firmware in Netzwerkkarten, Druckern, IP-Kameras etc., geht über das Betriebssystem, über Verschlüsselungsalgorithmen wo dann schon gern mal die NSA einen Standard setzen will , über den Internet-Router, über abgehörte Glasfasern, über CISCO, UNIPER... -Dominanz bei diversen Knotenpunkten des Internet bis zur Funküberwachung (Echelon) und Satellitenüberwachung. Da fast all das von den Amerikanern dominiert ist ist die NSA auch ganz vorne. Diese Dominanz gerät aber aktuell in Gefahr, deshalb die Konflikte auf allen Kanälen im Moment (da zählt dann neben dem Zollstreit, dem Herstellerboykott, der miltitärischen Präsenz auch sowas wie SWIFT (Abklemmung der Iraner) dazu.
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