(11.07.2020, 18:00)Ste Fan schrieb: Es ist IMHO eigentlich falsch solchen Titeln dann nachzutrauern - im Sinne von "riesen Chance" verpasst, etc. Die BnH-ler werden sich da ja sonst wieder extremst bestaetigt fuehlen
Ausstieg erster Trade hat gepasst, und als dann wieder irgendwann Momentum kam haettest ja wieder einsteigen koennen - pi*Auge sogar noch bisschen billiger
Gibt eben auch haufenweise andere Beispiele/Titel - hatte den im Depot und sehe sowas als Bestaetigung nie einen Titel nach Verdopplung wieder nach unten zu begleiten:
Klar gibt es die - hatte zu dem Zeitpunkt fast 40 Werte im Depot - Aktien und Fonds - hatte einige mit 3stelligen Gewinnen
aber auch ein paar die schon wieder nur 2stellig waren und auch ein paar die ich mit Verlust verkauft habe.
Anders als jetzt ging es danach 3 Jahre abwärts. Einige haben sich nie wieder erholt oder die alten Höchststände oder meine Ausstiegspreise
wieder erreicht. Einige sind auch ganz verschwunden (erinnere mich da z.B. an Commerce One). Andere haben Jahre gebraucht um die
Höchststände wieder zu erreichen und diese dann auch zu übertreffen. Im Nachhinein... gab es viele vielversprechende Werte und nur wenige
haben die Versprechen gehalten....
Der Vollständigkeit halber noch die Auflösung meiner Charts....
Chart1 war AMZN
[attachment=5677]
https://www.macrotrends.net/stocks/chart...ce-history
Chart2 war MSFT
[attachment=5678]
https://www.macrotrends.net/stocks/chart...ce-history
Lohnt es sich langfristig unterwegs zu sein? Auf jeden Fall.
Aber je nachdem wann man einsteigt muss man schon einen seeeeeehr seeeehr langen Atem haben...
Einen Tausender vor 33 Jahren auf MSFT gesetzt wären heute 2,2 Mio
Im Nachhinein logisch das das eine gute Idee gewesen wäre.
Hätte man nur eine Glaskugel mit der man die Zukunft sehen kann...
Auch erstaunlich weil in diesen 33 Jahren ständig über das Schrott-Windows gemotzt wurde....
Im Grunde sollte man 100.000 Euro nehmen und dann jeweils 1000 Euro auf 100 vielversprechende Aktien verteilen.
Danach Kiste zumachen und 10-20-30 Jahre nicht mehr reinschauen.
Dann Kiste wieder aufmachen. Einige werden bei 0 sein. Einige nie vom Fleck gekommen sein.
Einige werden ganz gut gelaufen sein. Einige waren zwischendurch vielleicht zig mal mehr wert und sind es dann nicht mehr.
Und vielleicht ist auch die eine oder andere MSFT oder AMZN dabei.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hat man dann auch mehr oder weniger nur 100 Depotleichen in der Kiste.
Auf der anderen Seite - wenn man 100.000 Euro übrig hat und nur ein einziger xx-tausendprozenter dabei ist, macht es auch nix
wenn die anderen 99 hops gegangen sind. Langfristanlage kann langweilig und relativ sicher sein - oder hochspekulativ.
Mischung aus beiden macht Sinn. Aber man muss auch den nötigen Atem mitbringen. Wie heißt es immer und überall
so schön? Die Ergebnisse der Vergangenheit garantieren keine Ergebnisse der Zukunft.... oder so ähnlich...
Ach ja - MSFT hat 16 Jahre gebraucht um meinen Ausstiegspreis wieder zu erreichen und ist heute 4 Jahre später 3x mehr wert...
AMZN war in den 10 Jahren nach meinem Ausstieg auch nicht DER Renner. Ist bei der Lehman-Krise auch nochmal ordentlich
abgeschmiert. Danach ging es permanent aufwärts. Den Turbo hat AMZN aber auch erst die letzten 5 Jahre eingeschaltet.
Wer hat 1997 ahnen können das ein kleiner Online-Buchhändler neben vielen anderen die in den Internethype eingestiegen sind
der größte Online-Händler der Welt wird? Viele andere sind verschwunden. Das Management ist ausschlaggebend.
Angebot wurde tiefer und breiter. Marktplatz auch für Drittanbieter geöffnet. Video-Streaming. Clouddienste.....
Auf der anderen Seite - Unternehmen von denen gesagt wurde das man an ihnen nicht vorbeikommt und die zu DEN Gewinnern
zählen sind bedeutungslos geworden....
z.B. Intershop war einer meiner Depot-Turbo-Booster und einer der wenigen Tausendprozenter...
-> Intershop
Am 16. Juli 1998 erfolgte der Börsengang am Neuen Markt in Frankfurt mit einem Emissionskurs von umgerechnet 51,13 Euro. Zwei Jahre später, am 29. September 2000, wurde das Unternehmen erstmals an der NASDAQ in New York gelistet.[2] Zu diesem Zeitpunkt – auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase – beschäftigte das Unternehmen über 1200 Mitarbeiter. Den Höchstkurs erreichte die Aktie am 13. März 2000 bei 2105,37 Euro. Damit war Intershop 11,3 Milliarden Euro wert, etwa so viel wie das Industrieunternehmen ThyssenKrupp.
Die Notierung an der NASDAQ wurde am 17. Februar 2004 wieder eingestellt. Es folgte der Absturz auf das Allzeittief von 0,88 Euro pro Aktie am 8. Dezember 2005. Von diesen Tiefstständen erholte sich die Aktie wieder etwas.
Intershop galt jahrelang als einer der Gewinner des Neuen Marktes, geriet aber 2001 in die Krise.
https://de.wikipedia.org/wiki/Intershop_Communications
Was wird aus einer vielversprechenden Aktie? Man weiß es nicht. 10-15-20 Jahre zuschauen wie sie rumdümpelt und/oder immer
wieder hoch und runter läuft? Stark sein auch wenn sie unter Einstandspreis läuft? Oder zuschauen wenn mehrere 100% Gewinn
über mehrere Jahre wieder zusammenschrumpfen ohne zum Verkaufsknopf zu zucken? Langfristig anlegen hört sich so vernünftig
und stressfrei an. Aber das dann auch durchzuziehen - 15-20-30 Jahre - ohne zu zucken - ist auch eine Kunst...
Und klar - die letzten 11 Jahre seit Lehman liefen super - aber wer weiß schon wie die nächsten 10-20 Jahre aussehen?
Das Schuldenthema ist noch nicht vom Tisch. Im Gegenteil. Wird es ein Lehman 2.0 geben? Evtl. um ein vielfaches schlimmer?
Welche wird die nächste MSFT? AMZN? Oder welche sieht so aus und wird dann nur eine YHOO? EMTV? CMGI? ICGE?
Glaskugel wäre was feines....